Kreativ denken, glücklich sein!

Kreatives Denken kann man mit 7 Verhaltensweisen fördern.

„Das Lebensglück und der Erfolg hängen von der Fähigkeit ab, kreativ zu denken“, sagt Prof. Dr. Rainer Holm-Hadulla. Der Arzt und Kreativitätsforscher weist auf 7 Verhaltensweisen hin, die das kreative Denken besonders bei Kindern fördern.

Das Leben als Gestaltungsaufgabe

„Der Mensch muss sich den Schwierigkeiten des Lebens kreativ entgegenstellen. Ohne eigene kreative Anstrengung bleibt das Dasein farb- und bedeutungslos“, sagt der deutsche Kreativitätsforscher Rainer Holm-Hadulla.

Kreatives Denken macht glücklicher

Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen, dass Kreativität glücklicher und erfolgreicher macht. Danach treffen auf kreativ denkende Menschen folgende Merkmale zu:

• Sie gehen konstruktiver mit anderen Menschen um.
• Sie bewältigen herausfordernde Situationen und Schicksalsschläge leichter.
• Sie sind vor psychischen Erkrankungen besser geschützt.
• Sie langweilen sich seltener.
• Sie sind besser vor Vergesslichkeit im Alter geschützt.

Kreatives Denken macht erfolgreicher

Doch was genau macht kreative Köpfe erfolgreicher? „Es ist ihre Fähigkeit, Bestehendes zu hinterfragen, aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und mit neuen Erkenntnissen zu verknüpfen“, sagt Rainer Holm-Hadulla. „Diese Art zu denken bringt neue Lösungsansätze in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik hervor.“

Liebe macht kreativ

Die ersten Wurzeln der Kreativität werden bereits im Kleinkindesalter angelegt: Säuglinge suchen im Blick und Mienenspiel der Mutter Zuwendung. Dazu sagt Kreativitätsforscher Rainer Holm-Hadulla: „Entdeckt der Säugling im Gesicht der Mutter Liebe und Interesse, stärkt das sein Entdeckerverhalten. In seinem Gehirn entsteht das erste, zarte Fundament für Kreativität.“

Früh übt sich …

Auch im Kindesalter können Eltern die Kreativität ihrer Kinder fördern. Am besten bereits in den ersten Lebensjahren. Denn „zwischen dem ersten und dem zwölften Altersjahr werden wichtige Weichen für das Kreativitätsverhalten gestellt“, sagt Rainer Holm-Hadulla.

Genies züchten? Das bringt nichts.

Macht es  somit Sinn, die 4-jährige Tochter  ins Früh-Chinesisch zu senden? Oder dem 3-jährigen Sohn einen Computer zu schenken? Dazu sagt Rainer Holm-Hadulla: „Der Versuch, Genies zu züchten, ist der falsche Weg.  Man kann nie wissen, was dabei herauskommt.“

7 Verhaltensweisen, die Kreativität fördern

Hingegen hat die Forschung 6 „Mindsets“ entdeckt,  die Kreativität nachweislich fördern. Das können Eltern tun:

1 Selber offen sein und gerne dazulernen.

2
Anders ist gut!

Den Kindern schon früh die Einstellung vermitteln, dass andersartige Menschen keine Bedrohung, sondern eine Bereicherung sind.

3 Freude statt Neid.

Die Kinder ermutigen, sich an den kreativen Leistungen anderer zu freuen, statt diese zu beneiden. Denn Neid, so Holm-Hadulla, ist eine starke Kreativitätsbremse: „Viele Kinder unterdrücken ihre Kreativität, weil sie sich vor dem Neid der anderen Kinder fürchten!“

4 Nicht zu früh rationalisieren.

Die Kinder nicht zu früh mit rationalen Überlegungen konfrontieren. Beispielsweise hat es keinen Sinn, einem 2-Jährigen zu erklären, warum er nicht auf die Straße laufen soll. Man muss auf ein so kleines Kind einfach nur gut aufpassen. Das rationale Erklären kommt später.

5 Träume sind Kreativität pur.

Die Phantasie und Vorstellungskraft der Kinder nicht in Frage stellen.
Ein Beispiel: Der Kleine erzählt beim Frühstück, er sei in der Nacht mit einem Teddybär über das Dorf geflogen. „Statt das als Unsinn zu bezeichnen, sollten Eltern ihre Kinder ermutigen, frei über Träume nachzudenken“, empfiehlt Rainer Holm-Hadulla. „Träume sind wunderschöne kreative Gebilde. Sie können das Leben bereichern, weil sie Unbewusstes bewusst machen.“

6 Viel Freiraum statt volle Agenda.

Den Kindern genug Ruhepausen schenken. Rainer Holm-Hadulla: „Statt ein Kind pausenlos auf Trab zu halten oder in freien Minuten vor den Fernseher zu setzen, sollte man es viel über seine Eindrücke nachsinnen lassen.“ Die „volle Agenda“, mit der viele Kinder aufwachsen, kann zur Kreativitätsbremse werden.

Mädchen schaut verträumt zum Fenster raus, www.gesundheitsjournalistin.ch

Rainer Holm-Hadulla: „Es ist keine verlorene Zeit, wenn ein Kind eine halbe Stunde lang zum Fenster hinaus in den Himmel schaut. Solche Auszeiten helfen dem Kind, ein Gespür für eigene Ideen zu entwickeln. Das kreative Denkvermögen profitiert von Ruhepausen. Diese sind wichtig, um neue Erlebnisse zu verdauen und mit bereits vorhandenen Eindrücken zu verknüpfen.“

7 Kreativität, so oder anders.

Die Kinder unterschiedlichste Aktivitäten ausprobieren und genießen lassen. Kreativität kennt viele Ausdrucksformen! Meist fühlen sich die Kinder mit der Zeit von alleine zu einer Ausdrucksform stärker hingezogen als zu den anderen. Rainer Holm-Hadulla: „Hat ein Kind ‹sein Revier› gefunden, wird es auch Freude, Neugierde, Hingabe und Geduld entwickeln. Und damit Eigenschaften, die für sein Lebensglück und den Erfolg sehr wichtig sind.“

Kinder sind mehrfach intelligent

Bei den meisten Kindern sind mehrere Formen von Intelligenz gut angelegt. Deshalb sollte man Kinder nicht zu früh in eine bestimmte Richtung drängen. Wichtig sind vielfältige Angebote und genug Freiraum zum Experimentieren!

Viele Ausdrucksformen für Kreativität! Zum Beispiel…

 

Körperlich-kinästhetische Kreativität

Kreativität kennt viele Ausdrucksformen: kinästhetrische Intelligenz

Roger Federer weinte als Kind, wenn er den Tennisplatz verlassen musste. Seine körperlich-kinästhetische Intelligenz zeigte sich schon in frühen Jahren. Die gleiche Form von Intelligenz sehen wir bei vielen anderen Sportlern,  bei Tänzern und Bewegungstherapeuten, bei Schauspielern und Handwerkern.

Emotionale Intelligenz

Kreativität in Form der emotionalen Intelligenz

Emotionale Intelligenz ist die Fähigkeit, über die eigenen Gefühle nachzudenken und konstruktiv mit ihnen umzugehen. Außerdem die Fähigkeit, sich in andere einzufühlen. Also die Fähigkeit, andere Personen und ihre Stimmungen, Motivationen und Intentionen differenziert wahrzunehmen. Diese Fähigkeit ist grundsätzlich für alle Menschen wichtig. Für Lehrer, Pflegefachleute, Ärzte, Psychotherapeuten und andere helfende Berufe ist emotionale Intelligenz unerlässlich.

Logisch-mathematische Kreativität

Kreativität in Form logisch-mathematischer Intelligenz.

Klein-Einstein baute als Kind leidenschaftlich gerne Konstruktionen aus Bauklötzen. Später machte ihn seine logisch-mathematische Intelligenz weltberühmt. Die logisch-mathematische Fähigkeit besteht darin, Probleme logisch zu analysieren und mathematische Operationen durchzuführen. Sie ist besonders wichtig für Mathematiker, Physiker, Programmierer und viele weitere technische Berufe.

Musikalische Intelligenz

Kreativität in Form musikalischer Intelligenz

Mit 3 sieht die kleine Alma Deutscher im Schauspielhaus die „Zauberflöte“. Das Mädchen ist so begeistert, dass es 3 Stunden lang mit offenem Mund dasitzt. Seither will Alma „nur“ eines: musizieren und komponieren!
Sie lernt Geige und Klavier, schreibt mit 8 ihre erste Oper und wird mit 16 die jüngste Orchesterdirigentin Europas. Internet und Fernsehen schaut Alma Deutscher praktisch nie. Ein Smartphone hat sie keines. Warum nicht? „Ich muss den Kopf frei haben, um eigene Ideen zu entwickeln“, sagt die junge Frau.

Bildlich-räumliche Intelligenz

Pablo Picasso hatte grosse bildlich-räumliche Intelligenz www.gesundheitsjournalistin.ch

Picasso malte bereits als kleines Kind überall Bilder hin. Später sagte der berühmte Maler: „Als Kind ist jeder ein Künstler. Die Schwierigkeit liegt darin, als Erwachsener einer zu bleiben.“
Die bildlich-räumliche Intelligenz ist nicht nur für Maler wichtig. Sondern auch für Architekten, Bildhauer, Piloten, Seeleute und Ingenieure.

Sprachliche Intelligenz

Kreativität in Form sprachlicher Intelligenz

Sprachliche Intelligenz ist die Fähigkeit, Gedanken in eigene Worte zu fassen und diese mündlich oder schriftlich auszudrücken. Sie wird durch Vorlesen, Miteinander-Sprechen, Zuhören, Lesen und Schreiben gefördert. Die sprachliche Intelligenz ist Grundausrüstung von Autoren, Journalisten, Lehrern und Meinungsbildnern.

Darüber hinaus kennt die Forschung viele weitere Formen von Intelligenz und Kreativität. Beispielsweise die naturalistische Intelligenz und die spirituelle Intelligenz.

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Fördert die digitale Welt die Kreativität von Kindern?

Können Handy, Fernseher und Internet die Kreativität von Kindern fördern? „Im Allgemeinen gilt, dass Fernseher und Computer Kindern zu wenig Raum lassen“, sagt der Kreativitätsforscher Rainer Holm-Hadulla. „Sie füttern das Gehirn mit einer Flut von Geräuschen, Tönen und Bildern. Das ist zu viel! Als Folge davon stellt das Gehirn des Kindes um auf Apathie.“

Bildschirm, aber ganz gezielt

Deshalb rät Rainer Holm-Hadulla, Kinder nicht an das freie Herumzappen und das ‹Entspannen› vor dem Fernseher oder dem Computer zu gewöhnen. Sinvoll sei hingegen ein festes Fernseh- und Computerprogramm. Mit Sendungen, die geistig wertvoll sind und das kreative Denken fördern. Bespielsweise spannende Tierfilme, anregende Diskussionen und Dokumentationen über fremde Länder.

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Wirkt krebshemmend: Gemüse, z.B. grüner Smoothie.

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