Gesund leben: 10 bewährte Plastik-Alternativen nutzen

Bewährte Plastik-Alternativen nutzen.

Plastik im Körper? Plastik im Blut?  Nein Danke! Das können Sie tun, um den Plastikmüll in der Umwelt und im eigenen Körper zu reduzieren. So nutzen Sie 10 bewährte Plastik-Alternativen.

 

Mikroplastik überall: in der Luft, im Wasser, in der Erde, im Körper von Mensch und Tier, in den Nahrungsmitteln und im Trinkwasser. Das jahrzehntelange Abladen von Hunderten Millionen Tonnen Plastikmüll hat Spuren hinterlassen!

Immer mehr Plastikteilchen im Körper

Die Leber- und Gehirnproben Verstorbener zeigen einen deutlichen Anstig winziger Plastikteilchen in den vergangenen Jahren. Unter Mikroplastik versteht man Partikel, die zwischen 1 Mikrometer (0,001 Millimeter) und 5 Millimetern gross sind. Nanoplastikpartikel sind noch kleiner als 1 Mikrometer.

Warum ist Plastik im Körper riskant?

•  Mikroplastik in menschlichen Zellen kann Entzündungsreaktionen und Zellschäden  verursachen. Das jedenfalls zeigen Laboruntersuchungen.
•  Laut Beobachtungsstudien kann Mikroplastik die Kiemen von Fischen verstopfen und deren Fortpflanzung beeinträchtigen.
•  Forscher vermuten, dass Mikro- und Nanoplastik im Körper von Mensch und Tier die Neigung zu Krebs, Herz-Kreislauf- und Nieren-Erkrankungen, Fertilitätsproblemen und Alzheimer fördern kann.
•  Möglicherweise können die kleinen Plastikpartikel auch kleinste Blutgefässe verstopfen. Gehirn, Nieren und Herzkranzgefässe wären besonders betroffen. Die Studien dazu laufen.

Alltags-Plastik im Gehirn, nein Danke!

Im Gehirn Verstorbener wurden besonders kleine Partikel entdeckt, von unter 0,2 Mikrometer Grösse. Die Partikel bestanden vor allem aus Polyethylen, das in zahlreichen Alltagsgegenständen steckt. Aufgrund ihrer geringen Grösse können diese Plastikteilchen die Blut-Hirn-Schranke überwinden.

10 bewährte Plastik-Alternativen

Wenn das nicht Grund genug ist, um das Plastik-Problem anzupacken! Jede Massnahme zählt. Sie können sich besser vor Plastik im eigenen Körper schützen. Und Sie können mithelfen, den globalen Plastikberg stückweise abzubauen.

In Ihrem Badezimmer

in Ihrer Küche

im Kleiderschrank

beim nächsten Einkauf!

Hier kommen 10 bewährte Plastik-Alternativen:

1. Vorräte in Glas, Keramik oder Stahl aufbewahren

Bewaehrte-Plastik-Alternativen-fuer-zu-Hause_Zum-Beispiel-Vorratsbehaelter-aus-Glas
•  Ersetzen Sie Plastikbehälter in der Küche durch kunststofffreie Gefässe. Beispielsweise durch Chutney-Boxen und Brotboxen aus Edelstahl.
•  Nutzen Sie Lunchbehälter aus 100 Prozent Zellulose und Mineralien, zum Beispiel von ajaa.de.
•  Behälter aus Edelstahl, Keramik, Glas, Zellulose und weiteren Naturmaterialien sind gesünder und umweltfreundlicher.
•  Sie haben Kinder? Es gibt auch Trinkhalme aus Stroh, Öko-Papier, Stahl und Glas. Die Glashalme werden unter extrem hohen Temperaturen gefertigt und sind so robust wie normales Trinkglas.
•  Viele weitere plastikfreie Artikel finden Sie auch bei waschbaer.de.

2. Holz statt Kunststoff verwenden

Bewährte Plastik-Alternativen-zum beispiel Kochlöffel aus Holz
Nach wie vor sind viele Kochlöffel und Pfannenwender aus billigem Plastik gefertigt. Sie geben in Kontakt mit Hitze Plastikteilchen ab.
• Ersetzen Sie diese kleinen Plastikmonster durch Küchenhelfer aus Holz und Edelstahl.

3. Plastik-Teebeutel meiden!

Eine weitere Quelle für Mikroplastik sind Plastik-Teebeutel. Auch sie können Plastikteilchen abgeben. Sogar in erheblichen Mengen, weil sie mit siedendem Wasser übergossen werden. Geben Sie Teebeuteln aus Bioproduktion den Vorzug, die aus Zellulose bestehen.

4. Konserven weglassen

Konserven können Substanzen aus Kunststoffen enthalten.  Zum Beispiel Bisphenol-A (BPA). Studien zufolge können die BPA-Werte im Urin um ein Vielfaches steigen, wenn die Probanden mehrere Tage hintereinander Dosensuppen essen.

5. Wasser ab Quelle oder Leitung trinken

•  Lassen Sie sich das Trinkwasser nach Möglichkeit im Glas anliefern oder bevorzugen Sie Hahnenburger. Denn auch das Wasser aus Petflaschen kann Spuren von Plastikteilchen enthalten.
Zum Glück arbeitet die Forschung an Flaschen aus Leichtglas, die eines Tages PET-Flaschen ersetzen können. Wer bereits jetzt Glasflaschen bevorzugt und diese auch explizit einfordert, beschleunigt diese erfreuliche Enwicklung.

6. Milch aus Glas statt Plastik trinken

7. Beim Einkaufen Stoffbeutel benutzen

Früchte und Gemüse kann man im Supermarkt genausogut in Baumwoll-Beutel stecken statt in Plastikbeutel.
•  Nähen Sie solche Beutel selber oder kaufen Sie sie, zum Beispiel im WWF-Shop oder bei waschbaer.
•  Textile Mehrweg-Beutel sind in den Gemüseabteilungen vieler Grossverteiler erhältlich.
Beispiel: Der Früchte- und Gemüse-Beutel von Coop (Schweiz) besteht aus Modal. Modal ist eine Zellulosefaser aus zerkleinertem Buchenholz. Coop verwendet laut eigenen Angaben nur Rohmatrial aus zentraleuropäischen Wäldern mit FSC-Label. Um Modal herzustellen, sind chemische Prozesse notwendig. Leider ist nicht jede Modal-Art auch ökologisch unbedenklich. Das gilt aber auch für die Baumwolle.

8. Plastikfreie Putzhelfer einsetzen

 

Plastik-Alternativen: Schwämme aus Sisal sind ein prima Ersatz für Schwämme aus Kunststoff.

•  Sisal-Schwämme, Quelle: ecco-verde.ch u.a.
•  Spültücher aus Holz-Zellulose und Baumwolle, z.B. von manufactum.ch,
•  Spültücher aus Leinen
•  Spülschwämme aus Paketschnur (zum Selbermachen), oder
•  Lappen aus Bio-Baumwolle (zahlreiche Anbieter)
•  Stahlwolle. Auch für das Reinigen von Porzellantellern und -besteck geeignet.
Plastik-Alternativen: Stahlwolle reinigt Geschirr und Besteck ebenso gut wie ein Kunststoffschwamm.

9. Plastikfreie Spülmittel verwenden

Vorsicht bei der Wahl von Putz- und Waschmitteln. Sie enthalten viel mehr Plastik als man denkt. Vor allem Polymere in flüssiger und gelartiger Form. Alleine in Deutschland  gelangen jedes Jahr 55 Tonnen Plastikteilchen aus Wasch-, Putz- und Reinigungsmitteln ins Abwasser. Das können Sie dagegen tun:
•  Ersetzen Sie schädliche Putz- und Reinigungsmittel durch plastikfreie Öko-Putzmittel.
•  Setzen Sie auch bei den Spezialreinigern auf plastikfrei.
•  Die Auswahl ist riesig. Bei ecosplendo.ch/de und in vielen weiteren Online-Shops gibt es unbedenkliche Produkte.

10. Auf Hausmittel zurückgreifen

Plastik-Alternativen: Hausmittel ersetzen plastikhaltige Reinigungsmittel

Ersetzen Sie umweltschädigende Putzmittel in bunten Plastikflaschen durch bewährte Hausmittel aus Drogerie oder Supermarkt:

•  Natriumcarbonat (Na2Co3 alias Waschsoda)

•  Natriumhydrogencarbonat (NaHCo3 alias Natron)

•  Zitronensäure

•  (Kern-)Seife

•  70% Ethanol-Lösung.

 

Tipp: Weniger Plastik durch Unverpackt-Einkaufen

Die Anzahl der Unverpackt-Läden wächst. Hier sind einige Verkaufsgeschäfte in der Schweiz, die Lebensmittel im Offenverkauf anbieten:

Aargau: unverpackt Aarau, Milchgasse 5, 5000 Aarau, 062 824 33 70

Bern: i-Lade, Spiegelstrasse 96, 3095 Spiegel bei Bern  (ca. 12 Busminuten vom Hauptbahnhof Bern entfernt)

Baden: ohne.ch, Stadtturmstrasse 15, 5400 Baden, 076 304 78 87

Basel: Basel unverpackt, Feldbergstrasse 26, 4057 Basel, 061 543 12 20

Genf: Les Frondaisons, alimentation biologique, route du Bois-Genoud 36, 1023 Crissier VD

Luzern: Unverpackt Luzern, Zürichstrasse 44, 6006 Luzern

Luzern: Quai4-Markt am Alpenquai, 6005 Luzern

Wallis: Chez Mamie, Bio-Vrac, Rue de la Drague 18, Sion

Zürich: Fürst-unverpackt, Schaffhauserstrasse 52, 8180 Bülach, 079 447 08 09

 

Petra Horat
dipl. Naturärztin NVS
Journalistin für Ganzheitsmedizin

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Pet-Flaschen geben Plastik ab und zerfallen erst in 450 Jahren , www.gesundheitsjournalistin.ch

PET-Flaschen sondern Plastik ab
PET-Flaschen können Mikroplastik-Partikel abgeben. Das haben deutsche Forster bewiesen, zum Beispiel die Lebensmittelchemikerin Darena Schymanski von der Uni Münster. Ihre Untersuchungen mit Raman-Mikrospektroskopie belegen, dass aus der Verpackung und dem Deckel von PET-Flaschen winzige Kunststoff-Teilchen herausgelöst werden und ins Wasser gelangen.  Mehrweg-PET-Flaschen enthielten bis 200 Teilchen pro Liter. 80 Prozent der Partikel waren unter 20 millionstel Meter klein.

Plastik auch im Tee- und Kaffeewasser

Ein Fernsehteam des ARD hat vier Wasserkocher aus Plastik zum Test ins Labor geschickt. Mehrmals wird das Wasser in den Geräten auf Siedetemperatur erhitzt und danach untersucht. Das Ergebnis: Bei allen Wasserkochern haben sich bedenklich viele Plastikartikel gelöst, pro Milliliter Wasser teilweise bis 30’000 Partikel. Dennoch gibt es keinerlei gesetzliche Grenzwerte für Mikroplastik.
Der Berliner Öko-Toxikologe Werner Kloas sagt dazu: »Mikroplastik gab’s in der Natur noch nie. Wir müssen uns schon ein wenig Sorgen machen! Je kleiner die Partikel sind, umso höher ist das Gefährdungspotential.« Eine sinnvolle Alternative zum Kunstoff-Kocher sind Kocher aus Edelstahl.
Direkt zur Sendung (Dauer: 7: 37 Min.)

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Weniger Plastik dank Licht-Tatoo

Ein hochauflösender Laser graviert das ‹Bio›-Logo direkt auf die Haut oder Schale von Obst und Gemüse. Das reduziert den Berg von Plastikverpackungen in Supermärkten deutlich. In Europa sparen Licht-Tatoos bereits jedes Jahr Hunderte Tonnen Verpackungsmaterial.

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gesundheitsjournalistin.ch Buch über Plastik im Körper

BUCHTIPP:Plastik im Blut›    

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Reportage: So viel Plastik landet in der Natur

Diese Reportage des Schweizer Fernsehens zeigt auf, wieviel Plastik in der Schweiz in der Natur landet. Aber auch, was wir dagegen tun können und welche Rohstoffe den umweltschädlichen Plastik ersetzen könnten. Das Fribourger „Plastic Innovation Competence Center“ zum Beispiel verwandelt Hühnerfeder in einen biologisch abbaubaren Plastik der Zukunft… zur Sendung (Dauer: 32:09 Min.)

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Selbstversuch: erste Schritte ohne Plastik 

Galileo-Reporter Maurice will eine Woche  lang ohne Plastik leben. Dabei lernt er allerhand: vom Einkaufen plastikfreier Lebensmittel über das Zähneputzen mit plastikfreier Zahnpaste bis zum Haarewaschen mit Seife ohne Plastikteilchen.
Sein Fazit? ›Man spart richtig viel Müll und es macht sogar noch Spass.‹
Zur Sendung (Dauer: ca. 11 Min.)