Sind Schüßler Salze ein Gewinn für die Augen? Können Sie bei Augenleiden helfen, wie manche Patienten berichten? Das sagt der Heilpraktiker Friedemann Garvelmann. Er arbeitet seit über 30 Jahren mit Schüßler Salzen.
Garvelmann: Schüssler Salze können einiges. Vorausgesetzt, sie werden fachgerecht eingesetzt. Das menschliche Auge ist mit dem Nervengewebe des Gehirns verbunden. Alles, was das Gehirn negativ beeinflusst, kann auch den Augen schaden. Umgekehrt kann ein Schüssler Salz, das die Nerven nährt, auch die Augen stärken. Beispielsweise Kalium phosphoricum D6.
Garvelmann: Das ist möglich. Ich empfehle eine vierwöchige Kur mit Kalium phosphoricum D6 dreimal jährlich. Eine bis drei Tabletten pro Tag genügen. Zusätzlich kann man die Elastizität des Augengewebes und der okulären Blutgefäße mit Silicea D12 und Calcium fluoratum D12 unterstützen.
Garvelmann: Durchaus. Ein zu trockenes Auge wird feuchter, wenn man regelmäßig Natrium chloratum D6 einnimmt. Das Salz gleicht den Feuchtigkeitshaushalt der Gewebe aus. Häufig stellt sich der Erfolg bereits innerhalb von wenigen Wochen ein. Auch bei einem zu feuchten oder rasch tränenden Auge kann Natrium chloratum D6 helfen. In diesem Fall braucht es allerdings weitere Schüßler-Salze.
Vor allem Kalium chloratum D6 und Calcium carbonicum D6. Letzteres ist auch ein bewährtes Konstitutionsmittel für Kinder. Kinder leiden ja öfter unter entzündlichen Augenerkrankungen. Für ältere Menschen, deren Augen aufgrund schlaffer Unterlider rasch tränen, sind dagegen Silicea D12 oder Calcium fluoratum D12 hilfreicher.
Dann sind Ferrum phosphoricum D12 und Arsenum jodatum D6 wichtige Mittel.
Garvelmann: Ich empfehle Patienten, in deren Familien chronisch-degenerative Augenerkrankungen gehäuft auftreten, vorbeugend Schüssler Salze einzunehmen. Sie können das Auge bis zu einem gewissen Grad schützen. Dennoch kann man nicht behaupten, dass Schüssler Salze chronisch-degenerative Augenerkrankungen kurieren könnten.
Die Erfahrung zeigt, dass die Salze den Krankheitsprozess verlangsamen können. Schüssler-Salze sind eine sinnvolle Ergänzung zu den schulmedizinischen Mitteln. Sie verbessern die Sauerstoff- und Nährstoffverwertung des Auges. Deshalb ist Kalium sulfuricum D6 wichtig. Es hilft dem Auge, den vorhandenen Sauerstoff effizienter zu nutzen. Genauso wichtig ist Kalium arsenicum D6. Es optimiert die Nährstoff- und Sauerstoffverwertung und stabilisiert die Blutgefäße.
Garvelmann: Ja. Es macht Sinn, zusätzlich den Leberstoffwechsel anzuregen, weil die Augen eng mit der Leber zusammenhängen. Das bestätigen die Erfahrungen aus der Europäischen Naturheilkunde, der Traditionellen Chinesischen Medizin und der ayurvedischen Medizin.
Ja, zum Beispiel Lebermittel wie Kaliumsulfuricum D6, Natrium sulfuricum D6, Natrium phosphoricum D6 und Lithium chloratum D6. Bei Makuladegeneration und degenerativen Erkrankungen des Sehnervs ist zudem Cuprum arsenicosum D6 hilfreich. Es aktiviert den Stoffwechsel und reguliert die Dynamik und Anpassungsfähigkeit der okulären Blutgefäße. Beides bewirkt eine Verbesserung der Ernährungssituation am Auge.
Garvelmann: Der graue Star beruht auf der konstitutionellen Neigung, Salze zu kristallisieren, die in Körperflüssigkeiten gelöst sind. Man nennt das in der Naturheilkunde Kristallose. Entsprechend setzt man Mittel ein, die die Kristallose abbauen, allen voran Calcium fluoratum D12, Silicea D12 und Calcium sulfuratum D6.
Beim grünen Star liegt eine Störung der lymphatischen Drainage des Augapfels vor. Hier sind Mittel gefragt, die den Abtransport der Kammerflüssigkeit regulieren: Kalium chloratum D6, das lymphverflüssigend wirkt, Silicea D12 als allgemein transportanregendes Mittel und Calcium carbonicum D6. Letzteres wirkt abflussaktivierend und stabilisiert das Lymphsystem. Daneben gibt es weitere Mittel, die nach einer sorgfältigen Anamnese therapeutisch eingesetzt werden können.
Interview: Petra Horat
Anmerkung: Friedemann Garvelmann arbeitete 30 Jahre lang in eigener Praxis. Mittlerweile praktiziert er nicht mehr, sondern unterrichtet an der Akademie für Traditionelle Europäische Medizin.
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Die Empfehlungen zur Dosierung und Einnahme von Schüßler Salzen variieren von Therapeut zu Therapeut. Friedemann Garvelmann rät, Schüßler Salze zyklisch einzunehmen: Jedes Salz setzt einen Reiz. Lassen Sie dem Organismus die Zeit, diesen Reiz zu verarbeiten und darauf zu reagieren.
Ein Beispiel: Statt täglich Kalium phosphoricum, Silicea und Calcium fluoratum einzunehmen, kann man die augenstärkenden Mittel gestaffelt zuführen:
🞎 Am ersten Tag nimmt man 3 x 2 Tabletten Kalium phosphoricum.
🞎 Am zweiten Tag 3 x 2 Tabletten Silicea.
🞎 Am dritten Tag 3 x 2 Tabletten Calcium fluoratum.
🞎 Am vierten Tag beginnt der Zyklus von vorne bis zumdreißigstenn Tag.
🞎 Danach folgt eine dreimonatige Pause. Die Kur kann dreimal jährlich wiederholt werden.
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