Ernährung für gesunde Augen

So geht Ernährung für gesunde Augen

Ihre Augen benötigen eine ganze Reihe von Nähr- und Vitalstoffen, um gesund zu bleiben und sich vor Krankheit zu schützen. Auch vor „altersbedingten“ Beschwerden wie zum Beispiel der Makuladegeneration, die häufigste Ursache für eine Sehbehinderung und Erblindung im Alter. Wie sieht die Ernährung für gesunde Augen aus?

Wesentliches übersehen…

Linda B. aus Thun war bestürzt, als sie vor zwei Jahren die Diagnose einer trockenen Makuladegeneration (AMD) erhielt. Die häufigste Augenerkrankung im Alter gilt als unheilbar. Doch immerhin kann man sie mit medikamentösen Injektionen direkt ins Auge verlangsamen, im Idealfall sogar stoppen. Seitdem kreisen Lindas Gedanken von früh bis spät sorgenvoll um ihre Augen. Nur an etwas denkt sie nicht: Dass schlechte Ernährungsgewohnheiten ein Risikofaktor für die Entstehung und Progression einer AMD sind.

Cracker und Eier zum Lunch?

Linda aber kocht nicht gerne: «Zum Frühstück nehme ich einen Kaffee. Mittags esse ich zwei Eier mit Crackers. Im Übrigen verpflege ich mich hauptsächlich aus dem Kühlschrank. Gemüse und Salat esse ich selten», sagt sie.

Hunger auf Gesundes

Würden Lindas Augen «Wir haben Hunger!» rufen, wenn sie sprechen könnten? Fest steht, dass das menschliche Auge einen hohen Bedarf an Mikronährstoffen hat. Das zeigt ein Blick in sein Inneres: Im Kammerwasser des Auges ist die Konzentration an Vitamin C mehr als zehnmal höher als im Blutserum. Die Netzhaut ist ein Vielfaches reicher an Betacarotin, Vitamin C, Vitamin E und der Omega-3-Fettsäure DHA als das Blut und andere Organe. In der Augenlinse und der Makula (der Stelle des schärfsten Sehens in der Netzhaut) stecken gar bis tausendmal mehr Lutein und Zeaxanthin als in den Zellen anderer Organe.

Betacarotinoide schützen die Netzhaut

Die erwähnten Augennährstoffe sind machtvolle Antioxidantien. Nehmen wir z.B. Lutein und Zeaxanthin: Die beiden Carotinoide verleihen der Makula lutea bzw. dem «gelben Fleck» die orange-gelbe Farbe. Sie absorbieren schädliches blaues Licht und bestimmte Wellenlängen von ultraviolettem Licht. So schützen sie die Makula der Netzhaut vor pathologischen Gewebeveränderungen.

DHA arbeitet im Sehpurpur

Oder die Omega-3-Fettsäure DHA: Als unerlässlicher Baustoff steckt sie in den Zellmembranen der Augen, hält sie geschmeidig und schützt vor Trockenheit. Das ist wichtig, weil trockene Augen krankheitsanfälliger sind. Weiter ist DHA an der Bildung des Sehpurpurs beteiligt. Dieser verwandelt Lichtimpulse in Nervensignale, ermöglicht also das Sehen. Ähnlich  baden alle Strukturen des Auges in Mikronährstoffen, die nährend, schützend und regenerierend wirken.

Ernährung wirkt präventiv

Die medizinische Forschung kennt heute zahlreiche Vitalstoffe, die für die Gesundheit der Augen unerlässlich sind. Die meisten dieser Stoffe lindern oxidativen Stress und Entzündungen. Beide spielen eine Rolle bei der Entstehung altersbedingter Augenerkrankungen – so etwa bei der Makuladegeneration, bei Glaukom, Katarakt und diabetischer Retinopathie.

Nährstoff-Checkliste

Ausserdem ist belegt, dass manche Augenerkrankungen mit einer zu tiefen Zufuhr an Mikronährstoffen einhergehen. So kann zum Beispiel eine zu geringe Zinkzufuhr zu Veränderungen der Augenlinse und zum Grauen Star beitragen.
Kurz: Die Augen schätzen hochwertiges «Augenfutter» – am besten in Form unterschiedlichster Lebensmittel, das folgende Mikronährstoffe enthält:

• Vitamin A:

Stärkt und schützt alle Strukturendes Auges. Ein Mangel kann das Risiko einesGrauen Stars erhöhen. Der Körper stellt VitaminA aus Betacarotin selber her – und zwar jeweilsnur so viel wie er benötigt. Auf diese Weise sind Vergiftungen mit dem fettlöslichen Vitaminausgeschlossen.

• Vitamin C:

Studien weisen darauf hin, dass Vitamin C das Auge der Linse vor einer Eintrübung bzw. vor einem Katarakt (Grauer Star) schützen kann.

• Vitamin-B-Familie:

B2, B6 und B12 sind gemäss aktuellem Wissensstand besonders wichtig für die Augen. Die B-Vitamine wirken am besten im Verbund der ganzen Familie. Sie sind wichtig für eine optimale Signalübertragung im Nervensystem, auch für den Sehnerv.

• Vitamin D:

Studien zufolge kann Vitamin D das Risiko einer altersbedingten Makuladegeneration reduzieren und/oder deren Entwicklung verlangsamen. Es schützt vor oxidativem Stress und verbessert die Immunabwehr. Zu beachten: Im europäischen Winterhalbjahr steht ein Mangel an Vitamin D an der Spitze der statistisch erfassten Vitalstofflücken.

• Vitamin E:

Das bedeutendste fettlöslicheAntioxidans schützt alle Zellmembranen, insbesondere auch der Nerven, Muskeln und Augen.

• Lutein und Zeaxanthin:

Die beiden Carotinoide sind starke Antioxidantien. Sie schützen die Netzhaut vor Gewebeschäden. Westeuropäer nehmen im Schnitt maximal einen Fünftel soviel Lutein und Zeaxanthin ein wie für die Prävention von Augenerkrankungen wie zum Beispiel der Makuladegeneration empfohlen wird.

• Omega 3, vorab DHA und EPA:

Beide Fettsäurenwirken antioxidativ, entzündungsmodulierend, neuroprotektiv und halten die Zellmembrane der Augen geschmeidig. Ausserdem ist DHA an der Bildung des Sehpurpurs beteiligt.

• Resveratrol:

Das Polyphenol wird in der Natur von manchen (Nahrungs-)Pflanzen als Schutzstoff produziert. Resveratrol wirkt antioxidativ, entzündungshemmend und nervenschützend. Der Stoff hat nachweislich Einfluss auf verschiedene Zelltypen des Auges.

• Zink:

Transportiert die Vitamine A und E von der Leber zu den Augen und unterstützt in mehrfacher Hinsicht ein gutes Funktionieren der Sehorgane.

Vitalstoffe in Pillenform?

Lina B. hat inzwischen erfahren, dass das Auge ein Gourmet ist und Wert auf eine gesunde Ernährung legt. Kochen mag die 72-Jährige aber dennoch nicht Sie hat sich deshalb ein Nahrungsergänzungsmittel besorgt, das Vitamin C, Vitamin E, Zinkoxid, Kupferoxid, Lutein und Zeaxanthin enthält (eine Formulierung der ARED-Studie). Dieses Präparat nimmt sie nun täglich ein. Macht das Sinn?

Vorsichtig dosieren

Für Menschen mit einer bereits diagnostizierten Augenerkrankung kann es tatsächlich sinnvoll sein, in Absprache mit dem Augenarzt Vitalstoffe einzunehmen. Eine kompetente Beratung ist wichtig, weil die pharmakologischen Dosierungen deutlich höher als die behördlich empfohlenen Tagesdosierungen sind. Und weil eine übermässige Einnahme von Vitalstoffen zu unerwünschten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit Medikamenten führen kann.

Zu viel Vitamin C? Besser nicht.

So fördert zum Beispiel zu viel Vitamin C die Bildung von Nierensteinen. Eine zu hohe Zinkaufnahme kann die Aufnahme von Kupfer im Darm blockieren und zu Anämie führen. Zu viel Betacarotin in Pillenform geht bei Rauchern mit einem erhöhten Risiko für Lungenkrebs einher (das gilt hingegen nicht für Betacarotin aus der Nahrung).

Beste Ernährung für die Augen

Selbst führende Augenärzte sind sich einig, dass Vitalstoffpräparate alleine kein ausreichendes «Augenfutter» sind. Zum einen, weil viele weitere «Augenschutzstoffe» noch nicht ausreichend erforscht sind. Zum anderen, weil Studien belegen, dass Vitalstoffe aus natürlicher Nahrung vom Körper besser absorbiert werden als künstliche Supplemente. Deshalb ist eine naturbelassene und vielseitige Ernährung das Beste für die Augen.

Der Lebensstil zählt

Mitunter wird der Grund für eine bestimmte Augenkrankheit auf die Gene geschoben. Tatsächlich können diese eine gewisse Rolle spielen. Aber bei weitem nicht die wichtigste! Für den Katarakt zum Beispiel wird der Einfluss der Gene auf 30 Prozent geschätzt.

Viel wichtiger als die Gene sind Umwelteinflüsse und der Lebensstil. Vorab die Ernährung und die körperliche Bewegung. Schwimmen, tanzen, joggen, turnen? Das ist neben einer natürlich gesunden Ernährung optimale Augenpflege.

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Hier sehen Sie Lebensmittel, die besonders viele augenschützende Mikronährstoffe enthalten.

 

 

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