Das Kind hat ADHS. Tatsächlich?

Viele Eltern sind zwiegespalten, wenn bei ihrem Kind ADHS diagnostiziert wird: Medikamente geben oder nicht? Die Frage ist berechtigt. Umso mehr als die Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung zu häufig diagnostiziert wird. Das zumindest sagt eine Studie der Universitäten Bochum und Basel.

Eine «fabrizierte» Krankheit?
Zum gleichen Schluss kommen die beiden ZDF-Journalistinnen Beate Frenkel und Astrid Randerath. Sie haben das Phänomen ADHS intensiv recherchiert. ADHS, so ihr Fazit, hat sich von der entwicklungsphysiologisch normalen Verhaltensauffälligkeit zur «fabrizierten» Krankheit und zum Verkaufsschlager der Pharmaindustrie entwickelt.
Die beiden Redakteurinnen zeigen anhand von Fallbeispielen und Gesprächen mit Ärzten, Eltern und Wissenschaftlern auf, dass die Psychopillen für «Zappelphilipps» die Ursachen der Verhaltensauffälligkeit nicht kurieren und obendrein erhebliche Nebenwirkungen haben können.  Entstanden ist das Buch „Die Kinderkrankmacher“. Es macht nachdenklich und weckt auf.

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Die Kinderkrankmacher: Zwischen Leistungsdruck und Perfektion –
Das Geschäft mit unseren Kindern
Beate Frenkel und Astrid Randerath
Verlag Herder 2015
272 Seiten
ISBN 978-3-451-31198-7
 
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ADHS ohne Medikamente behandeln
Logopäden, Bewegungstherapeuten  und Psychotherapeuten kennen Möglichkeiten, um ADHS ohne Medikamente erfolgreich zu behandeln. Zum Beispiel mit Neurofeedback oder Psychomotorik-Therapie.