Eine TCM-Kräuterarznei war Chinas Schlüssel zum Erfolg in der Covid-19-Pandemie. Das sagen die beiden in Deutschland tätigen TCM-Spezialisten Zening Wang und Qi Zuo. Ihr Buch „Traditionelle Chinesische Medizin – Chinas erfolgreicher Weg raus aus der Covid-19 Krise“ vermittelt Hintergründe, die im Westen weitgehend unbekannt sind.
Zening Wang: Die chinesischen Behörden versuchten zuerst, das neue Coronavirus SARS Cov-2 schulmedizinisch zu besiegen. Dazu muss man wissen, dass China seit dem Ende der großen Kulturrevolution, also seit 1976, zunehmend schulmedizinisch dominiert ist. Die traditionelle chinesische Medizin TCM läuft heute nur noch am Rande mit. Beim Ausbruch der Pandemie war die TCM in den Spitälern nicht vorgeschrieben. Erst als sich im Januar 2020 herausstellte, dass schulmedizinische Medikamente machtlos gegen das neue Coronavirus sind, änderte die Zentrale Gesundheitskommission Chinas ihre Strategie, damit das Land nicht kollabiert.
Qi Zuo: Die Behörden wichen zum ersten Mal seit Jahrzehnten von ihrem schulmedizinischen Kurs ab. Sie begannen, immer mehr TCM-Anweisungen zu empfehlen. Am 6. Februar 2020 wurde mit höchster Dringlichkeit das Rezept „Qingfei Paidu Tang“ veröffentlicht. Und sogleich in vier Provinzen getestet.
Zening Wang: Qingfei Paidu Tang setzt sich aus vier klassischen Jingfang-Rezepten zusammen. Diese Rezepte sind über 1800 Jahre alt. Sie stammen von Zhan Zhongjing, dem bedeutendsten TCM-Arzt der Han-Dynastie.
Qi Zuo: Die Arznei war ein Volltreffer! Die Heilungsquote der 214 ersten Probanden lag bei über 90 Prozent. Als Folge davon nahm die zentrale Gesundheitskommission das Rezept Qingfei Paidu Tang am 18. Februar 2020 als wirksames Mittel gegen Covid-19 in ihre Richtlinien auf. Danach setzten 66 medizinische Einrichtungen die altchinesische Kräuterrezeptur bei Covid-19-Patienten ein.
Qi Zuo: Es gab keinen einzigen Patienten, dessen Zustand sich nicht verbesserte. In Wuhan wurden mehr als 600‘000 Einheiten Kräutertee an Patienten abgegeben. Die Erfolgsquote lag bei über 92 Prozent.
Qi Zuo: Ja, seit Anfang Februar empfahlen die Behörden neben TCM-Kräutertherapie auch Akupunktur und Moxibustion. Letztere vor allem für Patienten mit einer Verdachtsdiagnose oder mit leichtem bis normalem Verlauf von Covid-19. Moxibustion stärkt das Immunsystem und wirkt beruhigend auf die Psyche.
Qi Zuo: Zahlreiche Menschen, die an Covid-19 erkrankt waren, hatten einen geschwächten Körper. Viele hatten bereits jahrelang Medikamente geschluckt. Auch bei ihnen lang die Heilungsquote bei über 90 Prozent.
Zening Wang: Aus unserer Sicht hat das mehrere Gründe. Einer besteht sicher darin, dass die chinesische Gesundheitsbehörde eine ganze Anzahl von TCM-Präparaten gegen Covid-19 in ihre Richtlinien aufnahm.
Zening Wang: Nicht alle TCM-Präparate sind gleich wirksam. Einige sind sogar riskant. Der Erfolg der TCM-Arznei Qingfei Paidu Tang weckte rasch den Appetit chinesischer Interessensverbände. Sie brachten eigene Kräuterkapseln auf den Markt. Darunter der Präparat „Lian Hua Qing Weng“. Es wurde in rauen Mengen ins Ausland verkauft, auch an die italienische Regierung. Obwohl diese Arznei keinesfalls empfohlen werden sollte.
Zening Wang: Weil Lian Hua Qing Weng mehrere Kräuter enthält, die stark kühlend wirken. Bei manchen Patienten mit einer leichten Lungenentzündung und mildem Fieber kann das durchaus kurzzeitig helfen. Aber bei Covid-19-Patienten mit mittleren bis schweren Krankheitsverlauf kann das Mittel die Erkrankung verstärken.
Zening Wang: So ist es. Bei fortgeschrittener Covid-19-Erkrankung sitzt im Lungenbereich der Patienten tiefe Kälte und Schleim. Durch das Einnehmen kühlender Kräuter können sich die Kälte und der Schleim weiter verfestigen. Man muss da sehr vorsichtig sein. Nehmen Gesunde das Mittel ein, kann es ihre Lungen-Yang-Energie abschwächen. Mit der Folge, dass sie sich leichter mit dem Virus infizieren. Deshalb darf Lian Hua Qing Wen keinesfalls als vorbeugende Maßnahme gegen Covid-19 eingenommen werden.
Zening Wang: Fest steht, dass es seit der Entstehung der TCM noch nie vorkam, dass eine Kräutermischung empfohlen wird, ohne zuvor die Patienten genau zu untersuchen.
Qi Zuo: Die Kräutermischung Qingfei Paidu Tang ist so genial zusammengesetzt, dass sie die entzündete Lunge bei einem erhitzten Zustand gut belüftet und das Wassersystem des Körpers wieder in Gang bringt. Die starke erhitzende Wirkung des Krauts „Ephedra“ kompensiert die kühlende und belüftende Wirkung der beiden Kräuter „Gypsum Fibrosum“ und „Semen Armeniacae Amarum“. So findet der Körper zu seinem Gleichgewicht zurück. Die originale TCM besitzt ein tiefes Wissen dieser Zusammenhänge.
Qi Zuo: Lian Hua Qing Wen ist im Grunde ein Pharmaprodukt mit Kräutern. Hier werden kühlende Kräuter bei Entzündungen im Körper sofort eingesetzt, ohne den normalen Körperablauf zu berücksichtigen. Das ist keine TCM, das ist Schulmedizin.
Qi Zuo: Der chinesische Arzt Zeng Haiji führte sehr früh eine Studie mit zwei Gruppen von je 320 Covid-19-Patienten durch. In der Gruppe, die ausschließlich schulmedizinisch behandelt wurde – mit Chloroquin, Antibiotika und Kortison – lag die Sterblichkeit bei 35,5 Prozent. In der Gruppe, die Heilkräuter, Akupunktur und Moxibustion erhielt, starb kein einziger Patient. Ende 2020 erschien zudem eine Beobachtungsstudie an 8939 hospitalisierten Covid-19-Patienten. Sie bestätigt, dass die Behandlung mit der Kräuterarznei Qingfei Paidu Tang die Sterblichkeit der Patienten signifkant senkte.
Zening Wang: Weil TCM-Behandlungen zu wenig Wirtschaftswachstum bringen. Eine TCM-Therapie für Covid-19 kostet rund 800 Yuan. Das sind etwa 100 Euro pro Patient. Die schulmedizinische Behandlung kostet rund 400‘000 Yuan. Also etwa 50‘000 Euro pro Patient. Deshalb empfiehlt China Impfungen. Obwohl sie bereits Zugang zu einem hochwirksamen Heilmittel gegen Covid-19 hat.
Zening Wang: Die Impfungen zwingen das SARS-CoV-2-Virus in einen ständigen Mutationsprozess. Es wird sich von Jahr zu Jahr verändern. Genau wie bei der Grippe. So können jedes Jahr neue Impfstoffe gegen Covid-19 entwickelt werden. Ein Riesengeschäft für die Pharmaindustrie.
Qi Zuo: Das würden wir sehr gerne tun. Aber einige Kräuter sind leider in der EU verboten. Deshalb haben wir mehrere neue Rezepte entwickelt, welche die verbotenen Kräuter nicht enthalten, den Patienten aber trotzdem helfen können.
Qi Zuo: Die TCM erlebt in China seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie in Wuhan gerade eine große Renaissance. Viele Kritiker und Skeptiker haben ihre Meinung geändert. Sie sind nun aufgrund eigener Erfahrungen positiv zur TCM eingestellt. Denn am Ende zählt nur eins: die Wirkung!
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Qi Zuo und Zening Wang (v.l.n.r) stammen aus alten TCM-Familien, die seit vielen Generationen als klassische TCM-Ärzte tätig sind. In ihrer Gemeinschaftspraxis in Bonn und Düsseldorf praktizieren Qi Zuo und Zening Wang Akupunktur, Moxibustion nach Bianque und Heilkräuterkunde nach Jingfang.
In China als TCM-Ärzte ausgebildet, dürfen sie sich in Deutschland lediglich als “Heilpraktiker” bezeichnen.
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Qi Zuo und Zening Wang: Traditionelle Chinesische Medizin – Chinas erfolgreicher Weg raus aus der Covid-19 Krise, VogelPerspektiven GmbH 2000.
120 Seiten
Ca. Fr. 22.–/€ 19.95.
ISBN: 9783946302483.
Bestellung beim Verlag oder in jeder Buchhandlung.
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Inhaltsstoffe von Quingfei Padu Tang
Für die Zusammensetzung der Arznei Qingfei Paidu Tang bitte weiter runterscrollen (Handy) oder zur linken Spalte wechseln (Bildschirmansicht).
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Beitrag online seit 6.9.2021 / © Petra Horat
Letztmals aktualisiert: 7.9.2021
“70’000 Chinesen besiegen das Corona-Virus. Wie das?”
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Qingfei Paidu Tang: Rezeptur
Die TCM-Arznei Gingfei Paidu Tang beinhaltet 20 Kräuter und ein Mineral:
– Herba Ephedrae (Ephedra sinica Stapf; 9 g)
– Radix Glycyrrhizae (Glycyrrhiza uralensis Fisch.;6 g)
– Semen Armeniacae Amarum (Prunus armeniaca L.; 9 g)
– Raw Gypsum (15–30 g; Calciumsulfat,vorgekocht)
– Ramulus Cinnamomi (Cinnamomum cassia (L.) J.Presl; 9 g)
– Rhizoma Alismatis (Alisma plantago-aquatica Linn.; 9 g)
– Polyporus Umbellatus (Polyporus umbellaru (Pers.); 9 g),
– Rhizoma Atractylodis Macrocephalae (Atractylodes macrocephala Koidz.; 9 g)
– Poria (Poria cocos (Schw.) Wolf.; 15 g)
– Radix Bupleuri (Bupleurum chinensis DC.; 16 g)
– Radix Scutellariae (Scutellaria baicalensis Georgi; 6 g)
– Rhizome Pinelliae Preparata (Pinellia ternata (Thunb.) Breit.9 g; verarbeitet mit Ingwer)
– Rhizoma Zingiberis Recens (Zingiber officinale Roscoe; 9 g)
– Radix Asteris (Aster tataricus Linn. f.; 9 g)
– Flos Farfarae (Tussilago farfara Linn.; 9 g)
– Rhizoma Belamcandae (Iris domestica (L.) Goldblatt & Mabb.; 9 g)
– Herba Asari (Asarum sieboldii Miq.; 6 g)
– Rhizoma Dioscoreae (Dioscorea oppositifolia L.; 12 g)
– Fructus Aurantii Immaturus (Citrus sinensis Osbeck; 6 g)
– Pericarpium Citri Reticulatae (Citrus aurantium L.; 6g)
– Herba Pogostemonis (Pogostemon cablin (Blanco) Benth.; 9 g).
Hier geht es zu einer Beobachtungsstudie an 8939 hospitalisierten Covid-19-Patienten. Die Studie bestätigt, dass die Behandlung mit der Kräuterarznei Qingfei Paidu Tang die Sterblichkeit der Patienten signifkant senkte (Elsevier/24. 11.2020).
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Von höchster Stelle empfohlen
Die höchste Gesundheitsbehörde Chinas – das National Health Committee – empfiehlt den Einsatz der Kräuterarznei Qingfrei Paidu Tang bei leichten, mittleren und schweren Fällen von Covid-19.
Hier (oder hier) entlang zur Übersetzung der Empfehlung des NHC.