Als Kind stellten ihm die Eltern eine kleine, steinige und trockene Fläche an einem Steilhang zur Verfügung. Die Fläche war für die Eltern wertlos und wurde nur einmal jährlich gemäht. „Klein-Sepp“ verwandelte das Stück Land in eine Terrasse mit Erdbeeren, Obstbäumchen, Kürbissen und weiteren Pflanzen.
Kalt und weit oben
Kaum neunzehn Jahre jung erbt Sepp Holzer den elterlichen „Krameterhof“. Ein 45 Hektar grosses Grundstück auf 1000 bis 1500 m über dem Meeresspiegel. An einem der kältesten Orte Österreichs, in den Bergen südlich von Salzburg.
Ein „Verrückter“
Der junge Mann beginnt das umzusetzen, was er sich an Naturwissen angeeignet hat. Statt Fichten-Monokulturen pflanzt er Fruchtbäume und Mischwald. Statt Schädlinge zu vergiften sucht er nach alternativen Methoden. Er legt Dutzende von Teichen an und terrassiert die Hänge. Berufskollegen und Nachbarn erklären ihn für verrückt.
Es hagelt Bussen
Immer wieder werden ihm behördliche Geldbussen auferlegt. Gerichtsprozesse werden gegen ihn angestrengt. Ökologisch zu wirtschaften ist nicht erlaubt. Doch Sepp Holzer lässt sich nicht umbiegen. Monokulturen, Pestizide, Herbizide und erdverdichtende Landmaschinen kommen für den naturverbundenen Bergbauern nicht in Frage.
Der Agrar-Rebell
Eine Vielfalt von Pflanzen und Tieren zieht auf dem Krameterhof ein. Sepp Holzer legt eine Teichlandschaft an und baut Sonnenfallen. Darin gedeihten wärmeliebende Kräuter, Gemüse und Früchte. Fischzucht und Pilzkulturen kommen hinzu. Der Hof blüht, er rentiert. Und zieht immer mehr wissensdurstige Besucher aus dem In- und Ausland an.
Holzersche Permakultur
Irgendwann erfährt Sepp Holzer: Das, was er intuitiv seit vielen Jahren praktiziert, ist „Permakultur“. Sein erstes Buch entsteht: „Der Agrar-Rebell“. Darin beschreibt der Autor die „Holzersche Permakultur“ auf dem Krameterhof, aber auch Konflikte mit Neidern und Beamten.
Überall entstehen Oasen
Immer öfters wird Sepp Holzer gerufen, um verödete Landstriche nach der Holzerschen Permakultur zu renaturieren. Er erschafft viele blühende Oasen. Zum Beispiel in Österreich, Äthiopien, Chile, Nordamerika, Rußland, Spanien, Schottland und Thailand. Ob Wüste oder Überschwemmungsgebiet, der Öko-Profi zeigt den Menschen, wie sie fruchtbare Landstriche im Einklang mit der Natur erschaffen.
Enormer Erfahrungsschatz
2009 übergibt Sepp Holzer den Krameterhof seinem Sohn Josef. Er baut zusammen mit seiner Frau Veronika einen neuen Hof im Südburgenland auf. Bis heute gibt er einen Teil seines Wissens an seinem Hof in Seminaren weiter.
Vom Boden bis zur Ernte
Es erstaunt nicht, dass Sepp Holzers zweites Buch – „Permakultur“ – ein Grundlagenwerk ist. Alles, was der Autor schreibt, ist hundertfach getestet und erprobt. Wissen aus 40-jähriger Praxis.
Diese Praxisnähe macht das Buch überaus wertvoll. Es informiert auf einfache, klare Weise über wichtige Themen der Holzerschen Permakultur. Von der Bodenbeurteilung über das Anlegen von Hügelbeeten bis zu Terrassierung und Wassergärten. Von der ökologischen Bepflanzung über Kompostzubereitung bis zur Behandlung von Problempflanzen. Von Obstkultur über Pilzzucht bis Tierhaltung.
Wasserwissen
Sepp Holzer, mittlerweile 77, hat ein drittes Buch verfasst. Es trägt den Titel „Wüste oder Paradies“. Der Autor informiert darin schwergewichtig über das Kernthema der Renaturierung: naturgemässes Wassermanagement.
Sepp Holzers Permakultur: Praktische Anwendung für Garten, Obst und Landwirtschaft
Sepp Holzer
Leopold Stocker Verlag 2014
304 Seiten
ISBN 978-3-7020-1037-9
Von Sepp Holzer zu lernen ist enorm bereichernd. Der Permakultur-Pionier erschafft auf der ganzen Welt essbare Landschaften – auch in der Wüste.
Blick auf eine Teichanlage von Sepp Holzer
Hier geht’s zu Sepp Holzers Homepage
Seminare auf Sepp Holzers Hof im Südburgenland
Kurse mit Josef Holzer (Sepp Holzers Sohn) am Krameterhof
Weitere Bücher von Sepp Holzer:
Wüste oder Paradies
Sepp Holzer
Leopold Stocker Verlag
207 Seiten
ISBN 9-78-3-7020-1324-0
Der Agrar-Rebell
Leopold Stocker Verlag 2002
240 Seiten
ISBN 978-3-7020-1155-0