ENTDECKEN Archive | Gesundheitsjournalistin.ch https://gesundheitsjournalistin.ch/category/entdecken/ Texte und Informationen zum Thema Gesundheit Mon, 18 Nov 2024 20:20:58 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.5 Kraftfutter für die Augen https://gesundheitsjournalistin.ch/kraftfutter-fuer-die-augen/ Sat, 02 Nov 2024 14:10:53 +0000 https://gesundheitsjournalistin.ch/?p=9301 Welche Nähr- und Vitalstoffe brauchen eigentlich unsere Augen? Das fragte ich mich, als eine Bekannte mit schlechten Essgewohnheiten an Macula-Degeneration erkrankte. Die MD ist die häufigste Ursache für eine Einschränkung der Sehfähigkeit im Alter. Meine Recherche zeigt: Eine kluge Ernährung ist für die Augen sehr wichtig. Alle Strukturen des Auges brauchen Mikronährstoffe, um sich vor […]

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Welche Nähr- und Vitalstoffe brauchen eigentlich unsere Augen? Das fragte ich mich, als eine Bekannte mit schlechten Essgewohnheiten an Macula-Degeneration erkrankte. Die MD ist die häufigste Ursache für eine Einschränkung der Sehfähigkeit im Alter.
Meine Recherche zeigt: Eine kluge Ernährung ist für die Augen sehr wichtig. Alle Strukturen des Auges brauchen Mikronährstoffe, um sich vor Alterungsprozessen und Erkrankung zu schützen… mehr.

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Nahtodforschung: Offen bleiben, weiter forschen https://gesundheitsjournalistin.ch/nahtodforschung/ Sat, 27 Jan 2024 18:43:30 +0000 https://gesundheitsjournalistin.ch/?p=9266 Medizinstudenten lernen, dass das Bewusstsein vom Gehirn erzeugt wird. Immer mehr Wissenschaftler denken allerdings umgekehrt. Sie sagen, dass das Gehirn eine Vermittlerrolle für das Bewusstsein übernimmt. Danach verhält es sich mit dem Gehirn wie mit einem Fernsehgerät: Dieses empfängt die ausgestrahlten Programme, stellt sie aber nicht selber her. Hören und sehen im Koma Tatsächlich gibt […]

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Medizinstudenten lernen, dass das Bewusstsein vom Gehirn erzeugt wird. Immer mehr Wissenschaftler denken allerdings umgekehrt. Sie sagen, dass das Gehirn eine Vermittlerrolle für das Bewusstsein übernimmt.
Danach verhält es sich mit dem Gehirn wie mit einem Fernsehgerät: Dieses empfängt die ausgestrahlten Programme, stellt sie aber nicht selber her.

Hören und sehen im Koma
Tatsächlich gibt es Hunderttausende Berichte von Menschen aus allen Teilen der Erde, die bewusste Wahrnehmungen während der Zeit ihres klinischen Todes hatten. Also in einer Zeit, in der das Gehirn nach bisheriger Lehrmeinung gar keine bewussten Wahrnehmungen haben kann.
Hinzu kommen zahlreiche Menschen, die auch während eines Komas ausserkörperliche Erfahrungen gemacht haben. Obwohl ihr Körper ‹bewusstlos› war, konnten sie deutlich wahrnehmen, was ihre Angehörigen, die Ärzte und das Pflegeperson sagten und taten.

Licht, Frieden und Liebe
Immer mehr Ärzte und Wissenschaftler sammeln, analysieren und vergleichen Nahtod-Erfahrungen. Dabei haben die Forscher Parallelen entdeckt: Zum Beispiel dass Tausende von Betroffenen aus der ganzen Welt berichten, wie sie ihren irdischen Körper verlassen und in ein unbeschreibliches Licht eintauchen, das sie als ‹reine, bedingungslose Liebe› erleben. Dass sie keinerlei Schmerzen mehr fühlen, von grosser Ruhe erfüllt sind und alles mit einer deutlich erhöhten, geistigen Klarheit wahrnehmen.

Alles ‹dunkel›?
Solche Erfahrungen passen nicht zur Standard-Lehrmeinung. Diese betrachtet Nahtod-Erfahrungen als Halluzinationen, hervorgerufen durch ein letztes, wirres Funken elektrischer Schaltkreise tief im Gehirn, die ums Überleben ringen. Die Nahtod-Berichte passen auch nicht zur herkömmlichen Gehirn-Physiologie, die besagt, dass es innerlich dunkel wird, sobald die elektrische Aktivität des Gehirns erlischt – also wenige Sekunden nach dem Herzstillstand.

Wir wissen zu wenig
Die Meinungen klaffen weit auseinander. Deshalb stellt sich die Frage: Geht es uns darum, alte Konzepte zu verteidigen? Oder wollen wir neue Erkenntnisse gewinnen? Unser Verständnis des menschlichen Bewusstseins vertiefen?
Ja? Dann können wir den Berichten von Nahtod-Betroffenen lauschen, ohne gleich zu sagen: «Du musst dich getäuscht haben!» oder «Das war bestimmt eine Halluzination!».
Wenn wir tatsächlich um Wahrheit bemüht sind, können wir zugeben, dass wir noch viel zu wenig über das menschliche Bewusstsein wissen, um Nahtod-Phänomene naturwissenschaftlich zu verstehen oder zu erklären.
Das wiederum ermöglicht uns, Nahtod-Berichte respektvoll  stehen lassen… und ergebnisoffen weiter zu forschen.

Die Erfahrungen überprüfen
In diesem Sinne können wir auch zur Kenntnis nehmen, dass sich Nahtod-Erlebnisse immer wieder faktisch überprüfen lassen. Der holländische Kardiologe Pim van Lommel berichtet von einem solchen Fallbeispiel: «Ich habe den Fall eines 44-Jährigen dokumentiert, der mit einem Herzstillstand ins Spital eingeliefert wurde. Die Ärzte begannen mit der Reanimation, eine Krankenschwester nahm ihm sein künstliches Gebiss aus dem Mund, um einen Beatmungsschlauch einzuführen. Der Mann überlebte.»

Das Gebiss in der Schublade
«Als der Mann die Krankenschwester eine Woche später wiedersah, konnte er ihr genau beschreiben, in welcher Schublade sie sein Gebiss verstaut hatte. Die Krankenschwester war überrascht, denn zu diesem Zeitpunkt war der Mann tief im Koma gewesen und die Wiederbelebung in vollem Gang. Der Mann hatte sich selbst im Bett liegen sehen und wahrgehommen, wie die Krankenschwester und die Ärzte mit seiner Wiederbelebung beschäftigt waren. Er war sogar in der Lage, korrekt und detailliert sowohl den kleinen Raum zu beschreiben, in dem er wiederbelebt wurde, als auch sämtliche Anwesenden», sagt Pim van Lommel.

Offen bleiben!
Doch können ausserkörperliche Erfahrungen nicht auch bei Migräne, Epilepsie, Psychosen, Drogenkonsum und ähnlichem auftreten? Ausserdem bei der Stimulation des Gehirns mit Hilfe von Elektroden?
Das stimmt, weiss auch Nahtod-Forscher Pim van Lommel. Doch die Forscher könnten lediglich ausserkörperliche ‹Illusionen› schaffen, nicht aber ausserkörperliche Erfahrungen. Letztere seien überprüfbar, sagt Pim van Lommel: «Bei der ausserkörperlichen Illusion hat man das Gefühl, ausserhalb seines Körpers zu sein. Bei der ausserkörperlichen Erfahrung dagegen nehmen die Betroffenen Dinge wahr, die sie eigentlich nicht wahrnehmen können. Ärzte, Krankenschwestern und Angehörige können diese berichteten Wahrnehmungen verifizieren.»

Zum Weiterforschen

Der holländische Kardiologe Dr. med. Pim van Lommel hat in einer 10-jährigen Studie die Nahtod-Erfahrungen von klinisch toten Herzstillstand-Patienten erfasst.
Hier geht’s zum Interview mit Pim van Lommel. Und hier gibt’s einen Blick in van Lommels Buch über Nahtod-Erfahrungen.

Die Journalistin Barbara Hauter lag zwei Monate lang im Koma. Sie berichtet, was sie in dieser Zeit erlebte und wie stark das ihr Leben verändert hat: Zum Youtube-Interview.

DOK von Spiegel-TV über Nahtod-Erfahrungen.

Weitere Videos und Reportagen über Nahtod-Erlebnisse:

Thanatos TV (deutsch)

Coming Home (englisch)

The Other Side (englisch)

Peculiar Stories (englisch)

Interview mit dem Neurochirurgen Dr. Eben Alexander. Er hatte 2008 ein Nahtod-Erlebnis. (englisch)

 

 

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Wie gesund ist mein Zuhause? https://gesundheitsjournalistin.ch/wie-gesund-ist-mein-zuhause/ Wed, 01 Sep 2021 11:43:54 +0000 https://gesundheitsjournalistin.ch/?p=8776 Gifte und Schadstoffe in den eigenen vier Wänden wünscht sich keiner. Trotzdem wächst die Zahl derjenigen, die unter gebäudebedingten Beschwerden leiden. Baupioniere halten mit innovativen, wohngesunden Häusern dagegen. Willkommen im „Wood-Age“ Trendforscher haben das «Holz-Zeitalter» kommen sehen. Nun hat es begonnen: In allen Klimazonen der Welt sind in den letzten Jahren moderne Häuser entstanden, die […]

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Gifte und Schadstoffe in den eigenen vier Wänden wünscht sich keiner. Trotzdem wächst die Zahl derjenigen, die unter gebäudebedingten Beschwerden leiden. Baupioniere halten mit innovativen, wohngesunden Häusern dagegen.

Willkommen im „Wood-Age“

Trendforscher haben das «Holz-Zeitalter» kommen sehen. Nun hat es begonnen: In allen Klimazonen der Welt sind in den letzten Jahren moderne Häuser entstanden, die vorwiegend aus Holz gefertigt sind. Ein- und Mehrfamilienhäuser, Kitas, Schulen, Industriebauten und Bürohäuser. Darunter so imposante Hochhäuser wie das Wiener «HoHo» (84 Meter) oder das «Mjøstårnet» im norwegischen Brumunddal (85 Meter).

Holz? Viele Vorteile

Die meisten Menschen fühlen sich wohl im Holz, gesund bauen, gesund wohnen

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Die Vorteile von Holz liegen auf der Hand: Jährlich wächst auf der nördlichen Erdhalbkugel ein Mehrfaches an Holz nach als im Wohnungsbau benötigt wird. Die Herstellung von Beton und Zement verursacht rund 40 Prozent des Co2-Ausstosses. Holz aber ist ein CO2-Speicher. Nachhaltig bewirtschaftet kann es das Klima stabilisieren. Das bestätigt u.a. eine Studie des Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Ausserdem kann man mit Holz dank neuen Fertigungstechniken enorm vielseitig, hochpräzise und rascher bauen als mit Beton und Stein.

Entspannt das Nervensystem

Hinzu kommt, dass sich die meisten Menschen «im Holz» wohl fühlen. Studien zeigen, dass eine Umgebung mit viel Holz die Herztätigkeit und das Nervensystem beruhigt. Kinder, die in Schulzimmern aus Vollholz lernen, sind entspannter. Ein Forscherteam der Medizinischen Universität Graz entdeckte, dass der Vagustonus von Kindern in Vollholz-Räumen kontinuierlich hoch ist. Das ist gesundheitlich von Vorteil. Der Vagus oder „Ruhenerv“ fördert die körperliche Entspannung und lindert Entzündungsvorgänge.

Boom mit Haken

Baupioniere erstellen wohngesunde Häuser

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In der Schweiz bestehen mittlerweile zehn Prozent der Neubauten vorwiegend aus Holz. In Österreich sind es zwölf Prozent, in Deutschland sogar gegen 18 Prozent – Tendenz in allen drei Ländern steigend.
Nur eines wird in der aktuellen Holz-Euphorie meist übersehen: Dass das massenweise verbaute Holz mit Chemikalien behandelt ist. Diese «Veredelung» bedeutet, dass das Holz zur potenziellen Schadstoffquelle für die Hausbewohner wird.

Es wird „gebraut“…

Die meisten Neubauten sind nachhaltig und energieeffizient. Doch „wohngesund“ sind nur die wenigsten. Unter den immer dichter werdenden Gebäudehüllen braut sich einiges zusammen: Bauschaum, Bodenbeläge, Fugenkleber und Mörtel, Holzwerkstoffplatten und Wandfarben. Sie alle dünsten aus.

Krank vom Wohnen

Tränendes Auge_Wohnbedingte Beschwerden nehmen zu

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Baubiologische Messungen zeigen, dass versteckter Schimmel und «dicke Luft» weit verbreitet sind. Auch in Neubauten.
Gleichzeitig wächst die Zahl der gebäudebedingten Erkrankungen. Besonders häufig sind Reizungen der Schleimhaut von Augen, Nase, Rachen und Bronchien sowie Kopfschmerzen. Manche Schadsubstanzen aus Bauprodukten können zudem Mitursache für schwere Erkrankungen wie Asthma, Allergien, Krebs und Schädigungen des Nervensystems sein.

Kleine Dosis, grosse Wirkung

Dabei sind umwelt- und gebäudebedingte Erkrankungen fast nie das Resultat einer geballten Ladung von Schadstoffen. Wesentlich häufer sind Beschwerden infolge einer chronischen Exposition gegenüber gering dosierten Substanzen. Fest steht auch, dass die meisten Beschwerden durch die Kombi-Wirkung mehrerer Schadstoffe entstehen.

Jahrelang gesucht…

Viele Menschen mit gebäudebedingten Beschwerden suchen während Jahren oder gar Jahrzehnten nach Wohnräumen, in denen die Beschwerden abklingen. Zum Glück sind in den letzten Jahren Immobilien entstanden, die nach strengsten Maßstäben wohngesund sind. Mit ihren rekordtiefen Schadstoffwerten bieten sie auch Allergikern ein Zuhause. Also beispielsweise Menschen, die  keine flüchtigen organischen Stoffe (VOCs) aus Span- und Sperrholzplatten, Farben, Lacken oder Leimen ertragen.

Natur, Natur…

Auffallend ist, dass in den meisten wohngesunden Häusern unbehandelte Naturmaterialien verbaut werden. Zum Beispiel Eiche für Fenster, Böden und Türen. Eiche ist so hart, dass es keine Holzschutzmittel benötigt. Auch die Innenwände sind meist mit unbehandelten Naturmaterialien verkleidet. Beispielweise mit Öko-Gipsfaserplatten und ökologisch gebrannten Hohllochziegeln.

Schafwolle statt Styropor

Wohngesund wohnen_Schafwolle statt Styropor

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Gedämmt wird in wohngesunden Häusern nicht mit Kunststoff wie zum Beispiel Styropor. Sondern mit Öko-Holzfasern, Schilfrohr-Lehmplatten und Bioschafwolle. Der Grund? Viele Baumaterialien aus Kunststoff gasen potentielle Schadstoffe aus. Manche sind leicht entflammbar und müssen beim Rückbau des Hauses als Sondermüll entsorgt werden.
Naturmaterialien sind frei von diesen Nachteilen. Was Schafwolle und Lehm betrifft: Beide Naturstoffe können Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben. Das ist gut für’s Raumklima. Ausserdem binden sie Schadsubstanzen. Insbesondere Lehm wird deshalb immer häufiger für den Innenputz in modernen, wohngesunden Häusern eingesetzt.

Spanplatten raus, Massivholz rein

Pionier_Erwin Thoma baut wohngesunde Häuser_

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Wegweisend im Bereich des gesunden Wohnungsbaus sind «Holz100-Häuser». Ihr geistiger Vater, Erwin Thoma, begann bereits vor 30 Jahren mit dem wohngesunden Hausbau. Den Anstoss dazu gaben seine Kinder, die erst dann von chronischem Husten und Atemwegsbeschwerden genasen, als Thoma die verleimten Spanplatten im Einfamilienhaus durch Massivholz ersetzte.
Der österreichische Förster fackelte nicht lange und gründete ein Unternehmen für ökologischen Holzbau. Zehn Jahre lang tüftelte und forschte er, um ein perfektes Bausystem aus massivem, reinem Vollholz zu entwickeln.

Bestwerte

Inzwischen sind «Holz100-Häuser» weltweit tausendfach montiert. Sie erhalten Bestnoten in puncto Wärme- und Kälteschutz, Robustheit, Brand- und Erdbebensicherheit. Und sind im wahrsten Sinne «nachhaltig». Und somit rückbaubar, ohne dass Sondermüll anfällt. Ein Gegensatz zur grossen Mehrheit der bestehenden und neu erbauten Häuser.

Holzschutz? Nicht nötig!

In «Holz100- Häusern» wird auf Kunststoffe, Kleber und Chemie verzichtet. Holzschutzmittel? Nicht nötig. Das verbaute offenporige Holz nimmt Wasser auf und gibt Wasser ab, trocknet also ganz natürlich. Das macht den Einsatz von Spezialfolien oder Beschichtungen gegen Feuchtigkeit, Insekten und Pilze überflüssig.

Altes Wissen, aktuelle Wissenschaft

Römische Kriegsschiffe wurden stets aus Mondholz gefertigt

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Erwin Thomas Holzbaukunst hat in den letzten Jahren erste Nachahmer gefunden. Sie verbauen in der Schweiz und Deutschland unbehandeltes Massivholz auf ähnliche Weise.
Thoma aber geht noch einen Schritt weiter: Er setzt ausschliesslich auf Mondholz. Dieses sei robuster, langlebiger und im Verhalten ruhiger, sagt er.
Ein Blick zurück bestätigt: Während Jahrtausenden war in der Saftruhe und unter Berücksichtigung der Mondphasen gefälltes Holz geschlagenes Holz das bevorzugte Baumaterial für Häuser. Häuser, die den Jahrhunderten trotzten.
Für den Bau von Kriegsschiffen war Mondholz gar lange Zeit vorgeschrieben, beispielsweise im römischen Reich. Weil Schiffsbauer und Kriegsherren wussten, dass Schiffe aus Mondholz widerstandsfähiger gegen Bohrmuscheln sind. Diese Muscheln konnten ganze Flotten „versenken“. Und damit über Sieg oder Niederlage des Heeres entscheiden.

Und heute?

Die uralte Praxis des Bauens mit Mondholz wird von vielen Förstern und Baufachleuten belächelt. Obwohl Studien des Bieler Holzschutzforschers Prof. Ernst Zürcher zeigen, dass eine Wechselwirkung zwischen der Qualität des Holzes und den Mondphasen besteht. Und dass der Zeitpunkt der Fällung durchaus eine Rolles spielen kann. Hinsichtlich Wasserverlust, Dichte und Schwindverhalten.

15 Prozent Mehrkosten

Noch leisten sich erst wenige ein «Holz100-Haus». Massivholz ist ein Nischenprodukt, und Mondholz erst recht. Das hat zehn bis 15 Prozent höhere Baukosten zur Folge.
Mit dem Hausbau alleine ist es zudem nicht getan. Auch der perfekteste häusliche „Kokon“ wird ad absurdum geführt, wenn das fertige Haus mit Möbeln aus Spanplatten und Sperrholz sowie synthetischen Vorhängen, Lampen und Teppichen gefüllt wird, die künstliche Stoffe ausgasen.

Holz, das nicht brennt…

Holz, das nicht brennt_ Massivholz ist sehr feuerbeständig
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Zu den Pionieren des Öko-Massivholzbaus in der Schweiz gehört Hannes Nägeli. Der Inhaber der Firma Nägeli AG im Appenzellischen Gais baut seit über 10 Jahren naturbelassene Vollholzhäuser. Ihre bis zu 39 Zentimeter dicken Aussen- und Tragwände erzielen Spitzenwerte bei Wärmedämmung und Schallschutz. Ausserdem sind die naturbelassenen Massivholzwände feuerfest. Wie ist das möglich – Holz, das nicht brennt?
„Holz muss von Luft umfächelt sein, um gut zu brennen. Deshalb verkleinert man es vor dem Verbrennen zu Scheiten“, sagt Hannes Nägeli. „Wenn ganze Bäume oder grosse Strukturen aus Massivholz brennen, verkohlt nur die Aussenfläche. Es entsteht ein Schutzmantel, der das restliche Material schützt. Deshalb sind Häuser aus Massivholz bei Bränden extrem stabil.“

Dübel statt Nägel

Ein gesundes Haus entsteht_ein Haus aus naturbelassenem Massivholz

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Die Nägeli AG setzt auf einheimisches Holz aus einem Umkreis von bis zu 30 Kilometern und verarbeitet es in einer topmodernen CNC-Produktionsstrasse. Wände und Decken werden mittels einer patentierten Holzdübel-Technik miteinander verbunden. Das Resultat sind Bauwerke, die frei von Metall, Leim und Kunstoff sind.

Aufgepasst beim Siegel!

Wer selber wohngesund bauen oder renovieren will, sollte auf Gütesiegel achten. Denn die Anbieter von Bauprodukten nehmen es mit ihren Aussagen zur Wohngesundheit oft nicht so genau. Die Begriffe «schadstofffrei» und «ökologisch» werden unbedacht verwendet. Das «Greenwashing» beziehungsweise «Vorspiegeln einer ökologischen Qualität» ist weit verbreitet.

Empfehlenswert: „Eco“ und „nature plus“

Öko-Labels von Baumaterialien garantieren eine gewisse Qualität. Obwohl auch diese Labels mitunter nur Laborprüfwerte für Formaldehyd und VOCs (flüchtige organische Verbindungen) vorweisen. Für alle anderen Schadstoffe geben sich die Labels mit ungeprüften (!) Herstellererklärungen zufrieden.
Andere Gütesiegel wiederum achten mehr auf die Umweltverträglichkeit als auf die Gesundheit. Nur wenige Labels berücksichtigen beides. Zu ihnen gehören die Gütesiegel «eco» (DE) und «nature plus» (DE und CH).
In der Schweiz geht das „Minergie-ECO-Label“ zwar Richtung Wohngesundheit. Doch Minergie-ECO setzt auf das komplette Dichtmachen der Gebäude-Aussenhülle. Aus gesundheitlicher Sicht ist dies nicht empfehlenswert.

Onlineversion publiziert: 1.9.2021 / © Petra Horat
Letztmals aktualisiert: 6.9.2021
Gekürzte Printversion dieses Beitrags.

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Zum Weiterlesen und Weiterforschen…

Gratis Broschüre Ökologische Baustoffwahl
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Wohngesundes Haus_TippsHier geht es zur Gratis-Broschüre „Ökologische Baustoffe“ des deutschen Bundesinstituts für Bau, Stadt und Raumforschung.

Wohngesundes Haus_Tipps www.gesundes-haus.ch: Hilfreiche Informationen zum baubiologischen Bauen samt Kontaktadressen, z.B.  von Anbietern hochwertiger Naturbaustoffe.  Sehr nützliche Suchfunktion.
Wohngesundes Haus_TippsKontakt zu Holz100: www.holz100.ch (Tel: +41 825 01 00) und www.holz100.de (Tel. +43 6415 8910).
Wohngesundes Haus_TippsProbewohnen in wohngesunden Hotels, Ferienhäusern und Wohnungen.
Wohngesundes Haus_TippsBeratungshotline der Europäischen Gesellschaft für gesundes Bauen und Innenraumhygiene EGGBI  (Beratung bis 30 Min kostenlos): Tel. 49 (0) 9443 700 169,  Email: Beratung@eggbi.eu. Website: www.eggbi.eu
Wohngesundes Haus_TippsBauprodukte: „natureplus“ ist das strengste europäische Umweltlabel für Bauprodukte und auch für die Schweiz relevant. Unter „www.natureplus.org“ finden Sie eine Datenbank mit über 600 natureplus-zertifizierten Bauprodukten und deren Inhaltsstoffe.

 

 

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„Die meisten Menschen essen sich krank“ https://gesundheitsjournalistin.ch/die-meisten-menschen-essen-sich-krank/ Tue, 20 Jul 2021 10:00:18 +0000 https://gesundheitsjournalistin.ch/?p=8592 Dr. med. Petra Bracht und Prof. Dr. Claus Leitzmann gehören zu Deutschlands führenden Ernährungsexperten. Im Gespräch mit gesundheitsjournalistin.ch erklären sie, warum sich die meisten Menschen krank essen. Und wie uns Nahrung heilt. * Es gibt Zehntausende Ernährungsratgeber auf dem deutschsprachigen Buchmarkt. Kürzlich haben Sie mit Klartext Ernährung  einen weiteren geschrieben. Warum? Petra Bracht: «Weil die Gesundheitssituation […]

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Dr. med. Petra Bracht und Prof. Dr. Claus Leitzmann gehören zu Deutschlands führenden Ernährungsexperten. Im Gespräch mit gesundheitsjournalistin.ch erklären sie, warum sich die meisten Menschen krank essen. Und wie uns Nahrung heilt.
*
Es gibt Zehntausende Ernährungsratgeber auf dem deutschsprachigen Buchmarkt. Kürzlich haben Sie mit Klartext Ernährung  einen weiteren geschrieben. Warum?

Petra Bracht: «Weil die Gesundheitssituation der Bevölkerung erschreckend ist. Unsere Politiker geben der Bevölkerung keinen Leitfaden in die Hände. Deshalb müssen wir selbst aktiv werden. Wir leben länger als früher, doch ein langes Leben sollte auch gesund sein. Was haben Sie von einem längeren Leben, das von Krankheiten dominiert ist? Mit einer lebenslangen Prävention lassen sich sehr viel Leid und Krankheiten vermeiden.»
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In Ihrem Buch Klartext Ernährung bezeichnen Sie eine  vollwertige pflanzliche Ernährung als ideal. Wie kommen Sie zu dieser Aussage?

Petra Bracht:«Das Ernährungswissen ist in den letzten Jahren immens gewachsen. Die grossen Studien zeigen klare Gemeinsamkeiten. Genauso wie die Therapieerfolge im Alltag. Beides weist darauf hin, dass eine vollwertige, pflanzenbasierte Ernährung die gesündeste Nahrung für den Menschen ist.»

Welche Krankheiten lassen sich denn mit einer solchen Ernährung verhindern?

Petra Bracht:«Alle modernen Zivilisationskrankheiten lassen sich lindern oder ganz verhindern, wenn die Ernährungs- und Lebensweise optimiert wird. Beispielsweise viele Allergien, Bluthochdruck, Diabetes Typ 2, Osteoporose, Rheumatische Erkrankungen, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Metabolisches Syndrom und Krebserkrankungen.»

«Ernährung bei Krebs? Schulmedizinisch wird das kaum wahrgenommen…»

Petra Bracht: «Das ist sehr bedauernswert. Krebserkrankungen verursachen sehr viel Angst, Leid und hohe Kosten. Wir Ärzte werden nach der Diagnose einer Krebserkrankung in ein enges Korsett gepackt. Uns wird vorgeschrieben, was wir sagen dürfen und was nicht. Welche Therapie wir empfehlen sollen. Pflanzliche Ernährung und ein gesundes Bewegungsverhalten werden bestenfalls als Beiwerk akzeptiert.»

Petra Bracht: «Die moderne Medizin greift bei den modernen Zivilisationskrankheiten  viel zu kurz. Auch bei Krebs. Wir verdanken der Schulmedizin ausgezeichnete Notfallmassnahmen und hervorragende OP-Techniken. Doch die Therapiekonzepte  der integrativen Medizin können bei Zivilisationskrankheiten oft viel mehr bewirken als schulmedizinische Goldstandard-Therapien.»

Wie kann man die Situation zum Konstruktiven hin verändern?

Claus Leitzmann: «Unsere Politiker müssten die Gesundheitsprävention und integrative Behandlungansätze umfassend fördern. Auf diese Weise könnten sie viel Leid ersparen und die Kosten im Gesundheitswesen deutlich senken Es wird viel von Prävention geredet, doch es geschieht sehr wenig.»

Petra Bracht:«Behörden und Politiker müssten alle Faktoren, welche die Gesundheit schädigen, durch gesundheitsfördernde Anreize kompensieren. Nehmen wir die tierischen Nahrungsmittel. Ihr Anteil an der Ernährung ist rekordhoch! Obendrein gab es nie zuvor in der Menschheitsgeschichte so viel Chemie im Essen wie heute. Von den über 100‘000 Nahrungsmitteln auf dem Markt sind  bis zu 95 Prozent industriell verarbeitet. Das hat nachteilige Folgen für unsere Gesundheit.»

Waren die Menschen früher tatsächlich gesünder? Sie wurden doch gar nicht besonders alt…

Claus Leitzmann: «Die Lebenserwartung war geringer. Doch nur sehr wenige starben an den schlimmen Krankheiten von heute – wie beispielsweise Krebs und Schlaganfall.»

Warum genau sind Pflanzen so wichtig für unsere Ernährung?

Claus Leitzmann: «Für unsere Gesundheit sind die sekundären Pflanzenstoffe ausschlaggebend. Jede Pflanze produziert solche Stoffe, um sich vor Frassfeinden zu schützen. Aber sekundäre Pflanzenstoffe helfen auch Mensch und Tier. Sie sind bioaktiv, aktivieren das Immunsystem und leiten Reparaturprozesse ein.
Wichtig zu wissen ist, dass die sekundären Pflanzenstoffe durch die industrielle Verarbeitung mehr oder weniger zerstört werden. Deshalb sollte man hauptsächlich unverarbeitete Lebensmittel essen.»

Spielt es eine Rolle, ob man Bio oder konventionell isst?

Claus Leitzmann: «Sogar eine grosse. Die Pestizide der konventionellen Landwirtschaft verändern die Nahrungspflanzen derart, dass diese weniger sekundäre Pflanzenstoffe produzieren. Doch nur Nahrungspflanzen  aus kontrolliert biologischem Anbau enthalten die volle Palette der Schutzstoffe, die wir benötigen.»

Was kann man erwarten, wenn man von konventioneller Ernährung auf vollwertige Pflanzennahrung umstellt?

Petra Bracht:«Die Gesundheit wird sich merklich verbessern. Im besten Fall wird man wieder gesund, wenn man krank ist. Und man braucht dazu höchstens 100 verschiedene Lebensmittel. Also nur einen Tausendstel der angebotenen Produkte.»

Für viele ist ein Verzicht auf tierische Produkte unvorstellbar…

Claus Leitzmann:  «Das ist nur eine Frage der Gewohnheit. Eine vegetarische oder vegane Ernährung ermöglicht, neue Erfahrungen zu sammeln und sich gesünder zu fühlen. Man braucht deswegen nicht auf Grashalmen zu kauen oder auf geschmackvolle Gerichte zu verzichten. Wir beide essen gerne. Wir sind für Genuss, aber für gesunden Genuss.»

Was halten Sie  davon, weiterhin in kleinen Mengen tierische Produkte zu essen, zum Beispiel Butter und Käse?

Claus Leitzmann: «In kleinen Mengen kann unser Körper tierische Anteile ab und zu verkraften. Doch langfristig können diese Produkte unsere Gesundheit nachhaltig schädigen. Je öfter und je länger man sie isst, umso mehr. Die meisten Menschen im Westen leben von einer Kost, mit der sie sich über die Jahrzehnte hinweg schädigen und weit verbreitete Volkskrankheiten entwickeln.»
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KURZBIO

Petra Bracht erklärt wie Nahrung heilt

Die Ernährungsmedizinerin Petra Bracht arbeitet seit mehr als 30 Jahren in eigener Praxis in Deutschland. Sie ist mehrfache Bestsellerautorin und hat gemeinsam mit ihrem Mann Roland Liebscher-Bracht die erfolgreiche Schmerztherapie nach Liebscher-Bracht begründet.

Prof. Claus Leitzmann erklärt, wie uns Nahrung heilt

Prof. Dr. Rer. nat. Claus Leitzmann ist Biochemiker und Ernährungswissenschaftler. Er war Direktor des Instituts für Ernährungswissenschaft an der Universität  Giessen. Claus Leitzmann befasst sich seit mehr als 50 Jahren mit Fragen der gesunden Ernährung und ist Autor zahlreicher Bücher.

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Mobilfunk: Beeinträchtigt 5G die Gesundheit? https://gesundheitsjournalistin.ch/beeintraechtigt-5g-die-gesundheit/ Sun, 03 Jan 2021 16:49:12 +0000 https://gesundheitsjournalistin.ch/?p=5274 Kann Mobilfunkstrahlung krank machen? Ist 5G eine Gefahr für die Gesundheit? Die Meinungen dazu klaffen auseinander. Deshalb hilft nur eins: Fragen wir unabhängige Wissenschaftler. Forscher, die seit Jahrzehnten ohne finanzielle Unterstützung der Mobilfunkindustrie untersuchen, wie strahlende Handies, Smartphones, WLAN & Co. auf Mensch, Tier und Pflanzen einwirken. Sechs Forscher ziehen vor Gericht Im Dezember 2014 […]

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Kann Mobilfunkstrahlung krank machen? Ist 5G eine Gefahr für die Gesundheit? Die Meinungen dazu klaffen auseinander.
Deshalb hilft nur eins: Fragen wir unabhängige Wissenschaftler. Forscher, die seit Jahrzehnten ohne finanzielle Unterstützung der Mobilfunkindustrie untersuchen, wie strahlende Handies, Smartphones, WLAN & Co. auf Mensch, Tier und Pflanzen einwirken.

Sechs Forscher ziehen vor Gericht

Im Dezember 2014 treten sechs international führende Forscher vor den Superior Court in Washington D.C. Sie wollen als unabhängige Experten im grössten Schadensersatzprozess aller Zeiten aussagen. Auf der Anklagebank sitzen mehrere Handyhersteller und der CTIA, der internationale Verband der Mobilfunkbranche, in dem alle grossen Player der Branche organisiert sind. Was ist geschehen?

Patienten klagen

Neun Gehirntumorpatienten beziehungsweise deren Angehörige hatten Klage gegen die Mobilfunkindustrie eingereicht. Sie sind überzeugt, dass sie aufgrund intensiven Handygebrauchs krank geworden sind. Nach monatelangen Anhörungen und intensivem Aktenstudium fällt Richter Frederik Weisberg das Verdikt: Er erachtet die gegen die Mobilfunkindustrie vorgebrachten Anklagepunkte als stichhaltig und glaubwürdig – darunter die Verletzung der Sorgfaltspflicht und des Verbraucherschutzes.

Die Beweise liegen vor

Der bedeutendste Schadensersatzprozess der Geschichte ist noch nicht ausgefochten. Die Anwälte der Mobilfunkindustrie sind in Berufung gegangen. Doch die Erkenntnisse der hochqualifizierten Forscher sind klar: „Wir haben Beweise für mögliche Gesundheitsschäden durch Mobiltelefone gefunden“, sagt Dr. George Carlo, einer der Experten aus Washington.
Der US-amerikanische Jurist und Molekularbiologe war vom CTIA mit einer 25-Millionen-Dollar-Studie betraut worden, um die Unbedenklichkeit der Handystrahlung zu beweisen. Sechs Jahre lang forschten Dr. Carlo und sein Team. Statt der erhofften Unschädlichkeitsnachweise entdeckten sie, dass Handystrahlung Genschäden hervorrufen kann.

Wissenschaftler in Sorge

Seither haben sich Hunderte weiterer Forscher mit öffentlichen Appellen gemeldet, um auf die besorgniserregenden Wirkungen der Mobilfunk- und WLAN-Strahlung hinzuweisen.
Besonders brisant: Ihre Forschungsergebnisse zeigen, dass Mobilfunkstrahlen lebende Organismen bereits „bei Werten weit unterhalb der geltenden internationalen und nationalen Richtlinien“ schädigen können.

Erste Länder denken um…

Beeinträchtigt 5G die Gesundheit? Was unabhängige Forscher sagen.

In manchen Ländern bewirken die Warnungen ein sanftes Umdenken: Frankreich setzt ein Verbot von WLAN in Kinderkrippen durch, Israel ein WLAN-Verbot in Kindergärten und Vorschulen. Zypern strahlt warnende TV-Spots zu Handys und WLAN aus, etliche weitere Länder verschärfen ihre Grenzwerte für Mobilfunkanlagen.

Die Schweiz und Deutschland rüsten auf

Doch die Schweiz und Deutschland schlagen alle Warnungen in den Wind. In beiden Ländern soll schnellstmöglich ein flächendeckendes „5G“-Netz aufgebaut werden.
Die fünfte Generation der Mobilfunktechnologie wird die elektromagnetische Strahlenlast massiv erhöhen. Ungeachtet der Tatsache, dass sich die Anzahl der Elektrosensiblen in den beiden Ländern laut Umfragen bereits 2014 auf rund 700 000 (CH) bzw. acht Millionen Menschen (DE) belief.

Ärzte warnen

Mehrmals forderten die Schweizer Ärzteverbände FMH und AefU ein Absenken der Grenzwerte.
Regierung und Behörden ignorieren die Sorge der Ärzte. Seither haben sich die Hinweise auf
Negativwirkungen durch Funkstrahlen verdichtet.
Dr. med. Peter Kälin, Präsident der Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz AefU, sagt: „Es gibt Hunderte von Studien, die belegen, dass Mobilfunk- und WLAN-Strahlen die Gesundheit von Mensch und Tier schädigen können.“

Die Wirkungen sind belegt

Über 100 solcher Studien hat die deutsche Molekularbiologin Isabel Wilke in einem Review analysiert. Sie dokumentieren die negativen Auswirkungen der Strahlung auf menschliche und tierische Zellen sehr detailliert. Untersucht wurden die Effekte von Funkwellen, wie sie hauptsächlich für WiFi bzw. WLAN (drahtlose Kommunikation bzw. „Wireless Local Area Network“) zum Einsatz kommen.

„Wir sehen ein Risiko“

Der führende Forscher Prof. Dr. med. Wilhelm Mosgöller warnt vor Elektrosmog und Mobilfunkstrahlung.
Als Wirkmechanismus tritt bei den meisten Studien der oxidative Zellstress hervor, den WLAN und Mobilfunkfelder verursachen – also eine erhöhte Belastung durch freie Radikale. Die oxidative Belastung fördert das Entstehen zellulärer Schäden. Das kann auf Dauer zu vielfältigen Erkrankungen führen, auch zu Krebs.
Viele Studien belegen insbesondere oxidativ verursachte Strangbrüche der DNA (Genschäden). Der österreichische Forscher Prof. Dr. med. Wilhelm Mosgöller (Foto oben) vom Institut für Krebsforschung der Uni Wien sagt dazu: „Wir sehen DNA-Brüche. Das ist ein Hinweis auf ein Risiko. Im Sinne des Vorsorgeprinzips sollte man sich und besonders das eigene Gehirn möglichst wenig Strahlung aussetzen.“

Der elektrische Körper

Die Strahlung von Handy und WLAN sindWas bewirken Mobilfunkstrahlen im Körper? Ist 5G eine Gefahr für die Gesundheit? Das sagen unabhängige Forscher.

Die Wissenschaftler mahnen aus einem weiteren Grund zur Vorsicht: Der Körper von Mensch und Tier funktioniert nicht nur chemisch, sondern auch elektrisch. Die gepulste Strahlung aus Handy, WLAN und Co. belastet die bioelektrischen Regelkreise. Mobilfunkkritische Forscher und Ärzte sehen einen direkten Zusammenhang mit Schlafstörungen, Konzentrationsmangel, Gedächtnisverlust, Depressionen und weiteren neurologischen Beschwerden.

Was ist mit den Elektrosensiblen?

Ungeachtet solcher Hinweise werden immer mehr gepulste 2,45-GHz-WLAN-Sender aufgebaut – was vor allem für elektrosensible Menschen heikel ist. Denn „5G“ bedeutet den Wegfall aller strahlungsfreien Oasen und damit der letzten leidfreien Rückzugsorte für Elektrosensible.

Volle Ladung von Kopf bis Fuss

Die Funkstrahlen der „5G“-Technologie würden «gezielter gebündelt», dadurch sinke die Belastung, sagten Befürworter. Stimmt das? Fragen wir einen Experten, der sich gut damit auskennt: den Elektrotechniker Hans-Ulrich Jakob, Begründer von gigaherz. ch.
„Die Millimeter-Strahlen von ‹5G› können nicht punktgenau gerichtet werden“, erklärt er. „Es sind Strahlenkegel – wie die Scheinwerfer eines Autos. Wenn Sie mit einem „5G“-Handy telefonieren, wird Ihr ganzer Körper in einen Strahlenkegel getaucht.“
Mit anderen Worten: Volle Ladung von Kopf bis Fuss. Und das zusätzlich zur weiter laufenden Strahlung der „3G“- und „4G“-Technologie.

Lässt die Haut Strahlen durch?

Was aber ist vom Statement zu halten, die geplanten «Millimeterwellen» von «5G» würden „an der Hautoberfläche abprallen“?
Auch dazu gibt es gesicherte Erkenntnisse: Die hochfrequenten Funkwellen werden von der rund zwei Millimeter dicken Haut nicht reflektiert, sondern absorbiert. Ärzte und Forscher befürchten deshalb ein erhöhtes Risiko für Hautschäden bis hin zu Hautkrebs, aber auch Auswirkungen auf die Augen in Form von Linsentrübungen.
Zudem besteht die Möglichkeit, dass die unter und in der Haut liegenden Blutgefässe, Nervenenden und Schweissdrüsenkanäle die elektromagnetische Strahlung in den Körper hinein weiterleiten.

Massvoller Umgang ist wichtig

Trotz der zahlreichen Negativ-Befunde fällt auf, dass selbst kritische Wissenschaftler die mobilen Funktechnologien keineswegs „verteufeln“. Auch sie benutzen Handys. Doch sie wollen uns über mögliche Schäden informieren und pochen auf das Vorsorgeprinzip: Kein Aufbau von „5G“, solange die Risiken nicht ausreichend geklärt sind! Kein WLAN in Kitas, Kindergärten und Schulen. Kein WLAN in Erholungszonen wie Schlaf- und Spitalzimmer! Und nicht zuletzt: WLAN-freie Zonen für Elektrosensible!

Einsteins Rat

Es sei wichtiger, ein Problem zu erkennen als dessen Lösung, sagte Albert Einstein. Auf „5G“ übertragen bedeutet das: Sobald die Risiken und Folgen von WLAN und Mobilfunkstrahlung wirklich wahrgenommen werden, können zukunftsorientierte Lösungen erarbeitet werden. Dazu gehören strenge Grenzwerte, WLAN-freie Zonen, vermehrt strahlungsfreie Technologien für unsere Häuser und ein massvoller Umgang mit Handy und Co.

 

Was bewirken Mobilfunkstrahlen im Körper? Ist 5G eine Gefahr für die Gesundheit? Das sagen unabhängige Forscher.

Zum PDF der gekürzten Printversion.

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Augenöffner: Der DOK „Thank you for calling“


Was bewirken Mobilfunkstrahlen im Körper? Ist 5G eine Gefahr für die Gesundheit? Das sagen unabhängige Forscher.

Der Dokumentarfilm „Thank you for calling“ des österreichischen Regisseurs Klaus Scheidsteger erzählt die wahre Geschichte mehrerer US-Staatsbürger und deren Angehörige, die Klage gegen die Mobilfunkindustrie einreichten.
Der Film zeigt auf, mit welchen enormen Herausforderungen sie dabei zu kämpfen haben. Er richtet die Augen auf die systematische Desinformation der Mobilfunkindustrie, auf die Detektivarbeit der Anwälte und auf industrieunabhängige Forscher, die im grössten Schadensprozess aller Zeiten gegen die Mobilfunkindustrie aussagen.

Hier geht’s weiter zum Trailer.

DVD und das Buch zum Film sind erhältlich bei:

Schweizer Flagge www.gesundheitsjournalistin.ch info@diagnose-funk.ch
Deutsche Flagge www.gesundheitsjournalistin.ch www.emu-verlag.de (DE)

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Klaus Scheidsteger life sehen und hören…

Was bewirken Mobilfunkstrahlen im Körper? Ist 5G eine Gefahr für die Gesundheit? Das sagen unabhängige Forscher.

Hier entlang zu einem TV-Interview mit Klaus Scheidsteger, Regisseur des DOKs „Thank you for calling“.

 

 

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Essen gegen den Krebs – ist das möglich? https://gesundheitsjournalistin.ch/essen-gegen-krebs/ Thu, 10 Dec 2020 21:12:14 +0000 https://gesundheitsjournalistin.ch/?p=7940 Die Erfahrungen der integrativen Medizin zeigen, dass die Ernährung bei einer Krebserkrankung zentral wichtig ist. Mit einer „Wunderdiät“ hat das aber nichts zu tun… Essen nach Lust und Laune? «Es gibt keine wirksame Krebsdiät». Diesen Satz bekommt jeder Krebspatient früher oder später zu hören. Und legt ihn manchmal so aus: Essen ganz nach Lust und […]

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Die Erfahrungen der integrativen Medizin zeigen, dass die Ernährung bei einer Krebserkrankung zentral wichtig ist. Mit einer „Wunderdiät“ hat das aber nichts zu tun…

Essen nach Lust und Laune?

«Es gibt keine wirksame Krebsdiät». Diesen Satz bekommt jeder Krebspatient früher oder später zu hören. Und legt ihn manchmal so aus: Essen ganz nach Lust und Laune!
Tatsächlich wäre es blauäugig, von Brokkoli & Co. alleine eine Genesung zu erwarten. Trotzdem ist die Ernährung bei einer Krebserkrankung sehr wichtig.

Kohl für den Operierten

„Essen Sie alles, was Sie mögen! Gönnen Sie sich etwas!“ Mit diesen Worten wurde mein Mann vor Jahren aus einem Spital des Schweizer Mittelandes entlassen. Wenige Stunden zuvor war ihm dort Darmtumor entfernt worden. Eine der ersten Speisen, die man ihm am Krankenbett angeboten hatte, war ein schwer verdauliches, blähungsförderndes Kohlgericht.

Geniessen, egal was?

Sich etwas gönnen, Freude am Essen haben. Ja, das ist für Krebsbetroffene durchaus wichtig. Weil die Ernährungden psychischen und körperlichen Allgemeinzustand tiefgreifend beeinflusst. Dieser ist für den weiteren Verlauf der Erkrankung oft entscheidend.
Kommt hinzu, dass die schulmedizinischen Behandlungen in Form von Medikamenten, Chemotherapie und Bestrahlung häufig auf den Appetit schlagen. Zum Beispiel aufgrund von Müdigkeit, einem veränderten Geschmacks- und Geruchsempfinden, Zahnproblemen oder tumorabhängigen Kau- und Schluckbeschwerden.
Krebsbetroffene sollen also geniessen. Doch egal was? Fleisch, Kaffee, Alkohol? Und wie steht es mit dem Verzehr von raffiniertem Zucker und Auszugsmehlen (Weiss-bzw. Halbweissmehl)?

Die offiziellen Stellen sagen „jein“

Nehmen wir das Beispiel des Alkohols, den laut Statistik eine Mehrheit der erwachsenen Schweizer und Deutschen täglich konsumieren. Die offiziellen Informationsdienste raten Krebsbetroffenen zur Mässigung.
In der Patientenbroschüre „Ernährung bei Krebs“ der Schweizerischen Krebsliga lesen wir: „Alkoholische Getränke sollten nur in kleinen Mengen getrunken werden.» Derweil rät die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE): «Legen Sie regelmässig alkohol-freie Tage ein“.
Also ein „Jein“ zum Konsum von Alkohol. Auch in punkto raffiniertem Zucker und Auszugsmehl rufen die offiziellen Informationsdienste zur Mässigung auf, nicht aber zum Verzicht. Etwa wenn die Krebsliga empfiehlt, bei Übelkeit «leicht gezuckerten Tee und Cola mit Eis zwischen den Mahlzeiten» zu trinken.

100’000 Patienten in Tijuana

Verglichen damit wirken die Richtlinien der integrativen Krebsmedizin ausgesprochen streng. Nehmen wir beispielsweise das Spital «Oasis of Hope». Es liegt in Tijuana nahe der US-mexikanischen Grenze und hat seit 1986 über 100 000 Patienten aus über 50 Ländern mit Krebs in unterschiedlichen Stadien behandelt.
Die Statistik bescheinigt dem Spital deutlich höhere Erfolgsraten als den Kliniken, die Tumorerkrankungen ausschliesslich konventionell therapieren. Zum Einsatz kommen am „Oasis of Hope“ eine breite Palette komplementärmedizinischer Massnahmen, die – wo nötig – schulmedizinisch ergänzt werden. Die Ernährung spielt dabei eine wichtige Rolle.

Klare Fakten

„Es gibt genügend Fakten, die klar aufzeigen, welche Vorteile eine gesunde Ernährung für Krebskranke bringt“, sagt Francisco Contreras, Onkologe, Chirurg und Direktor der Klinik. „Essen kann krank machen, Essen kann heilend wirken. Bei uns hat die Ernährung einen so hohen Stellenwert, dass wir unsere Köche als Teil des Therapeutenteams betrachten.“

Promi im Endstadium, doch dann…

Dieser integrative Ansatz hat vielen Menschen geholfen, manchen auf spektakuläre Weise. Da ist zum Beispiel Donald Factor. 1986 wurde beim Sohn des Kosmetik-Tycoons Max Factor Lungenkrebs im Stadium 4 diagnostiziert. Der Krebs hatte in Leber und Wirbelsäule metastasiert. Statt die niederschmetternde Diagnose seiner Londoner Ärzte hinzunehmen, flog er nach Tijuana und liess sich dort intensiv behandeln.
Nach der Therapie und einem Jahr weiterführender Massnahmen zu Hause waren alle Anzeichen von Krebs verschwunden. Donald Factor genas komplett. Er starb 2017 friedlich im Kreis seiner Familie, im Alter von 82 Jahren.

„Kein Arzt interessierte sich, wie ich gesund wurde“

In Interviews sagte Donald Factor bis kurz vor seinem Ableben: «99 Prozent der Menschen mit einer so schweren Krebserkrankung wie ich sie damals hatte, bleiben nicht am Leben. Trotzdem habe ich keinen Arzt getroffen, der sich dafür interessiert hätte, wie ich gesund wurde.»

Die letzte Zigarette geraucht

Uns aber interessiert, wie Donald Factor genas! Als erstes rauchte der 51-Jährige sofort seine letzte Zigarette. Danach absolvierte er am «Oasis of Hope» eine The-rapie mit intensiv entgiftenden und immunstärkenden Massnahmen. Seine Ernährung sah damals im Wesentlichen gleich aus wie diejenigen der heutigen Patienten.

Vegi, bio, vielfältig


In Tijuana essen die PatientInnen weitgehend vegetarisch und in Bio-Qualität: vielfältige Blattsalate und Gemüse (u.a. immunstärkende Kohlarten), glutenfreien Getreidesorten, Quinoa, Hülsenfrüchten, frisch gepresste Säfte (Paprika, Gurke, Mangold, Spinat u.a. grüne Gemüse), Suppen sowie (wohldosiert) unterschiedliche Früchte. Dazu Algen wie Spirulina, welche die Aktivität der natürlichen Killerzellen fördern.
Ausserdem ein- bis zweimal pro Woche eine Portion Fisch, Lachs, Geflügel oder Eier, auch das in Bio-Qualität. Salz wird sparsam verwendet; dafür kommen vielfältige Gewürze und frische Gartenkräuter zum Einsatz. Das Essen ist eher fettarm, enthält aber alle essentiellen Fettsäuren.

Komplett zuckerfrei

Gibt es an der Klinik kulinarische „Verbote“? Durchaus: Raffinierter Zucker und Auszugsmehl fehlen in der Spitalküche komplett. Der Grund: Beide führen zu einer übermässigen Ausschüttung von Insulin, was in Zusammenhang mit der Entstehung von Krebs steht.
Auch Alkohol sucht man in Tijuana vergeblich. Das darin enthaltene Zellgift Ethanol belastet die Leber. Deren Entgiftungskapazität wird bei Krebs dringend für andere ausleitende Aufgaben und Massnahmen benötigt.

Weitere Tabus

Industriell verarbeitete Lebensmittel (Chips & Co.) sind tabu. Stattdessen lernen die Patienten an den spitalinternen Kochkursen, wie sie aus frischen, vielfältigen Zutaten selbst Menüs zubereiten, die köstlich schmecken.

Schwermetalle bei den meisten Kranken

Kliniken, die ähnlich arbeiten wie die «Oasis of Hope», gibt es auch in Europa. Zum Beispiel in Lustmühle bei St. Gallen.
Hier setzt die Paracelsus Klinik seit rund 50 Jahren auf biologisch-integrative Krebsmedizin. Die Klinik hat im Verlauf der Jahrzehnte mit Hilfe wissenschaftlicher High-Tech-Diagnostik Erstaunliches entdeckt, wie Dr. med. Stefan Rupp, ärztlicher Leiter des Biological Tumorcenters, bestätigt.
Zum Beispiel, dass 80 Prozent der über 2000 getesteten Tumorpatienten eine Nahrungsmittelallergie aufweisen, ohne dass sie das wissen; die meisten auf das Kuhmilcheiweiss Beta-Lactoglobulin. Und dass man bei fast allen Krebspatienten zu hohe Konzentrationen an Schwermetallen im Blut nachweisen kann, vor allem Blei, Cadmium und Quecksilber. Aber auch, dass die Stuhlmessungen der Klinik bei allen Krebspatienten eine gestörte Darmflora nachgewiesen haben. Will heissen: „Im Dünndarm der Getesteten waren die immunstimulierenden, entgiftenden Stämme von Lactobacillus acidophilus, Bacteroides sowie Bifidobacterium reduziert“, präzisiert Stefan Rupp.

Immunzellen andersweitig beschäftigt?

Das sind beachtenswerte Erkenntnisse angesichts der Tatsache, dass die Darmwand das grösste Immunsystem des menschlichen Körpers enthält. 80 Prozent der Immunzellen leben hier. Wer will schon, dass die eigenen Immunzellen in einen ständigen Kampf mit Nahrungsallergenen verwickelt sind, wo sie doch mit voller Kraft gegen die Krebszellen kämpfen sollten?

Schaf und Ziege statt Kuh


Die Patienten an der Paracelsus Klinik durchlaufen ein 3-Stufen-Programm, das aus Entgiftung, Darmsanierung und Ernährungsanpassung besteht. Angeboten wird eine vegetarische Vollwertkost oder phasenweise sogar vegane Kost in Bio-Qualität. Raffinierter Zucker und Auszugsmehl werden weggelassen, unter anderem weil deren Kohlenhydrate «die falschen Darmbakterien nähren». Kuhmilchprodukte werden durch Erzeugnisse aus Schaf- und Ziegenmilch ersetzt.
Früher habe man auch andere Ernährungsformen angeboten, beispielsweise die ketogene Diät, sagt Stefan Rupp. Davon sei man wieder abgekommen. Trotzdem bleibe die ketogene (fettreiche, kohlenhydratarme) Diät eine Option für besondere Krebsformen.

Hochwertiges in Arlesheim


Nicht alle KrebspatientInnen können ihre Ernährung völlig „umkrempeln“. Sie kann es ermutigen, dass andere große Kliniken der integrativen Krebsmedizin moderatere Ernährungsformen empfehlen. Zu ihnen gehört die Klinik Arlesheim in der Nähe von Basel. Sie praktiziert seit Jahrzehnten anthroposophische Krebstherapie in enger Zusammenarbeit mit der Schulmedizin.
Die Klinik stellt die hohe Qualität der Lebensmittel in den Mittelpunkt ihrer Ernährungs-Empfehlungen. Auf den Tisch kommen Lebensmittel in Bio- oder Demeter-Qualität. Saisonale und regionale Produkte werden bevorzugt, die Zutaten frisch verarbeitet und mit Kräutern aus der hauseigenen Gärtnerei angereichert.

Wurzel, Blatt und Blüte

Weiter achten die Küchenchefs beispielsweise darauf, dass in den Menüs gleichzeitig Wurzel, Blatt und Blüte (bzw. Frucht oder Same) von Nahrungspflanzen vertreten sind. Diese Maßnahme wurzelt in der anthroposophischen Philosophie, die den Menschen als einen mit dem Makrokosmos Natur eng verwandten Mikrokosmos betrachtet.

Das „Wie“ ist wichtig

Zentral wichtig für den Heilungsprozess ist aus anthroposophischer Sicht auch, wie die Nahrung zubereitet und mit welcher inneren Haltung sie gegessen wird.
Hingegen sind die Richtlinien bei den Lebensmittel-Gruppen weniger streng als an vielen anderen komplementärmedizinischen Krebskliniken.
Nehmen wir die Kuhmilch: „Wichtig ist vor allem, wie die Milch produziert wurde“, sagt Maria Francesca Lingua, Oberärztin der Onkologie der Arlesheimer Klinik.“ Die Milch von einem Bauernhof aus der Nähe, wo die Kühe frisches Gras fressen und biologisch gewirtschaftet wird, kann sehr empfehlenswert sein, wenn keine Unverträglichkeiten bestehen.“

Getreide wechseln häufig

Grundsätzlich legt die Klinik den Schwerpunkt auf eine vielfältige pflanzliche Nahrung, etwa mit (fast) täglich wechselnden Getreidearten. Doch den PatientInnen wird auch mehrmals pro Woche Fisch oder eine Portion weißes Fleisch angeboten, zum Beispiel qualitativ hochwertiges Poulet.

Natürliche Süße statt Industriezucker

Raffinierter Zucker wird dagegen vermieden. Überhaupt wird möglichst wenig Zucker verarbeitet. Dafür kommen häufig Vollwertzucker oder andere natürliche Süssungsmittel wie Agavendicksaft oder Stevia zum Einsatz.
Gleichzeitig wird die Erkenntnis beachtet, dass „Zucker und Kohlenhydrate das Loslösen von Astralleib und Ich unterstützen“. In diesem Sinne kann etwas Süßes zum Abendessen oder vor dem Zubettgehen den erholsamen Schlaf fördern. Genauso wie etwas Salziges zum Frühstück nach Erkenntnis der anthroposophischen Medizin das Wachwerden fördert. Beides ist auch für kranke Menschen wichtig.

„Starre Regeln sind nicht gut“

In Arlesheim wird den Patientinnen und Patienten empfohlen, selber zu spüren, was die Nahrungsmittel mit ihnen machen, was ihnen gut tut und was schmeckt: „Jeder Mensch ist individuell, auch die Ernährung sollte individuell sein“, sagt Maria Francesca Lingua. „Das starre Befolgen von Regeln ist keine gute Empfehlung.“

Nahrung ist viel mehr!

Außerdem sei Ernährung nicht nur Nahrungsaufnahme, sondern alles, was der Mensch über seine Sinne aufnehme, sagt die Ärztin: „Auch Sonnenlicht, Wärme, Musik, Farben, Bewegung, Freude, die Begeisterung für eine Sache, ein freundliches Gespräch, positive Gedanken nähren.“ Für Krebspatienten sei es wichtig, die persönliche Wahrnehmung zu vertiefen. Letztlich gehe es stets darum, das Gesunde zu stärken.

Achtsam zu Leib und Seele

Auf diese Weise gelangt der Patient zu einer vertieften Achtsamkeit. Eine solche ist aus anthroposophischer Sicht zielführender als das ängstliche, fremdgesteuerte Bemühen um eine „perfekte Ernährung“.
Wird die neu gewonnene Achtsamkeit auf weitere Lebensbereiche ausgedehnt, wächst das Wohlbefinden exponentiell. Sie zieht immer mehr Dinge, Beschäftigungen und Menschen ins eigene Leben, die einen im wahrsten Sinne des Wortes «nähren».
Es ist kein Zufall, dass der Onkologe Francisco Contreras von der Krebsklinik in Tijuana nach über vierzig Jahren Krebsmedizin sagt: «Krebs kann man nur nachhaltig behandeln, wenn man den Geist und die Seele des Patienten mitbehandelt».

Kontakte

Schweizer Flagge www.gesundheitsjournalistin.ch
Paracelsus Klinik Lustmühle, Teufen SG
Tel. 071 3357171, www.paracelsus.ch.
– Klinik Arlesheim, Pfeffingerweg 1, CH-4144 Arlesheim
Tel. 061 705 71 11, info@klinik-arlesheim.ch

Weltkugel_Bücher_Lebenshilfe www.gesundheitsjournalistin.ch
Spital ‹Oasis of Hope›, Playas de Tijuana, Terrazas, 22504 Tijuana, Baja California, Mexiko, Tel. 00526646316100, www.oasisofhope.com

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Schutz für die Atemwege: Vier Gründe für Naturheilmittel https://gesundheitsjournalistin.ch/schutz-vor-covid-19/ Mon, 09 Nov 2020 21:01:20 +0000 https://gesundheitsjournalistin.ch/?p=7141 Die beste Empfehlung für den Winter? Die Abwehrkraft  stärken. Das gelingt mit gesunder Ernährung, körperlicher Bewegung, genug Sonnenlicht und viel Schlaf. Darüber hinaus können Sie Atemwegserkrankungen mit Hilfe von Naturheilmitteln abwehren. Dazu zählt auch der Schutz vor dem SARS-CoV-2-Virus. Naturheilmittel schützen aus vier Gründen: EINS: Sie entfalten in Nase, Rachen, Bronchien und Lunge eine Schutzwirkung […]

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Die beste Empfehlung für den Winter? Die Abwehrkraft  stärken. Das gelingt mit gesunder Ernährung, körperlicher Bewegung, genug Sonnenlicht und viel Schlaf. Darüber hinaus können Sie Atemwegserkrankungen mit Hilfe von Naturheilmitteln abwehren. Dazu zählt auch der Schutz vor dem SARS-CoV-2-Virus.

Naturheilmittel schützen aus vier Gründen:

EINS: Sie entfalten in Nase, Rachen, Bronchien und Lunge eine Schutzwirkung gegen die aerogenen Krankheitserreger.
ZWEI:  Sie stärken die unspezifische Abwehrkraft.
DREI: In der Form immunmodulierender Heilpflanzen und Vitalstoffe senken sie das Risiko von überschiessenden Reaktionen des Immunsystems.
VIER: Sie können Begleitbeschwerden von Covid-19 lindern. Zum Beispiel Kopfweh, Schnupfen und Husten.

Heilungsquote? Über 90 Prozent.

Die in China hospitalisierten Covid-19-Patienten wurden seit Februar 2020 mit Naturheilmitteln der TCM behandelt. Eine der eingesetzten TCM-Arzneien erzielte gar eine Heilungsquote von über 90 Prozent.
Daneben waren weitere hochwirksame Naturheilmittel im Einsatz. Was für ein enormes Knowhow in diesen Rezepturen steckt, zeigen die Behandlungsrichtlinien der National Health Commission.

Not macht erfinderisch…


Zum Glück gibt es auch in Europa herausragende Heilkundige der integrativen Medizin. Zu ihnen zählt der Pariser Arzt Dr. Jean-Pierre Willem. Er gehört seit über vierzig Jahren zu den führenden Aromatherapeuten Frankreichs.
Die Naturheilkunde entdeckte Willem aufgrund einer Notsituation: Als junger Chirurg in Afrika stiess er auf die heilende Kraft ätherischer Öle und setzte diese mit grossem Erfolg bei einer schweren tropischen Infektionskrankheit ein, für die es keine Medikamente gab.

Antivirale ätherische Öle

Buchtipp Jean-Pierre Willem: Schutz vor dem Coronavirus und Behandlung von Covid-19

Im Juni 2020 ist das jüngste Buch des mittlerweile 80-jährigen Arztes erschienen: „Tout savoir sur les virus et y faire face“ (Editions Dauphin). Der Ratgeber enthält Tipps für den Schutz vor dem Sars-CoV-2 Virus und die Behandlung von Covid-19.

Das Virus abfangen

Wir können Dr. Willems Erfahrungen nutzen, um uns vor dem SARS-CoV-2-Virus, vor Covid-19 und vor weiteren viralen Atemwegserkrankungen schützen. Beispielsweise indem wir zu Hause oder im Büro einen Aromavernebler laufen  lassen. „Es genügt, das Gerät täglich mehrmals etwa eine halbe Stunde einzuschalten, damit die ätherischen Öle die Luft desinfizieren können“, sagt Jean-Pierre Willem.

Welche Öle?

in Frage kommen zahlreiche antivirale ätherische  Öle vor. Im Hinblick auf das Coronavirus und Covid-19 empfiehlt Dr. Willem vor allem folgende:
Eucalyptus (Eucalpytus radiata),
Manuka (Leptospermum scoparium),
Ravintsara (Cinnamomum camphora),
Thymian (Thymus vulgaris ct linalol/geraniol)
und Teebaum (Melaleuca alternifolia).

Man beachte den lateinischen Namen

Der lateinische Name in Klammer hinter dem deutschen Pflanzennamen verweist auf denjenigen „Chemotyp“, der im empfohlenen Zusammenhang die beste Wirkung hat.
Ein Beispiel: Es gibt zahlreiche verschiedene Eukalyptusarten. Doch nur die wenigsten Eucalyptusarten besitzen dieselben antiviralen Eigenschaften wie „Eucalyptus radiata“.

Besser naturrein

Wichtig ist der Kauf von ätherischen Ölen in pharmakologischer Qualität. Das heisst aus einer guten  Apotheke, aus kontrolliert biologischem Anbau oder aus Wildsammlung (Etikett beachten).
Naturreine ätherische Bio-Öle gibt es im Handel zum Beispiel von Aromalife, florentia oder Phytomed.
Hier geht es zu einer Übersicht über ätherische Öle in der Schweiz und Deutschland.

Schutzstoffe für die Lunge

Die Lunge lässt sich mit antiviralen ätherischen Ölen schützen

Das SARS-CoV-2-Virus besitzt eine Doppellipid-Membran. Was geschieht, wenn ein antivirales, ätherisches Öl eine virale Doppelmembran berührt?
Die lipophilen Moleküle des ätherischen Öls beschädigen die Virenmembran.

Inhalationen, trocken oder feucht?

Es kann Sinn machen, antivirale ätherische Öle einzusetzen. Zum Beispiel als Inhalationen.
Von letzteren gibt es zweierlei: Die „feuchte“ Inhalation arbeitet mit Wasserdampf. Sie wirkt vor allem im Nasen-Rachen-Raum. Also dort, wo das Coronavirus meist in den Körper eintritt.
Besonders einfach gelingen feuchte Inhalationen mit einem Inhalationsbecher, zum Beispiel von Pinimenthol (ca. 20 Fr./EUR).

Lungenzüge

Noch tiefer gelangen die antiviralen Wirkstoffe, wenn man „trocken“ inhaliert.
Vorgehen: Man gibt zwei bis drei Tropfen des ätherischen Öls in die Atemschutzmaske oder auf ein Taschentuch. Auf diese Weise inhaliert, gelangen die Schutzstoffe bis hinunter in Bronchien und Lunge.

Coronapositiv, was tun?


Die genannten Massnahmen lassen sich im Fall einer Infekton weiter intensivieren. Dr. Jean-Pierre Willem empfiehlt bei einer Infektion mit SARS-CoV-2, die Brust und den oberen Rücken 3x bis 4x täglich mit einer Mischung aus einem Trägeröl und antiviralen ätherischen Ölen zu massieren. Die ätherischen Öle werden dem Trägeröl (z.B. Sesam, Traubenkern) tropfenweise beigegeben: Beispielsweise Eucalyptus radiata, Ravintsara (Cinnamomum camphora) und Thymian (Thymus vulgaris ct linalol/geraniol).

Schwangere aufgepasst

Sesamöl dringt „besonders tief in die Haut ein und beruhigt die Nerven“, erklärt die erfahrene Berner Aromatherapeutin und Apothekerin Karoline Fotinos-Graf.  
Aber Vorsicht: Für Stillende, Schwangere und Kinder gibt es in phytotherapeutisch orientierten Apotheken sinnvolle Alternativen. Diese wirken milder  – beispielsweise in Form von Brustsalben.

Lysovir

Lysovir- bewährte antivirale Öle gegen das Coronavirus

Dr. Jean-Pierre Willem rät, im Fall einer Infektion bzw. Covid-19-Erkrankung, zusätzlich die Fertigarznei Lysovir einzunehmen, um dem Körper im Kampf gegen das Virus zu helfen. Ich benutze diese Arznei seit Jahren mit durchschlagendem Erfolg.
Lysovir enthält stark wirksame ätherische Öle: Oregano (Origanum compactum), Zimtrinde (Cinnamomum zeylanicum), australischen Teebaum (Melaleuca alternifolia) und Niaouli (Melaleuca quinquinervia).
Dosierung im Fall einer Infektion: dreimal zwei Kapseln pro Tag.
In der Schweiz ist Lysovir nunmehr seit mehreren Jahren zugelassen und preiswert erhältlich. Das Mittel wurde aus gesundheitspolitischen Gründen als Lebensmitteergänzung registriert.
Bitte beachten Sie, dass der erfahrene Arzt und Aromatherapeut Jean-Pierre Willem ausdrücklich darauf hinweist, im Fall einer Corona-Infektion zusätzlich Brust, oberen Rücken und Fusssohlen mehrmals täglich mit antiviralen Ölen einzureiben. (siehe oben)

Gelomyrtol

Eine weitere bewährte antivirale Arznei ist GeloMyrtol®. Das Naturheilmittel aus Deutschland vereinigt die ätherischen Öle von Eukalyptus (Eucalyptus globulus), Süßorange (Citrus aurantium), Myrte (Myrtus communis) und Zitrone (Citrus limon) – das Ganze in magenresistente Kapseln verpackt. Die antiviralen Öle werden im Dünndarm resorbiert und in den Schleimhäuten des Respirationstraktes wieder ausgeschieden. Bitte den Beipackzettel von Gelomyrtol® beachten.

Vorsicht: Kontraindikationen

Die Arznei darf nicht bei entzündlichen Magen-Darm- und Gallenblase-Erkrankungen sowie schweren Leberschäden eingenommen werden.!
In kassenpflichtiger Form ist GeloMyrtol®unter dem Namen „GeloDurat®“ erhältlich. Hier geht’s zum Beipackzettel von GeloDurat®.

Alternativen

Weitere Präparate mit antiviralen ätherischen Ölen zur innerlichen Einahme erhalten Sie in Natur-Drogerien und -Apotheken. In der Schweiz sind dies beispielsweise die Berner Noyer Apotheken und die Apotheke Ballinari, in Basel die Wettstein-Apotheke,  in Zürich die Nature-First-Apotheken und -Drogerien.  Viele weeitere Adressen finden Sie im Verzeichnis der phytotherapeutisch orientierten Apotheken der Schweiz.

Selber pröbeln?

Soll man mit ätherischen Ölen herumexperimentieren? Nein. Denn mit dem falschen oder einem zu hoch dosierten ätherischen Öl kann man sich die Schleimhaut von Mund, Rachen und Magen verbrennen. Schmerzen  vorprogrammiert!
Zu beachten ist ausserdem, dass manche ätherischen Öle für Schwangere, Stillende, Kinder, Epileptiker und Asthmatiker riskant sein können.

Praktischer Schutz

Was kann man sonst noch tun, um sich gegen virale Atemwegserkrankungen und speziell gegen das SARS-CoV-2-Virus zu schützen? Hier einige alltagstaugliche Massnahmen:

– Einen winzigen Tupfen Nasensalbe mit ätherischen Ölen am Naseneingang einstreichen. Zum Beispiel die Nasensalbe von Weleda. Sie dichtet die Nasenlöcher besser gegen „unerwünschten Besuch“ ab.

– In „Risikosituationen“ (Menschenmenge, ÖV) eine Lutschtablette mit antivralen, befeuchtenen Wirkstoffen im Mund zergehen lassen. Zum Beispiel mit Echinacea, Eucalpytus, Isländisch Moos oder Zistrose.

– Mit hochkonzentrierten Gerbstoff-Extrakten gurgeln. Enthalten zum Beispiel in Grüntee und Salbeitee. Oder immer mal wieder eine Tasse Thymian- oder Salbeitee trinken.

– Präventiv Zubereitungen aus dem Roten Sonnenhut (Echinacea purpurea) einnehmen. Die Alkylamide bestimmter Echinacea-Purpurea-Extrakte können die Produktion der T-Helferzellen nachweislich anregen.

Evidenzbasierte Langzeitstudie

In der bisher grössten randomisierten, kontrollierten Langzeitstudie mit Echinacea-Präparaten kamen Wissenschaftler zum Ergebnis, dass die vorbeugende Einnahme von Sonnenhut-Präparaten sowohl das Auftreten (viral bedingter) Erkältungen als auch die Anzahl der Krankheitstage verringern kann.
Als Alternative bieten sich Zubereitungen mit Kapland-Pelargonie (Pelargonium sidoides) an. Die alte Heilpflanze aus Südafrika hat in In-vitro-Untersuchungen virustatische und immunmodulierende Eigenschaften bewiesen.

Das Wichtigste in Kürze

Es macht keinen Sinn, einen Berg von Naturheilmitteln einzukaufen und nur die Hälfte davon zu nutzen. Zumal bereits wenige gezielte Anwendungen den antiviralen Schutz erhöhen können. Hier das Beispiel eines praktischen „Vorsorgepakets“:

– Ätherische Öle zum Inhalieren und Einreiben (siehe oben)
– Eine antivirale Nasensalbe in Handtasche oder Hosentasche (z.B. von Weleda)
Echinacea-Rachenspray (z.B. von Wala, bei den ersten Anzeichen von Unwohlsein)
Gelomyrtol-Kapseln (bei den ersten Anzeichen von Unwohlsein, nicht präventiv!).
Aufsteigende Bäder, zum Beispiel Fuss- und Sitzbäder.
– Unterstützendes Vitalstoff-Sickpack (siehe unten).

Vitalstoffe

Der Vitalstoff-Mediziner Dr. med. Volker Schmiedel  von der Gemeinschaftspraxis Paramed in Zug empfiehlt, in der winterlichen „Corona-Zeit“ mehrere Vitalstoffe in Form von Supplementen einzunehmen. Die folgenden Dosierungen gelten für normalgewichtige Erwachsene.

Vitamin D3

Vitamin D hilft dem Immunsystem

Vitamin D3 nimmt wichtige Aufgaben im Immunsystem wahr. Seine Schutzwirkung im Hinblick auf Atemwegsinfekte ist belegt.
Studien aus dem Corona-Winter 2020 zeigen, dass viele Covid-19-Betroffene einen Vitamin D-Mangel aufwiesen.
Dosierung: 2000 bis 8000 IE (internationale Einheiten) pro Tag.
Vitamin D ist fettlöslich. Es sollte mit etwas Butter, einem Klacks Öl oder einer anderen fetthaltigen Substanz eingenommen werden.

Vitamin C

Das Vitamin kann Infekte und deren Symptome mildern.
Dosierung: Rund 3 Gramm pro Tag (entspricht ca. 20 Zitronen).
Bei einem akuten Infekt kann die Dosierung auf 10 Gramm gesteigert werden.
In Form von „Ascorbinsäure“ (Drogerie/Apotheke) löst sich Vitamin C gut in Wasser oder Saft auf. Besonders leicht verträglich für den sensiblen Magen ist Vitamin-C-Ester.
Wichtig: Vitamin C ist hitzeempfindlich. Deshalb nicht in heisser Flüssigkeit auflösen.

Vitamin A

Vitamin A ist ein synergistischer Partner von Vitamin D. Das heisst: Die Kräfte von Vitamin A und Vitamin D im Immunsystem verstärken sich gegenseitig.
Deshalb empfiehlt der Vitalstoff-Experte Dr. med. Volker Schmiedel, bei Einnahme von Vitamin D gleichzeitig mindestens halb so viel Vitamin A einzunehmen.
Dosierung: 3000 bis 10’000 IE pro Tag gelten als sicher. Im Schnitt reichen bereits 3000 bis 5000 IE.

Vegan? Kein Ersatz

Vitamin A ist fettlöslich uns sollte deshalb mit einem fetthaltigem Essen oder einem fetthaltigen Getränk eingenommen werden. Das erhöht die Resorption im Darm.
Enthalten ist Vitamin A hauptsächlich in tierischen Produkten. Betacarotin (vegetarische oder vegane Kost) kann die Schutzwirkung von Vitamin A nur teilweise ersetzen.

Zink

Das Spurenelement Zink ist ein unerlässlicher Helfer des Immunsystems. Viele Immunzellen benötigen Zink, um Viren, Bakterien und Krebszellen abwehren zu können.
Die präventive Dosierung liegt bei 10 bis 30 Milligramm pro Tag.
Bei Infekten in Hals und Rachen ist Zink besonders hilfreich in Form von Lutschtabletten.

Selen

Selen wirkt immunmodulierend. Das heisst: Es schützt vor überschiessenden oder zu schwachen Reaktionen des Immunsystems. Zudem entgiftet Selen freie Radikale, die bei jedem Infekt entstehen.
Dosierung: 50 bis 200 Mikrogramm pro Tag.

Omega-3 (Fischöl/Algenöl)

Ein bis vier Gramm EPA-/DHA pro Tag.
Omega-3 wirkt entzündungshemmend, auch im Hinblick auf überschiessende Reaktionen des Immunsystems. Das ist wichtig. Weil nicht nicht das Virus die Todesursache bei Covid-Erkrankungen  ist, sondern der Zytokinsturm, mit dem (manches) Immunsystem auf das Virus reagiert.

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Bewährte Arzneien

Foto Brustbein-Wickel gegen Corona

Komplementärmedizinische Ärzte haben 2020 und 2021 viel Erfahrung im Umgang mit Corona und Covid-19 gesammelt. So arbeiten zum Beispiel anthroposophische Ärzte in der Schweiz und in Deutschland bei Covid-Infektionen  erfolgreich mit Inhalationen, inneren Arzneien und bewährten äusseren Anwendungen. Beispielsweise mit tiefenwirksamen Brustbeinwickeln, welche die Abwehrkraft der Lunge stärken und zähe Verschleimung lösen.
Einige dieser Wickel kann man auch zu Hause anwenden, zum Beispiel den Kartoffel-Brustbeinwickel. Eine praktische Video-Anleitung für diesen einfachen Wickel gibt es im Online-pflege-vademecum des Internationales Forum für Anthroposophische Pflege (ganz runterscrollen, letztes Video).

Weitere Hilfe und Adressen

Komplementärmedizinisch geschulte Ärzte kennen viele weitere natürliche Arzneien, die Ihnen helfen können,  eine ernsthafte virale Atemwegserkrankung oder eine Covid-Erkrankung zu mildern und auszuheilen. Wenden Sie sich bitte an einen Schulmediziner mit entsprechender Zusatzqualifikation und langjähriger Erfahrung in der komplementärmedizinischen Heilkunde. (Adressen siehe unten)

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KONTAKTE
Schweizer Flagge www.gesundheitsjournalistin.ch

– Adressen von anthroposophischen Ärzten und Kliniken in der Schweiz: VAOAS.ch.

– Adressen von „Phyto-Referenz-Apotheken“ und phytotherapeutisch orientierten Ärzten über die Schweizerische Medizinische Gesellschaft für Phytotherapie, www.smgp.ch, Tel. 41 77 508 15 45.
Aromatherapeuten: Langjährige Praxiserfahrung und eine Zulassung nach ASCA, NVS und EMR.

– Adressen von anthroposophischen Ärzten und Kliniken in Deutschland: GAED.de.
– Adressen von phytotherapeutisch orientierten Ärzten: Zentralverband für Naturheilverfahren www.zaen.org.
– Aromatherapeuten: Zulassung gemäss Heilpraktikergesetz HPG.

Online seit: 5.7.2020 / © Petra Horat
Letzte Aktualisierung: 04.01.2022

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Welchen Aromadiffuser wählen?

Ätherische Öle lassen sich feucht oder trocken verdampfen. Wer einen elektrischen Aromadiffuser wählt, sollte wissen, dass diese tendenziell grössere Mengen Öl verbrauchen.
Eine breite Auswahl qualitativ hochwertiger Aromadiffuser für das feuchte und trockene Verdampfen bietet z.B. die Marke „Stadler Form“ an. Darunter auch Geräte mit automatischer Abstellautomatik.  Erhältlich in Drogerien, Apotheken und einigen weiteren Fachgeschäften.

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Zum Weiterlesen…

Die Arznei, die Covid-19 besiegte: Ein Gespräch mit den TCM-Spezialisten Qi Zuo und Zening Wang

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Empfehlungen der Schweizerischen Medizinischen Gesellschaft für Phytotherapie (SMGP).

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Nahrungsmittel und Vitalstoffe, welche die antivirale Abwehrkraft stärken

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Vitamin D Mangel kann das Risiko für Covid-19 erhöhen. Hände und Sonne. Foto

Warum kann  ein Vitamin-D-Mangel das Risiko für Covid-19 erhöhen?

 

 

 

 

 

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„Konflikte sind Wachstumsnahrung“ https://gesundheitsjournalistin.ch/konflikte-sind-wachstumsnahrung/ Tue, 06 Oct 2020 13:36:53 +0000 https://gesundheitsjournalistin.ch/?p=7296 „Konflikte enthalten seelische Vitamine und Spurenelemente in hoher Dosierung. Sie sind Wachstumsnahrung, die wir für die mitmenschliche Reifung brauchen“, sagt der Mediator, Supervisor und Coach Erich Lustig. Und erklärt im Interview, wie man Konflikte so löst, dass sich am Ende alle glücklich und bereichert fühlen können. Erich Lustig, was passiert, wenn wir in einen Konflikt […]

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„Konflikte enthalten seelische Vitamine und Spurenelemente in hoher Dosierung. Sie sind Wachstumsnahrung, die wir für die mitmenschliche Reifung brauchen“, sagt der Mediator, Supervisor und Coach Erich Lustig. Und erklärt im Interview, wie man Konflikte so löst, dass sich am Ende alle glücklich und bereichert fühlen können.

Erich Lustig, was passiert, wenn wir in einen Konflikt geraten?

„Die Evolution hat für Konflikte drei Verteidigungsformen entwickelt: Angriff, Flucht oder Totstellen. Jeder Konflikt aktiviert blitzschnell archaische Überlebensimpulse. Der Körper wird hormonell geflutet und schickt sämtliche Energien an die Kriegsfront. Jedes Mal, wenn wir in einen Konflikt geraten, werden automatisch Vorverletzungen aktiviert. Der neurobiologische Urmechanismus potenziert sich mit allen Erfahrungen, die wir seit der Geburt gesammelt haben.“

Darunter auch viele schmerzliche?

„So ist es. Trotzdem sind Konflikte im Grunde nur das Ergebnis der Tatsache, dass wir Menschen so verschieden sind. Wir denken, fühlen, wollen und handeln unterschiedlich. Leider ignorieren wir diese Tatsache ein Leben lang immer wieder! Deshalb sagt der Talmud: Wir sehen die Dinge nicht wie sie sind, sondern wie wir sind. Dass wir die andern laufend mit uns selbst verwechseln, ist der tragikomischste und folgenschwerste Irrtum überhaupt: in der Partnerschaft, in der Kindererziehung, bei der Arbeit, in der Politik, wo auch immer.“

Können wir wenigstens den Verstand zu Hilfe nehmen?

„Kaum. Bei Konfliktalarm ist die Verbindung zum Verstand in der Regel gekappt. Im besten Fall flackert noch so etwas wie tierische Schlauheit oder Hinterlist auf. Steinzeit im Computerzeitalter! Unser Gehirn reagiert auch heute noch prähistorisch und suggeriert uns, dass wir in einem normalen sozialen Konflikt ums Überleben kämpfen. Selbst wenn gar keine Lebensgefahr besteht.“

Unsere Gesellschaft ist wettbewerbsorientiert – auch in Konfliktsituationen?

„Ja, das spiegelt sich überall. Wir laufen bei Konflikten Gefahr, dass das primitive Gesetz „Ich gewinnen! – Du verlieren!“ unser ganzes Wahrnehmen, Denken, Fühlen, Wollen, Verhalten und Handeln beherrscht. Ein Röhrenblick entsteht. Wir machen das Gegenüber zum Monster. Gleichzeitig berauschen wir uns am Gefühl eigener Korrektheit: Wir sind tadellos. Die andern Dämonen oder zumindest Idioten.“

Wie im Kleinen, so im Großen.

„Exakt. Auf dieser unbewussten Grundlage ziehen wir in Kriege, egal ob es sich um Kriege zwischen Religionen, Völkern, Nachbarn oder ehemaligen Liebespartner handelt. Mitten in einem Konflikt werden wir zu Zivilisten auf dem Kriegspfad. Dann verbarrikadieren wir uns in unserer inneren Waffenkammer und grübeln, womit wir dem Gegner am besten Schaden zufügen können. Mal wählen wir das Schwert der Analyse, dann den Speer der Moral, dann die Streitaxt des Drohens, die Keule des Tröstens, die Daumenschraube des Manipulierens, die Hellebarde der Ratschläge, den Morgenstern des Spottens oder die Peitsche der Verachtung.“

Cartoon von Karin Beatz, karindrawings.com
Klingt unangenehm. Und wie beendet man das Schlamassel?

„Indem wir uns in Konfliktsituationen immer vor Augen halten, dass ein Missverständnis, eine Verwechslung, ein Irrtum, eine Fehleinschätzung, eine Projektion oder ähnliches vorliegen kann. Nur dann wird es möglich, im Gegenüber auch Gutes zu sehen. Wenn uns das nicht mehr gelingt, mutieren wir zu Gefangenen unserer selbst. Am Ende kämpfen dann nur noch zwei Bilder gegeneinander: Das Bild, das sich A von B geschaffen hat, kämpft gegen jenes, das sich B von A gemalt hat. Der höhere Sinn von Konflikten besteht jedoch darin, vorhandene Unterschiede zu verdeutlichen und fruchtbar zu machen.“

Konflikte bewirken oft Verletzungen…

„Das ist richtig und es gibt wohl niemanden, der sich im stillen Kämmerlein nicht elend fühlt, wenn die Fetzen fliegen, erloschene Vulkane ausbrechen und emotionaler Eisregen fällt. Was wir in Konflikten mit uns und anderen tun, ist nicht gerade schmeichelhaft. Im Inneren jedoch geht es um sehr fragile und existenzielle Dinge.“

Was für Dinge sind das?

Für die großen Konfliktforscher wie Marshall B. Rosenberg, Thomas Gordon, Friedrich Glasl oder Friedemann Schulz von Thun besteht die Wurzel des zwischenmenschlichen Konfliktes in einer Bedürfnisnot. Es sind bedrohte Bedürfnisse, die wir in starken Emotionen zum Ausdruck bringen. Menschen verhalten sich gemäss der Bedeutung, die etwas für sie hat. Fragt man nach der Bedeutung, stößt man rasche auf bedrohte Bedürfnisse.
Diese und ihre zugrunde liegenden Emotionen muss man unbedingt erkennen und würdigen. Sonst wird eine nachhaltige Konfliktlösung nahezu chancenlos und es bleiben Narben zurück.“

Führen deshalb viele zwischenmenschliche Konflikte zu keiner Win-Win-Lösung?

„Die große Schwierigkeit liegt darin, dass wir für das, was mit uns geschieht, weder ein Bewusstsein noch eine Sprache haben. Diese Schwierigkeit richtet sich nach innen und aussen: Nach innen fällt es uns schwer, mit uns selbst in Kontakt zu kommen, nach aussen mit unserem Gegenüber. Im Streit verlieren wir die Verbindung zu unserer einfühlsamen Natur.“

Das heisst zur Fähigkeit, uns in andere einzufühlen?

„Das auch, aber nicht primär. Gemeint ist zunächst mal die Fähigkeit zur Selbsteinfühlung, zur Selbstempathie. Sie ist die Voraussetzung dafür, dass wir uns in andere einfühlen können. Daran etwas zu ändern verlangt seelisches Bodybuilding. Bevor wir nämlich zu den Bedürfnissen vorstossen, haben wir es mit Gefühlen zu tun, die sich schützend und tarnend davorstellen.“

Cartoon karindrawings.com zum Thema Gefühle und Konflikte

Woher kommen diese Gefühle?

„Wir holen die Energie für den Konfliktkampf aus einer sehr tiefen, verletzlichen Schicht unserer Psyche. Dort sind seit der Kindheit die intensivsten, existenziellsten Ur-Ängste und Ur-Verletzungen verborgen aufgeschichtet: Ausgeliefertsein, Unverstandensein, Beschämung, Entbehrung, Verlassenheit, Einsamkeit, Verstossensein, Trauer, Verzweiflung, Gebrochensein, Betrogensein und so weiter. Es ist das Reich der tiefen inneren Not und des inneren Hungers. Die damit verbundenen, hochfragilen Ur-Emotionen nennt man deshalb auch Primärgefühle.“

In der gleichen Ebene wurzelt aber auch Angenehmes!

„Selbstverständlich. Zum Beispiel die Erfahrungen von Sicherheit, Geborgenheit, Zuwendung, Intimität, Würde, Wertschätzung, Dazugehören, Vertrauen, Verständnis, Unterstützung, Wachstum, Sinn. Vereinfacht lässt sich sagen, dass die uns allen gemeinsamen Ur-Bedürfnisse jene nach Verbundenheit und Wachstum sind. Wir bauen sie bereits im Mutterleib auf und nehmen sie als Grunderfahrungen für das ganze Leben mit. Eine Bedrohung dieser Ur-Bedürfnisse und der damit verbundenen Ur-Gefühle wird allerdings derart massiv erlebt, dass zu ihrem Schutz sofort Abwehr- beziehungsweise Ersatzgefühle in den Kampf geschickt werden. Diese sind wie Bodyguards und sollen vom hochempfindlichen Kern ablenken, beziehungsweise ihn vor gefährlichen Angriffen schützen. “

Wie äußern sich diese Abwehrgefühle?

„In der weicheren Variante zum Beispiel als Verweigerung, Selbstmitleid oder Opferhaltung. In der härteren Spielart können es Empörung, Trotz, Ärger, Aggression, Wut, Drohung, Hass, Verachtung, Missgunst, Gier, Hinterhältigkeit oder physische Gewalt sein.
Über unseren Abwehrgefühlen liegt zusätzlich noch eine dicke Tarnschicht sozialer Anpassung: Zuverlässigkeit, Sauberkeit, Pünktlichkeit, Kontrolliertheit. Alles idealtypische Qualitäten, wie wir sie aus der Welt der Stelleninserate kennen. Eine gut antrainierte Schicht. Sie soll Ausbrüche von sozial geächteten Abwehr- und Ersatzemotionen im Zaum halten.“

Bis ein Konflikt entsteht und die Schutzschicht rissig wird…

„Genau. Wobei die Ursache oder die Eskalation eines Konflikts immer der Gegenseite unterschoben wird, selber reagiert man nur.“

Cartoon von karindrawings.com zum Thema Brainstorming

Wie soll man da inneren und äusseren Frieden finden?

„Konfliktwirbel verursachen Aufwinde. Diese gilt es zu nutzen. Zunächst mal darf man keine Angst vor Emotionen haben. Sie sind das Tor zu unseren Kränkungen, Nöten, Ängsten, Bedürfnissen, Hoffnungen und Wünschen. Emotionen sind die Kinder der Bedürfnisse.
Das Rezept der Konfliktprofis ist vom Prinzip her einfach: Wer sich verstanden fühlt, kann andere verstehen. Wer verstehen kann, wird verstanden. Wie gut das gelingt, hängt davon ab, wie viel soziale Muskulatur man schon aufgebaut hat.“

Was bedeutet das genau, soziale Muskulatur?

„Die emotionale und soziale Intelligenz eines Menschen. Ein wirksamer Konfliktdialog geht weit über das hinaus, was wir gemeinhin unter Kommunikation verstehen. Da geraten plötzlich seelische und soziale Muskeln in Bewegung, die zwar immer schon da waren, aber kaum je benutzt wurden. Das kann zu Beginn schon mal Gehirnkater auslösen. Was also zeigt sich, wenn die emotionale Aufladung verdampft ist? Bedürfnisse! Diesen gilt es eine Sprache zu geben.“

Und wie?

Eine sehr effiziente Möglichkeit ist das berühmte Modell der Gewaltfreien Kommunikation von Marshall B. Rosenberg. Sie geht davon aus, dass Menschen ein tiefes Bedürfnis haben, zum Wohlergehen anderer beizutragen. Die Freude am Geben und Nehmen entspricht unserem natürlichen Wesen. Der erste wichtige Schritt dorthin ist Mitgefühl. Für sich selbst, für die eigene Wut, die eigenen Bedürfnisse.“

Getreu der Erkenntnis, dass man andere nicht spüren kann, wenn man sich selbst nicht spürt?

„Das ist die Grundlage. Hier fängt das Training an. Es geht erstens darum, sich die eigenen Gefühle, Bedürfnisse und Werte bewusst zu machen. Wir müssen nicht perfekt sein. Ein solches Einfühlen können wir auch im normalen, konfliktfreien Alltag üben. Das Wichtigste beim Mitgefühl ist Präsenz und Langsamkeit. Zweitens geht es darum, sich klar darüber zu werden, wie man die eigene Lebensqualität verbessern, das eigene Leben bereichern kann. Und schliesslich darum, das in Worte zu fassen.“

Cartoon von karindrawings.com, gefühle ehrlich aussprechen

Viele Menschen wissen das doch und sind trotzdem mittelmässige oder schlechte Konfliktlöser.

„Mag sein, doch kommunizieren sie ihre Gefühle, Bedürfnisse und Werte auch angemessen? Rosenberg regt dazu an, dass wir unsere Bedürfnisse und Wünsche ehrlich und ohne Kritik aussprechen. Ausserdem, dass wir die Reaktionen des Gegenübers einfühlsam aufnehmen.“

Welches sind die praktischen Schritte der Gewaltfreien Kommunikation?

Es gibt deren vier. Der erste Schritt heisst: Beobachte andere, ohne sie zu bewerten! Elias Canetti sagt dazu: Der Unterschied zwischen Beobachten und Urteilen ist wie Atmen und Beissen. Der zweite Schritt heißt: Drücke die eigenen Gefühle aus! Beim dritten Schritt geht es darum, die eigenen Bedürfnisse auszusprechen, also zu sagen, was man braucht. Schritt vier lässt sich so auf den Punkt bringen: Bitte ohne zu fordern!“

Was bedeutet das, bitten ohne zu fordern?

„Die Erfahrung zeigt, dass eine „Bitte“ oft gar keine ist, sondern im Grund eine verkleidete Erwartung, Forderung oder gar Bedingung. Die echte Bitte erkennt man daran, dass das Gegenüber sie ablehnen darf, ohne dass ich deswegen einschnappe.
Ihr zweites Merkmal ist, dass mich der Grund des „Nein“ ehrlich interessiert. Tut es das nicht, geht es mir nur darum, Macht auszuüben beziehungsweise zu gewinnen. Rosenberg sagt: ‚Willst du Recht haben oder glücklich sein? Beides geht nicht‘.
Die Gewaltfreie Kommunikation empfiehlt deshalb, bei einem „Nein“ des Gegenübers zu erforschen, was den anderen am Erfüllen meiner Bitte hindert.
Wir können auch sagen: Atmen, nicht beissen! Ein wunderbares Beispiel berichtete mir eine junge Mutter diese Woche. Sie gerät mit dem Erstgeborenen im Kindergartenalter immer wieder in  heftigen Streit. Sagt der Kleine zu ihr: „Mami, schnuuuufe…!““

Cartoon zeigt Cartoon von Karin Baetz zeigt Handshake/Konfliktlösung

Es ist nicht einfach, diese Richtlinien im Alltag umzusetzen…

„Das kann sogar dialogische Schwerstarbeit sein. Doch sie ermöglicht, dass man sich zu einer Lösung vorarbeitet, über die am Schluss beide Konfliktpartner glücklich sind. Gewaltfreie Kommunikation ist eine Art Solarenergie des Zusammenlebens von morgen. Wir brauchen sie, um effektivere Wege zu finden als Bedürfnisstillung über materiellen Konsum und äussere Leistung. Die verblüffende Wirkung entsteht übrigens nicht durch eine technisch einwandfreie Anwendung, sondern durch die innere Präsenz und Herzenskraft. Es geht um die Haltung, nicht um die Methode.“

Mediator Erich Lustig erklärt, wie man Konflikte so löst, dass am Ende alles glücklich sind.
Erich Lustig: „Wir haben Konflikte, weil wir ihre Geschenke brauchen.“


Cartoons: Karin Baetz, karindrawings.com

Kontakte:

Nicht immer gelingt es in Konflikten, archaische Reflexe unter Kontrolle zu bringen und eine konstruktive Lösung zu finden. In solchen Fällen kann die Erfahrung und das Knowhow eines Mediators bzw. einer Mediatorin sehr hilfreich sein.
Kontakte zu solide ausgebildeten MediatorInnen erhalten Sie online beim Mediatoren-Verband Schweiz und beim Schweizerischen Dachverband Mediation SDM. 

Zum Weiterlesen/Buchtipps:


Rudi Ballreich, Friedrich Glasl: Mediation in Bewegung. Concadora 2019 (3. Auflage).


Friedrich Glasl: Konfliktmanagement. Haupt/Freies Geistesleben 2020 (12. Auflage)

Daniel Goleman: Emotionale Intelligenz. dtv 2018 (28. Auflage)


Gerald Hüther, Ingeborg Weser: Das Geheimnis der ersten neun Monate – Reise ins Leben. Weinheim: Beltz 2017 (4. Auflage)

Marshall B. Rosenberg: Konflikte lösen durch Gewaltfreie Kommunikation – Ein Gespräch mit Gabriele Seils. Herder 2012 (als Taschenbuch und Hörbuch)

Christoph Thomann, Friedemann Schulz von Thun, Christian Prior: Klärungshilfe Band 1-3. Rowohlt 2019.

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Weitere Lebenshilfe-Themen von gesundheitsjournalistin.ch

Computersucht erfolgreich behandeln

 

 

 

 

 

 

 

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Bio-Lebensmittel statt Pestizide https://gesundheitsjournalistin.ch/bio-lebensmittel-statt-pestizide/ Wed, 02 Sep 2020 20:21:37 +0000 https://gesundheitsjournalistin.ch/?p=8045 Bio-Lebensmittel statt Pestizide für alle? Ein weltfremder Traum? Oder doch eine realistische Perspektive? Mit grosser Wahrscheinlichkeit letzteres. Führende Agrarforscher kennen das Eintrittsticket in eine Bio-Welt, die alle satt macht.  Um ein Haar ins Jenseits Frühling im Bieler Seeland. Ernst Maurer springt sofort ein, als ihn der Nachbar um Hilfe bittet: Zusammen versprühen die beiden Landwirte […]

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Bio-Lebensmittel statt Pestizide für alle? Ein weltfremder Traum? Oder doch eine realistische Perspektive?
Mit grosser Wahrscheinlichkeit letzteres. Führende Agrarforscher kennen das Eintrittsticket in eine Bio-Welt, die alle satt macht. 

Um ein Haar ins Jenseits

Frühling im Bieler Seeland. Ernst Maurer springt sofort ein, als ihn der Nachbar um Hilfe bittet: Zusammen versprühen die beiden Landwirte ein Präparat gegen Blattläuse auf den Gemüsefeldern.
Wenige Stunden später fühlt sich Ernst Maurer plötzlich unwohl: Durchfall, Erbrechen, Atemnot, Kreislaufkollaps. Mit der Ambulanz wird Maurer ans Berner Inselspital gebracht. Diagnose: Eine Überdosierung des Nervengifts Phosphorsäureester, ein Wirkstoff aus dem Blattläuse-Pestizid. In letzter Minute retten die Ärzte Ernst Maurers Leben.

Florierender Biobetrieb

Ernst Maurer ist nach dem Pestizid-Vorfall Biobauer geworden. Sein Hof im Bernischen Diessbach wird inzwischen von Sohn David und dessen Frau Lucy geführt. Auch sie bringen auf den 18 Hektar Gemüsekulturen keine synthetischen Pestizide aus; weder in Form von Herbiziden (gegen Unkraut), Insektiziden (gegen Schadinsekten), noch Fungiziden (gegen Pilze) oder Akariziden (gegen Milben).

Viele Schädlinge

Und das obwohl auch biologisch kultivierte Flächen ein Schlaraffenland für Schädlinge sind. Wo sonst gibt es so viel Essen „auf einem Haufen“ – beispielsweise für Blattläuse, Maiszünsler, Rapsglanzkäfer, Thripsen, Weiße Fliegen und Kartoffelkäfer? Zusätzlich werden die Kulturpflanzen durch Beikraut bedrängt und müssen vielfältigen Krankheiten trotzen.

Alternativ geschützt

Blattsalate, Gewächshaus, pestizidfrei

Wie schaffen es 35’000 Biobetriebe in der Schweiz und in Deutschland, ohne chemisch-synthetische Pestizide erfolgreich zu wirtschaften?
Möglich ist das nur dank einem wirkungsvollen alternativen Pflanzenschutz. Auch Biobauern verwenden „Pestizide“ – aber nur Pflanzenpräparate, bioidentische Substanzen, lebende Nützlinge und natürliche, anorganische Stoffe wie zum Beispiel Tonerden, Schwefel und Kupfer.
Für einen effizienten Pflanzenschutz entscheidend wichtig sind zudem die Standortwahl, größere Pflanzabstände, kluge Fruchtfolgen, robuste Pflanzensorten, hochwertiger Kompost und viel Handarbeit.

200x mehr Aufwand auf dem Biohof

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Zum Vergleich: Ein konventioneller Landwirt spritzt das Unkraut auf einem Hektar Rüebli-Kultur in rund 60 Minuten mit einem synthetischen Herbizid weg. Um die gleiche Fläche vom Unkraut zu befreien, jätet und hackt ein Biobauer gegen 200 Stunden lang. Also fast 200 mal länger als ein konventioneller Landwirt. Trotzdem schaffen es Biobauern, ihre Lebensmittel zu konsumentenfreundlichen Preisen anzubieten!

Hohes Risikopotential

Bereits zu Beginn der Pestizid-Ära war aufmerksamen Beobachtern klar, dass chemisch-synthetische Pestizide unerwünschte Nebenwirkungen haben.
Jahrzehnte später stapeln sich die Risikoberichte: Die Agrochemikalien stören die empfindlichen Ökosysteme. Sie können Mensch, Tier und Pflanze Schaden zufügen.

Parkinson durch Pestizide

So greifen beispielsweise viele chemisch-synthetische Pestizide das Nervensystem von Insekten an. Das ist auch für den Menschen riskant. In Frankreich sind Nervenschäden durch Pestizide so gut dokumentiert, dass Parkinson seit 2012 als pestizidbedingte „Berufskrankheit“ anerkannt wird. Studien zeigen, dass das Risiko, an Parkinson zu erkranken, in ländlichen Gebieten mit Pestizideinsatz  höher ist. Am höchsten ist das Risiko in Weinanbaugebieten.

25 Millionen Vergiftungen jährlich

Jährlich kommt es weltweit zu rund 25 Millionen akuten Vergiftungen durch chemisch-synthetische Pestizide. 220’000 davon enden tödlich. Einige dieser Hochrisiko-Pestizide werden auch in der Schweiz hergestellt. Und von dort in Entwicklungsländer exportiert.

Hormonwirkung? Nein Danke!

Es braucht nicht einmal eine akute Vergiftung zu sein. Auch gering dosierte, langfristige Kontakte mit chemisch-synthetischen Pestiziden können der Gesundheit schaden. Etwa aufgrund von Hormonwirkungen.
Hormonaktive Substanzen können nicht nur neurologische Entwicklungsstörungen fördern. Zum Beispiel das Aufmerksamkeits-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS). Sie können auch die Zeugungskraft und weibliche Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Ausserdem können sie Übergewicht, Diabetes und hormonabhängige Krebsarten wie Prostata-, Hoden- und Brustkrebs begünstigen.

Schäden bereits in Mamis Bauch

Für Ungeborene und Kinder sind die hormonaktiven Substanzen besonders gefährlich.  Zahlreiche Studien belegen, dass Kinder tendenziell einen tieferen IQ haben, wenn sie Pestiziden und anderen hormonaktiven Substanzen ausgesetzt waren. Die Chemikalien können das fetale Gehirn im Mutterbauch schädigen. Siehe dazu  ein Interview mit der Hormonforschering Barbara Demeneix, Professorin am Forschungszentrum CNRS in Paris.

Grosi belastet, Enkel krank

Alte Hand hält Kinderhand Sinnbild Pestizidschäden können sich vererben

Wissenschaftler haben in Tierversuchen nachgewiesen, dass chemisch-synthetische Pestizide die genetische Erbsubstanz DNA verändern können. Was bedeutet das für den Alltag?
Nehmen wir an, Ihre Großmutter oder Ihr Großvater waren dem Pestizid Methoxychlor ausgesetzt. Dieses wurde während über fünfzig Jahren bis 2002 großflächig in ganz Europa eingesetzt.
Nehmen wir weiter an, dass Ihre Großeltern eine pestizidbedingte Anfälligkeit gegenüber einer oder mehreren Krankheiten eingefangen haben. Laut Studien kann der Schaden, der in den großelterlichen Genen festgeschrieben ist, zu Ihren Eltern, zu Ihnen und zu Ihren Kinder „weiterwandern“. Ohne dass Sie, Ihre Eltern oder Ihre Kinder je mit dem Pestizid in Berührung gekommen sind.

Der Zauberlehrlinge Moleküle…

Chemiker entwickelt Pestizid im Labor

Agrochemische Unternehmen beteuern, moderne Pestizide würden nur gegen „bestimmte Schädlingsgruppen“ wirken. Stimmt das?
Werfen wir einen Blick auf den neuen Insektizid-Wirkstoff Spiropidion (2020). Es wird vom Hersteller als besonders fortschrittlich, da schädlingsspezifisch und „bienenfreundlich“ angepriesen.
Der Faktencheck bei der wissenschaftlichen Datenbank PubChem fördert folgende Erkenntnis zu Tage: Spiropidion ist hochtoxisch für Wasserlebewesen. Wird es inhaltiert, kann es auch dem Menschen schaden (siehe Punkt „8.1.3UN GHS Classification“). 

Bis 20x pro Jahr gespritzt

Bauer besprüht Obstbäume mit Pestizid

Wenn synthetische Pestizide wenigstens selten gespritzt würden! Doch das ist nicht der Fall.
Ein Beispiel aus dem landwirtschaftlichen Alltag: Kernobst wird bis 20mal jährlich gespritzt, Reben bis 10mal, Kartoffeln bis 9mal, Winterweizen im Schnitt 4mal pro Jahr.

Täglich Pestizide essen

Somit ist es ziemlich wahrscheinlich, dass Sie mit konventionell produzierten Nahrungsmitteln  regelmässig Pestizidrückstände essen. Das bestätigen auch Berichte der Lebensmittelkontrolleure. Ein Beispiel: Bei Äpfeln aus konventionellem Anbau hat das Schweizer Bundesamt für Landwirtschaft in 9 von 12 Proben mindestens ein Pestizid gefunden. Die gute Nachricht: Äpfel aus Bioanbau waren ausnahmslos frei von Pestizidspuren.

Grenzwerte: Ein relativer Schutz

Pestizid-Rückstände bei Lebensmitteln aus Schweizer Anbau liegen meist unter dem RHG-Wert, also der maximal zulässigen Rückstandsmenge. Wichtig zu wissen ist jedoch: Auch bei winzigen Mengen an Giftstoffen kann man nicht einfach ausschliessen, dass diese unschädlich sind. So zeigen zum Beispiel zahlreiche Studien, dass hormonaktive Chemikalien bereits in sehr tiefen Dosen wirken. Und dass ihre Wirkung durch chemische Begleitstoffe verstärkt wird. Solche Stoffe werden den Pestiziden beigegeben, um die Wirkung des Gifts zu vervielfachen.

Wespe schlägt Pestizid

 Schlupfwespe auf dem Boden, Sinnbild Wespeersetzt chemische Pestizide

Dabei ginge es auch anders. Denken wir beispielsweise an Hans Rudolf Herren: Der Schweizer Agronom sollte in den 1980er Jahren eine Schmierlaus bekämpfen, die Afrikas Maniokplantagen kahl fraß. Herren war klar, dass jeder Schädling einen ebenbürtigen Feind in der Natur hat. Er machte sich auf die Suche nach diesem Feind und fand ihn in Gestalt einer Schlupfwespe.

Jahrhundert-Schädling besiegt

Mit Hilfe von Flugzeugen  ließ der Wissenschaftler die Schlupfwespe in großer Zahl über den Maniokplantagen ausbringen. Das Ergebnis? Die Schmierlaus-Populationen regulierten sich „von alleine“ auf ein natürliches Maß herunter.
Hans Rudolf Herren bewahrte damit Hunderte Millionen Menschen vor einer Hungerkatastrophe. Er wurde für diesen Geniestreich mit dem Welternährungspreis geehrt. Nach Gründung der Stiftung  „biovision“  erhielt der Forscher zusätzlich den Alternativen Nobelpreis (Right Livelyhood Award).

Bewährte „Bio-Waffen“

Tonerde ist ein ökologisches Pestizid 300KB Foto

Auch in der Schweiz und Deutschland setzen Bio-Bauern Nützlinge gegen landwirtschaftliche Schädlinge ein. Sie arbeiten zum Beispiel mit Raubmilben und Marienkäfern, mit Nematoden, Pilzen und Bakterien. Weiter bringen sie Pflanzen(extrakte) aus, die Schädlinge fernhalten und die Widerstandskraft der Kulturpflanzen erhöhen. Und sie schützen die Nahrungspflanzen mit anorganischen Substanzen wie Tonerden, Kieselgur, Schwefel, Schmierseife und Kupfer.

Satte Forschungsgelder

Ein Wegfall der synthetischen Pestizide, wie sie die beiden Volksinitiativen   „Schweiz ohne synthetische Pestizide“ und „Trinkwasser-Initiative“ fordern, würde die Schweiz zu einer konsequenten Ökologisierung der Landwirtschaft zwingen. Dazu muss man wissen, dass bis dato jährlich rund 3,5 Milliarden Steuerfranken in die intensive Landwirtschaft fliessen.
Bei einem ökologischen Kurswechsel würden erstmals grosse Forschungsgelder für die Biolandwirtschaft frei. Und damit auch für die Bereitstellung unschädlicher, alternativer Pflanzenschutzmittel. Gelder, die bis dato in „Schadensbegrenzung“ investiert werden. Vorab für das millionenschwere Monitoring der Nebenwirkungen von Agrochemikalien.

Die Grundlagen heilen

Bauer pflanzt pestizidfreie Getreidepflanze

Fallen die chemisch-synthetischen Pestizide weg, würden unser Boden, das Trinkwasser und die Ökosysteme ein grosses Stück gesünder. Die ganze Landwirtschaft würde schrittweise ökologisiert. Denn sie pflegt neben den Pestiziden weitere destruktive Praktiken, die den Boden und das Trinkwasser belasten. Zum durch den Einsatz von schweren Agrarmaschinen und erdölbasiertem Kunstdünger.

Die Kostenwahrheit – dicht verschleiert

Ein Verdienst der intensiven Landwirtschaft besteht darin, dass wir nie zuvor so wenig Geld unseres Einkommens für Nahrungsmittel ausgegeben haben. Doch die Preise für Lebensmittel sind nur deshalb tief, weil sie die Umwelt- und Gesundheitsschäden ausklammern, die sie verursachen.

Wir bezahlen doppelt

Deshalb fallen die Kosten für die intensive Landwirtschaft doppelt auf den Steuerzahler zurück: Einerseits durch die milliardenschweren Sanierungen der Umweltschäden, welche die intensive Landwirtschaft verursacht. Die „Renaturierung“ von schadstoffbelasteten Böden und verseuchtem Trinkwasser verschlingt bekanntlich Unsummen.
Der zweite Bumerang sind höhere Gesundheitskosten. Wir werden die durch Pestizide verursachten Gesundheitschäden mit unseren Krankenkassenprämien bezahlen müssen.

Warum die Nahrung verarmt…

Hinzu kommt ein weiterer Aspekt, der noch nichts ins Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit gedrungen ist: Pestizide der konventionellen Landwirtschaft verändern Nahrungspflanzen so, dass diese weniger sekundäre Pflanzenstoffe hervorbringen. Genau diese Schutzstoffe aber sind unerlässlich, um langfristig gesund zu bleiben.

10 Milliarden Menschen, alle satt

Ohne landwirtschaftliche Kurskorrektur gibt es keinen Ausweg aus der Sackgasse.
Dass „Bio für alle“ eine realistische Perspektive, belegen wissenschaftliche Studien. Das international führende Forschungsinstitut für Biologischen Landbau FiBL in Frick hat berechnet, dass es möglich wäre, die ganze Weltbevölkerung „Bio“ zu ernähren. Alle satt, ohne chemisch-synthetische Pestizide.
Die Forscher haben mehrere Szenarien für die Ernährung der Weltbevölkerung im Jahr 2050 modelliert. Mit 10 Milliarden Menschen. Das heisst, mit rund 2 Milliarden mehr als derzeit auf der Erde leben.

Eintrittsticket für die neue Biowelt

Kuh im Stall, ökologische Tierhaltung

Das Eintrittsticket in eine Biowelt, die alle satt macht, sieht laut den Forschern so aus:
– Wir müssen den Foodwaste drastisch reduzieren.
Grund: Viel zu viele essbare Lebensmittel kommen nie auf den Tisch. So landen beispielsweise im Müll von Herr und Frau Schweizer jährlich essbare Lebensmittel im Wert von 620 Franken (Foodwaste.ch). In den umliegenden Ländern sieht es ähnlich aus.
– Wir müssen den Fleischkonsum halbieren.
Grund: In der Schweiz wie anderswo gilt fressen Rindvieh, Schweine und Geflügel wertvolles Getreide, Mais und Soja in Mengen, die weltweit Hunderte Millionen Menschen ernähren könnten.

„Es gibt genug Essen für alle“

Zur gleichen Erkenntnis sind 2020 Forscher aus Potsdam gelangt: Eine nachhaltige, ökologisierte Landwirtschaft könnte bereits heute 10 Milliarden Menschen ernähren. Es gebe nicht „zu wenig Essen“ auf der Welt, sagen die Potsdamer Wissenschaftler. „Das Problem sind unsere Ernährungsgewohnheiten und eine fehlgesteuerte Ernährungspolitik“.

Zu viele Tiere, zu viel Dünger

Professor Dieter Gerten, Leiter der Potsdamer Studie, bringt das Problem so auf den Punkt: „Derzeit geschieht fast die Hälfte der weltweiten Nahrungsmittelproduktion auf Kosten der planetaren Belastungsgrenzen der Erde. Wir widmen zu viel Land der Tierhaltung, düngen zu stark und bewässern übermäßig.“
Deshalb müssen wir überdenken, wie wir unsere Lebensmittel produzieren. Die gute Nachricht sei, so Dieter Gerten, dass es möglich wäre, „ausreichend Nahrung für bis zu 10 Milliarden Menschen bereitzustellen.“

Ein glatter Gewinn

Früchte aus Bioanbau, pestizidfrei

Den Foodwaste abbauen und weniger Fleisch essen? Das klingt machbar. Und wäre gesünder. Schon deswegen, weil die Umstellung zu einem Mehrkonsum von Gemüse führen dürfte.
Herr und Frau Schweizer verzehren laut Statistik  120 bis 130 Gramm Gemüse und Früchte pro Tag. Das ist nicht einmal ein Drittel so viel  wie Ernährungsmediziner empfehlen. Mindestens 400 Gramm pro Tag wären nötig, um die körpereigenen Reparatur- und Schutzsysteme  ausreichend mit Antioxidantien, Vitalstoffen, Ballaststoffen und pflanzlichen Enzymen zu versorgen.

„Genügend und bezahlbare Nahrung“

Hans Rudolf Herren Foto biovision.ch

Mehr Lebensqualität, eine intaktere Umwelt, gesundheitliche Vorteile. Eine ökologisierte Landwirtschaft bringt zahlreiche Vorteile.
Doch wäre ein „Bioland Schweiz“ auch preislich konkurrenzfähig?
Führende Agrarwissenschaftler haben eine Antwort auf diese Frage. Hans Rudolf Herren zum Beispiel sagt dazu: „Wir können ohne synthetische Pestizide genügend Nahrung in guter Qualität und zu bezahlbaren Preisen produzieren. Voraussetzung dafür ist, dass die staatlichen Subventionen den Bauern den Übergang vom konventionellen zum biologischen Landbau ermöglichen.“

Mehr Freiheit

Im Klartext: Die Bäuerinnen und Bauern müssen bei der Umstellung auf Biolandwirtschaft finanziell und fachlich unterstützt werden. Behörden und Politik können ihnen ermöglichen, von der industriekontrollierten Landwirtschaft wegzukommen. Und damit auch von der totalen Abhängigkeit gegenüber der Agrarindustrie in puncto  Saatgut, Herbizide, Pestizide und Kunstdünger.

„Viele denken mit Bauchweh an ihre Schulden“

Ein weiterer Punkt von Bedeutung: Viele Landwirte sind hoch verschuldet. Die intensive Landwirtschaft zwingt sie zu enorm kostspieligen Investitionen. Wie beispielsweise grosse Hightech-Landmaschinen.
Dazu sagt Hans Rudolf Herren: „Vielen Landwirten bereitet es Bauchschmerzen, wenn sie sehen, wie abhängig sie von der Industrie und den Banken geworden sind. “

Beitrag letztmals aktualisiert: 26.7.2021
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Vertiefende Infos:

Hans Ulrich Herren: So ernähren wir die Welt, rüffler@rub Verlag 2016, 152 Seiten, ISBN 978-3-906304-05-2

Urs Niggli: Alle satt? Ernährung sichern für 10 Milliarden Menschen, Verlag Residenzverlag 2021, 160 Seiten, ISBN 978-3-7017-3419-1

Bio statt Pestizide, Rachel Carsons Bestseller Der stumme Frühling

Rachel Carson: Der stumme Frühling. Beck Paperback 2019, 443 Seiten, ISBN 978-3-406-73.
Die US-amerikanische Biologin Carson schildert in ihrem Wissenschafts-Bestseller die Auswirkungen von DDT und synthetischen Pestiziden auf Mensch, Tier und Umwelt.
Mehr Informationen zu Rachel Carson in der linken Spalte auf dieser Seite.  

Insektenatlas 2020 (gratis Download). Daten und Fakten über Nütz- und Schädlinge in der Landwirtschaft. Heinrich Böll Stiftung.

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Biovision, Stiftung für ökologische Entwicklung, Heinrichstr. 147, 8005 Zürich, www.biovision.ch. Die durch Hans Rudolf Herren gegründete Organisation mit Hauptsitz in Zürich setzt sich seit 1998 für die Verbreitung und Anwendung ökologischer Methoden in der Landwirtschaft ein. 

– Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL, www.fibl.org

– www.pik-potsdam.de:
Die Welt zu ernähren, ohne den Planeten zu schädigen, ist möglich.“ (20.1.2020)
Unterernährt, übergewichtig, vergeudet: Neue Studie zeigt Folgen der Umstellung globaler Ernährungsgewohnheiten über Jahrzehnte.“ (18.11.2020)

– foodwaste.ch;

Initiative für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide (2021)

– Initiative für sauberes Trinkwasser (2021)

– Erkenntnisse des 62 Millionen teuren Berner Pflanzenschutzprojekts (2020).

 

Beitrag letztmals aktualisiert am 6.5.21

 

 

 

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Die Erkältung kann warten! https://gesundheitsjournalistin.ch/erkaeltung-und-schnupfnase-koennen-warten/ Thu, 14 May 2020 06:00:13 +0000 http://gesundheitsjournalistin-ch.responsivedesign.ch/?p=525 Viele Leute holen sich jeden Winter eine Erkältung. Dabei ist es einfach, das Erkältungsrisiko zu senken. Maßnahme Nr.1 Eine hochwertige, pflanzliche Nasencreme in die Nasenlöcher tupfen, bevor Sie in der «Schnupfensaison» unter die Leute gehen. Eine solche Creme legt einen schützenden Mantel über die Schleimhaut der Nase und erschwert das «Andocken» von Erkältungsviren. Das hat […]

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Viele Leute holen sich jeden Winter eine Erkältung. Dabei ist es einfach, das Erkältungsrisiko zu senken.

Maßnahme Nr.1

Eine hochwertige, pflanzliche Nasencreme in die Nasenlöcher tupfen, bevor Sie in der «Schnupfensaison» unter die Leute gehen. Eine solche Creme legt einen schützenden Mantel über die Schleimhaut der Nase und erschwert das «Andocken» von Erkältungsviren. Das hat sich nebenbei erwähnt auch im Hinblick auf das Coronavirus bewährt.

Kleines „Mitnimmsel“

Ich benutze seit Jahren die Schnupfencreme von Weleda. Die winzige Tube passt in jede Handtasche und jeden Hosensack. Das Präparat enthält Auszüge aus Berberitze, Sonnenhut,  Zaunrübenwurzeln sowie ätherische Öle  wie Eukalyptus, Pfefferminze, Sonnenhut und Thymian. Zum Beipackzettel der Schnupfencreme von Weleda.*
Selbstverständlich gibt es weitere Nasencremes mit hochwertigen Inhaltsstoffen. Wichtig ist bei allen, das Produkt während längerer Zeit nicht täglich zu benutzen. Am besten immer wieder mal eine Pause einschalten. Und die Schnupfencreme im Alltag vor allem dort einsetzen, wo sich in der Erkältungszeit besonders viele Menschen tummeln.

Die Erkältung wegwaschen? Ist möglich.

Eine erfahrene Pflegeschwester des Schweizer Kneipp-Kurhauses in Dussnang verriet mir vor Jahren in einem Interview, wie sie „praktisch jede Erkältung“ ihrer Patienten im Keim erstickt. Ihr Geheimnis? Ein ansteigendes Fussbad nach Dr. Kneipp.
Wer ein solches Bad gleich bei den allerersten Anzeichen einer Erkältung – Niesen, Frieren, Halskratzen – durchführt, hat eine reale Chance, die Erkältung abzuwehren, bevor sie richtig ausbricht. Das Bad wirkt reflektorisch auf die Durchblutung der Nasenschleimhaut und stärkt auf diese Weise deren Abwehrkraft.

So geht’s:
– Beide Füsse in eine Fußwanne mit circa 33 Grad Celsius warmem Wasser tauchen (Badethermometer).
– Das Wasser durch zulaufendes, heißes Wasser nach und nach auf maximal 40 Grad Celsius erhitzen.
– Nach 20 Minuten: Das Bad beenden und die Füße abtrocknen.
– Jetzt mindestens 20 Minuten ruhen.
Das Fussbad wirkt sehr entspannend und ist deshalb auch eine prima Einschlafhilfe.

Vorsicht bei…

Bei folgenden Beschwerden sollten Sie das ansteigende Fußbad nicht ohne Rücksprache mit einem kundigen Arzt anwenden: Venenerkrankungen, Neigung zu Thrombosen und Krampfadern, Herzbeschwerden, schwere arterielle Durchblutungsstörungen und diabetischer Fuß.

Ätherische Öle? Kraftvolle Biowaffen

Sie können eine (beginnende) Erkältung auch mit ätherischen Ölen abwehren. Nähere Informationen dazu finden Sie in meinen Beitrag über die Abwehr des CoV-2-Virus.

Good to know

Als unabhängige Journalistin nehme ich für meine Blogs keinerlei finanzielle oder andersweitige Gegenleistungen entgegen. Wenn ich in meinen Blogs oder Artikeln auf bestimmte Präparate hinweise, dann kenne ich den praktischen Nutzen der betreffenden Arzneien.

01.10.2013/Letztmals aktualisiert 02.11. 2024

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Fieber, eine potente Waffe gegen Viren https://gesundheitsjournalistin.ch/fieber-eine-potente-waffe-gegen-viren/ Thu, 16 Apr 2020 17:48:26 +0000 https://gesundheitsjournalistin.ch/?p=6558 Warum ist Fieber eine machtvolle Waffe gegen Viren und Bakterien? Das Immunsystem ist nicht „naiv“ Man könnte in der Coronapandemie den Eindruck gewinnen, das menschliche Immunsystem sei naiv, wenn es um die Bekämpfung von Viren geht. Das ist natürlich nicht der Fall. Unser mmunsystem sammelt seit der Zeit des Homo erectus Erfahrungen. Also seit über […]

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Warum ist Fieber eine machtvolle Waffe gegen Viren und Bakterien?

Das Immunsystem ist nicht „naiv“

Man könnte in der Coronapandemie den Eindruck gewinnen, das menschliche Immunsystem sei naiv, wenn es um die Bekämpfung von Viren geht.
Das ist natürlich nicht der Fall. Unser mmunsystem sammelt seit der Zeit des Homo erectus Erfahrungen. Also seit über zwei Millionen Jahren. Es ist ein enorm komplexes System, bewunderungswürdig intelligent und schlagkräftig.

Die Reinigungswirkung blockieren?

Des Menschen Kenntnis über das Immunsystem sind nach wie vor sehr lückenhaft. Das hat mitunter Massnahmen zur Folge, die sich behindernd statt fördernd auf Heilungsprozesse auswirken.
Nehmen wir das Fieber. Es wurde vom menschlichen Körper als machtvolle Waffe gegen Krankheitserreger wie zum Beispiel Viren und Bakterien entwickelt. Trotzdem wird Fieber sehr häufig durch Medikamente im Keim erstickt, bevor es seine Reinigungswirkung voll entfalten kann.

Immunzellen werden effizienter

Was hat es mit dieser Reinigungswirkung auf sich? Wenn das Gehirn die Temperatur hochfährt, bewirkt die erhöhte Hitze, dass sich die Krankheitserreger langsamer vermehren oder ihre Reproduktion ganz einstellen. Viele Viren reagieren empfindlich auf hohe (Körper-)Temperaturen. Für das Influenza-Virus aus der Corona-Familie ist dies nachweislich der Fall, für das neue Coronavirus SARS CoV-2 möglich.
Studien zeigen, dass Fieber sowohl das angeborene als auch das erworbene Immunsystem stimuliert. Der Fluss von Lymphe und Blut beschleunigt sich, viele Immunzellen arbeiten effizienter, beispielsweise die neutrophilen Granulozyten und die Lymphozyten (T-Zellen).

Fieber, eine potente Waffe gegen Viren

Heilende Hyperthermie

Fieber ist eine so intensive Massnahme,  dass die integrative Medizin seit langer Zeit erfolgreich mit der „Ganzkörper-Hyperthermie“ bzw. der „passiven Fiebertherapie“ arbeitet. Dabei wird die Körpertemperatur unter ärztlicher Kontrolle während ein bis zwei Stunden auf 38,5 bis 40 Grad Celsius erhöht.
Auch in der Krebsbekämpfung kommt die Hyperthermie zum Einsatz. In erster Linie an ganzheitlich ausgerichteten Kliniken, seit ein paar Jahren jedoch auch vermehrt an schulmedizinischen Krankenhäusern, zum Beispiel an diesen fünfzehn Spitälern in der Schweiz. 

Das Immunsystem funktioniert!

Wenn der Körper mit Fieber auf ein pathogenes Virus reagiert, ebedeutet das zunächst einmal: Das Immunsystem ist funktionstüchtig! Das Gehirn hat die Körpertemperatur hochgefahren, um die Eindringlinge durch Hitze zu schädigen.
Doch was geschieht dann? Wir lassen das Fieber selten für uns arbeiten. Stattdessen wird es raschmöglichst mit einem fiebersenkenden Medikament unterdrückt. Obwohl wissenschaftliche Studien belegen, dass fiebersenkende Mittel die Sterberate bei Influenza erhöhen können.

Appetitlos, ja gerne!

Wer Fieber hat, fühlt sich schlapp und appetitlos. Auch das ist sinnvoll. Das Unwohlsein zwingt den Kranken, seinen Körper vor zusätzlichen Belastungen zu schützen. Mehr zu schlafen und die eigenen Ressourcen in den Heilungsprozess zu stecken. Statt in Arbeit, Fernsehen oder Verdauungsarbeit.

Schaden und Nutzen abwägen

Heilungsprozesse werden durch eine Vielfalt von Faktoren beeinflusst. Deshalb kann man nicht sagen,  Fieber solle „niemals“ unterdrückt werden. Bei Kindern, die zu Krämpfen neigen, oder bei Erwachsenen mit bestimmten Vorerkankungen, kann es sinnvoll sein, Fieber weise zu senken. Es geht letzten Endes immer darum, einen möglichen Nutzen oder Schaden sorgfältig abzuwägen.

Mit Hitze gegen Infektionen

Bis zur antibiotischen Ära war das Wissen von der Heilkraft des Fiebers weit verbreitet. Das ärztlich begleitete Schwitzbad oder „Überwärmungsbad“ hatte sich zu einer wahren Kunst entwickelt. Die Ärzte erzielten damit große Heilerfolge – auch in der Behandlung von Infektionskrankheiten. Ein Teil dieses beachtlichen Wissens gelangt noch heute in naturheilkundlich orientierten Kliniken zur Anwendung.

Haut, Leber, Lunge und Nieren als „Entgifter“

Den gesundheitlichen Nutzen des Schwitzbads verdanken wir der Haut. Sie ist neben Leber, Lunge und Nieren das wichtigste Reinigungsorgan des Körpers. Ihre natürliche Fähigkeit, wasser- und fettlösliche Schadstoffe auszuscheiden, wird im Schwitzbad um ein Vielfaches gesteigert. Das Wärmebad zwingt die Blutkapillaren zu einer Heilgymnastik: Die Kapillaren weiten sich. Es kommt zu einer intensiven Mehrdurchblutung von Haut, Bindehaut und inneren Organen.

Erreger werden vernichtet

Schad- und Krankheitsstoffe werden aus dem Bindegewebe gezerrt, vom beschleunigten Blutstrom mitgerissen und ständig weiter getrieben, bis sie über Haut, Nieren, Leber oder Lunge zur Ausscheidung gelangen. Dabei vernichtet die Naturarznei aus Wasser und Wärme eine Vielzahl von hitzeempfindlichen Krankheitserregern.

Bad ist nicht Bad

Wiederholt durchgeführt – d.h. einmal monatlich bis mehrmals wöchentlich – kann das Schwitzbad bei zahlreichen gesundheitlichen Beschwerden helfen. Von hartnäckigen Muskelverspannungen über die Grippe-Prophylaxe bis zu Erkältungskrankheiten und chronischen Hautbeschwerden.
Trotzdem ist Bad nicht gleich Bad. Das zeigt die hochentwickelte Hydrotherapie nach Sebastian Kneipp eindrücklich: Jede Wasseranwendung hat ihre eigene Wirkungsweise. Sie wird durch  Wassertemperatur, Dauer und Art der Durchführung beeinflusst. Das ist beim Schwitzbad genauso.

Das Schwitzbad vorbereiten

Lindenblütentee intensiviert die Entgiftung

Ein Schwitzbad „light“ läßt sich zu Hause durchführen. Idealerweise am Abend, zwei bis drei Stunden vor dem Schlafengehen. Aber nie auf einen gefüllten Bauch!
Trinken Sie vor dem Baden ein bis zwei Tassen Linden- oder Holunderblütentee. Das intensiviert den Schwitzvorgang.
Entleeren Sie vor dem Baden bitte Blase und Darm. In der Naturheilpraxis wird der Dickdarm vor dem Schwitzbad sogar mit einem Einlauf entleert. Das steigert die Entgiftungswirkung des Bades.

Wann ein Halbschwitzbad?

Das Halbschwitzbad ist ein einfach durchzuführendes Bad. Es wird in aller Regel auch von älteren Personen sehr gut vertragen. Wie der Name sagt, handelt es sich dabei um ein „halbes Bad“.
So funktioniert das Halbschwitzbad: Lassen Sie etwa 20 Zentimeter hoch warmes Wasser in die Badewanne einlaufen. Die Temperatur sollte 37 °C nicht übersteigen (Badethermometer).
Der Grund: Ist das Wasser von Anfang an zu heiss, ziehen sich die Poren zusammen. Das behindert den Entschlackungsprozess. Setzen Sie sich also in die Wanne und lassen Sie währen 10 bis 15 Minuten immer mehr heißes Wasser zulaufen.

Der Nabel ist die Grenze

Wichtig: Das Wasser sollte nicht höher als bis zum Nabel reichen. Falls es höher steigt, lassen Sie zwischendurch etwas Wasser ablaufen. Warum eine Nabelgrenze? Sie lenkt das Blut in den Unterkörper und entlastet somit das Herz.
Das Bad wird Ihnen zu heiß? Dann drehen Sie den Wasserhahn zu und warten einen Augenblick. Sobald Sie sich an die Temperatur gewöhnt haben, lassen Sie wieder heißes Wasser zulaufen.

Wozu eine Unterwasserbürste?

Badebürste intensiviert die abwehrsteigernde Wirkung von Schwitzbädern
Um die Durchblutung der Haut und der darunter liegenden Gewebe und Organe zusätzlich anzukurbeln, kann man Beine, Kreuzbein und Bauch sanft bürsten.
Die Haut darf sich dabei ruhig röten. Sie ist ein robustes Organ, das kräftige Drainagen verträgt.
In der naturheilkundlichen Klinik ist das Abbürsten Standard. Auch weil es den Patienten «beschäftigt» hält und die Hitze erträglicher macht.

Wie heiss darf das Wasser sein?

Schwitzbad stärkt die Abwehrkraft gegen Viren und Bakterien

Beim Schwitzbad in den eigenen vier Wänden ist die Höchsttemperatur nach 15 Minuten erreicht. Wie hoch das Badethermometer klettert, hängt vom persönlichen Körpergefühl und Wohlbefinden ab. Das Wasser sollte sich zwar heiß, aber „nicht unangenehm heiß“ anfühlen und keinesfalls 40 bis 41 °C übersteigen.

20 Minuten reichen!

Mit dem Timer ein abwehrstärkendes Hitzebad nehmen

Falls Sie ein unangenehmes Herzklopfen, Unwohlsein oder Schwindel spüren sollten, ist das Wasser entweder zu heiss oder Sie haben die Temperatur zu rasch gesteigert.
Lassen Sie sofort kaltes Wasser nachlaufen. Grundsätzlich sollten Schwitzbäder in Anwesenheit einer zweiten Person durchgeführt werden, die bei Bedarf helfen kann.
Nach Erreichen der individuellen Höchsttemperatur verweilen Sie weitere drei bis fünf Minuten im Wasser, insgesamt also etwa 20 Minuten.

Im Bett nachdünsten

Steigen Sie aus der Wanne, trocknen Sie sich ab und schlüpfen Sie in einen Bademantel. Dann ab ins Bett, wo Sie mindestens 30 Minuten (besser 60) „nachdünsten“.
Diese Phase, auch „Trockenpackung“ genannt, steigert die schweißtreibende Wirkung des Schwitzbades erheblich. Dass das Reinigungsorgan Haut auf Hochtouren arbeitet, werden Sie spätestens dann merken, wenn Ihnen der Schweiss nach fünf bis zehn Minuten aus den Poren rinnt.

„Trockenpackung“?

Für eine Trockenpackung müssen Sie richtig gut eingepackt sein: Unter dem Körper zwei grosse Frottéetücher und ein Leinentuch ausbreiten, die den austretenden Schweiß auffangen. Über dem Körper ein weiteres Leinentuch, darüber zwei Wolldecken und eine Daunendecke.
Auch Hals und Kopf müssen «luftdicht» verpackt sein, damit keine Wärme entweicht. Nur das Gesicht soll herausschauen!
Jetzt brauchen Sie nichts mehr zu tun, als in Ihrer warmen Betthöhle vor sich hin zu dösen und an etwas Angenehmes zu denken. Zum Beispiel daran, dass gerade gegen drei Millionen Schweißdrüsen eine Menge Schad- und Giftstoffe aus Ihrem Körper leiten, die Sie auf normalem Weg nicht so rasch losgeworden wären.

Gründlich nachreinigen

Nach dem Überwärmungbad alle ausgeschiedenen Schlacken runterduschen

Nach 30 bis 60 Minuten den eigenen Dunstkreis verlassen und sich unter die Dusche stellen. Wasser und Seife entfernen alle verbleibenden fett- und wasserlöslichen Schadstoffe von der Haut. Nach Bedarf nochmals eine Tasse Kräutertee oder Wasser mit Zitronensaft trinken, um die Flüssigkeitsreserven aufzufüllen. Das wunderbare Gefühl einer solchen «Generalreinigung» dürfte Sie wunderbar schlafen lassen!

Kein Überwärmungsbad für wen?

Wer ein gesundes Herz und einen intakten Kreislauf hat, kann das Halbschwitzbad in ein Ganzschwitzbad verwandeln. In diesem Fall legen Sie sich bis unters Kinn ins Wasser. Eine kalte Kompresse auf der Stirn reduziert den Blutandrang in den Kopf.
Da dieses Schwitzbad noch intensiver wirkt als das Halbschwitzbad, müssen Sie die Signale Ihres Körpers besonders aufmerksam beobachten und das Bad nach spätestens 15 Minuten verlassen.
Kontraindiziert – als „verboten“ – sind sowohl Halbschwitzbad als auch Ganzschwitzbad bei defekten Venen, Venenentzündungen und Venenthrombosen.

Dieser Beitrag wurde in der Schweizer Zeitschrift Gesundheitsnachrichten publiziert, Ausgabe 2/2006.
Letztmals aktualisiert: 7.12.2021
© Petra Horat 

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Durchblick beim Honig https://gesundheitsjournalistin.ch/durchblick-beim-honig/ Wed, 01 Apr 2020 14:06:06 +0000 https://gesundheitsjournalistin.ch/?p=7425 Wie gesund und rein ist eigentlich „naturbelassener Honig“? Die Recherche zeigt: Weder um die Gesundheit der Honigbiene noch des begehrten Honigs sieht es wirklich gut aus. Doch eine angemessene Einkaufswahl kann beides positiv beeinflussen. Zum Beitrag.  

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Wie gesund und rein ist eigentlich „naturbelassener Honig“? Die Recherche zeigt: Weder um die Gesundheit der Honigbiene noch des begehrten Honigs sieht es wirklich gut aus. Doch eine angemessene Einkaufswahl kann beides positiv beeinflussen. Zum Beitrag.

 

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Die TCM-Arznei, die Covid-19 besiegte https://gesundheitsjournalistin.ch/tcm-arznei-besiegte-covid-19/ Fri, 06 Sep 2019 15:00:13 +0000 https://gesundheitsjournalistin.ch/?p=8835 Eine TCM-Kräuterarznei war Chinas Schlüssel zum Erfolg in der Covid-19-Pandemie. Das sagen die beiden in Deutschland tätigen TCM-Spezialisten Zening Wang und Qi Zuo. Ihr Buch „Traditionelle Chinesische Medizin – Chinas erfolgreicher Weg raus aus der Covid-19 Krise“ vermittelt Hintergründe, die im Westen weitgehend unbekannt sind. * Frau Zuo und Herr Wang, Ihr Buch schildert, wie […]

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Eine TCM-Kräuterarznei war Chinas Schlüssel zum Erfolg in der Covid-19-Pandemie. Das sagen die beiden in Deutschland tätigen TCM-Spezialisten Zening Wang und Qi Zuo. Ihr Buch „Traditionelle Chinesische Medizin – Chinas erfolgreicher Weg raus aus der Covid-19 Krise“ vermittelt Hintergründe, die im Westen weitgehend unbekannt sind.

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Frau Zuo und Herr Wang, Ihr Buch schildert, wie China die Covid-19-Pandemie 2020 besiegte. Der wichtigste Schlüssel zum Erfolg war nach Ihren Informationen die Kräuterrezeptur Qingfei Paidu Tang. Wie kommen Sie zu dieser Feststellung?

Zening Wang: Die chinesischen Behörden versuchten zuerst, das neue Coronavirus SARS Cov-2 schulmedizinisch zu besiegen. Dazu muss man wissen, dass China seit dem Ende der großen Kulturrevolution, also seit 1976, zunehmend schulmedizinisch dominiert ist. Die traditionelle chinesische Medizin TCM läuft heute nur noch am Rande mit. Beim Ausbruch der Pandemie war die TCM in den Spitälern nicht vorgeschrieben. Erst als sich im Januar 2020 herausstellte, dass schulmedizinische Medikamente machtlos gegen das neue Coronavirus sind, änderte die Zentrale Gesundheitskommission Chinas ihre Strategie, damit das Land nicht kollabiert.

Wie sah die neue Strategie aus?

Qi Zuo: Die Behörden wichen zum ersten Mal seit Jahrzehnten von ihrem schulmedizinischen Kurs ab. Sie begannen, immer mehr TCM-Anweisungen zu empfehlen. Am 6. Februar 2020 wurde mit höchster Dringlichkeit das Rezept „Qingfei Paidu Tang“ veröffentlicht. Und sogleich in vier Provinzen getestet.

Was ist das für ein Rezept?

Zening Wang: Qingfei Paidu Tang setzt sich aus vier klassischen Jingfang-Rezepten zusammen. Diese Rezepte sind über 1800 Jahre alt. Sie stammen von Zhan Zhongjing, dem bedeutendsten TCM-Arzt der Han-Dynastie.

Und was geschah in den Testprovinzen?

Qi Zuo: Die Arznei war ein Volltreffer! Die Heilungsquote der 214 ersten Probanden lag bei über 90 Prozent. Als Folge davon nahm die zentrale Gesundheitskommission das Rezept Qingfei Paidu Tang am 18. Februar 2020 als wirksames Mittel gegen Covid-19 in ihre Richtlinien auf. Danach setzten 66 medizinische Einrichtungen die altchinesische Kräuterrezeptur bei Covid-19-Patienten ein.

Mit welchem Erfolg?

Qi Zuo: Es gab keinen einzigen Patienten, dessen Zustand sich nicht verbesserte. In Wuhan wurden mehr als 600‘000 Einheiten Kräutertee an Patienten abgegeben. Die Erfolgsquote lag bei über 92 Prozent.

Haben die Patienten neben den Kräutern weitere TCM-Behandlungen erhalten?

Qi Zuo: Ja, seit Anfang Februar empfahlen die Behörden neben TCM-Kräutertherapie auch Akupunktur und Moxibustion. Letztere vor allem für Patienten mit einer Verdachtsdiagnose oder mit leichtem bis normalem Verlauf von Covid-19. Moxibustion stärkt das Immunsystem und wirkt beruhigend auf die Psyche.

Wie wirkte die Kräuterarznei bei Hoch-Risikopatienten?

Qi Zuo: Zahlreiche Menschen, die an Covid-19 erkrankt waren, hatten einen geschwächten Körper. Viele hatten bereits jahrelang Medikamente geschluckt. Auch bei ihnen lang die Heilungsquote bei über 90 Prozent.

Im März 2020 empfahl China der Weltöffentlichkeit, TCM gegen Covid-19 einzusetzen. Warum stieß diese Nachricht im Westen auf taube Ohren?

Zening Wang: Aus unserer Sicht hat das mehrere Gründe. Einer besteht sicher darin, dass die chinesische Gesundheitsbehörde eine ganze Anzahl von TCM-Präparaten gegen Covid-19 in ihre Richtlinien aufnahm.

Wie erklärt das die desinteressierte Haltung im Westen?

Zening Wang: Nicht alle TCM-Präparate sind gleich wirksam. Einige sind sogar riskant. Der Erfolg der TCM-Arznei Qingfei Paidu Tang weckte rasch den Appetit chinesischer Interessensverbände. Sie brachten eigene Kräuterkapseln auf den Markt. Darunter der Präparat „Lian Hua Qing Weng“. Es wurde in rauen Mengen ins Ausland verkauft, auch an die italienische Regierung. Obwohl diese Arznei keinesfalls empfohlen werden sollte.

Warum nicht?

Zening Wang: Weil Lian Hua Qing Weng mehrere Kräuter enthält, die stark kühlend wirken. Bei manchen Patienten mit einer leichten Lungenentzündung und mildem Fieber kann das durchaus kurzzeitig helfen. Aber bei Covid-19-Patienten mit mittleren bis schweren Krankheitsverlauf kann das Mittel die Erkrankung verstärken.

Wegen den kühlenden Kräutern?

Zening Wang: So ist es. Bei fortgeschrittener Covid-19-Erkrankung sitzt im Lungenbereich der Patienten tiefe Kälte und Schleim. Durch das Einnehmen kühlender Kräuter können sich die Kälte und der Schleim weiter verfestigen. Man muss da sehr vorsichtig sein. Nehmen Gesunde das Mittel ein, kann es ihre Lungen-Yang-Energie abschwächen. Mit der Folge, dass sie sich leichter mit dem Virus infizieren. Deshalb darf Lian Hua Qing Wen keinesfalls als vorbeugende Maßnahme gegen Covid-19 eingenommen werden.

Der Westen konnte also die Spreu nicht vom Weizen trennen?

Zening Wang: Fest steht, dass es seit der Entstehung der TCM noch nie vorkam, dass eine Kräutermischung empfohlen wird, ohne zuvor die Patienten genau zu untersuchen.

Wenn die Arznei Qingfei Paidu Tang ebenfalls kühlende Kräuter enthält, ist sie auch nur bedingt empfehlenswert. Richtig?

Qi Zuo: Die Kräutermischung Qingfei Paidu Tang ist so genial zusammengesetzt, dass sie die entzündete Lunge bei einem erhitzten Zustand gut belüftet und das Wassersystem des Körpers wieder in Gang bringt. Die starke erhitzende Wirkung des Krauts „Ephedra“ kompensiert die kühlende und belüftende Wirkung der beiden Kräuter „Gypsum Fibrosum“ und „Semen Armeniacae Amarum“. So findet der Körper zu seinem Gleichgewicht zurück. Die originale TCM besitzt ein tiefes Wissen dieser Zusammenhänge.

Wo liegt denn der Unterschied zum riskanten Präparat Lian Hua Qing Wen?

Qi Zuo: Lian Hua Qing Wen ist im Grunde ein Pharmaprodukt mit Kräutern. Hier werden kühlende Kräuter bei Entzündungen im Körper sofort eingesetzt, ohne den normalen Körperablauf zu berücksichtigen. Das ist keine TCM, das ist Schulmedizin.

Gibt es Vergleichsstudien, die den Erfolg von Qingfei Paidu Tang untermauern?

Qi Zuo: Der chinesische Arzt Zeng Haiji führte sehr früh eine Studie mit zwei Gruppen von je 320 Covid-19-Patienten durch. In der Gruppe, die ausschließlich schulmedizinisch behandelt wurde – mit Chloroquin, Antibiotika und Kortison – lag die Sterblichkeit bei 35,5 Prozent. In der Gruppe, die Heilkräuter, Akupunktur und Moxibustion erhielt, starb kein einziger Patient. Ende 2020 erschien zudem eine Beobachtungsstudie an 8939 hospitalisierten Covid-19-Patienten. Sie bestätigt, dass die Behandlung mit der Kräuterarznei Qingfei Paidu Tang die Sterblichkeit der Patienten signifkant senkte.

Wenn die Kräuterarznei Qingfei Paidu Tang so wirkungsvoll gegen Covid-19 ist, warum empfiehlt die chinesische Regierung dann Impfungen?

Zening Wang: Weil TCM-Behandlungen zu wenig Wirtschaftswachstum bringen. Eine TCM-Therapie für Covid-19 kostet rund 800 Yuan. Das sind etwa 100 Euro pro Patient. Die schulmedizinische Behandlung kostet rund 400‘000 Yuan. Also etwa 50‘000 Euro pro Patient. Deshalb empfiehlt China Impfungen. Obwohl sie bereits Zugang zu einem hochwirksamen Heilmittel gegen Covid-19 hat.

Wie stehen Sie persönlich zum Impfen gegen das Covid-19-Virus?

Zening Wang: Die Impfungen zwingen das SARS-CoV-2-Virus in einen ständigen Mutationsprozess. Es wird sich von Jahr zu Jahr verändern. Genau wie bei der Grippe. So können jedes Jahr neue Impfstoffe gegen Covid-19 entwickelt werden. Ein Riesengeschäft für die Pharmaindustrie.

Setzen Sie Qingfei Paidu Tang auch in Ihrer Praxis in Deutschland ein?

Qi Zuo: Das würden wir sehr gerne tun. Aber einige Kräuter sind leider in der EU verboten. Deshalb haben wir mehrere neue Rezepte entwickelt, welche die verbotenen Kräuter nicht enthalten, den Patienten aber trotzdem helfen können.

Viele hervorragende TCM-Therapeuten sind in den Westen ausgewandert, weil sie in China mit einem Berufsverbot belegt wurden. Hat die enorme Hilfe der TCM während der Pandemie Chinas Haltung verändert?

Qi Zuo: Die TCM erlebt in China seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie in Wuhan gerade eine große Renaissance. Viele Kritiker und Skeptiker haben ihre Meinung geändert. Sie sind nun aufgrund eigener Erfahrungen positiv zur TCM eingestellt. Denn am Ende zählt nur eins: die Wirkung!

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Die TCM-Spezialistin Qi Zou behandelt Covid-19 erfolgreich mit KräuterrezepturenDer TCM-Spezialist Zenin Wang behandelt Covid-19 erfolgreich mit Kräuterrezepturen
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Qi Zuo und Zening Wang
(v.l.n.r) stammen aus alten TCM-Familien, die seit vielen Generationen als klassische TCM-Ärzte tätig sind. In ihrer Gemeinschaftspraxis in Bonn und Düsseldorf praktizieren Qi Zuo und Zening Wang Akupunktur, Moxibustion nach Bianque und Heilkräuterkunde nach Jingfang.
In China als TCM-Ärzte ausgebildet, dürfen sie sich in Deutschland lediglich als „Heilpraktiker“ bezeichnen.

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Chinas Erfolgreicher Weg aus der Covid-19-Krise Buchcover

Qi Zuo und Zening Wang:  Traditionelle Chinesische Medizin – Chinas erfolgreicher Weg raus aus der Covid-19 Krise, VogelPerspektiven GmbH 2000.
120 Seiten
Ca. Fr. 22.–/€ 19.95.
ISBN: 9783946302483.
Bestellung beim Verlag  oder in jeder Buchhandlung.

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Inhaltsstoffe von Quingfei Padu Tang

Für die Zusammensetzung der Arznei Qingfei Paidu Tang bitte weiter runterscrollen (Handy) oder zur linken Spalte wechseln (Bildschirmansicht).

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Beitrag online seit 6.9.2021 / © Petra Horat
Letztmals aktualisiert: 7.9.2021

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Zum Weiterlesen:

„70’000 Chinesen besiegen das Corona-Virus. Wie das?“

 

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Therapieren statt operieren https://gesundheitsjournalistin.ch/therapieren-statt-operieren/ Sun, 05 May 2019 19:50:50 +0000 https://gesundheitsjournalistin-ch.responsivedesign.ch/?p=4808 Wieder gesund ohne OP? Chronische Beschwerden und Schmerzen an Füssen, Knien, Hüften, Schultern oder dem Rücken lassen sich nicht selten mit innovativen Methoden lindern oder ganz kurieren. Therapieren statt operieren!  Ständig Rückenschmerzen Andrea Schwegler (Name geändert) ist jung, fit und voller Energie. Doch sie leidet unter chronischen Schmerzen am mittleren und unteren Rücken. Ursache unbekannt. […]

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Wieder gesund ohne OP? Chronische Beschwerden und Schmerzen an Füssen, Knien, Hüften, Schultern oder dem Rücken lassen sich nicht selten mit innovativen Methoden lindern oder ganz kurieren. Therapieren statt operieren! 

Ständig Rückenschmerzen

Andrea Schwegler (Name geändert) ist jung, fit und voller Energie. Doch sie leidet unter chronischen Schmerzen am mittleren und unteren Rücken. Ursache unbekannt.
Der Hausarzt schickt die 28-Jährige zum Facharzt. Dieser sagt nach der Untersuchung: «Kein Wunder, dass Sie Rückenschmerzen haben! Ihr hochflexibler Rücken ist instabil. Das können wir chirurgisch stabilisieren.»

Schrauben für die Wirbelsäule

Gesagt, getan: Andrea Schwegler lässt ein halbes Dutzend massiver Schrauben in ihre Wirbelsäule einbauen.
Das Ergebnis: Ganz unten ist jetzt alles «stabil», dafür machen die obere Lenden- und die Brustwirbelsäule Probleme. Der Chirurg operiert erneut. Doch die Beschwerden verschlimmern sich. Bald leidet die Patientin unter Dauerschmerzen. Die Ärzte sind ratlos.

Welche Alternative habe ich?

Geschichten wie diese erlebt Dr. med. Christian Larsen immer wieder. Als Chefarzt des Spiraldynamik® Med Centers in Zürich beschäftigt er sich seit über 25 Jahren mit der Diagnostik und Behandlung von Beschwerden des Bewegungssystems.
Die meisten seiner Patienten leiden unter chronischen Schmerzen an Händen, Füssen, Knien, der Hüfte oder dem Rücken. Viele wurden bereits operiert. Ihre Beschwerden sind sie trotzdem nicht losgeworden. Andere kommen mit der Frage: «Ist eine OP die einzige Lösung für mich oder gibt es eine Alternative?»

Spitzensportler beugen vor

Wieder andere suchen Christian Larsens Rat, weil sie in körperlicher Höchstform bleiben oder diese zurückgewinnen wollen. Unter ihnen Spitzensportler, die sich nicht leisten können, was Hobbysportler landauf landab tun: «Jeder dritte Jogger kommt mit inversen Beinachsen dahergelaufen», hat Christian Larsen beobachtet.
Der Begriff der „inversen Beinachsen“ kommt aus der Spiraldynamik. Er besagt, dass die Oberschenkel leicht nach innen rotieren, die Unterschenkel dagegen nach aussen. Bei einer physiologisch gesunden und stabilen Beinachse ist das genau umgekehrt.

Gift für die Knie

Das Problem dabei: Eine inverse Beinachse ist pures Gift für die Seitenbänder des Knies, den Innenmeniskus und die Kniescheibe, hat Christian Larsen entdeckt. «Man kann sich viele unnötige Operationen ersparen, alleine, indem man die funktionelle Drehrichtung der Beinachsen korrigiert».

Ein Volk auf schwachen Füssen

Allerdings ist die Beinachse selten das einzige Problem. Eine weit verbreitete Schwachstelle sind bei vielen Menschen die Füsse. Laut wissenschaftlichen Untersuchungen besitzt der Durchschnittsfuss im Alter ab 40 mindestens eines der folgenden Merkmale:
– Die Muskulatur ist zu schwach entwickelt;
– Der mittlere Fuss ist mangelhaft beweglich bis steif;
– Die Fussachse ist suboptimal (z.B. Knickfuss).
Auch Haltungs- und Bewegungsfehler des Rückens, der Hüfte und der Schultern sind weit verbreitet.

Der Netzwerk-Effekt

All das erhöht die Verletzungsgefahr enorm. Wie auch das Risiko, einen Hallux valgus, Hammerzehen und weitere orthopädische Probleme zu entwickeln.
Bleibt eine Funktionsstörung des Fusses unbehandelt, überträgt sie sich via Muskelketten auf weitere Organe und Strukturen. Alle Teile des Körpers sind miteinander verbunden. Im gleichen Sinne weitet sich eine Fehlhaltung des Rückens auf die Hüfte und von dort auf das ganze Bein aus.

Problem erkannt?

Ob Fussproblem, Bandscheibenvorfall, Läuferknie, Tennisellbogen, Leistenschmerz, Impingement (schmerzhafte Bewegungseinschränkung) der Schultern, Arthrose der Schultern, Hüfte oder Wirbelsäule: «Viele orthopädische Beschwerden nehmen ihren Ursprung in unnatürlichen Bewegungsgewohnheiten», weiss Christian Larsen. «Selbst unfallbedingte Beschwerden werden häufig aufgrund ungünstiger Bewegungsmuster chronisch.»

Operation als dickes Ende

Werden die Schmerzen zu störend und die Bewegungseinschränkung zu gross, ziehen die meisten Menschen  eine Operation in Erwägung. Dazu sagt Christian Larsen: «Die Chirurgie hat enorme Fortschritte gemacht, sie kann ein grosser Segen sein. Doch oft übersehen die Patienten, dass eine Operation am Ende einer langjährigen Fehlentwicklung steht.»

Der unbekannte Knackpunkt

Das Problem ist nur: Wie viele Leute können sich einen Alltag ohne «fehlentwickelten» Lifestyle leisten? Ein Dasein ohne belastenden Stress und mangelnde körperliche Bewegung? Ohne stundenlanges Sitzen oder einseitige Belastungen – beispielsweise aufgrund von Computerarbeit?
Stimmt, das Rad der Zeit lässt sich nicht zurückdrehen. Doch aus Sicht der Spiraldynamik liegt der eigentliche Knackpunkt ohnehin woanders: In der fehlenden Erkenntnis, dass die Art und Weise, wie wir unseren Körper durchs Leben bewegen, gesundheitsfördernd wirkt oder Schaden anrichtet. Hinzu kommt eine weitverbreitete mangelnde Bereitschaft, gesundheitliche Probleme bei der Wurzel zu packen.

Mit 60 die eigenen Füsse entdeckt

Zum Glück kann der Mensch umlernen. Nehmen wir das Beispiel von Lisa W.. Die 60-Jährige besuchte das Spiraldynamik Med Centrum in Zürich, weil ihr ein Hallux valgus mit Schmerzen und Gehbehinderung zu schaffen machte.
Der Facharzt erklärte ihr, was den Hallux verursacht hatte: Knickfüsse, invertierte Beinachsen und eine korrekturbedürftige Körperhaltung. Dies alles führte dazu, dass zu grosse Schubkräfte auf ihre Grosszehen einwirkten.
Lisa W. war völlig überrascht: «Ich war ein Leben lang auf diesen Füssen unterwegs und hatte keine Ahnung!»

Der Hallux ist verschwunden

Doch dann machte sich Lisa W. an die Arbeit: Sie erlernte einfache Spiraldynamik-Übungen und baute diese in ihr Tagesprogramm ein. Die Übungen stärkten ihre Fussmuskulatur, korrigierten die Fussstellung und optimierten ihre Körperhaltung.
Resultat: Lisa W. konnte ihren Hallux valgus weitgehend zurückentwickeln. Die Beschwerden verschwanden. Die Röntgenaufnahmen zeigen eine Normalisierung der Gelenkstellung.  Wieder gesund ohne chirurgischen Eingriff!

„Je später, desto chirurgischer“

Nicht immer sind die Erfolge so eindrücklich wie bei Lisa W.. Manche PatientInnen suchen zu spät Rat. Andere wurden bereits zu oft operiert.
Laut Dr. Christian Larsen gilt folgende Faustregel: «Je früher man Fehler korrigiert, desto präventiver. Je später, desto therapeutischer. Je noch später, desto chirurgischer».

An wen wenden?

Wer bereits Probleme mit Füssen, Knien, Hüften, Händen, Schultern oder Rücken hat, sollte sich direkt an ein Spiraldynamik Med Centrum wenden. Die dort tätigen Spezialisten können nach einer kurzen Untersuchung genau abschätzen, ob eine Operation sinnvoll ist oder ob es eine Alternative gibt. Wer kann, sollte Röntgenaufnahmen und ereits vorhandene ärztliche Befunde zum Erstgespräch mitbringen.

Individuelle Übungen

SpezialistInnen der Spiraldynamik  untersuchen die Fussbelastung, die Beinachsen und die Körperhaltung ihrer PatientInnen. Dann schlagen sie Übungen vor, die dem Patienten helfen,  individuellen Schwachstellen zu korrigieren.

Trainieren überall

Zahlreiche Spiraldynamik-Übungen lassen sich einfach in den Alltag integrieren. Man kann sie beim Fernsehen, Autofahren, Duschen, Zähneputzen, Treppensteigen, Kochen und vielen weiteren Aktivitäten ausführen.

In Fleisch und Blut übergegangen

Wer sich für eine natürliche Genesung entscheidet, muss laut Christian Larsen auch Folgendes wissen: Ein Erfolg ist nur dann möglich, wenn der Patient die neu gelernten Bewegungsabläufe im Alltag konsequent umsetzt. «Es geht darum, dass man sich besser spüren lernt und ein präzises Körpergefühl entwickelt», sagt er. «Das Gelernte muss in Fleisch und Blut übergehen.»

Ab zum Krafttraining, aber…

Doch lassen sich Beschwerden an Knien, Rücken, Schultern & Co. nicht auch mit Krafttraining oder Sporttherapie lösen?  Dazu sagt Christian Larsen: «Bevor man trainiert, müssen Fehlbelastungen erkannt und ein Korrekturfaktor eingebaut werden. Sport und Krafttraining unter kompetenter Anleitung sind in Ordnung.»
Mit anderen Worten: Wer trainiert, ohne Haltungsfehler, Beinachsen und Schwachstellen zu korrigieren, verschlimmert die Probleme und handelt sich mit der Zeit noch grössere ein.

Operieren? Nicht mehr nötig!

Fest steht: Larsens PatientInnen müssen etwas richtig machen. Seine Zürcher Praxis führt seit 2011 systematische „Outcome-Messungen“ durch. Diese zeigen, dass Jahr für Jahr  rund 170 PatientInnen einen bereits fixierten Operationstermin absagen können. Weil sie wieder schmerz- und beschwerdefrei sind. Oder auf dem besten Weg dorthin. Ganz ohne chirurgischen Eingriff.

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Hier geht’s zu einer gekürzten Printversion-Version meines Artikels.

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Gutes für das Bewegungssystem: Weitere Erfolgsmethoden

Neben der Spiraldynamik gibt es weitere bewährte Methoden der  integrativen Medizin, mit denen man alle Teile des Bewegungssystems gesund und geschmeidig halten kann. Dazu gehören zum Beispiel…:

… die Therapie des Schweizer Bewegungsspezialisten Eric Franklin.
… die Therapie des US-amerikanischen Bewegungsgenies Moshé Feldenkrais.
… die Methode des US-amerikanischen Bewegungspioniers Dr. Milton Trager. 
… die Biokinematik-Therapie des deutschen Artzes Dr. Walter Packi.

Neben diesen „aktiven Methoden“ gibt es passive Methoden. Die bekanntesten sind Massagen. Sie ermöglichen dem Patienten zwar kein Umtrainieren von Bewegungsmustern, lindern Beschwerden aber oft auch sehr erfolgreich. Ohne OP und Medikamente.
Zu diesen Methoden gehören beispielsweise…

…Behandlungen mit der chinesischen Massagemethode An Mo.

 

 

 

 

 

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Die besten Rezepte gegen Computersucht https://gesundheitsjournalistin.ch/die-besten-rezepte-gegen-computersucht-bei-kindern/ Sat, 27 Apr 2019 10:36:12 +0000 http://gesundheitsjournalistin-ch.responsivedesign.ch/?p=272 Die Zahl der computersüchtigen Kinder und Jugendlichen wächst. Doch was bedeutet eigentlich „süchtig“? Und wie können Eltern ihren computersüchtigen Kindern helfen? Hier erfahren Sie, was der deutsche Neurobiologe Gerald Hüther und der Schweizer Computersucht-Experte Franz Eidenbenz raten. Die «World of Craft» ruft Jeden Tag das Gleiche: Der 16-jährige Marc W. kommt nach Hause, geht straks […]

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Die Zahl der computersüchtigen Kinder und Jugendlichen wächst. Doch was bedeutet eigentlich „süchtig“? Und wie können Eltern ihren computersüchtigen Kindern helfen? Hier erfahren Sie, was der deutsche Neurobiologe Gerald Hüther und der Schweizer Computersucht-Experte Franz Eidenbenz raten.

Die «World of Craft» ruft
Jeden Tag das Gleiche: Der 16-jährige Marc W. kommt nach Hause, geht straks in sein Zimmer und setzt sich vor den Computer. Ein Klick und der Bildschirm flimmert. Ein paar weitere Klicks und der Junge ist mitten drin in seinem Lieblingsspiel «World of WarCraft» («Welt des Kriegshandwerks»). Turnschuhe und Jacke sind durch die Luft geflogen. Den Begrüssungsruf der Mutter aus der Küche hat der Zürcher Schüler überhört. Genauso wie den Hinweis, das Essen stehe gleich auf dem Tisch.

Wo ist der Compi hin?
Selbstvergessen surft Marc durch die magische Welt der Gilden, Defias und Wächter. Wie fast jeden Abend, im Schnitt während 30 bis 35 Stunden die Woche. Heute dauert der Ausflug ins Internet allerdings etwas weniger lang. Als Marc von einer Pinkelpause in sein Zimmer zurückkehrt, ist der Computer weg. Die Mutter hat ihn beschlagnahmt. Es folgt ein heftiger Streit zwischen Mutter und Sohn, der damit endet, dass Mark wütend aus der Wohnung flieht.

Was heisst hier «süchtig»?
Der deutsche Neurobiologe und Hirnforscher Prof. Dr. Gerald Hüther definiert Computersucht so: «Süchtig, das bedeutet, dass die Kinder oder Jugendlichen selbst bei schönstem Sonnenschein ihr Zimmer nicht verlassen, wie gebannt vor dem Computer hocken, wenig oder widerwillig essen und kaum schlafen, bis tief in die Nächte hinein am Computer spielen und am nächsten Tag übermüdet und desinteressiert in der Schule sitzen.» In Zahlen heisst dies gemäss einer Studie der Humboldt-Universität Berlin: Ab 28 Stunden PC-Gebrauch pro Woche oder vier Stunden pro Tag gilt man als «gefährdet», ab 35 Wochenstunden oder fünf Stunden täglich als «süchtig».

Die 3-Kriterien-Regel
Der Zürcher Psychotherapeut Franz Eidenbenz arbeitet seit zwölf Jahren mit Online-Süchtigen. Er findet die zeitliche Richtlinie der Humboldt-Uni zu einfach gestrickt. «Es kommt nicht primär auf die Dauer der PC-Nutzung an», sagt der Experte für Verhaltenssüchte mit Spezialgebiet neue Medien. «Sinnvoller ist es, den Computerkonsum der Kinder nach drei wichtigen Kriterien zu beurteilen: Erstens, investieren die Jugendlichen mindestens gleich viel Zeit in computerlose Freizeitaktivitäten ausser Haus, die mit sozialem Kontakt verbunden sind – also zum Beispiel in Sport, Spiel oder Pfadi? Zweitens, kommen ihre Hausaufgaben nicht zu kurz, und stimmen die schulischen Leistungen? Drittens, erhalten die Jugendlichen genug Schlaf?» Seien diese Kriterien erfüllt, könne man nicht von einer Computersucht sprechen, sagt Franz Eidenbenz.

Was geschieht im Gehirn?
Viele Eltern machen sich  Sorgen, dass das tägliche, stundenlange Spielen am Computer den Kindern schadet und ihr Denken nachteilig verändert. «Diese Sorge ist nicht ganz aus der Luft gegriffen, denn die Strukturierung des menschlichen Gehirns wird dadurch bestimmt, wozu und wie man das Gehirn benutzt», sagt Gerald Hüther. «Geschädigt wird das Gehirn von notorischen Online-Gamern nicht, doch es wird umgeformt. Es baut häufig benutzte neuronale Verbindungen zu ‹Autobahnen› aus, während andere Hirnbereiche unterentwickelt bleiben.» Als Folge davon hätten Computerkids also beispielsweise eine starke Auge-Hand-Koordination, während andere Fähigkeiten auf der Strecke blieben, zum Beispiel grob- und feinmotorische Fertigkeiten oder ein differenziertes sprachliches Ausdrucksvermögen.

Affektregulation bleibt auf der Strecke
Den Gebrauch von Computern verteufeln mag der Hirnforscher aber nicht: «Computer sind wunderbare Werkzeuge, mit denen man sinnvoll planen, organisieren, kreativ gestalten und auf weite Entfernungen kommunizieren kann.»
Das Problem liege woanders: «Computer werden von Kindern und Erwachsenen auch zur Affektregulation benutzt. Also als Krücken, um Affekte wie Wut, Langeweile oder Sehnsucht zu kompensieren.»
Mit der Zeit bekämen die Nutzer dann ein Gehirn, das die selbstständige Fähigkeit zur Affektregulation verloren habe.

Konsumieren statt kreativ gestalten
Für Gerald Hüther geht die Computersucht einher mit einer aussenorientierten Lebensweise, genau wie auch die Fernsehsucht: Der Konsum und Genuss von äusseren Stimuli wird wichtiger als die persönliche Anstrengung und kreative Eigenleistung. Dabei sind die Rezepte, die uns wirklich glücklich machen, tief in unseren Gehirnen verankert. Gerald Hüther nennt das Beispiel eines kleinen Kindes, das sich mit Mühe und Not an einem Stuhlbein hochgezogen hat und nun zum ersten Mal in seinem Leben selbstständig steht: «Sein Gesicht strahlt vor Freude, es hat ein wunderbares Kohärenzgefühl.»
Dieses Glück unterscheide sich grundlegend vom Glücksgefühl eines Jungen, der soeben seine Mutter im Supermarkt überredet habe, ihm ein Überraschungsei zu kaufen. Viele «Games» am Computer seien blosse Überraschungseier.

Mission im Altersheim
Es geht auch anders, wie kreative Erwachsene zeigen. Ein Vater kurierte die Computersucht seines 15-jährigen Sohnes, indem er eine Software-Firma für diesen gründete und den Jungen ins Altersheim schickte. Dort zeigte er den Senioren, wie man via Facebook und E-Mail mit den Angehörigen in Kontakt bleibt. Mittlerweile gefällt das dem Jungen viel besser als Ballerspiele am PC. Obendrein verdient er noch ein wenig Geld damit.

Rezepte gegen Computersucht
Das Beispiel erinnert an andere Projekte aus der Kinderpädagogik. Etwa daran, dass chronische «Fernsehkinder» das Interesse an der Flimmerkiste verlieren, sobald ihnen Aufgaben anvertraut werden, die ihre Sehnsucht nach Selbständigkeit, Kompetenz und Verbundenheit befriedigen. Zum Beispiel die Pflege eines Kleintierzoos zusammen mit anderen Kindern.
Es erinnert weiter an Projekte mit Jugendlichen, die nicht mehr vor der Glotze sitzen mögen, weil man ihnen die Gelegenheit bietet, selbst  einen Film zu drehen. «Solche Erfahrungen können Kinder vor allem im gemeinsamen Tun machen», weiss Gerald Hüther, «wenn sie zusammen mit anderen wichtige Aufgaben erfüllen oder sich um andere Menschen kümmern.»

Erzähl‘ doch mal
Zum Finden sinnvoller Beschäftigungen gehört, dass Eltern und Kinder miteinander reden. «Es ist kein Zufall, dass sich Eltern von computersüchtigen Kindern in der Regel kaum dafür interessieren, was die Jungen  genau machen», hat der Psychotherapeut Franz Eidenbenz in seiner Praxis beobachtet. Dabei sei es wichtig, sagt der Experte für Verhaltenssüchte, dass sich Eltern für den Inhalt der kindlichen Computerspiele interessieren. Dass sie sich beispielsweise fragen: Welche Figur, welchen «Avatar» spielt mein Sohn in der virtuellen Welt? Welche Inhalte hat das Spiel, das meine Tochter so fasziniert?
Solche Gespräche könnten das Verständnis für die Bedürfnisse und Sehnsüchte der Kinder vertiefen. Nicht selten käme dabei auch Überraschendes zum Vorschein: Etwa dass ein Kind in die virtuelle Welt abtauche, weil es dort Freunde finde, die ihm in der Schule fehlten, oder weil im Internet niemand da sei, der dauernd herumnörgele.

Das Leben ist spannend!
Laut Gerald Hüther hat jedes «computersüchtige Gehirn» seine eigene Geschichte. Trotzdem zeige die Erfahrung, dass sich die meisten ehemaligen Computersüchtigen auf ähnliche Weise von ihrer Sucht befreit hätten: «Irgendwann ist etwas passiert, was ihr Vertrauen, ihren Mut, ihre Lust am realen Leben, am Entdecken und Gestalten nachhaltig gestärkt hat.»Die Initialzündung sei meist durch eine Begegnung mit anderen Menschen, eine neue Herausforderung oder eine selbstständig erbrachte Leistung entstanden.
So erging es auch dem Schüler Marc W.. Kurz nach der elterlichen Beschlagnahmung seines Computers begann er eine Lehre als Schreiner. Die praktische Tätigkeit, die neuen Kollegen und das Lob des Lehrmeisters beflügeln ihn so sehr, dass sich die Computersucht von alleine auflöste.

Erfolgserlebnisse
«Moderne Eltern neigen dazu, ihre Kinder zu verwöhnen. Sie schleppen sie von Glücksmoment zu Glücksmoment, die Kinder wachsen auf wie in Watte verpackt», sagt der Hirnforscher Gerald Hüther. «Dabei ist es für Kinder in erster Linie wichtig, dass sie Fähigkeiten und Fertigkeiten erlernen, die ihnen Mut und Selbstvertrauen geben und ihnen helfen, an ihre Ziele zu kommen.»
Mit anderen Worten: Kinder und Jugendliche brauchen Gelegenheiten zum Gestalten und Entdecken der Welt, sie sollen Abenteuer bestehen und möglichst unterschiedliche Situationen erleben dürfen.

Freiraum schaffen, Grenzen setzen
Die moderne Kleinfamilie bietet Kindern in vielerlei Hinsicht weniger Freiräume als die frühere Grossfamilie. Das Problem dabei: «Wenn der Freiraum, Sachen auszuprobieren schwindet, weil alles kontrolliert ist, suchen Jugendliche eher die Freiheit virtueller Räume», sagt Franz Eidenbenz. Trotzdem sei es wichtig, klare Regeln für den Computerkonsum festzulegen und diese mit Hilfe sinnvoller Anerkennungen und Bestrafungen durchzusetzen.
Ein Beispiel: «Wenn es ein Jugendlicher schafft, seinen Computer unter der Woche selbstständig immer zur vereinbarten Zeit auszuschalten, kann man ihn mit einem freien Abend ausser Haus belohnen oder mit ihm etwas unternehmen, das er sich wünscht. Schafft er es nicht, kann man ihm beispielsweise weniger an die Handyrechnung zahlen.»

Strafen sollten konstruktiv sein
Die gewählten Anerkennungen und Bestrafungen müssten aber «konstruktiv» sein. So sei es beispielsweise keine gute Idee, einem Kind den Sportclub zu verbieten, weil es am Vorabend zu lange am Computer gespielt habe. Genauso kontraproduktiv seien Regeln, denen es an Verständnis für die Jungen fehle: «Wenn der Jugendliche in einem Online-Spiel zusammen mit einer Gilde eine gemeinsame Aufgabe löst, die zwei Stunden dauert, ist es keine gute Idee, den Computer nach einer Stunde auszuschalten.»

Vorbilder
«Kinder und Jugendliche brauchen Vorbilder, an denen sie sich orientieren und denen sie nacheifern können, weil sie etwas ausstrahlen, das sie selber noch nicht entwickelt haben», sagt Gerald Hüther. Dazu gehöre, dass Eltern in ihren Kindern die Überzeugung nähren, dass man Probleme fortlaufend lösen und daran wachsen kann. Dass es sich lohne, sich anzustrengen und möglichst viele Fähigkeiten und Fertigkeiten zu entwickeln.
In der Tat sei die Fähigkeit, sich im Leben zurechtzufinden und sich nicht von Misserfolgen entmutigen zu lassen, nicht angeboren oder zufällig. «Sie wird durch Lernprozesse herausgeformt, die auf Erfahrung beruhen. Mit jedem gelösten Problem wächst das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und mit ihm der Mut, vor neuen, grösseren Problemen nicht zu kapitulieren», sagt Gerald Hüther.

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Kreativ denken, glücklich sein! https://gesundheitsjournalistin.ch/kreativ-denken-gluecklich-sein/ Sat, 20 Apr 2019 10:28:25 +0000 http://gesundheitsjournalistin-ch.responsivedesign.ch/?p=339 «Lebensglück und Erfolg hängen von der Fähigkeit ab, kreativ zu denken», sagt der Kreativitätsforscher Prof. Dr. Rainer Holm-Hadulla. Der Arzt für Psychosomatische Medizin erklärt, wie Eltern das kreative Denken ihrer Kinder fördern. Und was sie besser unterlassen. Das Leben als Gestaltungsaufgabe Langeweile, Stumpfsinn, Aggressivität, sinnlose Hektik. Diese weit verbreiteten «Markenzeichen» der modernen Gesellschaft sind laut […]

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«Lebensglück und Erfolg hängen von der Fähigkeit ab, kreativ zu denken», sagt der Kreativitätsforscher Prof. Dr. Rainer Holm-Hadulla. Der Arzt für Psychosomatische Medizin erklärt, wie Eltern das kreative Denken ihrer Kinder fördern. Und was sie besser unterlassen.

Das Leben als Gestaltungsaufgabe

Langeweile, Stumpfsinn, Aggressivität, sinnlose Hektik. Diese weit verbreiteten «Markenzeichen» der modernen Gesellschaft sind laut Prof. Holm-Hadulla ein Zeichen mangelnder Kreativität. «Das Leben ist eine Gestaltungsaufgabe», sagt der in Heidelberg tätige Forscher, Arzt und Psychotherapeut. «Der Mensch muss sich den Schwierigkeiten des Lebens kreativ entgegenstellen. Ohne eigene kreative Anstrengung bleibt das Dasein farb- und bedeutungslos.»

Kreativ macht glücklich

Die Ansicht, dass Kreativität kein schöner Luxus, sondern eine Notwendigkeit ist, bestätigen zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen. Sie attestieren kreativ denkenden Menschen bestimmte glücks- und erfolgsfördernde Eigenschaften, zum Beispiel, dass sie konstruktiver mit anderen Menschen umgehen, herausfordernde Situationen und Schicksalsschläge leichter bewältigen und vor psychischen Erkrankungen besser geschützt sind. Sie leiden seltener unter Langeweile, denn ihr Leben ist reich an neuen Entdeckungen und Erkenntnissen. Auch gegen Alterssenilität sollen kreative Denker besser gewappnet sein, weil sich die Neuronenverbände im kreativen Gehirn bis ans Lebensende ständig neu formieren.

Kreativität ist überlebenswichtig

Gesellschaftlich können kreative Köpfe ebenfalls viel bewirken: Ihre Fähigkeit, Bestehendes zu hinterfragen, aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und mit neuen Erkenntnissen zu verknüpfen, bringt neue Lösungsansätze in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik hervor. Es erstaunt daher nicht, dass der US-amerikanische Kreativitätsforscher Richard Flora schreibt: «Kreative Menschen sind für moderne Unternehmen von gleicher Bedeutung wie früher der Zugang zu Kohle und Eisen für die Stahlproduktion.»

Genies züchten? Der falsche Weg

Doch wie werden aus Kindern einfallsreich denkende Erwachsene? Was können Eltern tun, um das kreative Denkvermögen ihrer Sprösslinge zu fördern? Dem dreijährigen Sven einen Computer kaufen, die vierjährige Angelina in den Klavierunterricht schicken und der fünfjährigen Nadine Chinesisch beibringen?
«Der Versuch, Genies zu züchten, ist der falsche Weg», ist Rainer Holm-Hadulla überzeugt. «Man weiss nicht, wie man das machen soll und was genau dabei herauskommt.» Dennoch sei es wichtig, das kreative Denken bereits in den ersten Lebensjahren gezielt zu fördern. Denn zwischen dem ersten und dem zwölften Altersjahr würden wichtige Weichen für das Kreativitätsverhalten gestellt.

Das Gefühlsklima ist wichtig

Beobachtungen zeigen beispielsweise, dass Säuglinge bereits im Alter von drei Monaten den Blick der Mutter und ihr Mienenspiel verstehen. «Der Säugling sucht nach Zuwendung», erklärt Prof. Holm-Hadulla. «Entdeckt er im Gesicht der Mutter Liebe und Interesse, stärkt das sein Neugierde- und Entdeckerverhalten. So entsteht in seinem Gehirn das erste, zarte Fundament für Kreativität.»
Überhaupt sei das Gefühlsklima in der Familie wichtiger als das «Antrainieren» bestimmter Fertigkeiten in frühen Kindheitsjahren, unterstreicht Rainer HolmHadulla. Dies auch deshalb, weil ein wohlwollendes Familienklima die Frustrationstoleranz steigere, also die Fähigkeit, aus Widrigkeiten positive Impulse zu gewinnen und bei Enttäuschungen durchzuhalten – eine wichtige Eigenschaft für erfolgreiches kreatives Denken.

Nicht zu früh rationalisieren

Kinder können nur kreativ denken lernen, wenn ihre engsten Bezugspersonen Geduld und Einfühlungsvermögen beweisen. Mit letzterem hapere es nicht selten, hat Rainer Holm-Hadulla beobachtet: «Viele Eltern konfrontieren ihre Kinder zu früh mit rationalen Überlegungen. Es hat beispielsweise keinen Sinn, einem Zweijährigen lang und breit zu erklären, warum er nicht auf die Strasse laufen soll. Auf ein so kleines Kind sollte man einfach gut aufpassen und das Erklären für später aufheben.»

Nachsinnen statt Freizeit verplanen

Einfühlungsvermögen bedeute auch, dass man seinen Kindern viel inneren Freiraum lasse. «Statt ein Kind pausenlos auf Trab zu halten oder in freien Minuten vor den Fernseher zu setzen, sollte man es viel über seine Eindrücke nachsinnen lassen», rät Holm-Hadulla.
So sei es beispielsweise keine «verlorene Zeit», wenn ein Kind eine halbe Stunde lang zum Fenster hinaus in den Himmel schaue. Solche «Auszeiten» würden dem Kind helfen, ein Gespür für eigene Ideen zu entwickeln. Was nicht bedeutet, dass man Kinder in einem Elfenbeinturm aufziehen sollte. Rainer Holm-Hadulla: «Das kreative Denkvermögen profitiert von einer Umgebung, die reich an unterschiedlichen Reizen und Erlebnismöglichkeiten ist. Genau so wichtig sind Ruhepausen, um das Erlebte zu verdauen und mit den bereits vorhandenen Eindrücken zu verknüpfen.»

Träume sind keine Schäume

Auf dem Weg zum kreativen Denken lauern auch einige Bremsen, beispielsweise elterliche Vorurteile. Ein Beispiel: Freudig erzählt der sechsjährige Marc beim Frühstück, dass er in der Nacht mit seinem Teddybär über das Dorf geflogen und auf einer Wiese gelandet sei, wo er zusammen mit anderen Kindern und deren Teddybären ein grosses Fest gefeiert habe.
Die Reaktion von Marcs Papa: «Träume sind Schäume, mein Junge. Du solltest nicht über solchen Unsinn nachdenken.» Ende der Unterhaltung. «Eine solche Reaktion ist schade», findet Rainer Holm-Hadulla. «Es ist wichtig, Kinder zu ermutigen, auch über ihre Träume frei nachzudenken. Träume sind wunderschöne kreative Gebilde. Sie können das Leben bereichern, unter anderem weil sie Unbewusstes bewusst machen.»

Neid bremst Kreativität

Fazit: Wer kreativ denkende Kinder will, muss selbst offen sein und ein Leben lang dazulernen. In diesem Sinne sei es auch hilfreich, meint Rainer Holm-Hadulla, seinen Kindern früh die Einstellung zu vermitteln, dass andersartige Menschen keine Bedrohung, sondern eine Bereicherung seien und dass man sich über die kreativen Leistungen anderer freuen solle: «Der in unserer Gesellschaft weit verbreitete Neid ist eine starke Kreativitätsbremse. Viele Kinder unterdrücken ihre Kreativität, weil sie sich vor dem Neid der anderen fürchten.»

Dumm wegen des Fernsehens?

Wenn es ums kreative Denken geht, kommt das Gespräch früher oder später auf Fernseher und Computer. Bill Gates antwortete auf die Frage, ob er seinen Kindern Computer gebe: «Ich verweigere ihnen diese nicht. Aber vorher sollen sie viele gute Bücher lesen.»
Das empfehlen auch Kreativitätsforscher wie Rainer Holm-Hadulla. Denn: «Fernseher und Computer lassen Kindern zu wenig Raum. Sie füttern das Gehirn mit einer Flut von Geräuschen, Tönen und Bildern. Das Gehirn versucht, sich zu wehren, und stellt auf Apathie oder Selbstlähmung.» Auf diese Weise zerstörten häufiges Computerspielen und Internetsurfen kreative Prozesse.

Lesen und Schreiben macht kreativer

Anders sei dies beim Lesen und Schreiben, erklärt Rainer Holm-Hadulla: «Das lesende und schreibende Kind muss kreativ denken, um aus den schwarzen Zeichen eine innere Welt zu komponieren.»
Null Fernseher und Computer – das ist in den meisten Familien eine illusionäre Zielsetzung. Wie können Eltern den Medienkonsum dennoch angemessen dosieren? Rainer Holm-Hadulla empfiehlt folgende Lösung: «Unterbinden Sie nach Möglichkeit das freie Herumzappen und das ‹Entspannen› vor dem Fernseher. Stellen Sie für sich und die Kinder ein festes Fernsehprogramm zusammen. Es sollte Sendungen enthalten, die geistig wertvoll sind und das kreative Denken fördern, bespielsweise spannende Tierfilme, Dokumentationen über fremde Länder und anregende Diskussionen.»

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Plastik im Körper, Plastik im Blut? Nein danke. https://gesundheitsjournalistin.ch/plastik-im-blut-nein-danke-bewaehrte-plastik-alternativen-fuer-zu-hause/ Tue, 19 Mar 2019 22:00:56 +0000 https://gesundheitsjournalistin-ch.responsivedesign.ch/?p=2111 Chemikalien aus Plastik im Blut und Mikroplastik im menschlichen Stuhl sind Alltag geworden. Was kann ich selber tun, um den Plastikmüll in der Umwelt und im eigenen Körper zu reduzieren? Bewährte Plastik-Alternativen für zu Hause. Plastik zu Hause Ja, die Forscher finden immer wieder Mikroplastik in der Luft, im Wasser, in der Erde, im Körper […]

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Chemikalien aus Plastik im Blut und Mikroplastik im menschlichen Stuhl sind Alltag geworden. Was kann ich selber tun, um den Plastikmüll in der Umwelt und im eigenen Körper zu reduzieren? Bewährte Plastik-Alternativen für zu Hause.

Plastik zu Hause

Ja, die Forscher finden immer wieder Mikroplastik in der Luft, im Wasser, in der Erde, im Körper von Tieren, in Nahrungsmitteln und im Trinkwasser. Weil seit Jahrzehnten Hunderte Millionen Tonnen Plastikmüll in den Weltmeeren versenkt, auf Müllhalden abgeladen oder verbrannt werden.
Die Situation ist gravierend, doch es gibt auch eine gute Nachricht: Jeder kann selber viel tun, um den eigenen Plastikberg abzubauen – in Badezimmer, Küche, Kleiderschrank und beim nächsten Einkauf.

Plastikfrei putzen

Plastik-Alternativen: Spülbürsten aus Holz sind wieder in. Sie ersetzen Spülbürsten aus Kunststoff.

Sie benutzen fürs Abwaschen immer noch Spülschwämme aus Kunststoff? Denken Sie daran, dass Sie bei jedem Abwasch winzige Plastikteilchen ins Wasser reiben. Eben so gut kann man Geschirr und Besteck mit Putzhelfern aus natürlichen Materialien reinigen, die mikroplastikfrei sind. Einige bewährte Beispiele:
Putzschwämme aus Kokosfasern, z.B. von waschbaer.ch oder kaia.ch,

Plastik-Alternativen: Schwämme aus Sisal sind ein prima Ersatz für Schwämme aus Kunststoff.

Sisal-Schwämme, z.B. von ecco-verde.ch,
Spültücher aus Holz-Zellulose und Baumwolle, z.B. von manufactum.ch,
Spültücher aus Leinen, und
Spülschwämme aus Paketschnur (zum Selbermachen), oder
Lappen aus Bio-Baumwolle (zahlreiche Anbieter)
Porzellanteller und Besteck lassen sich auch sehr gut mit Stahlwolle (Foto unten) reinigen.
Plastik-Alternativen: Stahlwolle reinigt Geschirr und Besteck ebenso gut wie ein Kunststoffschwamm.

Plastikhaltiges Spülmittel ersetzen

Vorsicht bei der Wahl der Putz- und Waschmittel! Sie enthalten viel mehr Plastik als man denkt. Vor allem Polymere in flüssiger und gelartiger Form. Alleine in Deutschland  gelangen jedes Jahr 55 Tonnen Plastikteilchen aus Wasch-, Putz- und Reinigungsmitteln ins Abwasser.
Dabei kann man jedes schädliche Putz- und Reinigungsmittel durch ein Reinigungsmittel ersetzen, das für Gesundheit und Natur  harmlos ist. Die Vielfalt an plastikfreien Öko-Putzmitteln auf dem Markt ist riesig.  Sie reicht vom Allzweckreiniger bis zu unterschiedlichsten Spezialreinigern für jeden Zweck. Bei biolindo.ch und in vielen weiteren Online-Shops finden Sie eine grosse Auswahl unbedenklicher Produkte.

Auch Hausmittel helfen

Plastik-Alternativen: Hausmittel ersetzen plastikhaltige Reinigungsmittel

Viele umweltschädigende Putzmittel in bunten Plastikflaschen lassen sich durch bewährte Hausmittel aus Drogerie oder Supermarkt ersetzen: Beispielsweise durch Natriumcarbonat (Na2Co3 alias Waschsoda), Natriumhydrogencarbonat (NaHCo3 alias Natron), Zitronensäure, (Kern-)Seife und 70% Ethanol-Lösung.

Glas, Keramik, Edelstahl und Zuckerrohr

Um das Essen nicht mit Mikroplastik in Berührung zu bringen, sollte man Plastikbehälter in der Küche möglichst durch kunststofffreie Gefässe ersetzen. Beispielsweise durch Chutney-Boxen und Brotboxen aus Edelstahl (diverse Hersteller). Oder durch Lunchbehälter aus 100 Prozent Zellulose und Mineralien, wie sie zum Beispiel ajaa.de anbietet.
Behälter aus Edelstahl, Keramik, Glas, Zellulose und weiteren Naturmaterialien sind gesünder, umweltfreundlicher und sehen erst noch edler aus als Kunststoff.

Immer mehr Plastikfreies

Immer mehr Online-Shops für plastikfreie Produkte helfen mit, den Plastikberg abzubauen.
So kann man zum Beispiel Plastik-Trinkhalme für Kinder durch Halme aus Stroh, Öko-Papier, Stahl oder Glas ersetzen. Die Glashalme werden unter extrem hohen Temperaturen gefertigt und sind so robust wie normales Trinkglas.
Viele weitere plastikfreie Artikel finden Sie u.a. bei waschbaer.ch und waschbaer.de.

Plastik + Hitze? Geht gar nicht.

Viele Kochlöffel und Pfannenwender sind aus billigem Plastik gefertigt. Kommen Sie mit Hitze in Berührung, geben sie Plastikteilchen ab. Kochlöffel und Pfannenwender aus Plastik deshalb am besten durch Küchenhelfer aus Holz und Edelstahl ersetzen.

Wasser ab Quelle

Wer Wasser aus Petflaschen trinkt, muss damit rechnen, dass das Wasser Spuren von Plastikteilchen enthält.
Lassen Sie sich das Wasser besser im Glas anliefern, falls Sie es nicht vom Wasserhahn trinken mögen.
Glas ist zwar relativ schwer, doch die Forschung arbeitet bereits an Flaschen aus Leichtglas, die eines Tages PET-Flaschen ersetzen könnten. Indem Sie bereits jetzt Glasflaschen bevorzugen und diese auch explizit einfordern, helfen Sie mit, die Enwicklung zu beschleunigen.

Früchte- und Gemüse-Beutel

Beim Einkauf im Supermarkt kann man Früchte und Gemüse in Baumwoll-Beutel stecken statt in die ultradünnen Plastikbeutel, die immer noch vielerorts aufliegen. Früchte- und Gemüse-Beutel aus Bio-Baumwolle kann man selber nähen oder kaufen, zum Beispiel im WWF-Shop oder bei waschbaer.
Auch einige Grossverteiler legen die Mehrweg-Beutel in ihren Gemüseabteilungen auf. Der Früchte- und Gemüse-Beutel von Coop zum Beispiel besteht aus Modal. Modal ist eine Zellulosefaser aus zerkleinertem Buchenholz. Coop verwendet laut eigenen Angaben nur Rohmatrial aus zentraleuropäischen Wäldern mit FSC-Label. Um Modal herzustellen, sind chemische Prozesse notwendig. Nicht jede Modal-Art ist ökologisch unbedenklich. Das gilt allerdings auch für Baumwolle.

Retro-Einkaufen ist wieder aktuell

Die Anzahl der Unverpackt-Läden wächst, zum Glück auch in der Schweiz. Der jüngste der modernen Tante-Emma-Läden hat letztes Jahr in Spiegel bei Bern die Tore geöffnet. Hier kann man die im Offenverkauf angebotenen Lebensmittel in der gewünschten Menge in selber mitgebrachte Behälter abfüllen. Weitere Unverpackt-Läden in Schweizer Städten:

Aargau: unverpackt Aarau, Milchgasse 5, 5000 Aarau, 062 824 33 70

Bern: i-Lade, Spiegelstrasse 96, 3095 Spiegel bei Bern  (ca. 12 Busminuten vom Hauptbahnhof Bern entfernt)

Baden: ohne.ch, Stadtturmstrasse 15, 5400 Baden, 076 304 78 87

Basel: Basel unverpackt, Feldbergstrasse 26, 4057 Basel, 061 543 12 20

Genf: Les Frondaisons, alimentation biologique, route du Bois-Genoud 36, 1023 Crissier VD

Luzern: Unverpackt Luzern, Zürichstrasse 44, 6006 Luzern

Luzern: Quai4-Markt am Alpenquai, 6005 Luzern

Wallis: Chez Mamie, Bio-Vrac, Rue de la Drague 18, Sion

Zürich: Fürst-unverpackt, Schaffhauserstrasse 52, 8180 Bülach, 079 447 08 09

 

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Gesund dank Ernährungstherapie https://gesundheitsjournalistin.ch/gesund-dank-ernaehrungstherapie-warum-die-ernaehrungsmedizin-funktioniert/ Tue, 19 Mar 2019 18:10:15 +0000 http://gesundheitsjournalistin-ch.responsivedesign.ch/?p=798   Medikamente schlucken und trotzdem nicht gesund werden? Es geht auch anders. Immer mehr PatientInnen werden dank einer Ernährungstherapie gesund. Selbst von chronischen Erkrankungen Betroffene. Warum Ernährungsmedizin funktioniert. Plötzlich krank Hilde Weingartner im Schweizer Dorf Cordast (FR) staunte nicht schlecht, als ihr rechter Arm nach der Geburt des zweiten Kindes dick anschwoll und heftig schmerzte. […]

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Medikamente schlucken und trotzdem nicht gesund werden? Es geht auch anders. Immer mehr PatientInnen werden dank einer Ernährungstherapie gesund. Selbst von chronischen Erkrankungen Betroffene. Warum Ernährungsmedizin funktioniert.

Plötzlich krank

Hilde Weingartner im Schweizer Dorf Cordast (FR) staunte nicht schlecht, als ihr rechter Arm nach der Geburt des zweiten Kindes dick anschwoll und heftig schmerzte.
Die 33-Jährige wartet drei Tage, dann geht sie zum Arzt. Dieser diagnostiziert «eine chronische Polyarthritis». 
Das verordnete Kortison hilft eine Weile, dann kehren die Schwellungen und Schmerzen zurück. Diesmal auch an den Händen, Fingern und an der Hüfte. Bald kann die Mutter von drei Kindern nicht mehr ohne Schmerzen gehen, die Hausarbeit wird immer mühsamer.
Der Arzt verschreibt erneut Medikamente. Die junge Frau schluckt sie täglich, fast fünf Jahre lang. Dann merkt sie: «Von den Medikamenten bekomme ich Magenbeschwerden und gesünder werde ich auch nicht. Ich muss mir selber helfen!»

Ernährung optimiert, Rheuma weg

Statt zu weiteren Ärzten geht sie in die nächste Buchhandlung und kauft das ‹Handbuch für Rheuma- und Arthritiskranke› von Dr. med. Maximilian Bircher-Benner. Was darin steht, muss Hildegard Weingartner erst einmal verdauen: «Das klingt ja ganz anders als das, was die meisten Ärzte über Rheuma sagen!»
Trotzdem beschliesst sie, das Gelesene zu testen: Sechs Wochen lang isst sie weder Fleisch noch rasch verdauliche Kohlenhydrate. Stattdessen viel mild gewürztes Gemüse, Gartenkräuter, Salat an Olivenöl und einem Schuss Zitronensaft, vorwiegend einheimische Früchte, Mandeln und Nüsse, als Eiweissquelle Quark. Um die ungewohnte Kost «zu überstehen», gönnt sie sich ab und zu ein wenig Milch und einen Riegel Schockolade.
Das Ergebnis nach sechs Wochen: «Die Magenbeschwerden sind weg, ich fühle mich bereits viel vitaler», sagt Hildegard Weingartner und führt das Experiment weiter. Mit der Folge, dass ihre rheumatischen Beschwerden samt Schmerzen  komplett verschwinden.

Lebenslanger Erfolg 

Das geschah vor 50 Jahren. Hilde Weingartner ist auch heute noch gesund und komplett rheumafrei. Sie ernährt sich nach wie vor vegetarisch und meidet Kuhmilch strikt. Medikamente nimmt sie keine ein. 

Hilft bei Rheuma meistens

Fachleute der integrativen Medizin bestätigen, dass die  meisten rheumatischen Erkrankungen ernährungsbedingt bzw. -mitbedingt sind. Warum unterziehen sich trotzdem nur die wenigsten Patienten einer Ernährungstherapie?

Reine Symptombehandlung 

«Wir gehen in der Schulmedizin nicht bis zu den Ursachen, sondern nur bis zu einer Diagnose. Diese ist meist ein reiner Symptomenbeschrieb», sagt Dr. med. Andres Bircher, Leiter des Medizinischen Zentrums Bircher-Benner in Braunwald bei Glarus.
Vom Beschrieb der Symptome gehe es gleich weiter zu den Medikamenten, welche die lästigen Krankheitssymptome unterdrücken. Das Problem dabei: «Die reine Symptomunterdrückung richtet sich gegen die Lebens- und Heilungskraft des Organismus. Dadurch werden Krankheiten chronisch», sagt der Komplementärmediziner.

Tausende Patienten geheilt

Der Enkel der berühmten „Birchermüesli-Doktors“ Maximilian Bircher-Benner weiss, wovon er spricht: Andres Bircher hat Tausenden von Patienten mit Ernährungsmedizin und naturheilkundlichen Massnahmen geholfen.
Das können die wenigsten Ärzte von sich sagen. Im Medizinstudium wird Ernährungsmedizin nicht unterrichtet. Und nur wenige Ärzte absolvieren nach dem Studium eine Zusatzausbildung in Ernährungsmedizin. 

«So ein Quatsch!», sagte der Kardiologe

«Wo das ernährungsmedizinische Wissen fehlt, wird dem Patienten eine wichtige, natürliche Behandlungsmöglichkeit vorenthalten», sagt auch der deutsche Ernährungsmediziner Dr. med. Matthias Riedl.
Der Hamburger kämpft seit 20 Jahren für die Anerkennung der Ernährungsmedizin. «Früher wurde meine Arbeit als Scharlatanerie bezeichnet. Die Kunden wagten nicht, dem Hausarzt zu sagen, dass sie bei mir waren», erinnert sich der 55-Jährige. «Wenn ich beispielsweise zu einem Kardiologen sagte, dass wir mit der Ernährung die Blutfettwerte verbessern können, bekam ich zu hören: «So ein Quatsch! Sie überfordern die Patienten!»
Erst seit einigen Jahren kämen immer mehr Ärzte mit dem Wunsch, mehr über Ernährungstherapie zu erfahren. Weil sie ohne diese nicht mehr weiterkommen.

Deutsche haben die Nase vorn

Tatsächlich hat sich im nördlichen Nachbarland einiges getan: Ärztinnen und Ärzte können an der Deutschen Akademie für Ernährungsmedizin eine berufsbegleitende Ausbildung zum Ernährungsmediziner absolvieren. Eine bundesweit anerkannte Qualifikation!
Über 6000 praktizierende Ärzte haben die Ausbildung bereits besucht.  Einziger Wermutstropfen: Die ernährungsmedizinische Beratung kann noch nicht zufriedenstellend über die Krankenkassen abgerechnet werden.

Der Zuschauer ist live dabei

Vorläufiges Fazit: Die Kassen zahlen nichts, und trotzdem suchen immer mehr ratlose Patienten Hilfe bei den deutschen ‹Ernährungs-Docs›. Deren bekannteste  Vertreter sind die Fachärzte Matthias Riedl, Anne Fleck und Jörn Klasen.
Die drei Ernährungs-Profis machen Nägel mit Köpfen: Seit vier Jahren zeigen sie in der Dokumentarsendung „Ernährungs-Docs“ des Norddeutschen Fernsehens, wie gesundes Essen  Menschen mit massiven Gesundheitsproblemen mehr hilft als Tabletten. Oft bereits innert wenigen Monaten. Und über eine Million Zuschauer verfolgen am Bildschirm, wie solche ‹Wunder› möglich werden. Vom ersten Besuch in der Praxis über die Auswertung der Ernährungsgewohnheiten bis zum Therapieerfolg.

Kleine Schritt führen zum Erfolg

Eins steht fest: «Der Patient muss mitarbeiten, ohne ihn geht es nicht», sagt Matthias Riedl.
Das bedeutet für die meisten: alte Gewohnheiten umprägen!
Keine einfache Aufgabe. Doch laut Matthias Riedl führt eine ‹Politik der kleinen Schritte› in der Regel zum Erfolg: «Früher wurde einem gesagt, wie man essen ‹muss›. Heute brechen wir die Regeln auf den Patienten runter. Auch wenn der Patient nur zehn bis zwanzig Prozent seiner Essgewohnheiten ändert, bringt das bereits einen messbaren Erfolg. Das weckt Freude und die Bereitschaft, sich auf weitere Veränderungen einzulassen.»

Neurodermitis verschwunden

So geschehen bei der 9-jährigen Merle Harbers aus Lilienthal. Ihre Mutter brachte die Kleine, die zweimal täglich Cortisonsalbe einstreichen musste, zu den Hamburger Ernährungsmedizinern. Dort lernten Mutter und Tochter, welche Lebensmittel die Neurodermitis-Schübe auslösen und wie sich der Stress der Haut von Innen her mit den richtigen Nahrungsmitteln lindern lässt.
Zum Beispiel mit einem täglich genossenen süssen Smoothie aus Banane, Avocado, roter Beete, Honig, Ingwer und Kokosmilch. Die Folge der Ernährungsanpassung nach fünf Monaten: Merles Hautbild hat sich stark gebessert, die Neurodermitis ist am Abheilen.

150-Kilo-Mann ist begeistert

Auch männliche Patienten suchen immer öfters die Hilfe der Ernährungsmediziner. Da ist zum Beispiel Christoph Freiburger. In der Praxis der Ernährungs-Docs erfährt der 150-Kilo-Mann, wie er seinen ‹Fressattacken› entgegenwirken kann.
Der Verkaufsleiter beherzigt die Tipps und Tricks der Profis. Er optimiert seine Ernährungsweise, gönnt sich aber trotzdem ab und zu ein wenig Schockolade.
Ergebnis nach fünf Monaten: Christoph Freiburger hat 17 kg weniger auf den Rippen, der hohe Entzündungswert im Blut, den das Bauchfett verursacht hatte, ist dramatisch gesunken und ‹nebenbei› hat sich auch die Schlafapnoe stark gebessert. Der 48-Jährige ist begeistert: «Das Ganze hat sich in jedem Fall gelohnt!»

„Wir machen seelisch die gleichen Fehler“

Epidemiologische Studien belegen den Zusammenhang zwischen Gesundheit und Ernährung. Im Praxisalltag zeigt sich, dass die Ernährungsmedizin tatsächlich bei den meisten Zivilisationserkrankungen eine sinnvolle Behandlungsoption darstellt.
Dabei spielt auch das ‹Wie› der Ernährung eine Rolle. ‹Ernährungs-Doc› Jörn Klasen sagt in diesem Zusammenhang: «Ich sehe zu viele Menschen, die ihre Nahrung in der Hektik, zwischen Tür und Angel, zu sich nehmen. Verdauung bezieht sich nicht nur auf unsere Lebensmittel. Wir machen im Seelischen die gleichen Fehler wie mit der Ernährung.»

Weiter zum Psychologen?

Letzteres ist denn auch der Grund für die therapieresistenten Fälle, denen die Ernährungs-Docs hin und wieder begegnen. «In solchen Fällen raten wir dem Patienten, sich von einem Psychologen Tipps und Tricks geben zu lassen», sagt Matthias Riedl. «Das hilft praktisch immer, denn Körper und Seele sind eine Einheit.»

Die Vorteile abwägen

In Deutschland gibt es mittlerweile rund 100 akkreditierte Schwerpunktpraxen Ernährungsmedizin. Anders in der Schweiz: Wer einen erfahrenen Ernährungsmediziner finden will, sucht oft lange. Die wenigen, die es gibt, sind meist in Kliniken und an Spitälern tätig, in der Regel mit dem Fokus der «Klinischen Ernährung›, also der Behandlung von Pathologien wie zum Beispiel Mangelzuständen. Andere arbeiten vor allem mit hochdosierten, orthomolekulären Präparaten.

Die meisten Patienten wählen „bequem“

Kommt hinzu, dass die wenigsten Patienten die Vorteile einer professionellen Ernährungstherapie und die langfristigen Nachteile einer Medikamenteneinnahme abwägen können. Gewählt wird meist, was ‹einfacher› bzw. ‹bequemer› erscheint. Also fast immer das Medikament statt die enge Zusammenarbeit mit einem ‹Ernährungs-Doc› oder einer Ernährungsberaterin.

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Selbsthilfe bei Typ-2-Diabetes https://gesundheitsjournalistin.ch/selbsthilfe-bei-typ-2-diabetes/ Sat, 29 Dec 2018 17:48:25 +0000 https://gesundheitsjournalistin-ch.responsivedesign.ch/?p=2160 Wenige chronische Erkrankungen lassen sich so erfolgreich zurückdrängen wie der Typ-2-Diabetes, sagen Fachleute. Und immer mehr Patientinnen und Patienten beweisen, dass das stimmt. Zuerst krank, dann Berufsverbot Die Diagnose war ein Schock. «Als ich notfallmässig ins Spital eingeliefert wurde, sagten mir die Ärzte, dass ich Diabetes mellitus Typ 2 habe und in Zukunft täglich Insulin […]

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Wenige chronische Erkrankungen lassen sich so erfolgreich zurückdrängen wie der Typ-2-Diabetes, sagen Fachleute. Und immer mehr Patientinnen und Patienten beweisen, dass das stimmt.

Zuerst krank, dann Berufsverbot
Die Diagnose war ein Schock. «Als ich notfallmässig ins Spital eingeliefert wurde, sagten mir die Ärzte, dass ich Diabetes mellitus Typ 2 habe und in Zukunft täglich Insulin spritzen müsse», erinnert sich der Taxifahrer Walter Lüscher.
Der nächste Schlag folgte sogleich. Der 53-Jährige wurde mit einem Fahrverbot wegen Unterzuckerungsgefahr belegt.
Er war bestürzt: «Wenn ich drei Monate lang nicht Auto fahren darf, bin ich pleite!», klagte er einem Pfleger der Station.
Dieser riet: «Bewegen Sie sich möglichst viel, es könnte helfen!»

Treppe rauf und runter
Das liess sich Walter Lüscher nicht zweimal sagen: Ab sofort lief er täglich mehrmals die sieben Stockwerke des Krankenhauses hinauf und hinunter. Aus dem Spital entlassen, halbierte er seine Essportionen und wanderte jeden Tag rund 10 Kilometer in flottem Tempo durch die Natur. Die Rosskur zeigte Wirkung: Nach einem Monat war Lüscher weg von der Insulinspritze und durfte wieder ans Steuer.

Vom Insulin loskommen?
Walter Lüscher aus dem Luzernischen Meisterschwanden ist kein Einzelfall. Bereits Tausenden von Typ2-Diabetikern ist es gelungen, ihren Blutzuckerspiegel dauerhaft in den grünen Bereich zu senken.
Das wissen auch Fachleute. Zu ihnen gehört der Diabetologe Dr. Matthias Riedl, Leiter des medicum Hamburg, ein interdisziplinärer Beratungszentrum für Diabetes, Übergewicht und ernährungsbedingte Erkrankungen.
Zur Heilungschance von Diabetes sagt Matthias Riedl: «Entdeckt man den Diabetes frühzeitig, sind die Heilungschancen gross. Wird die Erkrankung spät entdeckt, besteht immer noch die Möglichkeit, vom Insulin wieder loszukommen und die Tabletten- dosis deutlich zu senken. Was den Typ-1-Diabetes betrifft, so kann man diesen zwar nicht heilen, doch die
Medikation lässt sich oft reduzieren.»

Seit 10 Jahren medikamentenfrei
Diese Erfahrung teilen auch Ärzte in der Schweiz, unter ihnen Prof. Dr. Marc Donath, Diabetologe und Endokrinologe am Universitätsspital Basel: «Ich habe eine ganze Reihe von Patienten, denen es gelungen ist, den Diabetes wieder loszuwerden. Einer von ihnen benötigt seit zehn Jahren keine antidiabetischen Medikamente mehr.»
Studien belegen: Sport hilft Für Walter Lüscher war intensive körperliche Bewegung der wichtigste Rettungsanker. Nach wie vor läuft er einmal pro Woche rund um den Hallwylersee. Er hat 20 Kilo Gewicht verloren und will weitere zehn Kilo abnehmen, um seinen Blutzuckerspiegel definitiv in den grünen Bereich zu senken und die zwei Tabletten loszuwerden, die er zurzeit noch täglich schlucken muss.

Wirkung ist belegt
Dass Sport bei Diabetes sehr hilfreich ist, belegen Studien: Körperliche Bewegung macht die Zellen wieder empfänglicher für das blutzuckersenkende Hormon Insulin und hat etliche weitere «antidiabetische» Wirkungen, beispielsweise eine Normalisierung des Fettstoffwechsels, den Abbau von Körperfett, die Senkung des Blutdrucks und die Aktivierung von Umgehungskreisläufen, welche die Gefässsituation verbessern.

So steigt die Erfolgskurve
Die medizinische Praxis zeigt allerdings auch, dass Bewegung alleine selten ausreicht. Erst wenn eine nachhaltige Ernährungsoptimierung hinzukommt, steigt die Erfolgskurve steil an.
«Am Anfang steht die Analyse der bisherigen Ernährungsgewohnheiten», sagt Ernährungsmediziner Matthias Riedl. «Das funktioniert wie eine Unternehmensanalyse: Welche Bereiche sind gesund, wo gibt es etwas zu verbessern?»
Frauen zum Beispiel würden sich häufiger bei den Hauptmahlzeiten zurückhalten, aber zwischendurch mehr naschen, was die Neigung zum Diabetes verstärke.

Eiweiss-Häppchen statt Riesen-Steak
Allgemein würden zudem viele Diabetiker Eiweiss suboptimal dosieren, hat Matthias Riedl  beobachtet. Dabei sei es wichtig, «angemessen dosierte Portionen von Eiweiss über den Tag zu verteilen. Das sättigt und beugt starken Blutzuckerschwankungen vor.»
Hier würden Männer oft den Fehler machen, abends ein grosses Stück Fleisch zu essen, das den gesamten Eiweissbedarf des Tages decke. «Ein Teil davon wird gebraucht, der Rest landet im Fettgewebe.» Was wiederum die Insulinresistenz der Zellen und das Übergewicht fördert.

Diäten sind kaum alltagstauglich
Es ist noch nicht lange her, da wurden Diabetes-Patienten zu Extremdiäten angehalten. Inzwischen setzen sich die meisten Experten für eine moderatere und vor allem schrittweise Optimierung der Ernährung ein. Das erhöht die Erfolgschancen.  Zwar praktizieren manche Kliniken nach wie vor radikale «Anti-Diabetes-Diäten», oft mit spektakulärem Erfolg. Doch die wenigsten Patienten schaffen es, solche Diäten im Alltag langfristig durchzuziehen.
Eine moderate, langfristig erfolgreiche Ernährungsumstellung, das bedeutet gemäss den Schweizer und deutschen Ernährungsgesellschaften: Die Menge an Gemüse, Salat, Vollkornprodukten, Eiweiss und gesunden Fetten erhöhen; gleichzeitig den Genuss von Industriezucker und Weissmehl, Transfetten und Alkohol reduzieren.

Was sagt die TCM?
Solche Massnahmen stehen auch in der Diabetes-Behandlung der ayurvedischen Medizin und in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) an vorderster Stelle. Im Gegensatz zur westlichen Schulmedizin berücksichtigen jedoch beide Medizinalsysteme die individuelle Konstitution des Patienten.
Das sieht dann beispielsweise so aus: «Einem hyperaktiven Diabetiker wird es helfen, mehr beruhigende Lebensmittel zu essen. Ein Diabetiker dagegen, der sich ungern bewegt, kann von Nahrungsmitteln profitieren, welche die Verdauung etwas befeuern», sagt der TCM-Therapeut
Peter von Blarer, Leiter der Heilpratikerschule Luzern. Darüber hinaus berücksichtigen erfahrene TCM-Spezialisten weitere Symptome des Patienten, zum Beispiel an Nieren, Lunge oder Herz.

Der Appetit lässt nach
Bemerkenswert ist auch die Erkenntnis der TCM, dass bei Diabetes das Zusammenspiel von Magen, Milz und Bauchspeicheldrüse gestört ist. Dieses Ungleichgewicht lasse sich mit Hilfe von Ernährungsanpassung, Naturheilmitteln, Akupunktur und einfachen Qi-Gong-Übungen therapieren, weiss Peter von Blarer: «Als Folge davon normalisiert sich häufig auch der übermässige Appetit, unter dem viele Typ-2-Diabetiker leiden.»

Die dunkle Seite des Insulins
Herzinfarkt, Schlaganfall, Erblindung, Amputation – die häufigsten Folgeschäden von Diabetes sind massiv. Erfolgt keine ursächliche Behandlung, kann die Erkrankung fortschreiten – trotz Medikamenten und Insulin.
Erschwerend kommt hinzu, dass das Hormon Insulin die Fettverbrennung beeinträchtigt und damit den Teufelskreis von Insulinresistenz und Übergewicht weiter befördert. Letzteres gilt als Hauptrisikofaktor für die Stoffwechselerkrankung.

Forscher untersuchen das Fasten
Auf der Suche nach anderen Lösungen widmen sich die Forscher seit einiger Zeit auch naturheilkundlichen Möglichkeiten, zum Beispiel dem Fasten. Naturwissenschaftliche Studien zeigen, dass Fasten die Insulinresistenz reduziert. Bereits ein mehrstündiges Intervallfasten zwischen den Mahlzeiten, das die Bauchspeicheldrüse entlastet, bringt einen vorbeugenden Nutzen.

Intermittierendes Fasten hilft
Noch mehr kann man erreichen, wenn man nach dem Abendessen regelmässig 14 bis 16 Fasten-Stunden bis zur ersten Nahrungsaufnahme des Folgetages einlegt.
Untersuchungen zeigen, dass solche Essenspausen einen positiven Effekt auf Blutdruck, Blutzucker, Cholesterin- und Entzündungswerte haben können. Gleichzeitig ist das Risiko des kulinarischen Überkompensierens beim Kurzfasten oder intermittierenden Fasten gering, was wiederum das Abnehmen erleichtert.

Natursubstanzen beeinflussen Insulin 
Auch Natursubstanzen werden intensiv auf mögliche antidiabetische Wirkungen hin untersucht. Mit Erfolg: So lässt sich beispielsweise nachweisen, dass die Flavone Luteolin und Apigenin aus Gemüse und
Kräutern die intrazellulären Signalwege von Insulin positiv beeinflussen. Das gilt auch für die Sulforaphan, eine Substanz, die in Brokkoli und weiteren Kreuzblütlern vorkommt. Als Senfölglykosid Glukoraphanin ist sie besonders zahlreich in Brokkolisprossen enthalten.
Wissenschaftler vom Lund University Diabetes Center in Malmö (Schweden) verabreichten Glukoraphanin in Form eines speziellen Extraktes. Sie massen, dass der Inhaltsstoff die Blutzuckerwerte der übergewichtigen Diabetiker verbesserte. Trotzdem raten die Forscher davon ab, sich selbst mit hohen Dosen Brokkolisprossen-Extrakt zu ‹behandeln›. Weitere Studien seien nötig.
Auch Amorfrutine aus der Süssholzwurzel senken in konzentrierter Form den Blutzuckerspiegel – zumindest im Tierversuch. Das zeigte eine Untersuchung des Max-Planck-Instituts in Berlin, aus der die Süssholzwurzel als «Testsieger» unter 8000 Naturstoffen hervorging.

Süssholzwurzel-Tee? Ja, aber…
Ob die Ergebnisse auf den Menschen übertragen werden können und wenn ja, in welcher Dosis, muss aber erst noch untersucht werden.
Fest steht: Es reicht nicht, Süssholzwurzel-Tee zu trinken oder Lakritze zu essen. Die darin enthaltenen Amorfrutine sind zu schwach dosiert.
Um die Amorfrutine in ausreichender Konzentration aus der Pflanze zu gewinnen, arbeiten die Forscher an speziellen Extraktionsverfahren.

Hafer als «Diabetes-Getreide»
Während die Forschung weiterhin an wirksamen Naturmedikamenten arbeitet, können wir uns bereits heute über die subtilen Heilimpulse aus der vollwertigen, täglichen Nahrung freuen.
Nehmen wir zum Beispiel den Hafer: Die TCM empfiehlt ihn seit Langem als ideales «Diabetes-Getreide». Inzwischen wird die einstige Hauptspeise der alten Germanen auch von westlichen Ernährungsmedizinern empfohlen – bis hin zu mehrtägigen Haferkuren.

So wirksam wie ein Antidiabetikum
Die Forschung wird in den nächsten Jahren weitere Puzzleteile zusammentragen, die das Wissen um die Heilung der Diabetes-Erkrankung vertiefen. Doch bereits in der Gegenwart besteht Grund zur Freude. Denken wir beispielsweise an die randomisierte, kontrollierte TeLiPro-Studie des Düsseldorfer Diabetologen Prof. Dr. Stephan Martin. Sie zeigt, dass man mit einer Lebensstilveränderung selbst nach jahrelangem Typ-2-Diabetes so viel erreichen kann wie mit einem potenten Antidiabetikum.

Das Erfolgsrezept?
Die 93 Probanden von Dr. Martin hatten folgendes gemacht:
– Sie stärkten ihre Motivation durch ein Mentaltraining.
– Sie optimierten ihre Ernährung mit Hilfe eines erfahrenen Coachs.
– Sie nutzten einen Schrittzähler, um sich mehr zu bewegen.
– Sie führten täglich mehrere Blutzuckermessungen durch.
Auch Letzteres war sehr wichtig. Die Diabetiker konnten dank den Messungen erkennen, was im Körper passiert, wenn sie beispielsweise eine Tafel Schokolade essen. Das sorgte oft für einen Aha-Effekt. Den Studienteilnehmenden wurde bewusst, wie stark der Blutzuckerspiegel durch unterschiedliche Lebensmittel beeinflusst wird.

Es geht aufwärts
Dr. Stephan Martin hat in den vergangenen Jahren mit TeLIPro ein erfolgreiches Hilfsprogramm für Diabetiker entwickelt.
Er sagt dazu: «Bei Typ-2-Diabetes ist eine Lebensstiländerung nicht nur hilfreich, sie ist entscheidend. Bevor der Patient Tabletten einnimmt, soll er seine Lebensweise ändern. In der Praxis fällt es Menschen jedoch häufig schwer, ihre Gewohnheiten zu ändern. Hier setzt TeLIPro an.»
Und weiter meint der Diabetologe: «Wir müssen aufhören mit der 68er Mentalität, dass jeder in unserem Land seinen Körper zugrunde richten kann und wenn er dann völlig am Boden liegt, kommt unsere Gesellschaft  und hilft ihm mit irgendwelchen Medikamenten. Wir müssen den Diabetikern Hilfe zur Selbsthilfe geben!»
In Deutschland ist eine Teilnahme am TeLIPro-Programm über ausgewählte Allgemeinmedizin-Praxen oder Diabetes-Schwerpunktpraxen möglich, die an der begleitenden wissenschaftlichen Studie teilnehmen.

 

Hier können Sie den gedruckten Beitrag, erschienen in der Zeitschrift Gesundheitsnachrichten, als PDF  herunterladen.

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Rosacea: So heilt die kranke, rote Haut https://gesundheitsjournalistin.ch/rosacea-so-heilt-die-kranke-rote-haut/ Fri, 28 Dec 2018 18:11:11 +0000 https://gesundheitsjournalistin-ch.responsivedesign.ch/?p=2865 Jahrelang ging Regina Brose nur noch ungern unter die Leute, weil sie sich schämte. Sie litt unter Rosacea. Ihre Gesichtshaut war übersät mit tiefroten Blutkapillaren und eitrigen Bläschen, vor allem auf Wangen, Nase, Stirn und Kinn. Die Haut spannte, juckte und schuppte. Warum, das wusste die 51-Jährige damals nicht. Regina hatte eine Rosacea, auch ‹Gesichtsrose› […]

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Jahrelang ging Regina Brose nur noch ungern unter die Leute, weil sie sich schämte. Sie litt unter Rosacea. Ihre Gesichtshaut war übersät mit tiefroten Blutkapillaren und eitrigen Bläschen, vor allem auf Wangen, Nase, Stirn und Kinn. Die Haut spannte, juckte und schuppte. Warum, das wusste die 51-Jährige damals nicht.

Regina hatte eine Rosacea, auch ‹Gesichtsrose› genannt. Die Hauterkankung wird auf ein fehlreguliertes Gefässnervensystem und eine  Immunstörung zurückgeführt. Als Folge davon kommt es zu einer chronischen Erweiterung der feinen Blutgefässe im Gesicht und zu Entzündungsvorgängen in der Haut. Gleichzeitig wird die Haut anfälliger für Parasiten, vor allem für Haarbalgmilben.

Häufige Trigger
Rosacea wird meist durch bestimmte Trigger akut ausgelöst oder verschlimmert: Hitze, starke UV-Strahlung, Medikamente, Kosmetika, Alkohol, Koffein, heisse Getränke, scharfe Gewürze und chronischen Stress.
Regina Brose bemühte sich, diese Trigger zu meiden, um die Krankheit zu stoppen. «Es half alles ein wenig, aber nicht genug», erinnert sie sich.

Brot, Burger & Nutella
In ihrer Verzweiflung meldet sich die Mutter zweier Söhne in der Hamburger Praxis von Jörn Klasen, Anne Fleck und Matthias Riedl. Die drei Ernährungs-Docs geben ihr den Auftrag, alles aufzuschreiben, was sie isst.
Die Auswertung ihres Tagebuchs wenige Wochen später zeigt: Regina  isst täglich mehrmals Weizenprodukte und Zucker, zum Beispiel in Form von Nutella-Brot, Burger und Pommes, dazu eine Cola, zwischendurch Kuchen und Kekse. Ausserdem trinkt sie jeden Morgen Kuhmilch.

Das Problem mit Zucker und Kuhmilch
Das Problem: «Zucker, Weizen und Kuhmilch können chronische Entzündungen fördern, wenn man sie in zu grossen Mengen konsumiert», weiss Dr. med. Jörn Klasen. Ausserdem liege bei Rosacea-Patienten oft ein Stoffwechselproblem vor, hat Jörn Klasen beobachtet. «In solchen Fällen kann häufig eine Ernährungsstrategie helfen, welche die Leber unterstützt.»
Auch deshalb sollten Rosacea-Betroffene also raffinierten Zucker meiden: Zu viel Zucker «beeinträchtigt die Leberfunktion und bewirkt Gärungen im Darm. Dadurch kann der Stoffwechsel aus den Fugen geraten», erklärt Jörn Klasen.

Und wie ging es mit Regina Brose weiter? Hier erfährst Du, wie sie ihre Hautkrankheit besiegte: Gratis weiter zum vollständigen  Artikel.

Schweizer Flagge www.gesundheitsjournalistin.ch Kontakte zu Therapeuten in der Schweiz, die bei Rosacea helfen können: Schweiz. Verband der ErnährungsberaterInnen.

Deutsche Flagge www.gesundheitsjournalistin.ch Kontakte zu Therapeuten in Deutschland: ‹Schwerpunkt-Praxen Ernährungsmedizin›.

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Gesund abnehmen durch sanftes Intervall-Fasten https://gesundheitsjournalistin.ch/dauerhaft-abnehmen-muehelos-fasten/ Fri, 28 Dec 2018 16:57:08 +0000 https://gesundheitsjournalistin-ch.responsivedesign.ch/?p=2831 Die Wissenschaft des Fastens hat sich in den letzten Jahren weiter entwickelt. Die meisten Fasten-Ärzte und -Therapeuten empfehlen heute keine drakonischen Nulldiäten mehr, sondern moderate Fastenformen. Das schmerzt nicht, bringt aber viel. So ist zum Beispiel ein sanftes Intervall-Fasten für viele Menschen ideal. Auch für solche, die gesund abnehmen wollen. So funktioniert Intervall-Fasten Beim sanften […]

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Die Wissenschaft des Fastens hat sich in den letzten Jahren weiter entwickelt. Die meisten Fasten-Ärzte und -Therapeuten empfehlen heute keine drakonischen Nulldiäten mehr, sondern moderate Fastenformen. Das schmerzt nicht, bringt aber viel. So ist zum Beispiel ein sanftes Intervall-Fasten für viele Menschen ideal. Auch für solche, die gesund abnehmen wollen.


So funktioniert Intervall-Fasten

Beim sanften Intervall-Fasten dehnt man die nächtliche Fastenzeit des Körpers einfach ein wenig aus.
Zum Beispiel so: Du isst ab 19 Uhr abends nichts mehr bis um 10 oder 11 Uhr des Folgetages. Macht 15 bis 16 Stunden Fasten ‹am Stück›. Das Ganze nach Möglichkeit täglich.

Pflege für die Zellen
Das Intervall-Fasten entlastet die Verdauungsorgane Magen, Darm, Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse. Der Körper nutzt die gewonnene Energie, um Zellen zu reinigen und zu pflegen, den Stoffwechsel zu optimieren und den Reparaturmodus des Körpers zu verbessern.

Die Studien laufen
Das Intervall-Fasten gehört derzeit zu den viel versprechendsten Fastenformen. Aktuell laufen mehrere Studien, die aufzeigen werden, ob man mit Intervall-Fasten Krankheiten therapieren kann.
Besonderes Potential sehen Experten bei den rheumatologischen Erkrankungen, bei Herzkreis-Erkrankungen (Herzinfarkt, Schlaganfall), bei Bluthochdruck und beim Diabetes vom Typ 2.
Auch für neurologische  Erkrankungen wie Morbus Parkinson und Multiple Sklerose erhoffen sich die Forscher hilfreiche Erkenntnisse. Dass Fasten tatsächlich gegen Krankheiten helfen kann – beispielsweisege gegen Allergien, Bluthochdruck, Diabetes und Rheuma –  zeigen auch Studien aus Russland, wo Fasten eine lange Tradition hat.

Altbekannter Mäusetest
Auch westliche Forscher wissen im Grunde seit langer Zeit um die heilsame Wirkung des Intervall-Fastens – zumindest an Versuchstieren: In ihren Laboren weisen Mäuse, die jeweils nur während acht Stunden fressen, konstant bessere Leberwerte, weniger Entzündungen und bessere Cholesterin- und Blutzuckerwerte aus.
Mäuse dagegen, die den ganzen Tag über fressen, haben einen hohen Cholesterinspiegel, hohe Blutzuckerwerte und diverse Gesundheitsprobleme, zum Beispiel eine Fettleber und Stoffwechselbeschwerden.

So wird Abnehmen leichter
Menschen, die mit überflüssigen Pfunden kämpfen und abnehmen wollen, kann diese sanfte Fastenform helfen, dauerhaft Körpergewicht zu verlieren.
Ein Grund dafür ist der wegfallende Jojo-Effekt: Im Gegensatz zum radikalen Fasten und ‹rabiaten› Diäten schmelzen die Pfunde beim Intervall-Fasten so sanft, dass der Körper in der Regel nicht (oder kaum) mit Hungerhormonen rebelliert.

6,5 Prozent weniger Körpergewicht
Wieviel kann man mit Intervall-Fasten abnehmen? Die deutsche Ernährungsforscherin Prof. Dr. med. Annette Schürmann hat an Klinik-PatientInnen beobachtet, dass die meisten Personen bei einem dreimonatigen Intervall-Fasten nach der 2:5-Methode etwa «6,5 Prozent ihres Körpergewichts» verlieren. Das bedeutet, dass eine 90 Kilo schwere Person im Schnitt 5,85 Kilo abnimmt.
Die 2:5-Methode ist eine Variante des Intervall-Fastens: Man isst dabei an 5 Tagen der Woche normal, an zwei Tagen dagegen nur 500 Kalorien.

Die Wirkung intensivieren
Manche Ärzte empfehlen übergewichtigen Menschen, das Intervall-Fasten auf andere Weise zu intensivieren: Die Betroffenen befolgen täglich ein Intervall-Fasten von 16 Stunden. In den verbleibenden 8 Stunden nehmen sie maximal zwei Mahlzeiten im Abstand von je vier Stunden ein.
Wer das anfangs noch nicht schafft, kann aufflackernde Hungergefühle mit einem kleinen, gesunden Snack überbrücken, zum Beispiel mit Gemüsestängeln oder einer Handvoll Nüsse.

Ist Intervall-Fasten gefährlich?
2018 geriet eine bestimmte Form des Intervall-Fastens ins Kreuzfeuer der Kritik: Das Intervall-Fasten, bei dem lediglich an jedem zweiten Tag gegessen wird.
Brasilianische Forscher hatten in einem Experiment an Ratten beobachtet, dass die Tiere bei dieser Fastenform zwar abnahmen, dass sich ihre Insulinwerte aber deutlich verschlechterten.
Dazu muss man sagen, dass sich Studienresultate aus Versuchen mit Ratten  nicht 1:1 auf den Menschen übertragen lassen. Ausserdem dass die meisten bisherigen Studien an Mensch und Tier zu anderen Resultaten gelangten.
Dennoch lässt sich aus den brasilianischen Versuchen eine nützliche Erkenntnis gewinnen: Dass man es beim Intervall-Fasten nicht übertreiben sollte! Wer diese Fastenform behutsam angeht, hat eine gute Chance, erfolgreich zu fasten und sich dabei rundum wohl zu fühlen.

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„Wir müssen diese Pandemie tiefer verstehen“ https://gesundheitsjournalistin.ch/wir-muessen-diese-pandemie-tiefer-verstehen/ Thu, 20 Dec 2018 15:39:48 +0000 https://gesundheitsjournalistin.ch/?p=9077 „Wenn wir die Covid-19-Pandemie nicht von Grund auf verstehen, wird es bald eine nächste Pandemie geben, die wahrscheinlich grösser und schwieriger sein wird als die derzeitige“, sagt Dr. Rüdiger Krech, Direktor für Gesundheitsförderung bei der WHO. Was tun? Rüdiger Krech hat ein Rezept. Jeder kann es anwenden und es hilft allen. Herr Krech, was bedeutet […]

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„Wenn wir die Covid-19-Pandemie nicht von Grund auf verstehen, wird es bald eine nächste Pandemie geben, die wahrscheinlich grösser und schwieriger sein wird als die derzeitige“, sagt Dr. Rüdiger Krech, Direktor für Gesundheitsförderung bei der WHO. Was tun? Rüdiger Krech hat ein Rezept. Jeder kann es anwenden und es hilft allen.

Herr Krech, was bedeutet das, die Covid-19-Pandemie tiefer verstehen?

Rüdiger Krech: Denken wir die Erde als lebendigen Organismus. Dann ist die derzeitige Pandemie eine Welterkrankung. Wie bei allen Erkrankungen ist es wichtig, deren Ursachen zu diagnostizieren und ihnen nachzugehen. So wie eine Ärztin sich mit ihrem Patienten auf diesen Weg der Gesundung macht, so muss man es auch mit der Welt tun.

Die Erde ist ökologisch krank, das ist offensichtlich. Doch was ist mit Sars CoV-2?

Gesundheits- und Krankheitsprozesse können als Seismograph für den Zustand eines lebendigen Organismus verstanden werden. Die Welt leidet derzeit an einer Gesundheitskrise, einer Umwelt- und einer sozialen Krise. Frühere Erkrankungen haben nicht zu Verhaltensänderungen geführt. Bei einem Patienten, der Kettenraucher ist, übermäßig Alkohol trinkt, nicht auf eine gesunde Ernährung achtet und sich zu wenig bewegt, ist es nicht erstaunlich, wenn er Diabetes, einen Herzinfarkt oder Krebs bekommt. Im übertragenen Sinne ist die Welt ein solcher Patient. Trotzdem bleibt es beim Patienten Erde bei laschen Absichtserklärungen. Die Weckrufe, dass der Patient Erde lebensbedrohlich erkrankt ist, wurden nicht gehört. In diesem jungen Jahrtausend hatte die Welt bereits die Vogelgrippe, Ebola, die Schweinegrippe und nun Corona. Jede dieser Welterkrankungen war schlimmer als die vorherige.

Das waren sehr unterschiedliche Krisen…

Ja, doch sie hatten eine gemeinsame Ursache: Für das Überspringen von Viren aus dem Tierreich auf den Menschen, die wir Zoonosen nennen, war stets menschliches riskantes Verhalten verantwortlich. Egal ob es um Tiermärkte ging, die nicht die Standards der Lebenmittelsicherheit eingehalten haben. Oder um ungeplante Verstädterung, die viel zu stark in den Lebensraum von Wildtieren eingedrungen ist. Zusammen mit einer extrem gesteigerten Mobilität und globalem Handel können viele dieser riskanten Verhaltensweisen zu globalen Gesundheitskrisen führen.

Viele Menschen fühlen sich angesichts solcher Probleme hilflos. Was kann denn der Einzelne in der aktuellen Krise tun?

Viele Menschen fühlen sich hilflos, weil sie durch die Auswirkungen dieser Krise die Kontrolle über ihre Gesundheit verlieren. Menschen darin zu befähigen, Kontrolle über ihre Gesundheit zu erlangen, ist die Definition von „Gesundheitsförderung“. Diese ist in dieser Krise zentral wichtig.

Das leuchtet ein, doch was kann der Einzelne konkret tun?

Der Einzelne kann viel tun. Fangen wir mal mit der sozialen Krise an. Schon vor der Pandemie waren wir besorgt über die Zunahme von Hass und Hetze, die vor allem in den sozialen Medien verbreitet wurde. Ein ungesundes Gemisch aus Fehl- und Falschinformation, Lüge und Respektlosigkeit im Umgang mit anders Denkenden hat den sozialen Austausch unterminiert. Die Pandemie hat dies nun nicht nur stärker in den Fokus gerückt, sondern verstärkt. Parallel zur Pandemie haben wir eine Infodemie.

Das heisst, eine enorme und oft widersprüchliche Informationsflut…

Genau. Jeder einzelne kann dazu beitragen, dieser gefährlichen Bedrohung unseres Soziallebens entgegen zu treten. Jeder kann und muss zunächst einmal genau prüfen, ob dass, was er sagen will, faktisch richtig ist. Das Weiterleiten einer halbwahren WhatsApp in der Chatgruppe ist fahrlässig. Auch ist es eine Unterlassung, eine Halbwahrheit nicht zu benennen und richtig zu stellen.

Die Quintessenz davon bedeutet, dass wir respektvoller mit anderen umgehen sollten? Auch mit anders Denkenden?

Ja, unbedingt. Wir tendieren immer mehr dazu, nur noch mit denjenigen zu kommunizieren, die unserer Meinung sind. Da wir uns global mit Gleichgesinnten treffen, sind wir nicht mehr darauf angewiesen, uns mit den Menschen in unserem unmittelbaren Umfeld auseinander zu setzen. Dadurch entstehen „soziale Blasen“. Diese sind zunächst sympathisch, da sie eine direkte Auseinandersetzung vermeiden. Aber letztlich führen sie zu einer Spaltung der Gesellschaft. Kommt eine Notlage hinzu, hat das gesellschaftliche Sprengkraft.

Es gibt aber doch auch viel Solidarität in der Bevölkerung.

Wir haben vor allem zu Beginn der Pandemie viel Solidarität gesehen. Davon ist nicht viel übrig geblieben. Noch vor einem Jahr haben wir geklatscht für die Menschen an den Lebensmittelkassen und für die Abfallmänner. Was wir nun verstärkt sehen ist Individualismus, Nationalismus, Ungleichheiten, Einschränkung von Rechten und mangelnde Pflege von Kranken.

Alles Dinge, die eine Krise verschärfen…

Genau, das macht mich sehr besorgt. Stellen Sie sich vor, wir haben eine andauernde Pandemie und gleichzeitig militärische Konflikte. Der ultimative Albtraum! Solche Albträume können aber real werden, wenn wir uns nicht ernsthaft um Dialogfähigkeit, gegenseitige Wertschätzung und Solidarität bemühen.

Gespräche als geistige Arznei?

Ja, aber nicht irgendwelche Gespräche ohne aufrichtiges Interesse am anderen. Sondern offene, vorurteilslose Gespräche. Wir sollten einen wirklichen Austausch mit anderen suchen. Wir sollten uns fragen: „Was bewegt den anderen Menschen? Warum verhält er sich so? Wovor hat er Angst und warum?“ Die Covid-19-Krise ist ein Lackmustest, der die Schwächen unserer Gesellschaft ans Tageslicht bringt. Wenn wir die gesellschaftliche Solidarität nicht stärken, werden sich immer mehr Leute extrem verhalten.

Aufeinander zugehen setzt Vertrauen voraus.

Richtig. Vertrauen darauf, dass Liebe Hass besiegt. Dass diese Zeit der physischen Distanz eben auch die Zeit ist, Brücken zu anderen zu bauen und nicht einzureißen. Dass Solidarität und soziale Verantwortung aus Liebe für die Welt über individuelle Interessen gestellt werden kann. In dieser Weise ist Vertrauen wichtig für eine freiheitliche, gesunde Gesellschaft. Mit einer solchen Grundhaltung sollte man hineingehen in die Beziehung zu anderen.

Und diese Veränderungen im Kleinen haben Auswirkungen auf das große Ganze?

Ja, denn eine menschlichere Gesellschaft ist auch die Grundlage für eine Wellbeing Economy. Für eine Wirtschaft, welche menschliche Grundbedürfnisse im Rahmen der Grenzen, die uns eine heilende Umwelt vorgibt, befriedigt. Eine Wirtschaft, die von Brüderlichkeit und Schwesterlichkeit geprägt ist und bei der es nicht um „shareholders“ – also Aktionärsinteressen – geht, sondern um „stakeholders“, also Beteiligteninteressen.

Interessenskonflikte wird es immer geben…

Bestimmt, doch die Entscheidungsträger müssen genauer wissen, was die möglichen Konsequenzen ihres Handelns auf die Weltgesundheit sind. Und wie man Kompromisse schließt, die der Gesundheit der Welt zuträglich sind.

Nehmen wir an, wir machen uns daran, unseren Planeten zu heilen…

Wenn wir das tun, wird sich das gesundheitlich, sozial und wirtschaftlich enorm heilsam auswirken. Wir haben kürzlich auf der Globalen Gesundheitsförderungskonferenz der WHO die „Genfer Charta zum Gesellschaftlichen Wohlergehen“ verabschiedet. Sie bildet einen Rahmen, wie sich Gesellschaften verändern müssen, um von dieser Welterkrankung heilen zu können. Immer mehr Länder fangen an, diesen radikalen Gesundungsweg zu gehen. Und so dürfen wir mit Zuversicht in eine neue Zeit blicken.

Beitrag online seit: 20.12.2021
Foto: z.V.g, allianceforhealthpromotion.org

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Unsere Bäume der Zukunft https://gesundheitsjournalistin.ch/unsere-baeume-der-zukunft/ Fri, 09 Nov 2018 18:16:19 +0000 https://gesundheitsjournalistin-ch.responsivedesign.ch/?p=2368 Viele einheimische Bäume haben es schwer: Steigende Temperaturen, wochenlange Trockenzeiten und Schädlinge machen ihnen zu schaffen. Fest steht: Was heute gepflanzt wird, wächst in eine neue Klimazone hinein. Das gilt auch für den eigenen Garten. Experten empfehlen deshalb klimafitte Bäume und Stauden. Kühlen mit Blau und Grün Die Einwohner von Sion wurden in den vergangenen […]

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Viele einheimische Bäume haben es schwer: Steigende Temperaturen, wochenlange Trockenzeiten und Schädlinge machen ihnen zu schaffen. Fest steht: Was heute gepflanzt wird, wächst in eine neue Klimazone hinein. Das gilt auch für den eigenen Garten. Experten empfehlen deshalb klimafitte Bäume und Stauden.

Kühlen mit Blau und Grün

Die Einwohner von Sion wurden in den vergangenen Jahren Zeugen eines wundersamen Vorgangs: Mitten in der Stadt entstanden plötzlich Wasserspiele, der dunkle Asphalt wurde hier und dort durch hellen Sand und weissen Kies ersetzt, entlang der Strassen tauchten fremdländische Bäume auf: Zerreichen (Quercus cerris) aus Südosteuropa, Gleditschien (Gleditsia) aus Amerika und weitere mehr. Die Veränderungen haben einen Grund: Die Durchschnittstemperatur in der Walliser Stadt ist in den letzten 20 Jahren um 1 °C gestiegen, mehr als in jeder anderen Schweizer Stadt. Verdichtetes Bauen, wenig Grün und immer häufigere Hitzewellen verwandeln das Stadtzentrum jeden Sommer in einen Glutofen. Die Stadtplaner haben auf eine einfache, aber effiziente Massnahme gesetzt, um die Lufttemperatur runterzukühlen: Mehr Blau und Grün statt Grau.

Vorgeschmack auf heisse Zeiten

Die Situation in Sion vermittelt einen Vorgeschmack auf das, was die nördlicher gelegenen Städte der Schweiz und Deutschlands erwartet: Ein Temperaturanstieg von bis zu 4 °C kommt laut Klimaforschern in den nächsten 30 bis 60 Jahren auf uns zu. Im Frühling wird es mehr Überschwemmungen geben, weil der Niederschlag als Regen fällt statt als Schnee, im Sommer mehr Phasen von längerer Trockenheit und lokaler Wasserknappheit. Etwa so warm wie in
Kroatien, zwei Breitengrade südlicher, soll es in unseren Regionen werden.

Hauptbäume sind betroffen

Mit dem trockenen Klima haben viele einheimische Bäume ein Problem. Bereits jetzt steht fest: «Die Vitalität der Schweizer Bäume ist aufgrund des Klimawandels geschwächt bis leicht geschädigt», sagt Peter Kuhn, Leiter des Baumkompetenzzentrums in Bern. Betroffen seien viele weit verbreitete Hauptbäume wie Buche, Esche, Fichte, Spitz- und Bergahorn, gewöhnliche Rosskastanie und Sommerlinde.
In Deutschland sieht es ähnlich aus. Etliche Hauptbäume leiden unter Schädlingen, die, einmal niedergelassen, kaum mehr wegzubringen sind. Dabei wäre reichlich Wasser wichtig, um die Schädlinge abzuwehren. So pflegt zum Beispiel die Fichte den Borkenkäfer in ihrem Harz zu ertränken. Mangelt es an Wasser, gewinnt der Schädling Oberhand.

Trockenheitskünstler gesucht

Besonders hart trifft es viele Stadtbäume. Extreme Standortbedingungen haben sie vorgeschwächt: knapper Wurzelraum, versiegelter Boden, wärmerückstrahlende Asphaltflächen und Hausfassaden, Autoabgase, Streusalz und verkehrsbedingte Bodenvibration. Kein Wunder, dass viele Stadtbäume nur 25 bis 50 Prozent ihres potenziellen Alters erreichen. Eine Stadt ohne Bäume? Das will niemand. Also müssen intelligente Lösungen her. Die Suche nach den klimafitten Bäumen von morgen ist in vollem Gange.

Neue Bäume aus Asien, Afrika, Amerika

In Deutschland beispielsweise testet die Bayerische Landesanstalt für Wein- und Gartenbau (LWG) Hunderte von Bäumen auf ihre Klimatauglichkeit. Darunter zahlreiche aus den gemässigten bis subtropischen Regionen Amerikas, Asiens und Afrikas: Schnur- und Magnolienbäume aus Japan, Silberlinden aus Südosteuropa, Manna-Eschen aus dem Balkan und viele weitere. Werden bald Orangen und Palmen an den Strassenrändern wachsen? «Das wohl kaum», sagt Dr. Philipp Schönfeld, der als Baumexperte an der LWG tätig ist. «Die gesuchten Bäume müssen sowohl mit trockenen Sommern als auch mit kontinental kalten Wintern klarkommen.»

Nachzucht aus heimischen Samen

Mit Nachdruck wird auch südlich der Grenze geforscht: Mehrere Schweizer Städte haben die «Klimafitness» ihres Baumbestandes analysiert. Unter ihnen die Bundeshauptstadt Bern, mit über 22 000 registrierten Bäumen eine besonders grüne Stadt. Jedes Jahr ersetzen die dortigen Stadtgärtner rund 200 Bäume durch widerstandsfähigere Baumarten. Unter den neu gepflanzten Gehölzen befinden sich auch einheimische Bäume, die mit der zunehmenden Trockenheit gut klarkommen. Beispielsweise der im Jura weit verbreitete Schneeballblättrige Ahorn (Acer opalus), bestimmte Wildformen der Linde (Tilia), der Feldahorn (Acer campestre), die Blumenesche (Fraxinus ornus) oder der südlich der Alpen heimische Zürgelbaum (Celtis australis). Damit die Bäume noch robuster werden, ziehen die Stadtgärtner sie aus lokalen Samen.

Fit für Extremstandorte

Aber auch trockenheitsliebende Exoten sollen in der Zukunft mehr Platz in Bern und weiteren Städten finden: Etwa der Französische Ahorn (Acer monspessulanum), die Gummiulme (Eucommia ulmoides) aus China, der japanische Wollapfelbaum (Malus tschonoskii), die Zerreiche (Quercus cerris) und die Mongolische Linde (Tilia mongolica). Manche der neuen Baumarten sind selbst für städtische Extremstandorte geeignet – unter ihnen der bereits erwähnte Zürgelbaum, die Hopfenbuche (Ostrya carpinifolia), der Blasenbaum (Koelreuteria paniculata) und die Japanische Zelkove (Zelkova serrata).
Künftig mehr Pflege Die Suche nach den Bäumen der Zukunft ist eine langfristige Detektivarbeit.
Denn jede Baumart hat spezifische Eigenheiten, Stärken und Schwächen. «Die Silberlinde zum Beispiel ist rundum klimafit und wächst sogar an städtischen Extremstandorten gut», erklärt Peter Kuhn. «Doch sie neigt zu Astbruchgefahr, was den Pflegeaufwand erhöht». Auch die Zerreiche und die Kobushi-Magnolie (Magnolia kobus) seien trockenheitstolerant, würden aber empfindlich auf verdichtete Böden und Streusalz reagieren.

Die Pflege wird liebevoller

Diese und viele weitere Faktoren müssen die Baum-Profis sorgfältig abwägen, damit jeder Baum einen optimalen Platz findet. Fest steht auch, dass die Bäume der Zukunft liebevoller gepflegt werden sollten als ihre Vorfahren. Das beginnt schon bei den Baumgruben: Künftig soll strenger darüber gewacht werden, dass Jungbäume ausreichend grosse und gut drainierte Wurzelräume erhalten. Auch Wurzelbrücken unter den Strassen hindurch sollen bei Bedarf vermehrt angelegt werden. Hinzu kommen neuartige Bodengranulate aus Naturmaterialien wie gebrochenem Kies, Sand und Humus. Sie optimieren die Drainage im Wurzelbereich, durchlüften verdichtete Böden und binden ein Minimum an Streusalz.

Weitere Tricks werden den Klimawandel abfedern. Besonders wichtig ist das gezielte Anlegen von Pflanzengemeinschaften. Bereits heute setzen zukunftsorientierte Gärtner immer häufiger Begleitpflanzen zu den Bäumen. «Für einen Baum sind solche Pflanzen keine Konkurrenz, im Gegenteil! Sie regen die Bäume dazu an, ihre Wurzeln tiefer in den Boden zu graben», erklärt der Pflanzenspezialist Axel Heinrich, der an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Wädenswil an den grünen Oasen von morgen forscht. «Ausserdem fallen die Blätter, Blüten, Pollen und der Nektar der Begleitpflanzen zu Boden und ernähren dort Hunderttausende von Mikroorganismen, was wiederum die Bodenqualität und die Vitalität der Bäume fördert.» Das motiviert dazu, im eigenen Garten ebenfalls mehr Begleitpflanzen unter den Bäumen anzusiedeln.

Blumen helfen Bäumen

Hierfür sind allerdings ein paar Richtlinien zu beachten, wie Axel Heinrich empfiehlt. Erstens: Eine möglichst grosse Vielfalt von trockenheitstoleranten Begleitpflanzen anstreben! Ideal ist ein Mix aus Früh-, Sommer- und Spätblühern, die den Baum praktisch rund ums Jahr mit neuspriessender Biomasse umwachsen: von winterblühender Nieswurz und Schneeglöckchen über sommerblühende Katzenminze, Silberstrauch und Co. bis hin zu weit in den Herbst hinein blühenden Anemonen, Wald- astern, Pracht- und Königskerzen oder Verbenen.
Zweitens: Höhengestaffelte Begleitpflanzen sind optimal. Am besten niedrige Gewächse wie Steinquendel, Katzenminze, Thymian, Habichtskräuter, Walderdbeere und mittelhohe wie Ysop, Lavendel oder Ochsenauge mit Pflanzen kombinieren, die bedeutend grösser sind, beispielsweise Fenchel, Prachtkerzen, Verbenen. Auch Sträucher wie Essig-Rose, Sauerdorn, Silberstrauch oder Kärntner Spierstrauch sind langlebige Partner.
Zu beachten: Sonnenanbeter gehören auf die Südwestseite, Schattenliebhaber auf die Nordostseite des Baumes. Drittens: Allfällige Lücken in der Pflanzendecke fortlaufend schliessen, indem Samen von rasch keimenden Kräutern und Blumen wie der Akelei oder Zitronenmelisse ausgebracht werden.

Was pflanzen im eigenen Garten?

Stellt sich schliesslich die Frage, welche Hecken und Bäume im privaten Garten für den Klimawandel am besten gewappnet sind. «Am leichtesten werden es Pflanzen mit eher festen und kleinen Blättern haben, die wenig Wasser verdunsten», erklärt Axel Heinrich. Auf den Klimawandel gut vorbereitet seien beispielsweise Perückenstrauch (Cotinus coggygria), Kugelsteppenkirsche (Prunus fruticosa), Kornelkirsche (Cornus mas), amerikanische Papau (Asimina) und Maulbeerbaum (Morus). Die drei letztgenannten bringen sogar essbare Früchte hervor. Auch Rosmarinblättrige Weide (Salix rosmarinifolia) und der Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera) fühlen sich in einem trockeneren Klima wohl.

Nadelbäume ziehen bergwärts

Einzig bei den Nadelbäumen bleibt die Auswahl klein: «Am ehesten wird die Säulenkiefer (Pinus sylvestris) den Klimasprung schaffen», sagt Axel Heinrich. «Grundsätzlich gilt jedoch, dass sich alle einheimischen Nadelbäume mit den steigenden Temperaturen und den knapper werdenden Wasserreserven dorthin zurückziehen werden, wo sie sich am wohlsten fühlen,  besonders ins Gebirge.»

Text online seit 9. November 2018, © Petra Horat

Wie gesund ist mein Zuhause?
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Energieschub für die Zellkraftwerke https://gesundheitsjournalistin.ch/hilfe-fuer-die-zellkraftwerke/ Fri, 05 Oct 2018 16:41:22 +0000 https://gesundheitsjournalistin-ch.responsivedesign.ch/?p=2303 2008 besiegte die US-amerikanische Ärztin Therry Wahls die Symptome ihrer Multiplen Sklerose. Sie erhob sich aus dem Rollstuhl, setzte sich aufs Fahrrad und begann wieder zu reiten. Wie war das möglich? Thierry Wahls hatte eine Reihe von Erkenntnissen aus der Mitochondrien-Forschung mit aller Konsequenz im Alltag umgesetzt. Mehr…

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2008 besiegte die US-amerikanische Ärztin Therry Wahls die Symptome ihrer Multiplen Sklerose. Sie erhob sich aus dem Rollstuhl, setzte sich aufs Fahrrad und begann wieder zu reiten. Wie war das möglich?
Thierry Wahls hatte eine Reihe von Erkenntnissen aus der Mitochondrien-Forschung mit aller Konsequenz im Alltag umgesetzt. Mehr…

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Geheimtipp gegen Nervosität und Stress https://gesundheitsjournalistin.ch/geheimtipp-gegen-nervositaet-und-stress/ Sun, 01 Jul 2018 10:40:36 +0000 http://gesundheitsjournalistin-ch.responsivedesign.ch/?p=348 Die aussergewöhnliche Behandlungsmethode des US-amerikanischen Arztes und Physiotherapeuten Dr. Milton Trager kann vielen Menschen helfen. Bei Nervosität, Stress und etlichen weiteren Beschwerden. Rosenholz und Ruhe Es duftet nach Rosenholz. Ruhe erfüllt den Raum im vierten Stock an der Luzerner Kappellgasse 19. Draussen ist es gefühlte 35 Grad Celsius heiss. Erleichtert stelle ich die Sommersandaletten in […]

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Die aussergewöhnliche Behandlungsmethode des US-amerikanischen Arztes und Physiotherapeuten Dr. Milton Trager kann vielen Menschen helfen. Bei Nervosität, Stress und etlichen weiteren Beschwerden.

Rosenholz und Ruhe

Es duftet nach Rosenholz. Ruhe erfüllt den Raum im vierten Stock an der Luzerner Kappellgasse 19. Draussen ist es gefühlte 35 Grad Celsius heiss. Erleichtert stelle ich die Sommersandaletten in eine Ecke, lege mich auf die Massageliege und schliesse die Augen.

Mit dem Körper spielen

In der Gesundheitspraxis von Monika Hame Buholzer soll ich die erste Trager-Behandlung meines Lebens erhalten. Verwundert denke ich an das, was die Trager-Spezialistin am Telefon gesagt hat: «Ich werde mit Ihrem Körper spielen!»

Schaukeln wie ein Kanu

Und nun steht Monika Hame neben der Liege und legt schweigend die Hände auf meine Schulterblätter. Ihre Finger fühlen sich leicht und kühl an.
Nach einer Weile stillen Ruhens wandern ihre Hände runter zu meinem Brustkorb und beginnen ihn sanft zu schaukeln. Zuerst sind ihre Bewegungen kaum wahrnehmbar, dann werden sie immer kräftiger. Schliesslich schaukelt mein ganzer Körper hin und her. Wie ein Kanu auf der nahe gelegenen Reuss bei Föhn.

Heilkräftige Wellen

Erstaunt bemerke ich: Die ungewohnte Bewegung erzeugt Schauer des Wohlbehagens. Das körperliche Entzücken ist bis in die Zehenspitzen runter spürbar.
«Wellenbewegungen spielen bei der Trager-Methode eine wichtige Rolle», erklärt Monika Hame. «Sie geben ein Gefühl der Ganzheit, das alle Muskelschichten erfasst.»

Wurde ich je so massiert?

Monika Hames Hände wandern weiter. Unter die Schulterblätter und von dort entlang der Wirbelsäule hoch zum Kopf, den sie mit einem raschen Handgriff hochhebt und die Nackenmuskeln ausstreicht.
Moment mal. Wurde ich je so massiert? Eilig durchforste ich mein Gedächtnis. Kein Treffer! Weder bei einer europäischen, ayurvedischen, chinesischen noch thailändischen Massage wurde ich je so berührt.

Striche, Tropfen, Kreise

Die Hände der Trager-Praktizierenden haben sich inzwischen kreisend, streichend und zupfend an meinen Armen runtergearbeitet: Sie erfassen die Handgelenke, heben sie in die Luft und schütteln sie sanft.
Die Trager-Methode ist nicht nur spielerisch, sie ist auch überaus originell. Mal erinnern die Handgriffe an Naturbewegungen wie Wellen oder Wassertropfen, mal an die forschenden Hände eines Kindes und dann wieder an die Streicheleinheiten einer Mutter.

Intuition statt starres Konzept

Es erstaunt mich nicht, dass Trager-Praktizierende nicht nach einem starren, unveränderlichen Konzept arbeiten. Die Ausbildung vermittelt zwar einen Grundstock von Behandlungsgriffen. Doch in der Praxis achtet der Behandelnde in erster Linie darauf, die Körperempfindungen des Patienten intuitiv wahrzunehmen.

Was füht sich leichter an?

«Ich konzentriere mich ganz auf mein Gespür», bestätigt Monika Hame. «Dazu muss man innerlich ruhig werden und sich öffnen. Aus diesem Zentriertsein heraus und dank der inneren Frage „Was fühlt sich noch leichter, freier und weicher an?“ fliessen dann die richtigen Bewegungen.»

Die Probe aufs Exempel

Der Augenblick ist gekommen, um die Intuition der Therapeutin zu testen. Stoisch beobachte ich, wie Monika Hame um die Behandlungsliege herumgeht und meinen linken Fussknöchel erfasst. Sie hebt den Fuss hoch und schüttelt ihn sanft.
«Ist etwas nicht in Ordnung mit Ihrem Bein?», fragt sie fast im gleichen Augenblick.
Ich bin beeindruckt. Seit einem weit zurückliegenden Motorradunfall flackern an meinem linke Knie immer wieder mal Schmerzen auf. Doch das habe ich der Therapeutin nicht gesagt.

Ein Unfallknie wird lebendig

Monika Hame beginnt, mein Unfallknie mit streichenden, kreisenden und zupfenden Bewegungen zu umspielen. Mit jeder Minute, die vergeht, fühlt sich mein Knie kräftiger und lebendiger an.
Das melde ich der Therapeutin zurück – worauf sie erklärt: «Bei der Trager-Methode werden schmerzende oder schwache Körperstellen nicht ignoriert, sondern behutsam mitbehandelt. Auf diese Weise kann man Ressourcen stärken.»

Der ganze Körper lächelt

Vierzig Minuten später haben auch meine Beine, der Rücken, das Becken und der Bauch vor- und rückseitig eine Trager-Behandlung erhalten.
Monika Hame massiert zum Schluss nochmals kurz Nacken, Hals und Kopf. Dann streicht sie über das Baumwolltuch, das meinen Körper bedeckt, und bittet mich, einige Minuten nachzuruhen.
Fazit? Ich fühle mich tief entspannt und glücklich. Mein Körper fühlt sich bis in die Zehenspitzen leicht und warm an. Selbst das Unfallknie sendet Signale des Wohlbehagens aus. Es kommt mir vor, als würde mein ganzer Körper lächeln.

Gutes bewahren

Einer solchen Behandlung würde ich mich ohne Weiteres öfters unterziehen. Das hätte auch klare  Vorteile: Wird die Trager-Behandlung regelmässig wiederholt, können sich die Empfindungen der Leichtigkeit und des Wohlbefindens dauerhaft im Gedächtnis abspeichern.
«Mit der Zeit kann man dann lernen, diese Empfindungen bewusst zu reaktivieren», erklärt Monika Hame.

Dazulernen dank Mentastatics

Ergänzt werden Trager-Massagen übrigens durch «Mentastics», eine Art mentaler Gymnastik. Es handelt sich um einfache Bewegungsabläufe, welche die eigene Wahrnehmung verfeinern.

Für wen eignet sich die Trager-Methode?

Die Trager-Methode eignet sich für alle, die unter chronischer Anspannung, Stress und Nervosität leiden. Die Methode fördert die Tiefenentspannung und die Fähigkeit, sich leicht und mühelos zu bewegen.
Darüber hinaus kann die Methode PatientInnen helfen, die unter chronischen Schmerzen und schweren Erkrankungen leiden. Vor allem im Bereich neuro-muskulärer Beschwerden.
Nehmen wir an, Sie könnten einen bestimmten Muskel nicht mehr bewegen. In diesem Fall werden bei der Trager-Behandlung gezielte Bewegungen durchgeführt, welche den inaktiven Muskel mit Refleximpulsen so stimulieren, dass er allmählich wieder arbeiten lernt.
Auf diese Weise ermöglichte Dr. Milton Trager im 20. Jahrhundert zahlreichen PatientInnen mit Kinderlähmung und Multipler Skelrose Schmerzfreiheit und grösser Bewegungsfreiheit.

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Letzter Update: 5.7.2021

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Was hat Covid-19 mit Luftverschmutzung zu tun? https://gesundheitsjournalistin.ch/was-hat-covid-19-mit-luftverschmutzung-zu-tun/ Sat, 12 May 2018 19:06:31 +0000 https://gesundheitsjournalistin.ch/?p=6854 Die Corona-Pandemie hängt auch mit der „Luftverschmutzungs-Pandemie“ zusammen. Und zwar gleich aus mehrern Gründen, wie aktuelle Studien zeigen. Ein Mikrogramm Feinstaub? 15 Prozent mehr Tote Forscher der Harvard T.H. Chan School of Public Health sehen eine  direkte Verbindung zwischen der Corona-Sterblichkeit und der Luftverschmutzung. Die Wissenschaftler haben beobachtet, dass die Menschen in Regionen mit starker […]

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Die Corona-Pandemie hängt auch mit der „Luftverschmutzungs-Pandemie“ zusammen. Und zwar gleich aus mehrern Gründen, wie aktuelle Studien zeigen.

Ein Mikrogramm Feinstaub? 15 Prozent mehr Tote

Forscher der Harvard T.H. Chan School of Public Health sehen eine  direkte Verbindung zwischen der Corona-Sterblichkeit und der Luftverschmutzung. Die Wissenschaftler haben beobachtet, dass die Menschen in Regionen mit starker Luftverschmutzung schwerer an Covid-19 erkrankt sind als in Regionen mit besserer Luft. Laut der Harvard-Studie steigt das Sterblichkeitsrisiko mit jedem zusätzlichen Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft um 15 Prozent.

Diese Erkenntnis erinnert an eine Analyse des in Deutschland tätigen Geologen Yaron Ogen. Dem Fachmann war bei der Sichtung von Satellitenbildern im ersten Halbjahr 2020 folgendes aufgefallen: In Regionen, wo vor dem Ausbruch besonders viel Stickstoffdioxid (NO2) in der Luft hing und wenig Wind wehte, starben besonders viele Menschen an Covid-19.

Luftschadstoffe schwächen die virale Abwehr

Überraschend sind diese Erkenntnisse nicht. Längst ist wissenschaftlich belegt, dass Luftschadstoffe die erste körperliche „Verteidigungslinie“ gegen aerobe Krankheitserreger angreifen. Auch das Coronavirus SARS-CoV-2 muss die Schleimhaut von Nase, Rachen, Bronchien und Lunge überwinden, bevor es tiefgreifenderen Schaden anrichten kann.
Eine gesunde Schleimhaut ist abwehrkräftig und gut durchblutet. Der chronische Kontakt mit Luftschadstoffen aber macht sie entzündungsanfälliger und verletzlicher.

Feinstaub schädigt die Blutgefässe

Industrie verursacht Feinstaub Foto pixabay

Hinzu kommt eine weitere unheilvolle Wirkung von Luftschadstoffen, wie der Herzchirurg Prof. Dr. Thomas Münzel vom Universitätsklinikum Mainz erklärt: „Wenn Menschen verschmutzte Luft einatmen, wandern die sehr kleinen gesundheitsschädlichen Feinstaubpartikel von der Lunge ins Blut und in die Blutgefäße. Dort verursachen sie Entzündungen und starken oxidativen Stress.“
Die Folge sind Schäden an der inneren Arterienschicht, dem sogenannten Endothel, und eine Verengung und Versteifung der Arterien.
Kommt eine langfristige Exposition gegenüber Luftschadstoffen und eine Infektion mit Covid-19-Virus hinzu, addieren sich die Negativwirkungen. Das wiederum führe „zu einer größeren Anfälligkeit und einer geringeren Widerstandsfähigkeit gegenüber Covid-19“, sagt Thomas Münzel.

Luftverschmutzung erhöht Virenaufnahme

Ausserdem gibt es Hinweise, dass Feinstaub die Aktivität des ACE-2 Rezeptors auf Zelloberflächen erhöht. Ein Rezeptor, der bei der Infektion der Zellen durch Covid-19 eine Rolle spielt. Somit läge ein „Doppeltreffer“ vor, erklärt Thomas Münzel: „Luftverschmutzung schädigt die Lunge und erhöht die Aktivität von ACE-2, was wiederum zu einer verstärkten Aufnahme des Virus durch die Lunge führt.“

Mehr „Risiko-Erkrankungen“

Seit Jahren belegen unzählige Studien, dass verschmutzte Luft die Lungenkapazität einschränkt und das Entstehen bestimmter Krankheiten fördert: vorab von Atemwegsinfekten, Lungenerkrankungen, Herz-Kreislauf-Beschwerden und Bluthochdruck. Ein Zufall, dass diese Krankheiten „Risikofaktoren“ für eine Covid-19-Erkrankung sind?

Sechs tote Schweizer täglich wegen der Luft

Gemäss dem Bundesamt für Umwelt Bafu sterben alleine in der Schweiz jedes Jahr rund 2’200 Menschen wegen verschmutzter Luft. Das sind sechs Personen pro Tag.
Bei Kindern führen Luftschadstoffe jährlich zu rund 12’000 Fällen von akuter Bronchitis, bei Erwachsenen zu 2300 neuen Fällen von chronischer Bronchitis.

6,5 Milliarden Franken zum Fenster raus?

Unter dem Strich verursacht die Luftverschmutzung – ebenfalls laut Bafu – jährliche Gesundheitskosten von rund 6,5 Milliarden Schweizer Franken. Die Hauptursachen dieser Geldverschleuderung sind Feinstaub und Ozon.

Zwei Lebensjahre verschenkt

In Lebenszeit ausgedrückt, kostet die Luftverschmutzung jedem Europäer zwei Lebensjahre. Das haben Forscher der Universität Mainz und des Max Planck Instituts für Chemie ausgerechnet.
Den Zusammenhang zwischen Luftschadstoff-Konzentrationen und dem Auftreten von Krankheiten beurteilen sie als „enorm gross“.
Prof. Dr. Jos Lelieveld, Direktor am Max-Planck-Institut für Chemie, sprach von einer „Luftverschmutzungs-Pandemie“.  Diese gehöre zu den Hauptursachen für vorzeitige Todesfälle und den Verlust an Lebensjahren.

Feinstaub im Fokus

Gemäss einer früheren Studie des Max-Planck-Instituts für Chemie verursacht Feinstaub Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems und Lungenkrebs. Ozon dagegen eher Lungenkrankheiten, chronischen Husten und Atemnot.
Die winzigen Feinstaub-Partikel können tief ins Lungengewebe eindringen und von dort in Blutgefäße. Es gibt Hinweise, dass die Feinstaub-Partikel in den Blutgefäßen Plaques (mit)verursachen und dadurch das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle erhöhen.

Was kann ich selber tun?

Genug der Hiobsbotschaften. Was können wir im Alltag konkret gegen die verschmutzte Luft tun? Da gibt es einiges, zum Beispiel dies:

  • Regionale und saisonale Lebensmittel einkaufen. Das verkürzt die Transportwege und damit die Schadstoff-Emissionen.
  • Das Auto möglichst wenig benutzen, Fahrgemeinschaften bilden und mehr mit ÖV oder Velo reisen.
  • Regelmässig und niedertourig Auto fahren. Starkes Beschleunigen vermeiden.
  • Kein Dieselfahrzeug ohne Partikelfilter kaufen.
  • An die Urne gehen, wenn über Vorlagen zur Reduktion fossiler Brennstoffe wie Kohle und Erdöl abgestimmt wird.
  • Auf Rauchen, Räucherstäbchen und Kerzen verzichten. Auch diese erzeugen Feinstaub, der den Atemorganen schadet.
  • Nach dem Staubsaugen lüften, damit der aufgewirbelte Staub abziehen kann.
  • Wohnung und Büro mehrmals täglich kräftig lüften.
  • Umziehen, falls Sie an einer stark befahrenen Verkehrsader wohnen.
  • Bio-Lebensmittel einkaufen und die Ökologisierung der Landwirtschaft unterstützen.

12.5.2020/letztmals aktualisiert 11.11.2020

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Rückenmuskeln selber entspannen https://gesundheitsjournalistin.ch/rueckenmuskeln-selber-entspannen/ Tue, 23 Jan 2018 17:52:45 +0000 https://gesundheitsjournalistin-ch.responsivedesign.ch/?p=2572 Zwei Tennisbälle – mehr braucht es nicht, um leicht verspannte Rückenmuskel zu entspannen. Auch verhärtete Muskeln an Nacken, Schultern, Beinen, Po und Füssen lassen sich mit zwei Tennisbällen sanft  lockern. Tipps für ein einfaches Entspannungsprogramm von Kopf bis Fuss. Druck hilft! Verspannte Muskeln lockern, indem man sie bewegt oder oberflächlich massiert – das reicht oft […]

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Zwei Tennisbälle – mehr braucht es nicht, um leicht verspannte Rückenmuskel zu entspannen. Auch verhärtete Muskeln an Nacken, Schultern, Beinen, Po und Füssen lassen sich mit zwei Tennisbällen sanft  lockern. Tipps für ein einfaches Entspannungsprogramm von Kopf bis Fuss.

Druck hilft!
Verspannte Muskeln lockern, indem man sie bewegt oder oberflächlich massiert – das reicht oft nicht, um Muskeln wirklich zu entspannen. Der richtige Druck kann die Verspannungen dagegen zum ‹Schmelzen› bringen.

Nackenmuskulatur entspannen
Zwei Tennisbälle in eine Socke packen. Die Socke verknoten, um sie zu fixieren. Lege dich auf den Boden, die Unterlage sollte nicht zu hart sein.
Platziere die Socke mit den Tennisbällen unter dem Nacken zwischen Schädelansatz und Hals. Mach‘ am besten ein Doppelkinn, während Du die optimale Position suchst. Das bewirkt  eine Verlängerung der Nackenmuskulatur.
Sobald Du die Position gefunden hast, die sich rundum gut anfühlt: Stelle dir vor, dass Du in die Nackenmuskeln hineinatmest und bleibe ein paar Minuten ruhig liegen. Am besten so lange, bis Du keine Verspannungen mehr in deinem Nacken spürst.

Entspannte Füsse
Einen Tennisball aus der Socke nehmen. Steige auf den Ball und rolle mit dem Fuss darüber. Konzentriere dich nacheinander auf den grossen Fussballen, den kleinen Fussballen, das Fussgewölbe, die Ferse und die Innenkante des Fusses. Damit sorgst Du für eine prima Massage der wichtigsten Reflexzonen am Fuss.

Tennisbälle für den Rücken
Je einen Tennisball links und rechts am unteren Ende der Wirbelsäule platzieren und dich anschliessend auf die Bälle legen. Die Unterlage sollte nicht zu hart sein.
Eine Weile ruhig liegen bleiben, entspannt ein-  und ausatmen. Danach die Bälle etwas höher platzieren, weiter atmen. Auf diese Weise kannst Du dich die ganze Wirbelsäule hocharbeiten, so weit es geht.

Hilfe für die Schultern
Um deine Schultermuskulatur zu entspannen, schiebst Du die Tennisbälle wieder in eine Socke und verknotest diese. Dann legst Du dich auf die Socke und zwar so, dass die Tennisbälle auf die verspannten Muskeln drücken. Weiter wie oben beschrieben.

Funktioniert auch am Po
Wenn Du die Tennisbälle unter deine Gesässbacken schiebst und dich darauf legst, sorgt die Schwerkraft für einen entspannenden Druck auf deine Gesässmuskulatur.

Beine rauf und runter
In gleicher Weise kannst Du weitere Stellen des Körpers mit deinen Tennisbällen bearbeiten, auch an den Beinen. Regelmässig ausgeführt kann diese kleine Rückenmedizin deine Muskeln sanft und nachhaltig entspannen.

Unsicher? Moderat üben!
Falls Du unter einem akuten Rückenproblem leidest (Bandscheibenvorfall z.B.), besprich‘ dich vor dem Üben mit deinem Arzt oder Heilpraktiker. Oder führe lediglich die moderate Lockerungs-Variante aus: Zwei Tennisbälle zwischen deinen Körper und eine Wand schieben, gegen die Du dich lehnst. So kannst Du den Druck reduzieren und ihn besser kontrollieren.

 

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Was bringt vegane Ernährung? https://gesundheitsjournalistin.ch/vegane-ernaehrung-gefahr-oder-chance/ Thu, 02 Nov 2017 11:07:10 +0000 http://gesundheitsjournalistin-ch.responsivedesign.ch/?p=353 Leben ohne Fleisch, Käse, Honig & Co. ist angesagt, nicht nur in Hollywood. Auch in Büchern, Zeitschriften und Talkshows ist Veganismus ein Thema. Doch was bringt vegane Ernährung tatsächlich? Das Phänomen des «Peacefood» unter die Lupe genommen. Keine Butter, keine Milch, keine Eier, kein Käse, kein Fleisch, kein Fisch, kein Honig, keine Daunendecken, kein Leder! […]

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Leben ohne Fleisch, Käse, Honig & Co. ist angesagt, nicht nur in Hollywood. Auch in Büchern, Zeitschriften und Talkshows ist Veganismus ein Thema. Doch was bringt vegane Ernährung tatsächlich? Das Phänomen des «Peacefood» unter die Lupe genommen.

Keine Butter, keine Milch, keine Eier, kein Käse, kein Fleisch, kein Fisch, kein Honig, keine Daunendecken, kein Leder! Für die meisten Bewohner der Schweiz und der umliegenden Länder klingt der Aufruf zu einem solchen Verzicht so fremd wie eine Unterhaltung auf Kisuaheli.
«Die Veganer, ein Haufen von Verrückten!», denkt sich so mancher. Aber auch «eingefleischte» Karnivoren werden nachdenklich, wenn die Veganer mit der Massentierhaltung eines ihrer Hauptargumente ins Feld führen. Dass Nutztiere in fabrikähnlichen Hallen leben, dass sie auf Hochleistung getrimmt und viel zu jung geschlachtet werden, das wollen die wenigsten Fleischesser, Käsefreunde und Kuhmilchtrinker.
Genauso wenig wie die klimaschädigende Wirkung der intensiven Vieh- und Landwirtschaft. Kein Wunder wird die vegane Kost von ihren Anhängern selbstbewusst als «Peacefood» bezeichnet.

Ok, aber
Die Crux dabei: Die meisten Menschen im Westen betrachten Fleisch, Milch, Käse & Co. als unverzichtbare Quellen für Kraft und Leistungsfähigkeit. Sind sie das tatsächlich? Einer, der sich seit vielen Jahren mit dieser Frage beschäftigt, ist Prof. Claus Leitzmann. Der Ernährungsforscher und Experte für Vollwertkost sagt: «Vegane Ernährung ist ausreichend, wenn man eine vielseitige pflanzliche Kost verzehrt und Vitamin B12 zu sich nimmt. Aus gesundheitlicher Sicht sollte diese Ernährungsform jedoch nur von Menschen mit guten Ernährungskenntnissen praktiziert werden.» Das bedeutet: Wer vegan leben und dabei gesund und leistungsfähig bleiben will, darf sich nicht wie ein «Pudding-Veganer» aufführen, der den Verzicht auf tierische Produkte mit dem Verzehr rauer Mengen Brot, Teigwaren und Süssigkeiten kompensiert.

Was bedeutet «vielseitig»?
Unter einer «vielseitigen pflanzlichen Ernährung» verstehen Experten wie Claus Leitzmann vielmehr den täglichen Verzehr von unterschiedlichem Gemüse, Salat, Obst, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchten, Nüssen und Samen.
Eine vollwertig-vegane Kost liefert denn auch deutlich mehr Ballaststoffe, Kalium, Magnesium, Vitamin C, Vitamin E, Folsäure sowie sekundäre Pflanzenstoffe als die Mischkost aus pflanzlichen und tierischen Quellen. Auch der verschwindend geringe Cholesteringehalt der veganen Ernährungsweise fällt positiv auf.

Kapillaren mögen es vegan
Sogar die massvoll reduzierte Aufnahme von Proteinen kann vorteilhaft sein, weil die Basalmembranen der Kapillaren durch ein Zuviel an tierischem Eiweiss genauso verdicken bzw. «verschlacken» wie durch ein Zuviel an Cholesterin. Somit profitieren vollwertig ernährte Veganer von den gleichen Vorteilen wie gesundheitsbewusste (Lakto-Ovo)-Vegetarier: einem vorbeugenden Effekt gegen Übergewicht, Arteriosklerose, Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes, Gicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Von Interesse ist auch die komplementär-medizinische Beobachtung, dass manche Gesundheitsbeschwerden ausheilen, sobald tierische Produkte wegfallen – besonders häufig Allergien, Hautkrankheiten und chronische Nebenhöhlenentzündungen. Wahrscheinlich ist laut Studien zu krankheitsverursachenden Faktoren zudem ein geringeres Risiko für bestimmte Krebsarten, vor allem der Verdauungsorgane.

Gute Informierte nehmen Supplemente
Das klingt gut. Wenn die Sache doch nur nicht einen Haken hätte! Wie Studien zeigen, wird vegane Ernährung im Alltag oft suboptimal umgesetzt: Besonders vegane Kinder sind mitunter zu eiweissarm ernährt, ihr Kalzium- und Zinkspiegel ist tendenziell zu tief – gleiches wurde bei vegan lebenden Schwangeren, Stillenden und älteren Menschen beobachtet.
Viele gut informierte Veganer schlucken deshalb Supplemente. Eine sinnvolle Massnahme – ganz besonders im Hinblick auf Vitamin B12. Denn: «Die meisten Pflanzen enthalten B12-Vitamere, die für den Menschen nicht oder nur sehr begrenzt verwertbar sind, ja sogar die Aufnahme des für den Menschen wirksamen Vitamin B12 behindern», erklärt Ernährungsforscher Leitzmann.
Daraus folgt: Die oft beworbenen «B12-Lieferanten» Bierhefe, Gerstengras, Getreidekeimlinge, Sauerkraut, Sojaprodukte wie Miso, Tempeh und Tamari sowie die meisten Mikroalgen sind für den Menschen keine ausreichend zuverlässigen Vitamin-B12-Quellen.

«Täglich sterben Tausende»
Laut Professor Leitzmann sind es denn auch die «unzureichend beratenen Leute, die den teilweise schlechten Ruf der Veganer verursachen, wenn sie mit ihren Kindern beim Arzt wegen Mangelerscheinungen vorstellig werden.»
Glücklicherweise seien solche Fälle aber selten und würden davon ablenken, «dass täglich Tausende von Fleischessern an ernährungsbedingten Krankheiten sterben.»
Mit anderen Worten: Wer sich langfristig vegan ernähren will, sollte sich gründlich informieren und die gewonnenen Kenntnisse im Alltag konsequent umsetzen. Dazu gehören Kenntnisse der Referenzwerte für die tägliche Nährstoffzufuhr, des Nähr- und Vitalstoffgehalts häufig verzehrter Lebensmittel sowie bestimmter Wechselwirkungen zwischen den Lebensmitteln bzw. deren Inhaltsstoffen. So lässt sich beispielsweise die Resorption von Eisen durch Vitamin C um bis zu 300 Prozent steigern.

Von fad bis fein
In Reformhäusern, Bio-Läden und im Internet gibt es eine riesige Auswahl an veganen Produkten. Deren Qualität reicht von «gummiartig-künstlich» schmeckenden Fleisch- und Wurstersatzprodukten bis hin zu richtig schmackhaften Kreationen, etwa Bio-Butter aus Kokos- und Palmfett oder Milch und Sahne aus Getreide, Reis und Mandeln. Das Angebot wird laut Leitzmann weiter wachsen, beispielsweise bei Produkten aus der europäischen Süsslupine, die mit 40 Prozent hochwertigem Eiweiss eine vielversprechende Alternative zur Sojabohne darstellt.* Oder beim Hanf, «dessen Samen in puncto Proteingehalt und Bioverfügbarkeit zwischen Milch und Fleisch liegen».

Profis meiden Convenience-Food
Erfreulich ist auch, dass vegane Profiköche in der Regel keine (teuren) Convenience-Produkte empfehlen, sondern mit vielfältigen «Rohmaterialien» in Bioqualität arbeiten.
Für kochinteressierte Mischköstler ist es eine Bereicherung, wie phantasievoll in der veganen Küche frische Kräuter, Gewürze, einheimische und fremdländische Getreide, Tofu, bekannte und fast vergessene Hülsenfrüchte, Gemüse, Obst, Nüsse, Nussmus und Samen variiert werden.

Moralin, charmant verpackt
Das wachsende Interesse an veganer Ernährung hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass immer mehr vegane Köche bodenständig, mit viel Begeisterung und ohne moralingeprägten Habitus auftreten. Zu ihnen zählt etwa der Hamburger Physikstudent Attila Hildmann, ehemals leidenschaftlicher Fleischesser, der sich das Kochen selbst beibrachte und mit Hilfe der vegetarisch-veganen Ernährung 25 Kilo abspeckte.
Die Bücher Hildmanns und weiterer veganer Sympathieträger sind Bestseller, ihre Kochshows werden auf «YouTube» und im Fernsehen von Hunderttausenden verfolgt. Das macht neugierig und weckt die Hoffnung, bei minimalem Lustverzicht etwas für Umwelt und Tiere zu tun – nach dem Motto «Besser ab und zu vegan als gar nicht» .

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Lasst Blumen spriessen https://gesundheitsjournalistin.ch/eine-eigene-blumenwiese-nuetzlich-pflegeleicht-schoen/ Tue, 25 Apr 2017 15:39:29 +0000 https://gesundheitsjournalistin-ch.responsivedesign.ch/?p=2060 Wie wäre es mit einem Blühteppich statt Rasen im Garten? Das sieht wunderschön aus, erspart mühseliges Mähen und ist wertvoll für Bienen, Hummeln und viele weitere Insekten. Fast 90 Prozent der artenreichen Blumenwiesen sind in den letzten Jahrzehnten verschwunden. Deshalb zählt jedes Stück Land, das in eine Blumenwiese verwandelt wird. Stäfa macht’s vor Lichtnelken, Flockenblumen, […]

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Wie wäre es mit einem Blühteppich statt Rasen im Garten? Das sieht wunderschön aus, erspart mühseliges Mähen und ist wertvoll für Bienen, Hummeln und viele weitere Insekten. Fast 90 Prozent der artenreichen Blumenwiesen sind in den letzten Jahrzehnten verschwunden. Deshalb zählt jedes Stück Land, das in eine Blumenwiese verwandelt wird.

Stäfa macht’s vor
Lichtnelken, Flockenblumen, Margeriten, Wiesenknopf und Salbei… Jeden Sommer blüht die Wiese vor der reformierten Kirche im zürcherischen Stäfa in allen Farben. Eine wahre Pracht! Und obendrein praktisch: «Wir müssen die Wiese nur zweimal im Jahr mähen und nicht bewässern. Ihre einheimischen Wildblumen sind robust und trockenheitsresistent», erklärt der Gärtner Urs Aeberli, zuständig für die Pflege der Wiese.

Bunt statt monoton
Die Blumenwiese in Stäfa ist eine geglückte Alternative zu den monotonen Rasenlandschaften, die das Gros der Hausgärten und viele öffentliche Grünflächen dominieren. Rund 90 Prozent der artenreichen Blumenwiesen sind in den letzten Jahrzehnten verschwunden. Deshalb zählt jedes Stück Land, das in eine Blumenwiese verwandelt wird und damit einen Lebensraum für Vögel, Schmetterlinge, Bienen, Hummeln, Käfer, Grillen und viele weitere Insekten sowie Kleintiere bietet.

Pflegeleichter als Rasen
Ausserdem ist eine Blumenwiese viel pflegeleichter als ein Rasen: Gemäht wird je nach Standort ein- bis dreimal im Jahr, das Wässern kann man sich sparen (längere Dürreperiode ausgenommen) und auch Dünger, Pflanzenschutzmittel und Vertikutieren entfallen. Das Einzige, was man braucht, ist etwas Geduld und Umsicht. So lohnt es sich beispielsweise, nicht die erstbesten Tütchen auszustreuen, sondern standortgerechtes Öko-Saatgut zu kaufen.

Mach dich locker, Erde
Entscheidend ist auch die Bodenvorbereitung. «Hier passieren besonders häufig Fehler», weiss der Bio-Gärtner Markus Neubauer aus dem thurgauischen Erlen TG. Er legt seit über 20 Jahren Naturgärten an. «Wer einen bestehenden Rasen in eine Blumenwiese verwandeln will, kommt nicht darum herum, die Grasnarbe abzutragen. Danach wird die Erde mit einem geeigneten Werkzeug gelockert.»

Immer langsam mit der Saat
Sorgfalt ist auch beim Ausbringen des Saatguts gefragt. «Wird der Boden sofort nach dem Vorbereiten besät, ist der Misserfolg vorprogrammiert. Zuerst muss sich die restliche Wurzelmasse abbauen und die offene Erde sollte sich absetzen», erklärt Markus Neubauer. Das heisst, es muss sich eine natürliche Kapillarität entwickeln, damit die Pflanzenkeimlinge vom Erdreich her mit ausreichend Feuchtigkeit versorgt werden. Aus diesem Grund bereitet Markus Neubauer den Boden am liebsten im Herbst vor und sät die Blumenwiese erst im folgenden Frühling aus. So lange mögen sich allerdings nur die wenigsten Hobbygärtner gedulden. Wiesen-Profi Markus Neubauer rät, wenigstens «sechs bis acht Wochen zu warten», bis man die Blumensamen in die vorbereitete Erde sät.

Achtung, Dichtestress
Mitunter begehen Blumenfreunde vor lauter Begeisterung den Fehler, dass sie zu viel Saatgut ausbringen und danach während Wochen täglich giessen, damit die Blumen rasch wachsen. Laut Markus Neubauer führt das aber nur dazu, dass «Dichtestress entsteht und Gras statt Blumen heranwächst».
Ausserdem habe das Giessen zur Folge, dass der Verwurzelungsprozess der Keimlinge gestört und die Samen schlimmstenfalls weggeschwemmt würden. «Wer’s nicht glaubt, erinnere sich an die bewährte ‹Heumethode› der Landwirte, die Jahr für Jahr grossflächige Blumenstreifen anlegen, ohne ein einziges Mal zu wässern. Dazu bringen sie lediglich das Heu einer gemähten Blumenwiese auf der offenen Erde aus und lassen es in Ruhe absamen.»

«Unkraut» willkommen
Was aber soll man tun, wenn trotz korrekter Saatgutmenge nur Gräser und allerlei «Unkraut» spriesst?
«Es ist ein gutes Zeichen, wenn die frisch gesäte Blumenwiese im ersten Jahr grün aussieht», erklärt Markus Neubauer. «Die rasch wachsende Spontanflora schützt die langsam keimenden Blumensamen vor dem Austrocknen und starken Niederschlägen.»

Wichtig: rechtzeitig zurückschneiden!
Der unerwünschte Grünbewuchs darf also seine Aufgabe erfüllen, doch spätestens sechs bis acht Wochen nach der Aussaat wird er zurückgeschnitten, damit er nicht absamt und die Blumenkeimlinge zu stark beschattet. Je nach Standort und Wüchsigkeit folgen ein bis zwei weitere Säuberungsschnitte bis zum Ende der Saison.
Das habe zur Folge, dass unerwünschte Pflanzen im zweiten Jahr völlig bis weitgehend verschwunden seien und die Blumen ungestört blühen könnten, versichert Markus Neubauer.

Mit den Jahren noch schöner
Gut zu wissen ist auch, «dass sich eine Blumenwiese Jahr für Jahr natürlich weiterentwickelt, bis sie nach fünf bis sieben Jahren ihre standortgerechte Form gefunden hat». Wer von Anfang an etwas blühen sehen möchte, mischt dem Saatgut rasch keimende, einjährige Blumensamen bei, beispielsweise Ringelblumen oder Mohn, oder pflanzt einige mehrjährige, einheimische Blütenstauden, die ebenfalls im ersten Jahr blühen.
Auch Gemüsepflanzen wie Randen (Rote Bete), Karotten oder Fenchel können eine Blumenwiese bereichern. Sie sind wertvolle «Insekten-Magnete» und ein Blickfang mit Seltenheitswert.

 

selber eine Blumenwiese anlegen www.gesundheitsjournalistin.ch

So gelingt Ihre Blumenwiese!

Saatgut
>Bevorzugen Sie Blumensamen aus Ihrer Region, wenn möglich in Bio-Qualität.
>Wählen Sie Blumensamen, die auf den individuellen Standort abgestimmt sind (Bodenbeschaffenheit, Besonnung). Im Fachhandel und beim BioGärtner gibt es zahlreiche Samenmischungen für unterschiedlichste Standorte.

Boden
>Befreien Sie die Erde von allen Fremdwurzeln. Sie sollte locker und feinkrümelig sein.
>Bei sehr nährstoffreichen Böden kann die Erde durch Ausbringen von drei bis fünf Zentimetern Tuffsand oder gewaschenem Kies abgemagert werden. Je magerer der Boden, desto zahlreicher die Blumen.
>Lassen Sie den Boden genug lange «absetzen»: Mindestens sechs Wochen, besser mehrere Monate (kleinere Flächen können in dieser Zeit gut mit einem Vlies oder einer dünnen Schicht Stroh vor Sameneinflug geschützt werden).

Aussäen
> Die meisten einheimischen Blumen keimen bei 10 bis 15 Grad Celsius. Das ist meist Anfang Mai bis Anfang Juni der Fall. Früheres oder späteres Aussäen reduziert den Keimerfolg.
> Säen Sie die Blumensamen möglichst regelmässig aus, etwa, indem Sie sehr feinen Sand oder feines Katzenstreu beimischen. Ungefährer Richtwert für die Aussaatdichte: fünf bis zehn Gramm Saatgut pro Quadratmeter.
> Die meisten Blumensamen sind Lichtkeimer. Rechen Sie das Saatgut deshalb nicht ein, sondern drücken Sie es lediglich mithilfe von Schneeschaufel, Walze oder Fussbrettchen ein bis zwei Millimeter in der Erde fest.

Jäten
Frisch angelegte Blumenwiesen dürfen auf keinen Fall gejätet werden. Das Herausreissen einzelner Pflanzen stört die Bodenstruktur im Umkreis und bewirkt deshalb mehr Schaden als Nutzen.

Mähen
> Die Blumenwiese sollte im Aussaatjahr zwei- bis dreimal gemäht werden: Das erste Mal sechs bis acht Wochen nach der Aussaat, um die Spontanflora zurückzuschneiden und den keimenden Blumenpflanzen Licht zu geben.
> Wichtig: Den Rasenmäher auf Höchststufe stellen und mit Fangsack mähen, damit das Mähgut nicht auf der Wiese bleibt.
> Die Blumenwiese in den Folgejahren am besten nach Lust und Laune mähen, also nicht zu immer gleichen Zeiten. Das erhöht die Chance, dass sich sowohl früh- als auch mittel- und spätkeimende Blumen vermehren können.
> Die Artenvielfalt lässt sich weiter steigern, indem man nie die ganze Wiese auf einmal mäht.
> Spätestens im September oder Oktober wird die Wiese ein letztes Mal gemäht, aber nicht zu tief, damit sie auch im Winter Unterschlupf für Kleinstlebewesen bietet.
> Sinnvoll ist es, ein paar kleinere Wege in die Wiese einzumähen, besonders für Kinder. Denn die meisten Blumen sind trittempfindlich und erholen sich nur mühsam wieder.

 

 

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Lange fit bleiben? Die Milz pflegen. https://gesundheitsjournalistin.ch/lange-fit-bleiben-die-milz-pflegen/ Tue, 21 Jun 2016 14:08:50 +0000 http://gesundheitsjournalistin-ch.responsivedesign.ch/?p=1894 Schulmedizinisch erhält sie kaum Beachtung, doch in der Erfahrungsheilkunde ist die Milz wichtig, um den Körper lange gesund und jugendlich zu erhalten. Ist ihre Energie aus dem Lot, können Blähungen, Müdigkeit nach dem Essen und ein schwaches Bindegewebe die Folge sein. Das kleine Organ im Oberbauch weiss eine freundliche Behandlung zu schätzen. Mehr….

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Schulmedizinisch erhält sie kaum Beachtung, doch in der Erfahrungsheilkunde ist die Milz wichtig, um den Körper lange gesund und jugendlich zu erhalten. Ist ihre Energie aus dem Lot, können Blähungen, Müdigkeit nach dem Essen und ein schwaches Bindegewebe die Folge sein. Das kleine Organ im Oberbauch weiss eine freundliche Behandlung zu schätzen. Mehr….

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Biokinematik: schmerzfrei ohne OP und Medikamente https://gesundheitsjournalistin.ch/rueckenprobleme-schmerzfrei-ohne-operation-und-medikamente/ Sat, 28 May 2016 16:13:05 +0000 http://gesundheitsjournalistin-ch.responsivedesign.ch/?p=1293 Die meisten Beschwerden am Bewegungssystem könnten ohne OP und Medikamente kuriert werden, sagt der deutsche Arzt Walter Packi. Tatsächlich erzielt seine Biokinematik-Therapie immer wieder beeindruckende Erfolge bei chronischen Schmerzen und Beschwerden an Füssen, Knien, Hüften und Rücken. Sie ist allerdings nichts für Empfindsame.   Schmerz kurz erklärt «90 Prozent der Rückenschmerzen beruhen auf einem Muskel- […]

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Die meisten Beschwerden am Bewegungssystem könnten ohne OP und Medikamente kuriert werden, sagt der deutsche Arzt Walter Packi. Tatsächlich erzielt seine Biokinematik-Therapie immer wieder beeindruckende Erfolge bei chronischen Schmerzen und Beschwerden an Füssen, Knien, Hüften und Rücken. Sie ist allerdings nichts für Empfindsame.

 

Schmerz kurz erklärt
«90 Prozent der Rückenschmerzen beruhen auf einem Muskel- und Faszienproblem», sagte Walter Packi bei meinem ersten Besuch in seiner Klinik für Biokinematik. Das war vor 13 Jahren. Damals redete kaum ein Mensch über Faszien. Walter Packi schon.
Seine Erkenntnisse haben die Zeit überdauert. Sie sind praktisch und alltagsnah. So sagt der Spezialist für Schmerzen am Bewegungssystem beispielsweise: «Die moderne, sitzende Lebensweise verursacht tief sitzende Fehlspannungen und Rückbildungen der Muskulatur. Löst man die Fehlspannungen und baut die defizitären Muskeln gezielt auf, verschwinden die Schmerzen und Symptome in der Regel.»

Hilfe für ‹Austherapierte›
Walter Packi hat in den letzten 20 Jahren Tausenden von Menschen geholfen. Viele von ihnen waren schulmedizinisch ‹austherapiert›, hatten die Hoffnung  fast verloren.
Bis sie zu Walter Packi kamen. Er erklärten ihnen, dass Beschwerden am Bewegungsapparat nicht von alleine entstehen. Zum Beispiel Bandscheibenprobleme: «Klemmt sich eine Bandscheibe ein, dann ist einer der Wirbelsäulenmuskeln so inaktiv geworden, dass er die Bandscheibe nicht mehr ausreichend stabilisiert», sagt Walter Packi.

Lebenslang invalid?
Bei einem Bekannten meines Mannes wurde eine chronische Halswirbelsäulen-Arthrose diagnostiziert. Der 40-Jährige litt unter starken Schmerzen und konnte die Arme und den Hals kaum mehr bewegen. Die Ärzte eine renommierten Schweizer Klinik sagten zu ihm: «Entweder Sie lassen die Halswirbelsäule versteifen oder Sie bleiben ihr Leben lang invalid.»

Putzmunter dank Packis Hilfe
Statt zu operieren reiste der Kollege nach Deutschland. Er liess sich von Dr.Packi behandeln und absolvierte ein zweiwöchiges Aufbautraining «über die Schmerzgrenze» hinaus, wie er sagte. Seither ist er beschwerdefrei. Ohne OP und Medikamente.
Auch in dieser Hinsicht hat Dr. Packi also Recht, wenn er sagt: «Eine Arthrose kann beschwerdefrei bleiben, vorausgesetzt die abgenutzten Skelettteile werden durch stramme Muskeln gestützt.»

Hohe Heilkunst
Walter Packi zählt europaweit zu den herausragendsten Experten für Beschwerden des Bewegungssystems. Seine Biokinematik-Therapie ist Pionierarbeit. Man denke nur an die manuelle Technik, mit der er chronische Verspannungen  der bauchseitigen Wirbelsäulen-Muskulatur löst: Mit den Händen durch die Bauchdecke des Patienten hindurch. Hohe ärtzliche Kunst.

Die Nachfolge ist gesichert
2017 verliess Walter Packi die von ihm gegründete Klinik. Er eröffnete in der Nähe von Freiburg eine neue Praxis. Bei meinem zweiten Besuch im Sommer 2018 konnte er aus Altersgründen leider nicht mehr arbeiten.
Die Patienten werden seither durch seinen langjährigen Mitarbeiter Dr. med. Harald Martin betreut. Der Biokinematik-Spezialist arbeitet Hand in Hand mit der praxisinternen Physiotherapeutin.

Ein heilsamer Schmerz
Ist Biokinematik eine Therapie für jeden? Die Antwort lautet: ‹Im Prinzip ja!›. In der Praxis: ‹Jein.›
Einerseits weil das Lösen tiefsitzender Muskelverspannungen (sehr) schmerzhaft ist, aber fester Bestandteil der Biokinematik-Therapie. Damit muss man umgehen können! Zum Beispiel indem man sich bewusst macht, dass es sich um einen vorübergehenden, heilsamen Schmerz handelt. Wer sich das nicht zutraut, sollte es besser mit einer sanfteren Therapie probieren. Zum Beispiel mit Spiraldynamik.
Kommt hinzu, dass die Kosten der Behandlung  von den Krankenkassen nicht (Deutschland) oder nur vereinzelt übernommen werden – in der Schweiz mitunter über die Zusatzversicherung.

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70‘000 besiegen das Coronavirus. Wie das? https://gesundheitsjournalistin.ch/70000-besiegen-das-coronavirus/ Wed, 09 Mar 2016 22:22:33 +0000 https://gesundheitsjournalistin.ch/?p=5837 In China wurden Anfang April 2020 mehr als 70’000 Covid-19-Betroffene aus dem Spital entlassen: wieder gesund! Das sind über 90 Prozent der Erkrankten. Wie haben sie das Coronavirus SARS-Cov-2 besiegt?  TCM als „Strohhalm“ Mangels wirkungsvoller antiviraler Medikamente wurden die meisten Erkrankten mit Traditioneller Chinesischer Medizin TCM behandelt. Ihre Abwehrkraft und ihr Allgemeinzustand wurden mit Hilfe […]

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In China wurden Anfang April 2020 mehr als 70’000 Covid-19-Betroffene aus dem Spital entlassen: wieder gesund! Das sind über 90 Prozent der Erkrankten. Wie haben sie das Coronavirus SARS-Cov-2 besiegt? 

TCM als „Strohhalm“

Mangels wirkungsvoller antiviraler Medikamente wurden die meisten Erkrankten mit Traditioneller Chinesischer Medizin TCM behandelt. Ihre Abwehrkraft und ihr Allgemeinzustand wurden mit Hilfe von Kräutertherapie gestärkt. Die Symptome der Erkrankung – Fieber, Schlaffheit, Husten und Erbrechen – mit Naturarzneien gelindert. Bei schwer Erkrankten kamen auch schulmedizinische Notfallmassnahmen zum Einsatz: synthetische Medikamente, Flüssigkeitszufuhr, Sauerstoffgaben oder Intubation.

„Geistig stark sein“

Wie spitalentlassene Patienten berichten, war die liebevolle Betreuung durch die Ärzte und das Spitalpersonal ein wichtiger Teil des Heilungsprozesses. Die zwischenmenschliche Unterstützung half ihnen, die Lungenkrankheit Covid-19 mit „geistiger Kraft“ zu besiegen, wie Patienten gegenüber der Presse sagten.

Corona? Zur Ruhe finden

Die renommierte italienische Virologin Prof. Dr. Illaria Capua sagte bereits zu Beginn der Coronapandemie: „Bewahren Sie Ruhe! Die Medien haben jetzt die enorme Verantwortung, keine Panik zu verbreiten.“
Illaria Capua leitete die Forschungsgruppe, die das Genom des gefürchteten Vogelgrippe-Virus SARS-CoV bzw. SARS-CoV-1 entschüsselte.
Zum Vergleich: Beim Ausbruch des Vogelgrippe-Virus H7N9 im Jahr 2013 wurde eine Letalität von 39,3 Prozent beobachtet. Mit anderen Worten: Von 100 Erkrankten (nicht nur „Infizierten“!) starben 39.
Die Letalität von COVID-19 dagegen liegt bei zwei bis drei Prozent. Sie ist damit etwa gleich hoch wie bei der Spanischen Grippe von 1918. Will heissen: Von 100 Covid-19-Erkrankten  sterben zwei bis drei Personen.

Corona-Tipp 1: Die Lernaufgabe sehen

Angst und Panik reduzieren die körperliche Abwehrkraft. Wir sollten das neue Coronavirus als Herausforderung betrachten, mit der wir umgehen lernen. Die empfohlenen Hygienemassnahmen sind bekannt. Ruhe und Vernunft lassen uns weitere Abwehr- und Schutzmöglichkeiten erkennen und ergreifen.

Corona-Tipp 2: Ernährung optimieren

Ingwer, Orange, Karotten Foto

Die ersten Corona-Wochen haben den Lifestyle vieler Menschen entschleunigt. Das ist gut für die immunologische Abwehrkraft. Und wie steht es mit der Ernährung?
Der US-amerikanische Arzt Dr. Benjamin Sandler unternahm Mitte des 20. Jahrhunderts während der  Kinderlähmungs-Epidemie von 1948 Experiment: Er riet den Bürgerinnen und Bürgern von North Carolina, den Blutzuckerspiegel möglichst stabil zu halten, um dem gefürchteten Polio-Virus mehr Widerstand entgegenzusetzen. Seine Empfehlungen an die Bevölkerung:
– Esst viel mehr Salat und Gemüse!
– Ersetzt Weissmehl durch Vollkornmehl!
– Reduziert den Konsum von raffiniertem Zucker stark!
Die Bevölkerung befolgte Dr. Sandlers Rat. Das Ergebnis? Die Infektionsrate in North Carolina sank markant, während sie in den Bundesstaaten ohne Sandlers „Rezept“ noch lange Zeit hoch blieb.
Einige Jahre später wurde die Polio-Impfung entwickelt. Was zur Folge hatte, dass Dr. Sandlers Erkenntnisse fast vollends in Vergessenheit gerieten.

Wie viel Gemüse essen Sie pro Tag? Der durchschnittliche Schweizer verzehrt bloss 120 Gramm. Sehr wenig! Mindestens 450 Gramm Gemüse und rund 200 Gramm Obst sollten es täglich sein, etwa die Hälfte davon übrigens roh. Das empfehlen zahlreiche Ernährungsstudien.
Ein weiterer Vorteil für Gemüse-Fans: Wer 450 Gramm Gemüse pro Tag isst, verzehrt automatisch weniger Süssigkeiten, Junkfood, Brot und Zucker. Letzterer kann in höheren Dosierungen die Killerfähigkeit der weissen Blutkörperchen gegenüber Bakterien und Viren beeinträchtigen.

Influenza-Pandemie: Der Erfolg des Dr. Bircher-Benner

Während der Influenza-Pandemie von 1918 gehörte Frischkost in Form von Salaten und ungekochten Gemüsen zu den wichtigsten „antiviralen Waffen“ des genialen Arztes Dr. med. Maximiliam Benner. Mit dieser Kostform brachte der Schweizer Mediziner in seiner Klinik immerhin 150 infizierte Militärsoldaten heil durch die Grippe-Pandemie von 2018. Er ernährte seine Patienten strikte vegetarisch bis vegan. Kein einziger Patient starb an Influenza, erinnert sich Dr. med. Andreas Bircher, ein Enkel des berühmten Arztes.

Beeren, z.B. Himbeeren, wirken abwehrstärkend

Nahrungsmittel, die besonders immunstärkend wirken, sind zum Beispiel: dunkle Beeren (Heidelbeeren, Johannisbeeren, Holunderbeeren), Knoblauch, Kapuzinerkresse, Kurkuma, Meerrettich, Hafer, rote Paprika, Grüner Tee und Kohlgewächse.

Vitamine D: Munitition für Killerzellen

Coronavirus Vitamin D stärkt die Abwehrkraft

Auch antivirale Nahrungsergänzungsmittel können jetzt Sinn machen. Ganz besonders die Einnahme von Vitamin D3. Dieses Vitamin ist unerlässlich für die Bildung der Killerzellen. Es wirkt entzündungshemmend und immunregulierend. Letzteres bedeutet, dass es eine starke Immunantwort fördert und gleichzeitig überschiessende Autoimmun-Reaktionen bremst.
Die körpereigenen Vitamin-D-Speicher der meisten Menschen in sonnenarmen Ländern sind gegen Mitte bis Ende Winter erschöpft. Das Problem wird durch das Benutzen von Sonnencreme rund ums Jahr weiter verschärft: Ab Schutzfaktor 8 bis 15 bildet die Haut kein Vitamin D mehr.
Deshalb empfehlen viele Experten die Einnahme eines Vitamin-D-Supplements, um den körpereigenen Vorrat in der lichtarmen Jahreszeit aufzustocken.
Was Sie gleichzeitig tun können: Die Arme und Hände täglich 20 Minuten lang ohne Schutzcreme besonnen lassen. Pigmentreiche, dunkle Haut braucht übrigens noch etwas länger, bis sie unter Sonneneinwirkung Vitamin D bilden kann.

Zink: bekämpft Viren und Bakterien

Die Wirkung des Spurenelements Zinks bei akuten viralen Infekten ist gut untersucht. Zinkt hat antivirale, antibakterielle, immunmodulierende und entzündungshemmende Eigenschaften. Am besten scheint Zink zu funktionieren, wenn es täglich bis mehrmals wöchentlich eingenommen wird. Bei einem akuten Infekt werden bis 75 mg (Mikrogramm) Zink pro Tag empfohlen.
In welchen Lebensmitteln steckt am meisten Zink? Die wichtigsten pflanzlichen Quellen sind Linsen, weisse Bohnen, Mais, Haferflocken und Weizenvollkornbrot.

Selen: ein Versuch wert

Paranüsse sind selenreich, Selen ist gut fürs Immunsystem

Auch Selen wirkt antiviral und immunmodulierend. Bei Defiziten an Selen wurden insbesondere an älteren Menschen höhere Komplikationsraten und Superinfekte (v.a. Lungenentzündungen) beobachtet. Therapeutisch werden bei akuten Infekten gerne Dosierungen von 100 bis 200 mg (Mikrogramm) Selen pro Tag empfohlen.
Gut zu wissen: Der Selengehalt der Böden und damit die Selenkonzentration der Nahrungsmittel ist standortabhängig. Mitteleuropa gehört zu den selenarmen Ländern.
Zu den pflanzlichen Nahrungsmitteln mit dem höchsten Selengehalt zählen Weizenvollkornbrot und Paranüsse. 100 Gramm Weizenvollkornbrot enthalten 55 Mikrogramm Selen. In 2 bis 4 Paranüssen stecken bereits 50 bis 100 Mikrogramm Selen!

Vitamin C: Der Klassiker

Während eines akuten Infekts sinkt der Vitamin-C-Gehalt in den Abwehrzellen deutlich. Deshalb setzen orthomolekularmedizinische Therapeuten bei bakteriellen und viralen Infektionen hohe Gaben von Vitamin C ein. Im Allgemeinen gilt, dass  2 bis 3 Gramm Vitamin C pro Tag zu einer Verkürzung der Infektdauer beitragen können.

Naturheilmittel, mit gutem Grund

Wer bereits eine Erkältung eingefangen hat, kann die Abwehrkraft mit einem bewährten Naturheilmittel stärken. So wirken beispielsweise Echinacea-Präparate (Roter Sonnenhut/Echinacea Purpurea) nachweislich virenhemmend.
Eine potente antivirale Heilpflanze ist zudem Artemisia annua (gewöhnlicher Beifuss). Die Pflanze hat sich seit Jahrhunderten in der afrikanischen, ayurvedischen und Traditionellen Chinesischen Medizin bewährt.
Zu beachten: Artemisia annua steht aus gesundheitspolitischen Gründen auf der roten Liste der WHO. Trotz (oder gerade wegen) ihrer hervorragenden Wirksamkeit bei Malaria. Die Heilpflanze ist aufgrund der WHO-Empfehlung in Europa nicht frei verkäuflich erhältlich. Findige Sucher finden dennoch einen Weg…

Guter, alter Inhalationsbecher

Coronavirus Salbei wirkt antiviral

Die Bronchien sollten jetzt fit sein. Ein bronchienwirksames Naturheilmittel kann Ihre Bronchien kräftigen. Zum Beispiel  eine Arznei mit Efeukraut (schleimlösend, auswurffördernd), Thymiankraut und Süssholzwurzel (beide immunstärkend und entzündungswidrig). Fragen Sie einen naturheilkundlich bewanderten Drogisten (Schweiz) oder Apotheker (Schweiz/Deutschland).
Menschen mit anfälligen Bronchien sind jetzt gut beraten, morgens und abends zu inhalieren. Empfehlenswert sind kleine Inhalationsgeräte, z.B. von Pinimentol (ca. 20 Fr., Drogerie/Apotheke).
So funktioniert das mit dem Inhalationsbecher: Den Becher des Gerätes mit heissem Wasser füllen, ein bis drei Tropfen eines antiviralen ätherischen Öles hineingeben, umrühren, Deckel schliessen, und möglichst lange inhalieren!
Ätherische Öle, die nachweislich antiviral wirken, sind beispielsweise Eukalyptus, Oregano, Manuka, Gewürznelken, Salbei und Cajeput.

Trick aus der Naturheilkunde: Aufsteigende Bäder

Ein bewährte Hilfe zur Stärkung der Immunabwehr sind ansteigende Bäder. Viele Gesundheitsbewusste kennen die bewährten, ansteigenden Fussbäder nach Kneipp. Man kann diese auch als Ganzkörper-Wärmebäder durchführen. Also wie eine sanfte Hyperthermie. Voraussetzung für ein ansteigendes Ganzkörper-Bad ist ein gesundes, robustes Herz.
Badetemperatur: max. 40 Grad C, Dauer: max. 20 Minuten.

Corona-Tipp 3: Schädliche Einflüsse meiden

Eine weitere sinnvolle Massnahme besteht darin, den Schlaf-Wach-Rhythmus zu optimieren und ausreichend lange zu schlafen. Beides stärkt das Immunsystem.
Meiden Sie zudem Umwelteinflüsse, welche die Abwehrkraft schwächen. Beispiel Internet: Ein Segen – gerade in Coronazeiten! Behalten Sie aber auch im Auge, dass die elektromagnetischen Felder (EMF) von WLAN,  Handy, Router & Co. die bioelektrischen Regelkreise des Körpers belasten. Wie zahlreiche seriöse Studien belegen. Deshalb bitte keinen direkten Körperkontakt mit dem Handy! Vor allem nicht an Kopf, Bauch und Geschlechtsteilen. Computer und Fernseher ans Kabel legen!

Corona-Tipp 4: Den „Ruhe-Nerv“ aktivieren

Was können Sie weiter tun, um die Corona-Epidemie gesund zu überstehen? Ganz einfach: Den „Ruhe-Nerv“ – den Parasympathikus – vermehrt aktivieren. Also jenen Teil des Nervensystems, der für Entspannungsvorgänge zuständig ist.
Einen Gang runterschalten, nicht zu perfektionistisch sein. Den Körper bewegen, ohne zu überanstrengen. Einmal statt mehrmals täglich Nachrichten schauen. Lieber etwas entspannende Musik hören. Wie wär’s zur Abwechslung mit Bachs Adagio 🙂?

„Le microbe n’est rien, le terrain c’est tout“?

Welch‘ unvergesslicher Satz der Medizingeschichte! „Die Mikrobe ist nichts; der Nährboden, auf der die Mikrobe lebt, ist alles.“ Geprägt haben soll ihn der Chemiker Louis Pasteur. Er soll auf dem Sterbebett zur Erkenntnis gelangt sein, dass man einen Krankheitserreger nur dann dauerhaft besiegen kann, wenn man ihm den „Nährboden“ entzieht.
Tatsächlich hatte Pasteur ein Leben lang die gegenteilige Meinung vertreten. Als Mitbegründer der modernen Pharmakologie hatte  er zeitlebens synthethische Medikamente und Impfungen als (alleinigen) Schlüssel des Erfolgs betrachtet.

Die Heilung anschubsen

Ergänzend geht es in der sogenannten Komplementärmedizin – auch integrative Medizin genannt – mehr um den „Nährboden“ einer Krankheit. Und damit um die Beseitigung krankmachender Einflüsse. Wie auch um die nebenwirkungsfreie Linderung von Symptomen. Ist das „Terrain“ saniert, können sich die intelligenten Selbstheilungskräfte voll entfalten.  Krankheitserreger werden dann leichter besiegt oder verschwinden im besten Fall von alleine.

Mit vereinten Kräften weiter

Zurück zu Pasteur. Ist nun der Krankheitserreger wichtiger oder der „Nährboden“, auf dem er gedeiht? Hatte Louis Pasteur Recht? Oder sein Gegenspieler, der Biochemiker Antoine Béchamp? Einiges spricht dafür, dass die Wahrheit wohl in der Mitte zwischen den Extrem-Meinungen liegt, die Pasteur und Béchamp vertraten.

Online seit: 10.04.2020 / © Petra Horat
Letzter Update: 28.10.2020

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Das Kind hat ADHS. Tatsächlich? https://gesundheitsjournalistin.ch/das-kind-hat-adhs-tatsaechlich/ Fri, 05 Jun 2015 16:54:09 +0000 http://gesundheitsjournalistin-ch.responsivedesign.ch/?p=488 Viele Eltern sind zwiegespalten, wenn bei ihrem Kind ADHS diagnostiziert wird: Medikamente geben oder nicht? Die Frage ist berechtigt. Umso mehr als die Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung zu häufig diagnostiziert wird. Das zumindest sagt eine Studie der Universitäten Bochum und Basel. Eine «fabrizierte» Krankheit? Zum gleichen Schluss kommen die beiden ZDF-Journalistinnen Beate Frenkel und Astrid Randerath. […]

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Viele Eltern sind zwiegespalten, wenn bei ihrem Kind ADHS diagnostiziert wird: Medikamente geben oder nicht? Die Frage ist berechtigt. Umso mehr als die Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung zu häufig diagnostiziert wird. Das zumindest sagt eine Studie der Universitäten Bochum und Basel.

Eine «fabrizierte» Krankheit?
Zum gleichen Schluss kommen die beiden ZDF-Journalistinnen Beate Frenkel und Astrid Randerath. Sie haben das Phänomen ADHS intensiv recherchiert. ADHS, so ihr Fazit, hat sich von der entwicklungsphysiologisch normalen Verhaltensauffälligkeit zur «fabrizierten» Krankheit und zum Verkaufsschlager der Pharmaindustrie entwickelt.
Die beiden Redakteurinnen zeigen anhand von Fallbeispielen und Gesprächen mit Ärzten, Eltern und Wissenschaftlern auf, dass die Psychopillen für «Zappelphilipps» die Ursachen der Verhaltensauffälligkeit nicht kurieren und obendrein erhebliche Nebenwirkungen haben können.  Entstanden ist das Buch „Die Kinderkrankmacher“. Es macht nachdenklich und weckt auf.

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Die Kinderkrankmacher: Zwischen Leistungsdruck und Perfektion –
Das Geschäft mit unseren Kindern
Beate Frenkel und Astrid Randerath
Verlag Herder 2015
272 Seiten
ISBN 978-3-451-31198-7
 

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Teilzeitfasten mit der Polarity-Kur https://gesundheitsjournalistin.ch/polarity-kur-das-milde-fasten/ Mon, 01 Jun 2015 11:28:59 +0000 http://gesundheitsjournalistin-ch.responsivedesign.ch/?p=464 Entschlacken ja, fasten nein? So geht es vielen. Wer  trotzdem die wohltuende Wirkung des Fastens erleben möchte, für den ist womöglich eine Polarity-Reinigungsdiät das Richtige. Hauptsache reinigen Die ärztlich entwickelte 7-Tage-Kur umfasst Anwendungen zur Reinigung von Leber, Nieren, Darm und Haut. So beginnt zum Beispiel das ‹Spülen› der Leber gleich morgens nach dem Aufstehen auf […]

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Entschlacken ja, fasten nein? So geht es vielen. Wer  trotzdem die wohltuende Wirkung des Fastens erleben möchte, für den ist womöglich eine Polarity-Reinigungsdiät das Richtige.

Hauptsache reinigen

Die ärztlich entwickelte 7-Tage-Kur umfasst Anwendungen zur Reinigung von Leber, Nieren, Darm und Haut. So beginnt zum Beispiel das ‹Spülen› der Leber gleich morgens nach dem Aufstehen auf den nüchternen Magen.

Man nimmt dazu:
– 2 Esslöffel kaltgepresstes, biologisches Oliven-, Mandel oder Sesamöl
– 3 bis 4 EL Zitronensaft
– wenig frisch geriebene Ingwerwurzel
– 1 bis 3 pürierte Knoblauchzehen
– den Saft einer halben, frisch gepressten Grapefruit.

Rezept
Zutaten mischen und mit frisch gepresstem Orangensaft auf 3 dl auffüllen.
Etwas Cayenne beigeben, falls man keinen empfindlichen Magen hat. Das Gewürz wirkt wärmend und regt die Darmtätigkeit an.
Alles gut mischen.

Zu beachten:
– Der Saft muss täglich frisch zubereitet werden und sollte insgesamt nicht sauer schmecken. Sonst ist zu viel Zitronensaft drin oder die Zitrusfrüchte sind nicht reif genug.
– Das Fruchtfleisch aus der Presse kann ebenfalls verwendet werden.

Reinigungstee
Anschliessend wird eine Tasse Reinigungstee nach Dr. Stone getrunken. Hier kommt das Rezept:

1 Tl. Fenchel
1 Tl. Anis
1 Tl. Boxhornkleesamen
2 Scheiben frische Ingwerwurzel
1 Tl. Süßholzwurzel
0,5 TL ganze Leinsamen

Zutaten in 2 Liter Wasser aufkochen und 10 Minuten köcheln lassen.

Vormittags fasten, nachmittags essen
Die Polarity-Kur gehört zu den intermittierenden Fastenformen. Deren Heilwirkungen wurden in den letzten Jahren besonders gut erforscht. Gefastet wird bei der Polarity-Kur vormittags. Ab dem Mittag und für den Rest des Tages gibt’s Gemüse, Obst, Salat, Reis und Sprossen, aber alles ungesalzen! Dazwischen immer wieder mal ein Gläschen ‹Leberspülung› und eine Tasse Reinigungstee. Das Ganze während maximal einer Woche.

Mehr wissen
Viele weitere Informationen über das Fasten im Allgemeinen und die Polarity-Reinigungskur im Speziellen finden Sie im Buch Richtig fasten, gesund essen – Nahrung für den ganzen Menschen“ des Zürcher Polarity-Therapeuten Raphael Schenker.

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An Widerstand wachsen https://gesundheitsjournalistin.ch/an-winderstand-wachsen/ Sun, 31 May 2015 10:34:06 +0000 http://gesundheitsjournalistin-ch.responsivedesign.ch/?p=344 Die heutigen Kinder sind so verwöhnt! Diese Klage hört man oft. Der Zürcher Psychologe Jürg Frick hat das Phänomen des Verwöhnens genau untersucht. Er kommt zum Schluss: Viele Eltern merken gar nicht, dass sie ihr Kinder verwöhnen. Das hat weitreichende  Folgen.   Der Wert der Dinge Der zwölfjährige Max mag teure Dinge: Sein Fahrrad ist […]

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Die heutigen Kinder sind so verwöhnt! Diese Klage hört man oft. Der Zürcher Psychologe Jürg Frick hat das Phänomen des Verwöhnens genau untersucht. Er kommt zum Schluss: Viele Eltern merken gar nicht, dass sie ihr Kinder verwöhnen. Das hat weitreichende  Folgen.

 

Der Wert der Dinge
Der zwölfjährige Max mag teure Dinge: Sein Fahrrad ist ein exklusives Mountainbike, sein Handy ein hochwertiges iPhone, die Uhr am Handgelenk eine kostspielige Markenuhr. Doch nun hat der in Muri bei Bern wohnende Junge seine drei „Statussymbole“ innerhalb von wenigen Monaten verloren bzw. kaputt gemacht.
Pech, dass die Eltern nicht daran denken, die teuren Hilfsmittel zu ersetzen! Sie wollen, dass Max lernt, auf seine Sachen achtzugeben und ein Gefühl für den Wert der Dinge zu bekommen.

Zusatzarbeit, um zu verwöhnen
In vielen Schweizer Familien geht es anders zu und her: Die Kinder werden regelmässig mit teuren Markenartikeln „versorgt“, verlorene oder kaputt „gemachte“ Konsumartikel und Kleider umgehend ersetzt. Dabei neigen durchaus nicht nur wohlhabende Eltern zum Verwöhnen: „Auch materiell randständige Eltern machen häufig Zusatzarbeit, um die Verwöhnbedürfnisse ihrer Kinder zu erfüllen“, weiss die in Gossau SG tätige Schulpsychologin Marlis Eeg-Blöchliger. „Die meisten Eltern sind sich gar nicht bewusst, wie rasch Verwöhnung entsteht.“

Das Glück erringen
Diese Ansicht teilt auch der Psychologe Prof. Dr. Jürg Frick, Dozent an der Pädagogischen Hochschule Zürich: „Viele Eltern versuchen unermüdlich, es ihren Kindern recht zu machen, möchten ihr Kind glücklich sehen. Das ist ein Fehler, denn Glücksgefühle und Zufriedenheit sind Empfindungen, die wir selber entwickeln müssen. Erwachsene können Heranwachsende nur unterstützen.“

Gut gemeint, aber…
Jürg Frick beschäftigt sich seit 25 Jahren mit dem Phänomen des Verwöhnens. Sein Fazit: „Das verwöhnte Kind bekommt das psychologisch Wesentliche für seine Entwicklung gerade nicht. Der verwöhnende Erziehungsstil geschieht wohlmeinend, in bester Absicht. Doch er bringt das Kind um die Chance, Fähigkeiten und Kompetenzen zu entwickeln, die für seinen Lebenserfolg und sein Lebensglück grundlegend wichtig sind.“

23 Folgen des Verwöhnens
In seinem Buch „Die Droge Verwöhnung“ führt Jürg Frick dreiundzwanzig häufige Auswirkungen des Verwöhnverhaltens auf: Von gesteigerter Herrschsucht über eine verringerte Frustrationstoleranz bis hin zur Lebensuntüchtigkeit. Auswirkungen, die sich in allen Lebensbereichen bemerkbar machen: in Vorschule, Kindergarten, Schule, Ausbildungsstätten, Berufsleben, Familie, Freundschaft, Liebe, Freizeit, Gesundheit und Gesellschaft.

Zu mühsam und zu langweilig!
„Verwöhnte Kinder sind gewohnt, dass ihnen Steine aus dem Weg geräumt und fixfertige Lösungen angeboten werden“, sagt Jürg Frick. Dies habe zur Folge, dass die kindliche Eigenaktivität auf der Strecke bleibt. „Verwöhnten Kindern wird es deshalb rasch zu viel, zu aufwändig, zu mühsam und zu langweilig“.

Berufliche Spannungen
Viele Verwöhnte sind vorschnell mit ihren eigenen Leistungen zufrieden. Sobald eine grössere Anstrengung von ihnen verlangt wird, geben sie auf oder spannen helfende Personen ein. Das führt auf Dauer zu Unzufriedenheit, zwischenmenschlichen Spannungen und nicht selten zu häufigem Stellenwechsel.

Bekommen & nehmen
Laut Jürg Frück besitzen viele verwöhnte Menschen nur schwach ausgebildete kooperative Fähigkeiten. Sie seien sich gewohnt, zu bekommen und zu nehmen, aber kaum zu geben. Ihr mangelhaft ausgebildetes Einfühlungsvermögen ermöglicht ihnen nicht, die Gefühle, Bedürfnisse oder Nöte von anderen angemessen wahrzunehmen.

Risiko der Einsamkeit steigt
Viele Verwöhnte haben ein hohes Mass an Zuneigung von ihren Eltern bekommen. Doch das macht sie noch nicht fit für Freundschaft und Partnerschaft. „Für Letzteres muss man Liebe geben, ohne an sich selbst zu denken oder eine Gegenleistung einzufordern“, sagt Jürg Frick. „Auch müssen Freundschaften und Liebesbeziehungen gepflegt werden.“
Die hierfür nötigen Kompetenzen würden bei vielen verwöhnten Kindern zu wenig gefördert. Zum Beispiel Ausdauer, Einfühlungsvermögen und Hingabe. Das erhöhe die Gefahr, dass Verwöhnte im Verlauf des Lebens vereinsamen.

Ruhig und bestimmt bleiben
„Verwöhnsymptome“ zeigen sich im Familienalltag allerdings schon viel früher: Beispielsweise wenn Kinder auf ihre Eltern losgehen und sie beschimpfen, weil Wünsche nicht sofort erfüllt werden. Die St. Galler Psychologin Marlis Eeg-Blöchliger hat die Erfahrung gemacht, dass in solchen Fällen nur eines hilft: „Ruhig bleiben, freundlich und bestimmt nein sagen. Freche Bemerkungen ignorieren. In jedem Fall bei den eigenen Forderungen bleiben und sich auf keine Diskussionen einlassen.“

Keine Schuldgefühle  zulassen
Hilfreich sei zudem zu wissen, dass das Verhalten verwöhnter Kinder und Jugendlicher nicht „böswillig“ sei. Es handle sich um jahrelang eintrainierte, unbewusste Muster, die in der Vergangenheit erfolgreich gewesen seien. Deshalb müsse man stets das Fernziel im Auge behalten: das Verhalten des verwöhnten Kindes oder Teenagers zu verändern. Idealerweise ohne kontraproduktive Aussagen im Stil von „Du bist eine verwöhnte Göre!“
Laut Jürg Frick ist es zudem wichtig, dass Eltern keine Schuldgefühle bekommen, wenn sie feststellen, dass sie ihr Kind verwöhnt haben: „Alle machen in der Erziehung Fehler. Wesentlich ist, dass wir aus unseren Fehlern lernen.“

Scheitern ist wichtig
Mit dem Verwöhnen eng zusammen hängt laut Marlis Eeg-Blöchliger und Jürg Frick, dass immer mehr Eltern Zukunftsangst hätten. Das führe zu einem übersteigerten Bedürfnis nach Sicherheit und zur Neigung, Kinder überzubehüten bzw. zu verwöhnen, zumal viele Eltern nur ein oder zwei Kinder hätten.
Marlis Eeg-Blöchliger: „Eltern sollten wissen, dass das Scheitern der Kinder nicht um jeden Preis verhindert werden darf. Stattdessen sollten Kindern lernen, das Scheitern angstfrei zu erleben und daraus zu lernen.“

Ein Kompetenzgefühl entwickeln
Wenn die Eltern dem Kind darüber hinaus vorlebten und das Gefühl vermittelten, dass Einsatz etwas Tolles sei, würden Kinder Freude an der Anstrengung bekommen und damit ein Kompetenzgefühl entwickeln.
Die beiden Fachleute sind sich einig: Kinder müssen die Möglichkeit erhalten, an Widerständen zu wachsen. Die Aufgabe der Eltern besteht nicht darin, sie vor den Schwierigkeiten des Lebens zu beschützen, sondern ihnen zu helfen, Schwierigkeiten aus eigener Kraft und Kreativität zu überwinden.

 

Verwöhn-Situationen im Alltag

 

Prof. Dr. phil. Jürg Frick ist Psychologe FSP und Dozent an der Pädagogischen Hochschule Zürich. Er war viele Jahre als Lehrer auf verschiedenen Schulstufen tätig und führt Elternkurse zum Thema Verwöhnung durch.  Hier kommen fünf Empfehlungen des Experten.

Auf den Ton achten
Jürg Frick: „Der fordernde Ton verwöhnter Kinder zeigt sich in der Regel früh. Dennoch überhören nicht wenige Mütter den bestimmenden Ton des Kindes und springen gleich los, wenn es etwas wünscht. Das führt tendenziell zu einem Verlust der Achtung vor den Eltern. Wenn das Kind fordernd oder schnippisch spricht, sollte man zu ihm ruhig und bestimmt sagen: „Dein Ton gefällt mir nicht. Wenn Du etwas von mir willst, musst Du es anders sagen.“
Es kann auch sein, dass ein zu angepasstes Kind in der Ablösungsphase schnippisch wird. So oder so geht es darum, in der reifen Erwachsenenrolle zu bleiben, und dem Kind zu signalisieren, dass man nicht sein Diener oder persönlicher Wunscherfüller ist.“

Gefahren richtig einschätzen
Jürg Frick: „Erwachsene sollten Kindern beibringen, Gefahren realistisch einzuschätzen und ihnen ein angemessenes Zutrauen vermitteln, auch verbal, wobei realistisch heisst: unter Berücksichtigung des Alters und weiterer Faktoren.
So können sie vor einem Klettergerät zum Beispiel in ruhigem Ton sagen: „Da solltest Du besonders gut aufpassen und vorsichtig sein. Dann kannst Du es schaffen!“.

Die Freude an Einfachem nähren
Jürg Frick: „Es ist wichtig, dass Kinder und Jugendliche fähig sind, sich an einfachen Tätigkeiten zu freuen. Auch sollte das Erfüllen der Wünsche mit eigener Anstrengung verbunden sein. Dann bleiben die Wünsche der Kinder realitätsbezogen und werden kaum in den Himmel wachsen.“

Das Kind helfen lassen
Jürg Frick: „Verwöhnte Kinder haben häufig massive Defizite in alltäglichen Dingen. Ämter im Haushalt tragen dazu bei, dass Kinder alltägliche Fertigkeiten entwickeln und Verantwortung in einer Gemeinschaft übernehmen.
Im Alltag ist es jedoch häufig so, dass die natürlich vorhandene Hilfsbereitschaft kleiner Kinder abgewürgt wird. Da will ein Kind beispielsweise die Eier in den Kühlschrank räumen, doch die Mutter ruft rasch: „Ich mach‘ das für Dich!“ Dabei könnte sie dem Kind beibringen, die Eier ganz vorsichtig einzuräumen. Das gäbe ihm ein Gefühl für die Zerbrechlichkeit von Eiern und das Vertrauen, dass man seine Hilfe braucht. Es ist übrigens auch kein Zufall, dass viele verwöhnte Kinder schlecht mit Scheren umgehen können.“

Kinder angemessen loben
Jürg Frick: „Kinder, die bereits auf kleinste Anstrengungen unangemessen positive Rückmeldungen erhalten, neigen als Jugendliche und Erwachsene dazu, zu schnell mit ihren Leistungen zufrieden zu sein. Wenn sie dann kein Lob erhalten, verstehen sie die Welt nicht mehr. Klagen und Schuldzuweisungen sind die häufige Folge. Eltern sollten eine richtige Balance finden zwischen ausreichender Zuwendung und unangemessener Anerkennung.“

Interview: Petra Horat Gutmann

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An-Mo: Heilen mit den Händen https://gesundheitsjournalistin.ch/anmo-heilen-mit-den-haenden/ Wed, 06 May 2015 08:17:25 +0000 https://gesundheitsjournalistin-ch.responsivedesign.ch/?p=4858 In Härkingen und Grosshöchstetten stehen die ersten An-Mo-Zentren der Schweiz. Die Nachfrage nach den heilenden Händen der hier tätigen, blinden Ärzte ist gross. An-Mo ist eine der ältesten Massagetherapien Chinas. Neuer Rekord Lächelnd steigt die Dame im roten Badekleid aus dem Wasser und kommt die Böschung herauf, den abgestreiften Schwimmgurt in der Hand. «War das […]

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In Härkingen und Grosshöchstetten stehen die ersten An-Mo-Zentren der Schweiz. Die Nachfrage nach den heilenden Händen der hier tätigen, blinden Ärzte ist gross. An-Mo ist eine der ältesten Massagetherapien Chinas.

Neuer Rekord
Lächelnd steigt die Dame im roten Badekleid aus dem Wasser und kommt die Böschung herauf, den abgestreiften Schwimmgurt in der Hand.
«War das toll!», seufzt sie zufrieden und lässt sich in den Liegestuhl sinken.
Ihr Mann, der schon seit einiger Zeit am Ufer wartet, schaut auf die Uhr. «Neuer Rekord», sagt er. «Eine Stunde, fünf Minuten». Einen Augenblick später bin ich mit der Frau im Gespräch und erfahre, dass die 70-Jährige gerade den See überquert hat.

Im «Hundeschwumm» unterwegs
«Damit es etwas anstrengender ist, im Hundeschwumm», lächelt sie, während sie sich mit einem Frotteetuch trocken rubbelt.
Dass Seniorinnen und Senioren gut in Form sind, ist an sich nichts Neues, doch diese Frau hat angeblich eine fortgeschrittene Arthrose des Hüftgelenks. Operiert?
«Nein», winkt sie ab. «Der An-Mo-Doktor hat mich von den Schmerzen befreit.»
Ihr Ehemann nickt bestätigend. «Auch ich habe meine arthrotischen Knieschmerzen dank An-Mo weggebracht.»

Stapelweise Briefe
Berichte dieser Art hört die An-Mo-Therapeutin Pei Wang Bläsi oft. In ihrem kleinen Büro in Härkingen stapeln sich die Dankesschreiben.
Schreiner Roland Z. aus Zürich schreibt: «Meine Arthrose-Schmerzen am Handgelenk besserten sich weder durch Spritzen vom Hausarzt noch vom Rheumatologen. Mir wurde zu einem chirurgischen Eingriff geraten, doch vorher probierte ich An-Mo. Dank dieser Behandlung kann ich meine Hand wieder ohne Einschränkung und Operation gebrauchen».

Ischias verschwunden
«Mein Mann hatte starke Ischiasschmerzen. Nach drei Monaten An-Mo war er schmerzfrei», hält Hausfrau Veronika R. in einem Brief an die Krankenversicherung Helsana fest.
Ein Arzt aus Bern zeigt sich «tief beeindruckt» von der An-Mo-Therapie. Und die Rentnerin Käthy B. bedankt sich, weil sie seit der AnMo-Therapie «keine Schmerz- und Schlafmittel mehr» brauche.

Erstmals An-Mo in der Schweiz
«Beschwerden am Bewegungsapparat sprechen besonders gut auf An-Mo an» , sagt Pei Wang, während sie mich durch das chinesische Gesundheits-Zentrum im solothurnischen Härkingen führt. Im 1000-Seelen-Nest, wenige Minuten vom Autobahnkreuz entfernt, gründete die gebürtige Chinesin vor acht Jahren zusammen mit ihrem Mann Peter Bläsi das erste An-Mo-Zentrum der Schweiz.

Bis 120 Patienten täglich
Drei Jahre später folgte das An-Mo-Zentrum im Bernischen Grosshöchstetten. Ihm angegliedert ist ein Gästehaus mit dreissig Betten. Seither ist die Zahl der Kunden durch Mund-zu-Mund-Werbung stetig gestiegen. Bis 120 Patienten und Patientinnen werden täglich in den beiden Zentren behandelt. An-Mo helfe bei zahlreichen weiteren Beschwerden. Auch bei Nervosität, Schlafbeschwerden, Kopfschmerzen und gynäkologischen Problemen, erklärt die 40-jährige Pei in fliessendem Deutsch.

Lesen, stricken, plaudern
An den Wänden hängen chinesische Papierrollen mit aufgemalten Wasserfällen, Spitzfelsen, Nadelwäldern, Wasserbüffeln und zierlichen Pagoden.
Im Wartezimmer nebenan liegen auf runden Tischen ausgebreitet Mäntel und Jacken herum. Dazwischen sitzen Patienten, die auf eine An-Mo-Behandlung warten. Sie häkeln, stricken und plaudern munter als wären sie alte Bekannte. Ein ungewöhnlicher Anblick für Schweizer Wartezimmer!

Alle Türen sind weit offen
Die Atmosphäre ist hier eindeutig ungezwungen. Man sieht keine geschlossenen Türen, alle  Behandlungsräume und Sprechzimmer stehen weit offen. Nicht weil sie leer wären – im Gegenteil: Überall sind Therapeuten und Patienten.
«Die Chinesen sind besonders gesellige Menschen sind, ähnlich wie die Italiener und die Griechen», erklärt Pei Wang.
Die Kontaktfreudigkeit scheint auf die Schweizer Kundschaft abzufärben. Kein Patient zeigt das geringste Zeichen von Unmut, als wir die Behandlungsräume betreten und ungefragt zuschauen. Hier und dort hebt sich sogar ein Gesicht von der Liege und lächelt freundlich in unsere Richtung.

Mandarin statt Deutsch
Auch die sechs An-Mo-Therapeuten des Zentrums Härkingen arbeiten ruhig weiter, während sie meine Fragen beantworten. In Mandarin. Deutsch spricht hier niemand ausser Pei und zwei Dolmetscher.

Massieren in «Vollmontur»
Wir betreten den Arbeitsraum des An-Mo-Therapeuten Jian Jua Ma. «Darf ich bitten?», sagt Pei Wang und zeigt auf die leere Behandlungsliege.
Erwartungsvoll lege ich mich bäuchlings hin. Massiert werde ich voll bekleidet. Chinesische Tradition. Der Therapeut spüre auch feinste Verspannungen und Verhärtungen durch den Stoff hindurch.

Mit den Fingern sehen
Jian Jua Ma betritt den Raum. Er hat schwarzes Haar, ein rundes Gesicht, seine Augen sind geschlossen. Jian Juan Ma ist blind. Wie die meisten Therapeuten an den An-Mo-Zentren.
«Blinde Therapeuten tragen ihre Augen auf den Fingerspitzen», sagt Pei Wangm, während Jian Juan Ma nach meinem Handgelenk greift. Pulsdiagnose.
Ma’s Hände fühlen sich warm und weich an. Er studierte vier Jahre lang an einer chinesischen Fachhochschule.

Diagnose einmal anders
Es folgt eine Beschreibung meines  Gesundheitszustandes. Pei Wang übersetzt:  «Ihre Verdauung arbeitet suboptimal. Sie haben zwei Schwachpunkte: Magen und Milz. Auch die Resorption der Nährstoffe im Dünndarm sollte verbessert werden.»
Stimmt, ich bin beeindruckt.
Blitzschnell drückt Jian Jua Ma auf zwei Stellen rechts und links meiner Wirbelsäule. Sehr druckempfindlich, diese Stellen! «In der chinesischen Medizin sind diese Punkte dem Magen und der Milz zugeordnet», übersetzt Pei. «Sobald die feinstoffliche Energie in den Meridianen wieder harmonisch fliesst, werden Sie keine Schmerzen mehr haben.»

Drücken, schieben, zupfen
Der Therapeut beginnt, meinen Rücken mit sanften Kreisbewegungen zu massieren. Immer wieder arbeitet er vom Nacken bis zum Steissbein runter. Dann gehen seine Gesten in drückende, schiebende und zupfende Bewegungen über. Und schliesslich prasselt ein wahres Trommelfeuer von Massagegriffen auf meine Rückseite nieder.

Bis zu 40 Behandlungen
Jetzt kann ich mir vorstellen, wie belebend An-Mo auf die arthrotischen Gelenke der Dame im roten Badeanzug wirkte! Kein Zufall, dass das Wort An-Mo «drücken und reiben» bedeutet. Die Therapie stimuliert die Akupunkturpunkte und feinstofflichen Energiebahnen beziehungsweise Meridiane. Das belebt den Stoffwechsel und das vegetative Nervensystem.
Bei chronischen Leiden können immerhin bis zu 40 Behandlungen notwendig sein. Diese werden bei Bedarf durch Schröpfen, Moxa oder Elekrotherapie ergänzt.

Kopfmassage inklusive
Zeit zum Umdrehen, nun schaut das Gesicht nach oben. Jian Jua Ma massiert meinen Bauch mit kreisenden Bewegungen. Wohlige Wärme breitet sich aus. «Is gut?», fragt er plözlich.
Und ob! Dieses Verwöhnprogramm kann ruhig länger dauern.
Jian Jua Ma massiert auch meine Schläfen und Ohren, die Stirn und den Haarboden. Wohlig pulsiert das Blut durch Gesicht und Nacken. Wenn doch Schweizer Coiffeure die Häupter ihrer Kunden ebenso verwöhnten!

Delikatesse einmal anders
Nach 30 Minuten ist der An-Mo-Zauber vorbei. Ich bleibe noch einen Augenblick liegen, während Ma in den Nebenraum geht. Der nächste Patient wartet.
Als ich wenig später Richtung Ausgang eile,  sitzt Pei Wang am Empfang und spricht ins Telefon. «Nein, nein, wir sind kein chinesisches Delikatessengeschäft!» höre ich sie sagen.
Das ist nicht ganz richtig. Als medizinische Delikatesse geht An-Mo ohne Weiteres durch.

 

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Bei Tinnitus an Niere und Leber denken https://gesundheitsjournalistin.ch/bei-tinnitus-an-niere-und-leber-denken/ Fri, 01 May 2015 16:46:54 +0000 http://gesundheitsjournalistin-ch.responsivedesign.ch/?p=1599 Nach der traditionellen chinesischen Medizin TCM ist Tinnitus die Folge eines energetischen Ungleichgewichts. Besonders häufig von Leber, Gallenblase oder Nieren. Wird angemessen therapiert, kann es gelingen, den Tinnitus zu lindern oder sogar auszuheilen.   Experimentieren statt resignieren Millionen von Menschen in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich leiden unter einem quälenden Ohrgeräusch. Aus schulmedizinischer […]

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Nach der traditionellen chinesischen Medizin TCM ist Tinnitus die Folge eines energetischen Ungleichgewichts. Besonders häufig von Leber, Gallenblase oder Nieren. Wird angemessen therapiert, kann es gelingen, den Tinnitus zu lindern oder sogar auszuheilen.

 

Experimentieren statt resignieren

Millionen von Menschen in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich leiden unter einem quälenden Ohrgeräusch. Aus schulmedizinischer Sicht ist die Heilung eines Tinnitus ohne erkennbare Ursache nicht möglich. Was tun?
Eine Alternative zu Resignation und ‹Nichtstun› besteht darin, das Gehör so zu schulen, dass es sich auf andere Höreindrücke konzentriert als auf das lästige Störgeräusch. Das bringt vielen Betroffenen eine spürbare Entlastung.
Doch wäre es nicht besser, wenn der Tinnitus ganz verschwände? In der Traditionellen Chinesischen Medizin TCM gelingt es immer wieder, Fälle von Tinnitus zu mildern oder gar zu kurieren. Wie ist das möglich?

Energie für die Ohren

Die  TCM denkt in Energiesystemen. Sie betrachtet Tinnitus als Folge eines energetischen Ungleichgewichts – besonders oft von Nieren, Leber und Gallenblase.

Von den Nieren zu den Ohren

Die TCM-Medizin hat beobachtet, dass sich die „Nieren in die Ohren öffnen“. Das heisst, dass alle Ohrenprobleme erstmal auf ein Ungleichgewicht in den Nieren hinweisen. Zum Beispiel auf einen Yin-Mangel in den Nieren – was sich in Schwerhörigkeit äussert.

An die Leber gedacht?

Mindestens so häufig ist Tinnitus nach TCM auf ein energetisches Ungleichgewicht von Leber und Gallenblase zurückzuführen.
Das Ohrgeräusch kann abklingen oder sogar ganz verschwinden, wenn Leber und Gallenblase angemessen therapiert werden. Dies geschieht beispielsweise mit Hilfe bitterer, leberstärkender Heilpflanzen. Und mit einer optimierten Ernährung (siehe auch linke Spalte).

Herausfinden, was Sache ist

Die Erkenntnisse der TCM zum Tinnitus sind sehr umfassend. Neben den erwähnten energetischen Tinnitus-Ursachen gibt es weitere Mischformen von Tinnitus, an denen unter anderem die Milz-Energie beteiligt ist.Eine kompetente und sorgfältige Diagnostik ist deshalb wichtig. Sie beginnt in der Regel mit einer Pulsdiagnose des TCM-Therapeuten. Diese liefert grundlegend wichtige Informationen zu den vorherrschenden Energie-Mustern.

Jedes Symptom zählt

Auch der Zustand der Zunge, der Haut, Stimme, Mimik, Körperhaltung und Gestik geben dem Therapeuten wichtige Hinweise.

Wie klingt der Tinnitus?

Genauso wie die Art des wahrgenommenen Geräuschs. Als Faustregel gilt: Hohe, pfeifende oder piepsende Geräusche hängen meist mit der Leber zusammen. Tiefe, rauschende Geräusche mit den Nieren.

Wie hat der Tinnitus begonnen?

Nützliche Hinweise zur Ursache des Tinnitus kann auch der Zeitpunkt des Beginns liefern. Sind die Ohrgeräusche eines Tages erstmals plötzlich, also „aus heiterem Himmel“, aufgetreten? Das weist nach TCM eher auf ein Ungleichgewicht der Leber hin.
Oder hat sich der Tinnitus schleichend und allmählich entwickelt? Dann dürfte die Ursache eher in einem energetischen Ungleichgewicht der Niere liegen.

Weitere Symptome beachten

Für einen erfahrenen TCM-Therapeuten sind weitere Symptome des Tinnitus-Betroffenen von Bedeutung. Beispielsweise die Qualität des Schlafs, die Verdauung und die Leistungsfähigkeit.

Eine innere Entdeckungsreise

Zu den Puzzlesteinen, die in der chinesischen Medizin von Bedeutung sind, gehören auch die Denkgewohnheiten des Patienten. Die TCM geht davon aus, dass Gedanken und Emotionen unsere Gesundheit tiefgreifend beeinflussen.
Deshalb gehört zu einer erfolgreichen TCM-Therapie des Tinnitus auch die Frage: Lasse ich bestimmte Gedanken und Emotionen zu, die den Energiefluss in Leber oder Niere beeinträchtigen?
Und falls ja: Wie schaffe ich es, mehr in meiner Mitte zu bleiben? Es lohnt sich, auch dieser Spur nachzugehen.

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Ein warmes Frühstück wirkt entspannend, ist rasch zubereitet und schmeckt lecker.

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Strategien gegen den Zuckerhunger https://gesundheitsjournalistin.ch/suechtig-nach-suessem/ Wed, 01 Apr 2015 11:44:01 +0000 http://gesundheitsjournalistin-ch.responsivedesign.ch/?p=297 Viele Kinder möchten am liebsten von früh bis spät Gummibärchen, Schockoladeriegel und Kekse essen. Eine Herausforderung für viele Erwachsene! Doch es gibt kluge Tricks, die den kindlichen Süsshunger dämpfen. Mehr…

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Viele Kinder möchten am liebsten von früh bis spät Gummibärchen, Schockoladeriegel und Kekse essen. Eine Herausforderung für viele Erwachsene! Doch es gibt kluge Tricks, die den kindlichen Süsshunger dämpfen. Mehr…

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Bienen schützen https://gesundheitsjournalistin.ch/so-kannst-du-die-bienen-schuetzen-praktischer-bienenschutz/ Thu, 12 Mar 2015 08:55:02 +0000 http://gesundheitsjournalistin-ch.responsivedesign.ch/?p=696 Ja, es sind Bienen, Hummeln und viele weitere Insekten, die unsere Obstbäume, Beerensträucher und so manches Küchenkraut bestäuben. Dank den fleissigen Helfern haben wir Früchte, Beeren und Kräuter zu essen. Wir können es uns schlicht nicht leisten, die nützlichen Insekten aussterben zu lassen. Und dennoch sind viele von ihnen bedroht. Das kann sich ändern, wenn […]

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Ja, es sind Bienen, Hummeln und viele weitere Insekten, die unsere Obstbäume, Beerensträucher und so manches Küchenkraut bestäuben. Dank den fleissigen Helfern haben wir Früchte, Beeren und Kräuter zu essen. Wir können es uns schlicht nicht leisten, die nützlichen Insekten aussterben zu lassen. Und dennoch sind viele von ihnen bedroht. Das kann sich ändern, wenn wir unsere Verpflichtungen wahrnehmen. Dazu beitragen kann jeder.

 

Praktischer Bienenschutz

Was können wir im Alltag tun, um die Bienen und weitere nützliche Insekten zu schützen? Das sind die wichtigsten Massnahmen:

– Den eigenen Garten auf keinen Fall allzu stark pützeln! Eine  grosse Vielfalt blühender Sträucher, Stauden und Blumen sind für die Bienen und die meisten anderen Insekten überlebenswichtig.

– Verblühte Blumen und Stauden im Herbst und Winter stehen lassen! Wildbienen und weitere Nützlinge finden in den dürren Pflanzen ein Winterquartier. Bei Bedarf können die welken Blumen, Stängel und Halme direkt vor dem Neuaustrieb im Frühling zurückgeschnitten werden.

– Den Insekten zuliebe im Garten immer irgendwo abgestorbenes Holz liegen lassen.

– Ausreichend Bau-Materialien für die Nester der Bienen bereit legen, zum Beispiel Blütenblätter, Baumblätter und Baumharz.

– Aktivitäten unterstützen, die den Bienenschutz mit politischen Mitteln fördern.

– Immer wieder mal auf den Websites der Naturschutzorganisationen vorbeischauen, um zu sehen was punkto Bienenschutz läuft.

– Filme wie More than Honey im Freundes- und Kollegenkreis bekannt machen.

– Nach Möglichkeit keinen Billig-Honig essen. Stattdessen qualitativ hochwertigen Honig aus Bio-Bienenzucht.

 

 

 

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Kuschelplatz fürs Stacheltier https://gesundheitsjournalistin.ch/wissen-sie-was-igel-brauchen/ Wed, 11 Mar 2015 14:04:25 +0000 http://gesundheitsjournalistin-ch.responsivedesign.ch/?p=665 Unsere Lebensweise macht es Igeln schwer, ein sicheres Versteck zu finden. Es kann deshalb sinnvoll sein, eine igelfreundliche Unterkunft im Garten einzurichten. Hier kommen die besten Ideen für nützliche Igelhäuser, preiswert und schnell erstellt. «Wohnungsnot» für Igel Ein Haufen Laub, eine wilde Gartenecke, einige schräg gestellte Steinplatten an der Hauswand: Naturfreunde wissen, was Igeln gefällt. […]

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Unsere Lebensweise macht es Igeln schwer, ein sicheres Versteck zu finden. Es kann deshalb sinnvoll sein, eine igelfreundliche Unterkunft im Garten einzurichten. Hier kommen die besten Ideen für nützliche Igelhäuser, preiswert und schnell erstellt.

«Wohnungsnot» für Igel

Ein Haufen Laub, eine wilde Gartenecke, einige schräg gestellte Steinplatten an der Hauswand: Naturfreunde wissen, was Igeln gefällt. Dennoch werden igelgerechte Unterkünfte immer seltener, vor allem solche, die einen langen, ungestörten Winterschlaf und das sichere Aufziehen von Igelbabys ermöglichen. Zum Glück ist es möglich, der zunehmenden «Wohnungsnot» mit einem selbst gebauten Igelhaus entgegenzuwirken.

Trocken, sicher, warm
Das kostet nicht viel und ist mitunter sinnvoller als ein fixfertig gekauftes Igelhaus, welches die Bedürfnisse des Stacheltiers suboptimal abdeckt. Gut zu wissen: Der Igel mag es punkto Wohnen wie der Mensch: trocken, wohltemperiert und vor Feinden geschützt. Wichtig ist auch die Umgebung. Die schönste Igelvilla wird leer bleiben, wenn sie in einem Garten mit «manikürten» Rasenflächen und monotoner Thujahecke steht. Igel sind auf möglichst naturbelassene Gärten mit einem vielfältigen Nahrungsangebot an Käfern, Insekten, Schnecken und Regenwürmern angewiesen.

Passende Standorte
Bevor man nun zum Baumarkt oder in die Werkstatt geht, lohnen ein paar weitere Überlegungen. Wohltemperiert: Das künftige Igelhaus sollte an einem trockenen, aber nicht zu heissen Platz stehen. Beispielsweise an der Nord-, Ost- oder Westwand des Hauses oder unter einem erdgeschossigen Balkon respektive einer Veranda. Auch der Fussbereich eines immergrünen Strauches oder einer Tanne ist ein passender Ort. Wird ein Igelhaus zu stark besonnt, etwa an einer Südmauer, führt das häufig dazu, dass der kleine Bewohner zu früh aus dem Winterschlaf erwacht und hungrig durch die Gegend irrt.

Richtig isoliert
Auch eine geeignete Isolation, speziell von Winterhäusern, ist zu beachten. Ideal sind Holzkonstruktionen mit einer ausreichend dicken «Innenausstattung» aus Stroh, das wärmend und feuchtigkeitsausgleichend wirkt. Kleinstrohhäcksel und Heu sind weniger geeignet (letzteres, weil es zu rasch schimmelt).

Regenfest und leicht erhöht
Weder Regenwasser noch Bodenfeuchtigkeit dürfen in den Unterschlupf eindringen. Das lässt sich gewährleisten, indem man neben der Wahl eines trockenen Standorts ein paar zusätzliche Massnahmen berücksichtigt: Das Eingangsloch nach der regenabgewandten Seite ausrichten und die Konstruktion mit einem überspringenden Dach abdecken. Ein Holzdach wird idealerweise mit einer Plastikplane umwickelt, deren Regenrand mindestens 20 bis 30 Zentimeter entfernt vom Eingang abtropft. Um Feuchtigkeit aus dem Erdreich fernzuhalten, sollte das Häuschen leicht erhöht auf einer Gartenplatte oder einer soliden Holzplatte mit Leisten stehen.

Unten sichern, vorne verwinkeln
Hund, Fuchs, Marder und Dachs sind die Hauptfeinde des Igels. Der beste Schutz vor diesen Tieren ist ein Refugium, das weder ausgegraben noch umgestossen werden kann. Konkret: Zum Erdreich hin braucht das Häuschen einen durchgehenden Boden, damit sich «Meister Reineke» nicht von unten her hineingraben kann. Wichtig ist auch das Sichern des Dachs mit einem schweren Gegenstand (grosser Stein, Gartenplatte). Hinzu kommt ein verwinkelter Eingangsbereich, der vor hungrigen Schnauzen und ausgefahrenen Krallen schützt.

Wann kommt der Igel?
Ist das Igelhaus fertig und an einem passenden Ort platziert, braucht man nur noch eins: Geduld. Denn es kann durchaus etwas dauern, bis das Häuschen entdeckt wird. Ist es aber einmal gefunden und fühlt sich der Bewohner in seiner neuen Umgebung wohl, wird es nicht so rasch wieder aufgegeben – zumal Igel auf ihren ausgedehnten Wandertouren auch immer wieder gerne in «altbekannte» Wohnungen zurückkehren.

Mindestens 500 gr schwer
Mitunter sind Tierfreunde versucht, einen Igel durch regelmässiges Füttern im eigenen Garten zu halten. Fachleute empfehlen das aber nur in Ausnahmefällen: «Jungigel sollten im Herbst mindestens 500 Gramm schwer sein», erklärt Simon Steinemann. «Ist das Tier leichter oder sieht es ausgehungert aus, kann man ihm für eine begrenzte Zeit täglich einen Napf mit 120 bis 150 Gramm nassem Katzenfutter vorsetzen, bei Bedarf kombiniert mit ein paar Löffeln Trockenfutter.» Denn Igel fressen oft etwas mehr als Katzen, sie verwerten das Futter aber schlechter. Simon Steinemann: «Sobald der Igel schwer genug ist, soll man das Füttern einstellen. Der Igel wird dann von alleine in den Winterschlaf wechseln.»

Im Schlafhaus nicht füttern!  
Und wie schafft man es, dass das Futter auch tatsächlich durch den (nachtaktiven) Igel und nicht etwa durch die eigene Katze verputzt wird? Möglich wird das dank eines Futterhauses, wie Simon Steinemann erklärt: «Eine zweite, offene Kiste, die neben das Schlafhaus gestellt wird. Darin sollten nur der Futternapf und eine Schale Wasser stehen.» Keinesfalls sollte man Futter oder Wasser in das Schlafhaus hinein stellen! Das Igelhaus wäre innert kurzer Zeit verkotet, weil Igel beim Fressen gerne «pfüfeln». Aus diesem Grund empfiehlt es sich auch, das Futterhaus von Zeit zu Zeit ein wenig zu versetzen. Und da Igel mitunter Flöhe und Zecken haben, sollte das komplette Häuschen einmal im Jahr gründlich gereinigt und das Nestmaterial ersetzt werden.

Wohlig unter Laub und Ästen
Das Igelzentrum Zürich hat jahrlang unterschiedliche «Igelhaus-Wohnungen» getestet, darunter Laubhaufen. Erkenntnis: «Ein Laubhaufen fällt mit der Zeit in sich zusammen und verpappt, so dass der Igel kaum mehr hindurchkommt», weiss Igelexperte Simon Steinemann. «Doch man kann einen Laubhaufen auch so gestalten, dass er auf Dauer bewohnbar bleibt und der Igel im Inneren stets einen trockenen Hohlraum vorfindet.» Und so geht’s:
– Eine trockene, schattige Stelle im Freien aussuchen, wo sich kein Wasser sammeln kann.  Den Boden des Standorts etwas erhöhen (z.B. mit Holzschnitzel, Sand/Kies, Brett).
– Mit Hilfe von Stämmen, Ästen oder Spalthölzern eine Konstruktion errichten, die im Zentrum einen Hohlraum von 30 x 30 x 30 cm aufweist.  Mit viel Laub zudecken.
– Bei Bedarf zusätzlich mit einer Plastikplane abdecken.
– Mit Tannenzweigen oder sonstigen Ästen beschweren.
– Wichtig: Den Ast-Laub-Haufen nach rund einer Woche zusätzlich mit Laub eindecken und danach jeden Herbst von Neuem.

Nützlicher Gartenpolizist
Der Igel zählt zu den Insektenfressern, ist in Gärten und Parks, im Wald und auf Feldern daheim. Zu seiner Leibspeise zählen Würmer, Larven, Spinnen und eine Vielzahl an Insekten. Dass die stacheligen Gefährten zudem gerne Schnecken fressen, wird das Herz von Gartenfreunden entzücken. Bei seinen nächtlichen Streifzügen sorgt der Igel auf besondere Weise für «Ordnung» und gilt darum als «grüne Gartenpolizei».

Das perfekte «Chalet»
In der Weinabteilung von Supermärkten bekommt man gratis ausrangierte Weinkisten. Eine solche Kiste – etwa in der Normgrösse 30 mal 24 mal 21 Zentimeter – lässt sich mit wenigen Handgriffen zu einem perfekten «Sommerchalet» für Igel umbauen:
– Mit der Kreis- oder Stichsäge ein kreisrundes Loch von maximal 10 mal 10 Zentimeter Durchmesser in eine Seitenwand schneiden.
-Den Schlafraum mit einem Einschubbrett vom Eingangsbereich abtrennen. Das Einschubbrett seitlich oder direkt gegenüber des Lochs befestigen! Auf diese Weise entsteht ein separates, mindestens 15 Zentimeter breites «Entrée». Optimal ist zudem eine verschraubte statt geleimte Trennwand.
– Das Schlafzimmer mit Stroh füllen und leicht andrücken. Ist reichlich Stroh vorhanden, wird der Igel kein zusätzliches oder doch wesentlich weniger Nestmaterial herbeischaffen, das die «Innenausstattung» befeuchten und damit schimmeln lassen kann.
– Das Igelhaus mit der offenen Seite nach oben auf eine Dachlatte, eine Steinplatte oder kleine, flache Holzstücke bzw. Steine stellen. Ein solcher Unterbau hält unvorteilhafte Bodenfeuchtigkeit fern.
– Das Häuschen mit einer Gartenplatte oder einem grossen, in Plastik gewickelten Brett zudecken. In jedem Fall sollte das Dach deutlich über das Eingangsloch hinausragen, damit es nicht zur Tür reinregnet! Zudem ist darauf zu achten, dass die Tropfkante der Plastikplane weit genug vom Eingang weg herunterhängt.
-Das Dach gut sichern, indem man einen grossen Stein, eine Gartenplatte oder einen anderen schweren Gegenstand darauf legt.

Kuschelige «Winter-Villa»

Die Masse des beschriebenen Sommerhauses reichen zur Not auch für ein Winterschlafhaus. Dennoch empfehlen Igelfachleute für den Winter etwas grössere Schlafhäuser: «Optimal ist eine Unterkunft mit einem inneren Hohlraum von 30 mal 30 mal 30 Zentimeter», erklärt Simon Steinemann vom Igelzentrum Zürich. «Ein solcher Hohlraum lässt sich dann mit ausreichend wärmendem Nestmaterial füllen.» Und: «Das Eingangsloch sollte auch beim Winterhaus maximal 10 mal 10 Zentimeter gross sein. Durch ein solches Loch kommt selbst der grösste Igel hindurch!» Besonders einfach lässt sich ein «Sommerhaus» zum Winterhaus umfunktionieren, indem man eine zweite Weinkiste mit der ersten verschraubt oder beide Kisten mittels eines Spannsets fixiert. Noch perfekter wird das Winterhaus, wenn man es von Grund auf selbst schreinert. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung hierfür bietet das Igelzentrum Zürich.

Ein Haus aus Stein
Weniger «kuschelig», aber ebenfalls nützlich sind Igelhäuser aus Backsteinen, Verbundsteinen oder Gartenplatten. Voraussetzung hierfür ist, dass die Steine absolut stabil aufgebaut werden. Der Innenbereich sollte den obligaten Hohlraum von 30 mal 30 mal 30 Zentimetern aufweisen, der Eingang 10 mal 10 Zentimeter offen stehen. Zur Abdeckung des Bodens empfiehlt sich eine Gartenplatte, darüber ein Stück Plastik (Nässesperre) und ein dickes Holzbrett. Zuoberst kommt ausreichend Stroh, damit sich der Igel lauschig einnesten kann. Auch Steinhäuser werden mit einem sicheren Dach befestigt.

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Essen aus Frust und Langeweile? https://gesundheitsjournalistin.ch/essen-um-nicht-zu-fuehlen/ Wed, 18 Feb 2015 11:47:03 +0000 http://gesundheitsjournalistin-ch.responsivedesign.ch/?p=300 Weit über den Hunger hinaus essen – Süsses, Salziges, Fettiges. Dabei ist man eigentlich nur frustriert, traurig oder gelangweilt. «Comfort-Eating», das Essen aus emotonalen Gründen, ist in westlichen Industrienationen weit verbreitet. Ein spezielles Training kann helfen, das destruktive Essverhalten zu überwinden. Mehr…

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Weit über den Hunger hinaus essen – Süsses, Salziges, Fettiges. Dabei ist man eigentlich nur frustriert, traurig oder gelangweilt. «Comfort-Eating», das Essen aus emotonalen Gründen, ist in westlichen Industrienationen weit verbreitet. Ein spezielles Training kann helfen, das destruktive Essverhalten zu überwinden. Mehr…

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Warm frühstücken: Wozu? https://gesundheitsjournalistin.ch/winter-zmorge-jammi/ Mon, 09 Feb 2015 14:09:44 +0000 http://gesundheitsjournalistin-ch.responsivedesign.ch/?p=1934 In den meisten Ländern dieser Welt wird warm gefrühstückt, sogar in den Tropen. Das hat einen Grund: Warme Nahrung entspannt, nährt und kräftigt.  Das tut gut, vor allem in der kalten Jahreszeit. Ausserdem ist so ein kulinarischer ‹Warmstart› rasch zubereitet und schmeckt richtig fein… mehr.

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In den meisten Ländern dieser Welt wird warm gefrühstückt, sogar in den Tropen.
Das hat einen Grund: Warme Nahrung entspannt, nährt und kräftigt.  Das tut gut, vor allem in der kalten Jahreszeit.
Ausserdem ist so ein kulinarischer ‹Warmstart› rasch zubereitet und schmeckt richtig fein… mehr.

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Total entspannen mit Watsu https://gesundheitsjournalistin.ch/watsu-traum-eintauchen-und-wegschweben/ Thu, 01 Jan 2015 10:42:25 +0000 https://gesundheitsjournalistin-ch.responsivedesign.ch/?p=3918 Schwerelos im warmen Wasser treiben, während der Körper sanft bewegt, gedehnt und massiert wird. Das kann man beim ‹Wasser-Shiatsu› erleben. Wasserfreunde werden Watsu lieben. Rendez-vous auf der Berner ‹Insel›  Ein Herbstabend am Berner Inselspital. In Badekleid und Gummischlappen sitze ich im Vorraum des hauseigenen Thermalbades und warte. Das zweite Untergeschoss ist menschenleer. Kein Ton ist […]

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Schwerelos im warmen Wasser treiben, während der Körper sanft bewegt, gedehnt und massiert wird. Das kann man beim ‹Wasser-Shiatsu› erleben. Wasserfreunde werden Watsu lieben.


Rendez-vous auf der Berner ‹Insel› 

Ein Herbstabend am Berner Inselspital. In Badekleid und Gummischlappen sitze ich im Vorraum des hauseigenen Thermalbades und warte. Das zweite Untergeschoss ist menschenleer. Kein Ton ist zu hören, auch nicht aus der Badehalle hinter der Milchglastür, wo gerade eine Watsu-‹Sitzung› stattfindet.
Auf dem Wochenplan an der Wand sind 28 Watsu-Stunden eingetragen. Die in der breiten Öffentlichkeit wenig bekannte Therapie findet hier offensichtlich regen Zulauf.

«Traumhaft», sagte die Badenixe
Die Milchglastür öffnet sich. Eine Frau mit klatschnassem Haar, ebenfalls im Badeanzug, betritt den Raum.
«Wie war’s?» frage ich mit einem Lächeln.
«Wunderbar, traumhaft!», antwortet die Frau und beginnt, sich mit einem Frotteetuch abzurubbeln.
«Wie wunderbar…?» hake ich aufmunternd nach.
Doch die Badenixe lächelt nur geheimnisvoll: «Sie werden sehen.»

Einfach mal schweben
Solche Kommentare ist der Watsu-Therapeut Christian Rothenbühler gewohnt. «Viele entspannen sich bei der Therapie so tief, dass sie gar nicht fassen können, was mit ihnen geschieht», erzählt er, als wir wenige Minuten später bis zur Brust ins 35 °C warme Wasser steigen. «Lassen Sie einfach alles auf sich zukommen. Schliessen Sie die Augen und atmen Sie ruhig, ich hole Sie gleich ab», fügt Rothenbühler hinzu.

Im Schlepptau auf Reise
Bevor ich mir ein Bild davon machen kann, was Rothenbühler mit «abholen» meint, spüre ich einen Arm um meine Schultern, der mich sanft wegzieht. Einen Augenblick später lösen sich meine Füsse vom Boden und schon hänge ich im ‹Schlepptau› des Watsu-Therapeuten, der mich geschickt durchs spiegelglatte Wasser navigiert.

Floaten wie im Toten Meer

Alles geschieht mit sanften, ruhigen Bewegungen, die an Tai Chi erinnern. Der Watsu-Trainer versetzt meinen Körper in fliessende Bewegungen, schaukelt und zieht ihn in ausholenden Kreisen durchs Wasser. Schwerelos schwebe ich dahin. Die zierlichen Kunststoffbänder, die Rothenbühler vor dem Gang ins Wasser um meine Knie legte, erweisen sich als effiziente Schwimmhilfen. Anstrengungslos behalten meine Beine Oberwasser als läge ich im Toten Meer.

Alles ruhig und sanft
Während der Watsu-Therapie wird nicht geredet, sagte mir Christian Rohenbühler vorgängig am Telefon. Das wäre auch schwer möglich, denn in den Ohren rauscht das Wasser. Ich freue mich über die wasserfesten Gehörschutzpfropfen und gebe mich ganz den ungewohnten Empfindungen hin.
Der Therapeut hat inzwischen begonnen, meinen Kopf, den Nacken und die Wirbelsäule mit sanftem Fingerdruck zu massieren. Jeder Griff ist behutsam und konzentriert. Da ist keine Spur von Hast oder «Murks» – das pure Kontrastprogramm zu einer rasanten Sportmassage.

Loslassen, abschalten, nichts tun
Watsu hilft, auf verschiedenen Ebenen loszulassen, habe ich auf der Website des Instituts für Aquatische Körperarbeit gelesen. «Es lindert chronische Schmerzen, löst Blockaden und Verspannungen, stimuliert den Energiefluss in den feinstofflichen Meridianen und fördert die Beweglichkeit.»
Letzteres spüre ich bereits nach wenigen Minuten. Den Händen des Therapeuten folgend, beginnt meine Wirbelsäule in sanft pendelnden, wellenförmigen Bewegungen zu tanzen. Auch die Hände, Ellbogen, Knie und Füsse werden sanft geschüttelt und gelockert.

Aussen Hektik, innen Stille
Immer wieder alternieren Massagegriffe, Bewegungsphasen und Ruhepausen. Zufrieden schwebe ich in meinem Kokon aus Wasser. Einfach nur sein. Geschehen lassen. Der Kontrast zum modernen Lebensgefühl könnte kaum grösser sein! Draussen Lärm, Hektik, Stress. Hier drinnen Stille, Abschalten, Nichtstun.

Die Zeit hört auf
Mit dem Fortschreiten der Watsu-Lektion werden meine Atemzüge und Gedanken immer langsamer. Bilder des Meeres tauchen vor dem inneren Auge auf. Es ist ein friedliches Meer. Ein paradiesisches Meer. Ohne Quallen, Seeigel und Haifische. Und dann steht verabschiedet sich mein Zeitgefühl. Die Zeit steht einfach still.

Eine Frage des Vertrauens
Wie viele Minuten sind vergangen? Keine Ahnung, wie lange ich im warmen Thermalwasser dahingeschwebt bin. Versunken in ein tiefes Gefühl der Ruhe und des Friedens.
Nun verstehe ich, warum Watsu auch bei der Geburtsvorbereitung zum Einsatz kommt. Man übt dabei spielerisch, Kontrolle abzugeben und dem Körper zu vertrauen.  Ausserdem fördert die Wassertherapie die Beweglichkeit in den Hüftgelenken und entspannt den Beckenboden. Beides ziemlich nützlich für werdende Mütter.

‹Urlaubs-Energie› getankt
Nach 60 Minuten ist der Watsu-Traum vorbei. Der Therapeut setzt mich sanft am Beckenrand ab, die Füsse finden wieder Halt.
Ich fühle mich entspannt und energievoll als sei ich soeben aus einem langen Urlaub zurück. Watsu ist ein Wundermittel zum Entspannen!
Rothenbühler nickt. «Ja, vorausgesetzt der Patient fühlt sich im Wasser wohl. Es braucht schon eine Portion Vertrauen, um sich von einem wildfremden Menschen blindlings in einem Pool herumziehen zu lassen.  Für manche Menschen ist ein solcher Körperkontakt zu eng.»

Das Gespräch ist wichtig
Letzteres ist auch der Grund dafür, warum jeder Watsu- Therapie ein Gespräch vorausgeht. Das baut Vertrauen auf und man kann erspüren, ob genug Sympathie und die Bereitschaft zu körperlicher Nähe vorhanden ist.
«Niemand sollte sich wider das eigene Empfinden behandeln lassen», sagt Rothenbühler.
Ein seriöser Therapeut kläre zudem vorgängig ab, ob der Patient allfällige Probleme am Bewegungsapparat oder psychiatrische Probleme habe.
Letzteres ist wichtig, weil Watsu manchmal sehr intensive Gefühle auslöst. Menschen mit Abgrenzungsschwierigkeiten oder mangelnder Bodenhaftung kann das überfordern.

Hilft bei Stress und Schmerz
Ansonsten gilt: Watsu ist ein wunderbares Hilfsmittel, um abzuschalten. In diesem Sinne hat es sich gerade bei stressbedingten Beschwerden wunderbar bewährt. Beispielsweise bei Nervosität, Hyperaktivität, Burnout oder Erschöpfung, Schlafstörungen und tiefsitzenden muskulären Verspannungen. Auch Menschen mit Behinderungen am Bewegungsapparat und Patienten mit chronischen Schmerzen können von Wasser-Shiatsu rundum profitieren.

 

 

 

 

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Transfette: Wissen schützt vor Schaden https://gesundheitsjournalistin.ch/wissen-schuetzt-vor-schaden/ Wed, 05 Nov 2014 17:11:39 +0000 http://gesundheitsjournalistin-ch.responsivedesign.ch/?p=391 Wer lange mit gesunden, elastischen Arterien leben will, sollte Transfette meiden. Das ist gar nicht so schwer, wenn man im Alltag vier Punkte beachtet: Eins: Für ungekochte Speisen (Blattsalat, Gemüsesalat) ausschliesslich kaltgepresste Öle verwenden, die reich an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind. Beispielsweise Olivenöl, Sonnenblumenöl, Kürbiskernöl, Sesamöl, Leinöl, Traubenkernöl, Walnussöl, Hanföl und Weizenkeimöl. Zwei: […]

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Wer lange mit gesunden, elastischen Arterien leben will, sollte Transfette meiden. Das ist gar nicht so schwer, wenn man im Alltag vier Punkte beachtet:

Eins: Für ungekochte Speisen (Blattsalat, Gemüsesalat) ausschliesslich kaltgepresste Öle verwenden, die reich an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind. Beispielsweise Olivenöl, Sonnenblumenöl, Kürbiskernöl, Sesamöl, Leinöl, Traubenkernöl, Walnussöl, Hanföl und Weizenkeimöl.

Zwei: Für  sanftes Dünsten (geringe Hitze) Olivenöl, Rapsöl, Sonnenblumenöl, Kokosfett oder geklärte Butter einsetzen. Der Rauchpunkt dieser Fette liegt höher, womit das Risiko der Bildung von Transfetten sinkt. Denn Transfette entstehen, wenn Lebensmittel industriell erhitzt bzw. gehärtet werden, um ihre Haltbarkeit zu erhöhen. Das Problem dabei: Der Körper kann Transfett-Moleküle schwerer abbauen und lagert sie in den Arterienwänden ab.

Drei: Für höhere Temperaturen  (Braten, Frittieren) ausschliesslich Öle und Fette mit grösserer Hitzebeständigkeit verwenden. Ideal ist das leicht verdauliche Kokosfett, das erst ab 185 Grad Celsius Transfette bildet. Auch Butter (ab ca. 175 Grad C) und geklärte Butter (ab ca. 200 Grad C) sind empfehlenswert.

Vier: Alle ‹Transfett-Bomben› aus Grossverteiler und Bäckerei meiden, also zum Beispiel Fertig-Teig, Chips, Pommes frites, Margarine, Schockolade, Kekse und viele knusprige Backwaren. Alle diese Genussartikel sind auch transfettfrei erhältlich oder man kann sie selber herstellen, ohne dass dabei Transfette entstehen.

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Bin ich ein guter Zuhörer? https://gesundheitsjournalistin.ch/bin-ich-ein-guter-zuhoerer/ Wed, 07 May 2014 21:26:26 +0000 https://gesundheitsjournalistin-ch.responsivedesign.ch/?p=5032 Die beiden Zuhör-Experten Lorenz Marti und Michel Gutberlet sind sich einig: Viele Leute sind sich nicht bewusst, dass mangelhaftes Zuhören Fehler, Unklarheiten und Missverständnisse verursacht. Das frisst letztlich mehr Zeit und Energie als gutes Zuhören. Hinhorchen, wozu? Finden Sie es schön, wenn Sie jemand versteht? Die meisten Menschen würden diese Frage bejahen. Solche Begegnungen entstehen, […]

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Die beiden Zuhör-Experten Lorenz Marti und Michel Gutberlet sind sich einig: Viele Leute sind sich nicht bewusst, dass mangelhaftes Zuhören Fehler, Unklarheiten und Missverständnisse verursacht. Das frisst letztlich mehr Zeit und Energie als gutes Zuhören.

Hinhorchen, wozu?

Finden Sie es schön, wenn Sie jemand versteht? Die meisten Menschen würden diese Frage bejahen. Solche Begegnungen entstehen, wenn wir aufmerksam, offen und wohlwollend zuhören. Grund genug, um im Alltag häufiger gut hinzuhorchen.

Wie man denkt, so hört man hin…

Woran liegt es eigentlich, dass manche Menschen prima Zuhörer sind und andere nicht? Laut dem Zürcher Psychotherapeuten Michael Gutberlet ist die Art, wie jemand zuhört, eine Folge seiner Denk- und Redegewohnheiten.  «Wer sich angewöhnt hat, offen und lernbegierig zu sein, ist eher ein guter Zuhörer als jemand, der davon ausgeht, dass die eigene Welt spannender ist als diejenige des Gegenübers», sagt er.

Reden bis der andere umfällt?

Genauso entscheidend für das gute Zuhören sei die Fähigkeit, mit sich selbst und anderen einfühlsam umzugehen: «Wer mit Gedanken und Gefühlen aufmerksam umgeht, mit den eigenen genauso wie mit fremden, wird kaum reden, bis der andere glasige Augen bekommt oder vor Erschöpfung umfällt.»

Schlechtes Zuhören und die Folgen

Der Alltag sieht anders aus. Mangelhaftes Zuhören ist weit verbreitet. Die Folgen davon: Unklarheiten, Fehler, mangelndes Vertrauen und ein schlechtes Betriebsklima. Im privaten Bereich ist es nicht anders: Beziehungsfrust und Missverständnisse. Nur weil wir nicht ganz Ohr sind.

Bitte öfters mal schweigen

Chronischen Vielrednern empfiehlt Michael Gutberlet, öfters mal zu schweigen und einfach zuzuhören. «Das wirkt beruhigend und führe nicht selten zu «wirklich neuen Entdeckungen».
Um das Zuhören zu üben, könne es zum Beispiel helfen, fremden Leuten in Bus und Bahn aufmerksam zu lauschen, ohne das Gehörte zu werten.

Zuhören löst Bilder aus

Wie soll das gehen: Zuhören, ohne zu werten? Lösen gehörte Worte nicht automatisch eigene Bilder und Assoziationen aus, die sich mit dem Gehörten verflechten?
Der Berner Radiojournalist Lorenz Marti, «Berufszuhörer» bei Radio DRS, sagt dazu: «Es ist schon so, dass alles, was man hört, gleich durch den Filter der eigenen Interpretation geht. Was der andere sagt, und auch wie er es sagt, bringt sofort eigene Erinnerungen und Bilder an die Oberfläche.»

Jeder ist ein Geheimnis

Lorenz Marti hat einen Weg gefunden, um dieses Hindernis zu überwinden: «Wenn ich merke, dass ich jemanden auf eine fixe Vorstellung festlege, sage ich zu mir: ‹Hey, du klassifizierst gerade! Schau und höre genau hin, was er oder sie wirklich sagt!›».
Auch mache er sich immer wieder bewusst, dass man andere Menschen nie wirklich kennen könne: „Jeder ist ein Geheimnis, sogar alte Freunde und Ehepartner, mit denen man seit Jahrzehnten zusammenlebt.“

Die Wertschätzung entfaltet sich im Gespräch

Auch für Michael Gutberlet hängt der Erfolg des Zuhörens von der persönlichen Einstellung ab. Besonders vom eigenen Menschenbild. Die psychotherapeutische Richtung nach Carl R. Rogers, die Gutberlet praktiziert, geht davon aus, dass der Mensch ein soziales Wesen ist, das sich im Einklang mit seiner Umwelt entwickeln will. «Aus diesem Grundverständnis heraus resultiert eine positiv wertschätzende Haltung. Diese entfaltet sich auch in Zuhör- und Gesprächssituationen», erklärt der Therapeut.

Wie man in den Wald hineinhört…

Mit anderen Worten: Jeder Mensch spürt, mit welcher Gesinnung man ihm zuhört. Wenn andere vorbehaltlos und wertschätzend zuhören, kommt das ganz anders rüber, als wenn jemand wertend zuhört.

Das bevorzugte Ohr

Die meisten Menschen hören bevorzugt auf einem bestimmten Ohr. Beispielsweise auf dem «Sach-Ohr» oder auf dem «Beziehungsohr». Natürlich ist es von Vorteil, beim Kauf eines Sportwagens mit dem Sach-Ohr zuzuhören. Doch wenn das Sach-Ohr dominiert, wenn es um zwischenmenschliche Gefühle geht, ist der Frust vorprogrammiert.

Tipps für Rationale und Gefühlsbetonte

Umgekehrt darf das zwischenmenschlich orientierte «Gefühlsohr» aufmerksam mithören. Doch wer dabei sein Sach-Ohr vernachlässigt, wird zur Mimose, die alles auf sich bezieht.
Psychologe Gutberlet empfiehlt, mit «verschiedenen Ohren» bzw. Zuhörstilen zu experimentieren. Grundsätzlich gelte: «Rational orientierte Leute werden bessere Zuhörer, wenn sie zusätzlich auf die Gefühlsbotschaft hinter den Worten achten. Gefühlsbetonte Menschen sollten sich vermehrt auf den Sachgehalt des Gehörten zu konzentrieren.»

Ohne Stille geht es nicht

Eng verbunden mit dem nicht-wertenden Zuhören ist die Fähigkeit zur inneren Ruhe. Wirklich aufmerksames Zuhören kann nur aus einer inneren Stille heraus gelingen. Wenn der Radiosender im eigenen Kopf voll aufgedreht ist, wird die Stimme des Gegenübers zum Hintergrundgeräusch.

Sinnig fragen

Zum guten Zuhören gehören auch gute Fragen. Sinnvolle Fragen bereichern ein Gespräch. Sie schaffen eine Atmosphäre der Nähe. Sie räumen Missverständnisse aus. Und sie vertiefen das gegenseitige Verständnis. Laut Michael Gutberlet fliessen «gute Fragen» ganz natürlich aus dem guten Zuhören: «Was der andere sagt, ist unser Anknüpfungspunkt.»
Wichtig sei auch, sich immer wieder zu vergewissern, ob einen das Gegenüber  richtig verstehe. Indem man beispielsweise sage «Verstehe ich Sie richtig, dass…?» oder «Wie meinst Du das genau?».

Wie sehen Sie das?

Besonders geübt im Fragestellen ist auch Lorenz Marti, der als Journalist Hunderte von Menschen interviewt hat. «Die meisten Menschen haben interessante Geschichten zu erzählen», ist er überzeugt. «Durch geschicktes, einfühlsames Fragen kann man diese Geschichten hervorholen.»

Wichtig sei auch das Stellen von Fragen, die dem Gesprächspartner Raum geben, um seine Gedanken und Gefühle zu entfalten. Also nicht primär Fragen stellen, die mit einem «Ja!» oder «Nein!» beantwortet werden können. Sondern «offene Fragen» , die mehr in Erfahrung bringen.
Eine solche Frage ist zum Beispiel «Wie sehen Sie das …?». Oder «Wie kommt es, dass …?». Oder auch «Wie war das damals …?».

Zuhören, aber ohne «Stoppuhr»

Solche Gespräche können nicht mit der Stoppuhr in der Hand gelingen. Gutes Zuhören braucht Zeit. Und wird leider viel zu häufig für «Zeitverschwendung» gehalten.
Die beiden Zuhör-Experten sind sich einig: Viele Leute sind sich nicht bewusst, dass mangelhaftes Zuhören viele Fehler, Unklarheiten und Missverständnisse verursacht. Das frisst letztlich mehr Zeit und Energie als gutes Zuhören.

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Meine Gesprächspartner:

Lorenz Marti war Journalist bei Schweizer Radio DRS. Er hat mehrere Bücher geschrieben.
Am 27. Mai 2020 ist der Berner Schriftsteller und ehemalige Radioredaktor  im Alter von 68 Jahren gestorben.

Michael Gutberlet  ist Diplom-Psychologe und Psychotherapeut. Er arbeitet in einer psychotherapeutischen Praxis in Zürich.

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Beitrag letztmals aktualisiert am 26.7. 2021

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Gesunde Gemüsereste https://gesundheitsjournalistin.ch/gemuesereste-essen-statt-wegwerfen/ Fri, 03 Jan 2014 18:11:04 +0000 https://gesundheitsjournalistin-ch.responsivedesign.ch/?p=2103 Jedes Jahr landen in Schweizer und deutschen Küchen tonnenweise Gemüsereste im Abfall. Dabei sind die verschmähten Grünteile essbar und geschmacklich hochwertig. Spitzenköche pflegen aus ihnen Köstlichkeiten zuzubereiten. Das «Leaf to Root»-Prinzip kann auch für Hobbyköche eine Bereicherung sein. Warum eigentlich essen wir die Rüebli ohne das Kraut? Und weshalb landen die Blätter von Brokkoli, Kürbis, […]

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Jedes Jahr landen in Schweizer und deutschen Küchen tonnenweise Gemüsereste im Abfall. Dabei sind die verschmähten Grünteile essbar und geschmacklich hochwertig. Spitzenköche pflegen aus ihnen Köstlichkeiten zuzubereiten. Das «Leaf to Root»-Prinzip kann auch für Hobbyköche eine Bereicherung sein.

Warum eigentlich essen wir die Rüebli ohne das Kraut? Und weshalb landen die Blätter von Brokkoli, Kürbis, Rote Bete & Co. meist im Abfall oder auf dem Kompost? Das fragte sich die Schweizer Food-Journalistin Esther Kern und lancierte auf ihrer Homepage eine Aktion, die sich der ungeliebten Gemüseteile annimmt.
Mit Erfolg: Gourmetköche aus dem In- und Ausland belieferten die Website mit Rezepten, in denen unbekannte Gemüseteile auf vielfältige Weise zubereitet werden. Ein Interview mit dem englischen Spitzenkoch Fergus Henderson inspirierte Esther Kern dazu, ihre Aktion «Leaf to Root» zu nennen – ein sinniger Name für eine Gemüseküche, welche die ganze Pflanze verwertet, vom «Blatt bis zur Wurzel».

Wer denkt denn an Maishaare?

Inzwischen hat sich der Begriff «Leaf to Root» in der Gastrowelt etabliert und Esther Kern hat gemeinsam mit Spitzenkoch Pascal Haag und Fotograf Sylvan Müller ein Buch erarbeitet, das detailliertes Wissen und Rezepte zu 50 Gemüsen und Früchten sowie deren speziellen Teilen liefert (siehe Buchtipp auf dieser Seite).
Wer auch nur einige Erkenntnisse aus dem über 300-seitigen Werk umsetzt, erspart sich viel mühsames Wegrüsten in der Küche und entdeckt unbekannte Köstlichkeiten, die praktisch vor der Haustür wachsen.
Zum Beispiel Maishaare. Frittiert werden sie zur Delikatesse, die «originell aussieht und toll schmeckt», haben die Buchautoren in ihrer Experimentier-Küche entdeckt.

Die Schale gleich mitgaren
Oder die Blätter des Speisekürbis. In zahlreichen Ländern der Welt kommen sie regelmässig und in unterschiedlichen Zubereitungen auf den Tisch. Ebenfalls gut zu wissen: «Die Schale des Kürbis kann man gleich mitgaren statt sich mit dem Schälen abzumühen», sagt Esther Kern. «Bei den zarteren Sorten wie Butternuss und Hokkaido geht das besonders einfach.»

Alles essbar!
Auch Kohlgewächse (Brassica oleracea) sind typische «Leaf to Root»-Gemüse, also von Blatt bis Wurzel und von Herz bis Blüte essbar. Die Blätter kann man kochen, füllen oder zu knusprigen Chips verarbeiten. Die Strünke, Triebe und Knospen lassen sich sanft dünsten; mit den Blüten kann man Öle aromatisieren oder das Brot und den Salat damit anreichern.
Der Gourmetkoch Martin Real vom Liechtensteinischen Restaurant Weinlaube zum Beispiel pflegt Federkohlstiele mit etwas Wasser und Salz zu dünsten und dann mit Birnendicksaft und wenig Rahm abzuschmecken. «Seit ich dieses Rezept kenne, landen die Stiele und Blattrippen des Federkohls nie mehr im Kompost», freut sich Esther Kern.

Raps als Edelgemüse
Säen einmal anders Ähnliches gilt für den Raps, den viele Konsumenten nur von der Ölflasche her kennen. Dabei lassen sich sowohl Stiel als auch Blätter, Blütentriebe und Blüten der wunderschönen Pflanze als delikates Gemüse zubereiten. Wie? Die feinen Triebe roh essen, festere Rapsteile kurz blanchieren oder ein paar Sekunden lang in Öl oder Butter schwenken. Fertig! Dass der Raps nicht vom frisch mit Pestiziden besprühten Feld kommen sollte, versteht sich von selbst.

Säen einmal anders
Besitzerinnen von Gärten oder Balkontöpfen lädt der «Leaf to Root»-Trend zu besonders kreativen Experimenten ein. So lassen sich zum Beispiel Gemüsesamen so dicht säen, dass unzählige Babypflanzen heranwachsen, deren Würzelchen und Mikroblätter lecker schmecken und besonders reich an Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen und Enzymen sind. Eine perfekte Zutat für Salate, Sandwiches und Suppen.

Supergesunde Minipflanzen
Auf diese Weise kann man mit allen möglichen Gemüsesamen verfahren, also beispielsweise auch mit den Samen von Amaranth, Brokkoli, Haferwurzel, Kohlrabi, Lauch, Randen (Rote Bete), Schwarzwurzel und Karotte. Sät man letztere dicht aus, liefern sie besonders viel Kraut, das im Salat, in Pesto, Saft oder Smoothie verarbeitet werden kann.
Diese Anbaumethode praktizieren mitunter auch Profis. So verkauft zum Beispiel der Bio-Bauer Klaus Böhler aus Seuzach ZH jeweils ab April oder Mai von seinem dicht gesäten Feld Erbsentriebe als «Frühlingsgemüse».

Bitte stehen lassen!
Auch das Ernten gestaltet sich mit der «Leaf to Root»Methode entspannter. Statt den Garten nach der Ernte oder im Herbst piccobello auszuputzen, kann man einzelne Gemüsepflanzen einfach stehen und aufschiessen lassen. Die kulinarischen Schätze, welche die Pflanzen dann hergeben, sind bei Sterneköchen besonders begehrt. Etwa die Blütenstände, Blüten und Samen von Brokkoli, Fenchel, Dill, Knoblauch, Radieschen, Schnittlauch, Sellerie, Karotten und Zwiebeln. «Viele Blüten kann man roh verspeisen oder kurz andünsten», erklärt Esther Kern.

Ernten selbst im Winter
Ebenfalls praktisch: Winterharte, einheimische Gemüsepflanzen pflegen im Frühling von alleine auszutreiben, so dass man zeitig butterzartes Frühlingsgemüse ernten kann. Beim Federkohl (Grünkohl) etwa, hat Esther Kern entdeckt, erntete man früher so genannte «Kohlbrockerl», feine Triebe, die circa ab März an den Strünken der Kohlpflanze austreiben. Das waren willkommene Vitaminspender, als man noch keine ganzjährigen Grünpflanzen im Angebot hatte.

Genuss mit Schale
Besonders experimentierfreudige Köche verarbeiten auch die Schalen von (biologisch angebautem) Gemüse statt sie einfach wegzuwerfen. Esther Kern hat einige «Schalen-Rezepte» zusammengetragen, darunter eines von Markus Burkhard vom Restaurant Jakob in Rapperswil.
Der Gourmetkoch trocknet, mahlt und backt die Schalen der Schwarzwurzel im Ofen, mischt sie nach dem Abkühlen mit weisser Schokolade und gibt sie über ein Schwarzwurzel-Eis.
«Das Eis ist weiss, der Crumble ist schwarz, das sieht toll aus», sagt Markus Burkhard. Wieder andere Köche verarbeiten Gemüseschalen zu Chips, indem sie die Schalen ausbacken oder frittieren.

Zahlreiche Root-to-Leaf-Rezepte findest Du auf den folgenden Webseiten:  www.leaf-to-root.com

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Prof. Dr. Hendrik Streeck: ungesunde Covid-Massnahmen https://gesundheitsjournalistin.ch/prof-dr-hendrick-streek-erkenntnisse-von-1000-covid-19-infizierten/ Tue, 02 Mar 2010 19:49:36 +0000 https://gesundheitsjournalistin.ch/?p=6322 Bereits zu Beginn der Corona-Krise sagte der deutsche Spitzenforscher Prof. Dr. Hendrik Streek: „Wir tun gerade alles, um unserem Immunsystem zu schaden: Wir gehen weniger an die Sonne, bewegen uns kaum noch, ernähren uns womöglich auch noch schlecht. Wir müssen den Leuten doch die Möglichkeit geben, sich fit zu halten, gesund zu bleiben und ihr […]

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Bereits zu Beginn der Corona-Krise sagte der deutsche Spitzenforscher Prof. Dr. Hendrik Streek: „Wir tun gerade alles, um unserem Immunsystem zu schaden: Wir gehen weniger an die Sonne, bewegen uns kaum noch, ernähren uns womöglich auch noch schlecht. Wir müssen den Leuten doch die Möglichkeit geben, sich fit zu halten, gesund zu bleiben und ihr Immunsystem zu stärken.“

Ein deutscher Forscher geht voraus

Hendrik Streeck, Chefvirologe am Universitätsklinikum  Bonn,  hat in Deutschland die meisten Covid-19-Infizierten gesehen. Er ging mit seinem Team im Kreis Heinsberg bereits Anfang März 2020 von Haus zu Haus und untersuchte Infizierte in der Quarantäne. In Heinsberg hatten sich nach einem Fasching-Plausch überdurchschnittlich viele Menschen mit dem SARS-CoV-2-Virus angesteckt.
Über seine Erkenntnisse aus Heinsberg berichtete der 42-Jährige mehrmals in der ZDF-Talkshow von Markus-Lanz.  Zum Beispiel darüber, dass zwei Drittel der Infizierten einen Geschmacks- und Geruchsverlust erleiden, der nach wenigen Tagen vorbeigeht. Oder dass 22 Prozent der Infizierten gar keine Symptome zeigen.

Infektionssterblichkeit? 0,37 Prozent

Inzwischen hat Prof. Streek weitere Erkenntnisse gewonnen. Zum Beispiel, dass das Ansteckungsrisiko in den untersuchten Mehrpersonen-Haushalten überraschend gering war. Und sein Forschungsteam hat die Infektionssterblichkeit (IFR) berechnet. Also das Risiko der Infizierten, auch tatsächlich zu sterben. Sie lag im Hoch-Epidemiegebiet Heinsberg bei 0,37 Prozent.

Tests nach Goldstandard

Hendrik Streeck setzt laut eigenen Angaben die genauesten und zuverlässigsten Tests ein, die es derzeit gibt. Alle Studienteilnehmer unterziehen sich einem Rachen-Abstrich, einem IgA-Test und einem IgG-Test.  Also Testverfahren, die relevante Immunglobuline bzw. Antikörper gegen SARS-CoV-2 im Blut nachweisen.

Wir rasch kommen die Antikörper?

Wichtig zu wissen ist auch, wie rasch das menschliche Immunsystem Antikörper gegen SARS-CoV-2 bildet. Laut Prof. Streek bilden sich die Antikörper innerhalb von 7 bis 21 Tagen nach der Infektion.

Das Virus auf der Türklinike

Bereits im ersten Teil der Studie hatte Hendrik Streek untersucht, ob im Haushalt von Infizierten lebende Viren nachgewiesen werden können. Zu diesem Zweck nahmen die Forscher Tausende Abstriche vor: von Türklinken, Lavabos, Toiletten, Handys und sogar Haustieren. Sie fanden kein einziges lebendiges Virus. Nur genetisches Virusmaterial, das sich im Labor nicht mehr „zum Leben erwecken“ liess.
Hendrick Streeck vermutet deshalb, dass Schmierinfektionen deutlich seltener sind als befürchtet.

Monitoring im Krankenhaus

Im weiteren Verlauf der Studie wollen Prof. Streek und sein Forscherteam ausserdem herausfinden, wie sich Risikogruppen am besten schützen können. Zu diesem Zweck sammeln die Forscher Daten von Klinikpersonal.

Wird das Coronavirus heimisch?

Hendrik Streek geht davon aus, dass das neue Coronavirus SARS CoV-2 dauerhaft bei uns bleiben wird. Wie viele andere Coronaviren vor ihm auch.
Mit anderen Worten: Ein gesunder Lebensstil und angemessenes „Social Distancing“ sind zentral wichtig.

02.03.2020 /Letzter Update 13.11.2020

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